Die Olsenbande ist eine 14-teilige dänische Filmreihe, die von 1968 bis 1998 entstand. Es handelt sich dabei um Komödien über die Abenteuer dreier Ganoven. Diese wurden von Ove Sprogøe, Poul Bundgaard und Morten Grunwald dargestellt. Autoren der Drehbücher waren Henning Bahs und Erik Balling, Balling führte außer beim letzten auch bei allen Filmen Regie.

In Dänemark und der DDR wurde die Reihe ein großer Erfolg. Zwar waren die Filme auch im westdeutschen und schweizerischen Ferndehen zu sehen, sind jedoch dort kaum bekannt.
Entstehungsgeschichte
Die Idee zur Olsenbande hatte 1968 der dänische Drehbuchautor Henning Bahs. Er erfand eine Geschichte über drei Kleinganoven, die dieselben Alltagssorgen haben sollten wie jeder "normale" Mensch. Gemeinsam mit seinem Freund, dem Regisseur Erik Balling, schrieb er das Drehbuch zu dem Film Die Olsenbande. Als Hauptdarsteller wählten sie Ove Sprogøe, Morten Grunwald und Poul Bundgaard, mit denen sie früher schon Filme gedreht hatten (Slå først,, Frede, 1965; Slap af, Frede, 1966; Martha, 1967).
Der Film hatte am 11. Oktober 1968 Premiere. In Dänemark wurde er ein ungeahnter Erfolg, so dass man 1969 die Fortsetzung Die Olsenbande in der Klemme drehte.
In Norwegen wurden ab 1969 auf Basis der dänischen Drehbücher Remakes der Olsenbandenfilme mit norwegischen Schauspielern gedreht. Regie führte hier Knut Bohwim, als Egon, Benny und Kjeld (bzw. Kjell in der norwegischen Fassung) agierten Arve Opsahl, Sverre Holm und Carsten Byhring. Ab 1981 entstand auch in Schweden mit Jönssonligan eine Filmreihe nach dem Vorbild der Olsenbande.
Waren die ersten beiden Filme noch mehr oder weniger Experimentierfeld gewesen, so wurden am dem dritten Film Die Olsenbande fährt nach Jütland (1971) die Hauptfiguren mit ihren Stärken und Schwächen mehr und mehr gefestigt. Von nun an folgte jährlich ein weiterer Film.
1974 wollten sich die Macher der Olsenbande mit dem Film Der (voraussichtlich) letzte Streich der Olsenbande von ihrem Publikum verabschieden, doch schon im Folgejahr setzten sie sich erneut hinter die Schreibmaschine. Der so entstandene Film Die Olsenbande stellt die Weichen wird von den dänischen Fans sogar als der beste der Reihe bezeichnet. 1981 sollte dann aber endgültig Schluss sein - mit den Filmen Die Olsenbande fliegt über die Planke und Die Olsenbande fliegt über alle Berge wurden die Filme gedreht, die nunmehr die unwiderruflich letzten sein sollten. Bei den Fans und auch einigen der Schauspieler, besonders Poul Bundgaard, war immer der Wunsch nach einem weiteren Film vorhanden, doch die geistigen Väter der Olsenbande wehrten sich viele Jahre lang gegen die Verlockung, noch einen vierzehnten Olsenbandenfilm zu drehen. Als Hauptdarstellerin Kirsten Walther 1987 starb, schien ein weiterer Olsenbandefilm endgültig nicht mehr realisierbar.
Doch 1996 drehten Sprogøe, Grunwald und Bundgaard unter Ballings Regie den viereinhalbminütigen Werbefilm Olsen-Bandens spareplan für einen dänischen Energieversorger. Nach den positiven Reaktionen auf diesen Film beschlossen Balling und Bahs, es doch noch einmal zu versuchen. So entstand 1998 schließlich Der (wirklich) allerletzte Streich der Olsenbande. Das Projekt drohte zu scheitern, als Hauptdarsteller Poul Bundgaard während der Dreharbeiten starb, doch auf Wunsch seiner Freunde wurde der Film mit einem Double fertiggestellt. Am 18. Dezember 1998 hatte er in Dänemark Premiere.
