Die Chip-Veredelung, oder Chip-Budding, ist eine Art der Augenveredelung (Okulation), sie wird zeitig im Frühjahr und auch im Sommer angewendet.
Bei uns ist diese Veredelungsart nicht so bekannt, in Amerika und England wird die Chip-Veredelung jedoch schon länger angewendet, auch in Israel wird sie bei der Pflanzenveredelung von Zitrusfrüchten angewandt.
Vorgangsweise: Die Unterlage wird vor dem Veredelungstermin im Bereich der Veredelungsstelle von den seitlichen Trieben gesäubert, anschließend wird an der Unterlage ein horizontaler, schräg nach oben gerichteter Schnitt ca. 2-3 mm tief angebracht. Der zweite Schnitt wird ca. 3 cm oberhalb der ersten Schnittstelle angesetzt und nach unten geführt, so das eine Zunge herausgeschnitten wird, die man nicht mehr braucht und fortgeworfen werden kann. Danach schneidet man an einem einjährigen Edelreis mit den gleichen Schnitten ein schlafendes Auge heraus, das genau in die Schnittstelle der Unterlage passen muss, so dass sich die grünen Schichten der Rinde (Kambium) genau überdecken.
Nun wird das ausgeschnittene Auge in die Schnittstelle der Unterlage eingefügt und mit Bast oder einen Gummiband umwickelt. Bei der Veredelung im Frühjahr müssen die Schnittstellen noch mit Baumwachs verstrichen werden, bei der Sommerveredelung ist ein Verstreichen nicht notwendig.