Stanisław Ostroróg (Kastellan)
Stanisław Ostroróg Herb Nałęcz, (* ca. 1520, + 1568) war Kastellan von Międzyrzecz und Kamień Pomorski, Generalstarost von Großpolen, Reformator und der Sohn von Urszula z Kutna Potocka und des Kaliszer Kastellan Wacław Ostroróg. Er trug den Ehrentitel Dobrogost.

Leben und Bedeutung
Im Jahr 1548 war er Königlicher Sekretär und hielt ein Nachwort auf den Kaiser, hätte ihm zurückgebracht die Insignien des Ordens vom Goldenen Vlies auf den verstorbenen Sigismund I. (Polen), für die er das Starostwo Kościan bekam. Im Jahr 1522 erhielt der Kastellan Międzyrzecz und das Starostwo Zamech im Przemyśler Land. Er unterhielt zusätzlich enge Beziehungen zu Albrecht (Preußen), der sich für ihn im Jahre 1554 um das Starostwo Malbork bemüht.
Schon 1555 hielt er Kontakte zu protestantischen Pfarrern in Grodzisk Wielkopolski, im selben jahr nahm er an der ersten andersgläubigen Synode in Posen teil. Im Mai 1556 wendete er sich an den Generalstarosten und protestierte gegen ein antireformatorisches Königsmandat. Trotzdem die Maßnahmen des bedeutenden Theologen und Reformators Jan Łaski nicht auschlaggebend waren für eine Kombination von andersgläubigen Kleinpolen, organisierte er im September 1558 eine Synode in Posen, auf der beschlossen wurde beim Augsburger Glaubensbekenntnis zu bleiben. Im Mai 1559 beriet er sich mit Albrecht (Preußen) in Königsberg über die Einberufung einer gemeinsamen Synode von polnischen und preußischen Lutheranern. In politischen Angelegenheiten war er den Hohenzollern gegenüber sehr loyal. Seine Unterstützung war ihm gesichert durch den Kurfürsten von Brandenburg, der sich seit 1558 um den polnischen Thron für seinen Sohn Sigismund (1592–1640). Im Jahr 1565 erhielt Stanisław Ostroróg von der polnischen Krone das Starostwo Chełm dafür, dass er dem König 22.000 PLN gab für den Livländischen Krieg.
Stanisław Ostroróg war seit ca. 1560 Besitzer jener Burg, mit der er die nichtkönigliche Hauptstadt des großpolnischen Lutheranismus bildete, Międzychód, der seit 1556 Chocz besaß und über 20 Dörfer in Großpolen; Kryłów und Dutzende Dörfer im Chełmer Land.
Literatur
- M. Radtke: Festschrift zum 300-jährigen Jubiläum der luth.-Ev. Kirche Birnbaum. 1900 Birnbaum