In Dänemark und in Ostdeutschland sind die Olsenbandenfilme Kult. Noch heute sorgen sie im dänischen Fernsehen für Top-Einschaltquoten - der Ende 1997 ausgestrahlte Film Die Olsenbande fliegt über alle Berge war der Renner zu Weihnachten und zum Jahreswechsel, noch vor den Neujahrsansprachen der Königin und des Ministerpräsidenten. In den neuen Ländern standen die beiden deutschen Bücher zur Olsenbande lange auf den vorderen Plätzen der Bestsellerlisten, und es entstanden auch zwei Theaterstücke - Die Olsenbande dreht durch von Peter Dehler und Der große Theatercoup von Peter Grünig und Dirk Donat. Schon 1985 war im berühmten Kabarett Die Distel in Berlin das Kabarettprogramm Die Olsenbande leistet sich was zu sehen.
1999 produzierte der dänische Fernsehsender TV2 die 31-teilige Fernsehserie Olsen-Bandens første kup, die die Kindheit der Olsenbande behandelte. 2001 entstand der Kinofilm zur Serie. In Deutschland lief er erst 2003 unter dem Titel Olsenbande Junior, wurde hier jedoch kein durchschlagender Erfolg.
Hauptfiguren und Hauptdarsteller
Egon Olsen ist Chef und Namensgeber der Olsenbande. Während seiner Gefängnisaufenthalte entwickelt er jedesmal "geniale" und "todsichere" Pläne, die er nach seiner Entlassung der Olsenbande vorstellt. Seine Spezialtät ist das Knacken von Tresoren, besonders von denen der Berliner Firma Franz Jäger. Als einziges Bandenmitglied hat er Zugang zu "besseren Kreisen".
Egons Markenzeichen sind Melone und Zigarre - letztere behält er selbst dann im Mund, wenn er geknebelt wird. Außerdem verfügt er über ein beträchtliches Repertoire an Schimpfwörtern (siehe Running Gags).
Nach Aussage von Benny aus Film 2 saß Egon 1962 zum ersten Mal in Haft. Im selben Film feiert er seine 10. Haftentlassung. Insgesamt sitzt er während der Filme mindestens 17-mal im Gefängnis. Nichtsdestotrotz wird er am Ende des 10. Films feierlich vom Gefängnisdirektor zum 10. Mal begrüßt.
Egon wurde in allen Filmen von Ove Sprogøe (*1919) gespielt.
Benny ist eine Art großer Junge mit einem losen Mundwerk. Als Fahrer der Olsenbande kann er nicht nur Autos lenken, sondern auch Kräne oder Panzer. Bennys Markenzeichen sind seine gelben Socken und sein leicht hüpfender Gang.
Bennys Bruder Dynamit-Harry, der im 2. und im 5. Film auftaucht und dabei von Preben Kaas (1930-1981) dargestellt wurde, erzählt im zweiten Film, dass er und Benny nie einen Vater und nie eine richtige Mutter gehabt hätten.
Der Darsteller von Benny war in allen Filmen Morten Grunwald (*1934).
Kjeld ist dick und ängstlich sowie der einzige Familienvater in der Bande. Er sorgt sich sehr um seine Frau Yvonne. Nicht immer sind die Coups der Olsenbande mit seinem Gewissen vereinbar.
Kjelds Aufgabe ist die Besorgung all jener Gegenstände, die die Bande für die Ausführung ihrer Coups braucht. Diese trägt er stets in einer Hebammentasche bei sich.
Kjeld spielte Poul Bundgaard (1922-1998).
Yvonne ist Kjelds Ehefrau. Durch ihre Naivität und ihren Geltungsdrang bringt sie Egon manches Mal zur Weißglut. Während sie in den ersten beiden Filmen noch Nebenfigur ist, rückte sie seit dem dritten Film mehr in den Vordergrund und wurde so schließlich zur weiblichen Hauptfigur der Filme.
Darstellerin von Yvonne war Kirsten Walther (1933-1987). Nach ihrem Tod schien zunächst ein vierzehnter Olsenbandenfilm nicht mehr machbar. Erst 1998 wurde ohne die Figur der Yvonne der endgültig letzte Film abgedreht.
Børge ist der Sohn von Yvonne und Kjeld. Im ersten Film ist er zwölf Jahre alt. Seine Entwicklung ist für Yvonne ein wichtiges Thema. Seine Konfirmation (Film 4), der Beginn seiner Lehre (Film 7), seine Hochzeit (Film 8) und die Geburt seines Sohnes (Film 11) sind für Yvonne wichtiger als die Coups der Olsenbande. In Film 14 taucht Børge wieder auf - mittlerweile ist er ein international gesuchter Finanzbetrüger geworden.
Børge wurde von Jes Holtsø (*1956) gespielt. Nach den Dreharbeiten zum 8. Film war er außer zwei kleineren Auftritten in den Filmen 11 und 14 nicht mehr dabei, da Holtsø glaubte, am großen Erfolg der Filme nicht genügend beteiligt worden zu sein.
Synchronisation
1970 wurde der erste Film in der DDR synchronisiert und fand auch hier einen regen Zulauf des Publikums. Auch in Schweden (Olsenbandet), Polen (Gang Olsena) sowie der BRD und Österreich (Die Panzerknackerbande) wurden einzelne Filme synchronisiert. Lizenzen wurden auch nach Ungarn, Rumänien, Jugoslawien und in die Türkei verkauft. Mit Ausnahme Polens hatten die Filme in diesen Ländern jedoch nur mäßigen Erfolg.
Doch nur in der DDR (beziehungsweise nach der Wende in den ostdeutschen Bundesländern) wurde von allen 14 Filmen eine Synchronfassung hergestellt. Dabei ist die besondere sprachliche Qualität dieser Synchronfassungen hervorzuheben, die mit zum Erfolg beitrug. Auch die Synchronsprecher der ostdeutschen Fassungen stoßen auf großes Interesse bei den Fans.
- Egon: Rolf Ludwig (Film 1), Klaus Mertens (Film 2), Karl-Heinz Oppel (Filme 3-14)
- Benny: Peter Dommisch (Filme 1-4, Filme 6-13), Kurt Kachlicki (Film 5), Roland Hemmo (Film 14)
- Kjeld: Erhard Köster (Filme 1-2, Filme 6-14), Helmut Müller-Lankow (Film 3), Günter Schubert (Filme 4-5)
- Yvonne: Margit Bendokat (Filme 1-2, Filme 4-5, Film 8), Heide Kipp (Film 3), Helga Hahnemann (Filme 6-7, Film 9), Micaëla Kreißler (Film 10), Helga Sasse (Filme 11-13)
Daneben hatten immer wieder DDR-Prominente kleinere Synchronauftritte in den Olsenbandenfilmen, neben der schon erwähnten Helga Hahnemann als Yvonne waren dies zum Beispiel Herbert Köfer (Chefkoch in Film 8) oder Rolf Herricht (Fahrlehrer Larsen in Film 9).
Zwischen 1987 und 1992 liefen einige Filme der DEFA-Synchronisation auch im Fernsehen der Schweiz, aber hier hielt sich der Erfolg in Grenzen.
1989/90 wurden im Auftrag des ZDF Synchronisationen von fünf Olsenbandenfilmen angefertigt, die allerdings wegen ihrer sinnentstellenden Kürzungen, ihrer platten Dialoge sowie ihren Titeln, die nichts mit den Originaltiteln zu tun hatten, bei den Fans auf starke Ablehnung stießen.
- Film 3: Goldgräber am Nordseestrand
- Film 7: Auf den Schienen ist der Teufel los
- Film 8: Schlagbohrer mit Musik
- Film 9: Butter, Brot und Bonzen
- Film 11: Dänemark wird ruiniert
Sprecher der ZDF-Synchronisation waren Harry Wüstenhagen (Egon), Wilfried Herbst (Benny), Hans-Jürgen Wolf (Kjeld) und Regina Lemnitz (Yvonne).
Handlung
Die Olsenbandenfilme sind keine Serie - das heißt, die Handlungen der einzelnen Filme bauen nicht aufeinander auf, sondern es wird immer wieder ein ähnliches Handlungsmuster wiederholt und dabei neu variiert. Eine Ausnahme sind dabei die File 12 und 13 - diese schließen unmittelbar aneinader an und erzählen eine einheitliche Geschichte.
Das feste Handlungsschema entwickelte sich etwa ab dem dritten bis vierten Film. Spätestens im sechsten Film sind alle Nebenfiguren der späteren Filme vertreten.
In der Regel beginnen die Filme damit, dass Egon aus dem Gefängnis entlassen wird. Normalerweise wird er dabei von Kjeld und Benny abgeholt, manchmal ist auch Børge dabei. Die Begrüßungsszene vor dem Gefängnis wird wie vieles in den Olsenbandenfilmen immer wieder variiert. Gedreht wurden die Entlassungsszenen stets am Vridsløse-Staatsgefängnis (siehe Bild) im Kopenhagener Vorort Albertslund.
Anschließend fährt die Olsenbande zu Kjelds Wohnung. Diese befindet sich seit dem zweiten Film im Kopenhagener Stadtteil Valby, im ersten Film wohnten Kjeld und Yvonne im Stadtteil Nørrebro.
In der Wohnung erklärt Egon seinen Plan, den er während seiner Haft ausgearbeitet hat. In der Regel hält er diesen für "genial" und "todsicher". Manchmal handelt es sich auch um eine Auftragsarbeit, die er durch seinen Zellennachbarn (siehe Running Gags) erhalten hat. Yvonne mischt sich fast immer in die Gespräche der Männer ein, allerdings mit unterschiedlichen Anliegen. In manchen Fällen wüscht sie nicht, dass in ihrem Haus noch länger Verbrecher verkehren, manchmal hofft sie ganz im Gegenteil, die von Egon versprochenen Millionen möglichst schnell zu erhalten.
Der Plan wird mit sehr ungewöhnlichen Methoden ausgeführt. Meist klappt er wegen widriger Umstände erst im zweiten Anlauf. Daran schuld sind häufig auch die "multinationalen Konsortien", denen die Olsenbande bei ihren Coups gewollt oder ungewollt in die Quere kommt. Diese Kreise, die aus nach außen hin biederen Geschäftsleuten bestehen (meistens dargestellt von Bjørn Watt-Boolsen), wollen Egon schnell und unauffällig beseitigen. Zu diesem Zweck wird das "Dumme Schwein" (gespielt von Ove Verner Hansen) - im Original Bøffen = Bulette genannt - gerufen, das nun versucht, Egon auf verschiedenste Weise loszuwerden - ob er nun in Säure aufgelöst (Film 12), per Paket nach Australien verschickt (Film 7) oder auf irgendeine andere ausgefallenen Weise beseitigt werden soll. Benny und Kjeld können ihn oft erst in letzter Sekunde retten.
Die Coups der Olsenbande gehen durchaus nicht immer schief - zweimal (in den Filmen 5 und 6) gelingt ihnen erfolgreich die Flucht nach Mallorca, und manchmal sorgt Egon sogar absichtlich dafür, dass er wieder ins Gefängnis kommt. Meistens jedoch sind es Kleinigkeiten (ob nun fehlendes Benzin oder - wie in Film 7 - eine nicht abgegebene Steuererklärung], die Egons große Pläne zum Scheitern bringen. Dabei kommt immer nur Egon ins Gefängnis - Benny und Kjeld werden zwar ein einziges Mal (in Film 5) verhaftet, aber Egon und Børge können sie noch während des Transportes befreien.
Die vierzehn Filme
1. Die Olsenbande (Olsen-Banden) - 1968
Premiere in Dänemark: 11. Oktober 1968 - Premiere in der DDR: 26. Juni 1970
2. Die Olsenbande in der Klemme (Olsen-Banden på spanden) - 1969
Premiere in Dänemark: 3. Oktober 1969 - Premiere in der DDR: 25. Juni 1971
3. Die Olsenbande fährt nach Jütland (Olsen-Banden i Jylland) - 1971
Premiere in Dänemark: 8. Oktober 1971 - Premiere in der DDR: 30. Juni 1972
4. Die Olsenbande und ihr großer Coup (Olsen-Bandens store kup) - 1972
Premiere in Dänemark: 6. Oktober 1972 - Premiere in der DDR: 26. Juni 1973
5. Die Olsenbande läuft Amok (Olsen-Banden går amok) - 1973
Premiere in Dänemark: 5. Oktober 1973 - Premiere in der DDR: 21. Februar 1975
6. Der (voraussichtlich) letzte Streich der Olsenbande (Olsen-Bandens sidste bedrifter) - 1974
Premiere in Dänemark: 4. Oktober 1974 - Premiere in der DDR: 25. Dezember 1977
7. Die Olsenbande stellt die Weichen (Olsen-Banden på sporet) - 1975
Premiere in Dänemark: 26. September 1975 - Premiere in der DDR: 12. November 1976
8. Die Olsenbande sieht rot (Olsen-Banden ser rødt) - 1976
Premiere in Dänemark: 1. Oktober 1976 - Premiere in der DDR: 22. Dezember 1979
9. Die Olsenbande schlägt wieder zu (Olsen-Banden deruda) - 1977
Premiere in Dänemark: 30. September 1977 - Premiere in der DDR: 19. Juni 1981
10. Die Olsenbande steigt aufs Dach (Olsen-Banden går i krig) - 1978
Premiere in Dänemark: 6. Oktober 1978 - Premiere in der DDR: 28. Dezember 1981
11. Die Olsenbande ergibt sich nie (Olsen-Banden overgiver seg aldrig) - 1979
Premiere in Dänemark: 26. Dezember 1979 - Premiere in der DDR: 7. Januar 1983
12. Die Olsenbande fliegt über die Planke (Olsen-Bandens flugt over plankeværket) - 1981
Premiere in Dänemark: 16. Oktober 1981 - Premiere in der DDR: 25. Mai 1984
13. Die Olsenbande fliegt über alle Berge (Olsen-Banden over alle bjerge) - 1981
Premiere in Dänemark: 26. Dezember 1981 - Premiere in der DDR: 17. August 1984
14. Der (wirklich) allerletzte Streich der Olsenbande (Olsen-Bandens sidste stik) - 1998
Premiere in Dänemark: 18. Dezember 1998 - Premiere in der BRD: 16. November 1999
Sämtliche Filme sind inzwischen auch auf DVD erschienen.
Running Gags
Im Laufe der Entstehung der Filme kam es zu einer Vielzahl von Running Gags, die in fast allen Filmen auftraten und dabei wieder und wieder variiert wurden.
- Egons Standardsatz lautet: "Ich habe einen Plan!" Außer im zweiten Film war er in allen Filmen zu hören. Insgesamt fiel er in den vierzehn Filmen 53-mal.
- "Mächtig gewaltig!" oder auch nur "Gewaltig!" antwortet auf diese Ankündigungen Egons der Charakter des Benny Frandsen. Der Ausdruck (im Original "Skidegodt!" = scheißgut) ist eine Wortschöpfung des deutschen Dialogautors Wolfgang Woizick. Insgesamt fiel der Ausdruck in den Filmen nicht weniger als 236-mal. Im fünften Film sagt Benny diesen Satz überhaupt nicht (nur einmal sagt er "mächtig genial"), stattdessen wird der Kommentar im Deutschn mit "Das fetzt ein!" wiedergegeben.
- Selbst wenn es bei den Coups der Olsenbande um viele Millionen geht, steht für Yvonne in fast jedem Film etwas anderes im Mittelpunkt - sei es die Konfirmation ihres Sohnes Børge (Film 4), Børges beginnende Lehre (Film 7), Børges Hochzeit (Film 8) oder die Silberhochzeit von Kjeld und Yvonne (Film 12/13) - mit ihren Kommentaren und ständigen Ermahnungen dazu bringt sie die Olsenbande regelmäßig zur Weißglut.
- Für seine Pläne bedient sich Egon äußerst skurriler Hilfsmittel - diese reichen von 100 Luftballons bis hin zu einem angebrannten Streichholz. Daraus konstruiert er oft haarsträubende Apparaturen - einmal (im Film 11) sogar einen Roboter aus Legosteinen, der Ähnlichkeit zu den heutigen Marsrobotern hat.
- Egon ist Spezialist für das Öffnen von Tresoren der Firma Franz Jäger, Berlin. Seit sich Egon in Teil 3 erstmals als Geldschrankknacker betätigt, ist in fast jedem Film einer dieser Geldschränke zu öffnen. Manche Schränke kann niemand außer Egon knacken. Erwähnt Egon einen Franz-Jäger-Tresor in seinen Plänen, antwortet Benny in der Regel: "Der gute alte Franz!"
- Benny besitzt ein sichelförmiges Stück Messing, mit dem er zum Beispiel Schlösser, Parkuhren oder Zigarettenautomaten knacken kann.
- Seit dem fünften Film erwähnt Egon fast immer seinen Zellennachbarn im Gefängnis - stets ist es ein Rechtsanwalt oder eine andere hochrangige Persönlichkeit, die Egon geheime Informationen sowie Kontakte zu "besseren Kreisen" verschafft.
- Egon ist äußerst kreativ im Erfinden von Schimpfwörtern, die er meist Benny, Kjeld oder Yvonne an den Kopf wirft. Seine Kreationen gehen von "elende Sozialdemokraten" bis "geldgierige Gewitterhexe".
- Das Eintreffen der Polizei wird von Yvonne grundsätzlich eher beiläufig verkündet ("Und zum Beispiel kommt jetzt schon wieder die Polizei"). Egon, Kjeld und Benny lassen daraufhin alles stehen und liegen und flüchten Hals über Kopf durch die Hintertür, und Yvonne ärgert sich, weil die Männer sie mal wieder mit der Hausarbeit allein lassen. Eine derartige Szene gab es erstmals im siebten Film.
- Im ersten Film muss die Olsenbande mitten in einer Verfolgungsjagd ihr Fahrzeug verlassen, als das Benzin ausgeht. Das Auto, das die Bande sich "borgt", bleibt kurz darauf ebenfalls aus Benzinmangel liegen. Seitdem ist das Benzin ein Dauerbrenner in den Filmen. Vor fast jedem Raubzug vergewissert sich Egon bei Benny, ob der Wagen auch vollgetankt ist. Und auch in späteren Filmen (etwa in Teil 3) bleibt das Auto der Olsenbande immer mal wieder ganz plötzlich stehen.
Das Auto
Als Fahrer der Olsenbande fungierte in allen Filmen Benny. Nur ein einziges Mal ist Egon am Steuer eines Wagens zu sehen, als er im ersten Film einen Lkw fährt, den die Olsenbande einer Klaviertransportfirma gestohlen hat. Das Auto der Olsenbande war stets ein älterer und schon etwas heruntergekommener Straßenkreuzer. Nur in Film 14 besitzt Benny keinen eigenen Wagen mehr, stattdessen nutzt die Olsenbande einen Ford Transit der Taxifirma Valby Vognen, bei der Benny nun schwarz arbeitet.
Neben den hier aufgeführten Autos nutzte die Olsenbande auch häufig "geliehene" Fahrzeuge. So bleibt das Auto bei der Jütlandreise im dritten Film zu Hause, die Olsenbande nutzt einen gestohlenen Kleinlastwagen der Firma Citroën.
Filmtitel: | Autotyp: | Baujahr: | Kennzeichen: |
Die Olsenbande | Plymouth Belvedere | 1959 | KH 28.666 |
Die Olsenbande in der Klemme | Chevrolet Biscayne | 1959 | AU 52.275 |
Die Olsenbande fährt nach Jütland | Chevrolet Impala | 1961 | KA 89.955 |
Die Olsenbande und ihr großer Coup | Chevrolet Bel Air | 1960 | CK 50.063 |
Die Olsenbande läuft Amok | Chevrolet Bel Air | 1960 | CK 50.063 |
Der (vorraussichtlich) letzte Streich der Olsenbande | Chevrolet Bel Air | 1959 | CY 51.323 |
Die Olsenbande stellt die Weichen | Chevrolet Bel Air | 1960 | AE 52 040 |
Die Olsenbande sieht rot | Chevrolet Bel Air | 1959 | AU 51.189 |
Die Olsenbande schlägt wieder zu | Chevrolet Bel Air | 1959 | AE.52.040 |
Die Olsenbande steigt aufs Dach | Chevrolet Bel Air | 1959 | KD 22.528 |
Die Olsenbande ergibt sich nie | Chevrolet Bel Air | 1959 | KD 22.528 |
Die Olsenbande fliegt über die Planke | Chevrolet Bel Air | 1959 | KD 22.528 |
Die Olsenbande fliegt über alle Berge | Chevrolet Bel Air | 1959 | KD 22.528 |
Der (wirklich) allerletzte Streich der Olsenbande | Ford Transit | 1986 | PE 94 696 |
Literatur
- Otto Frello: Olsen-Bandens store kup (Comic), 1977, ISBN 8741842855
- Poul-Ove Kühnel/Paul-Jørgen Budtz: Olsen-Banden, Kopenhagen 1981
- Frank Eberlein/ Frank-Burkhard Habel: Die Olsenbande. Das große Buch für Fans, Berlin 1996, erweiterte Neuausgabe 2000, ISBN 3896020560
- Hauke Lange-Fuchs: „Ich habe einen Plaan!“, Lübeck 1997, ISBN 3924214484
- John Lindskog: Skidegodt, Egon! 30 år med Olsen-Banden, Kopenhagen 1998, ISBN 8715101703
- Per Thygesen Poulsen: Ledelse iflg. Olsen Banden, 1999, ISBN 8790605799
- Frank Eberlein: Das große Lexikon der Olsenbande, Berlin 2001, ISBN 3896023616
Weblinks
- http://www.olsen-bande.com/ Die Seite zur Olsenbande
- http://www.olsenbande.com/ Olsenbandenfanclub
- http://www.olsenbande-junior.de/ Olsenbande Junior - Webseite zum Film