Adrian Hoven

österreichischer Schauspieler, Regisseur und Produzent (1922–1981)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Januar 2013 um 17:04 Uhr durch Josy24 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Adrian Hoven (* 18. Mai 1922 in Wöllersdorf, Niederösterreich als Wilhelm Arpad Hofkirchner; † 8. April 1981 in Tegernsee) war ein österreichischer Schauspieler, Regisseur und Filmproduzent.

Leben

 
Grabmal von Adrian Hoven auf dem Ottakringer Friedhof

Der Sohn des Verwaltungsbeamten Rudolf Hofkirchner und seiner Ehefrau Gisela, geborene Fahrnberger, verbrachte seine Jugend hauptsächlich in Tirol, wo die Großeltern ein Hotel betrieben. Hoven begann nach dem Abitur zunächst ein Maschinenbaustudium und arbeitete als Werkflugschüler bei Messerschmitt. Als Fallschirmjäger wurde er während des Krieges in Nordafrika schwer verwundet. 1943 hatte er einen Statisteneinsatz in dem Heinz-Rühmann-Film Quax in Fahrt.

Nach dem Krieg entschied er sich für den Schauspielerberuf. Er arbeitete als Darsteller an mehreren Berliner Theatern, darunter am Renaissance-Theater und am Theater am Schiffbauerdamm. Schließlich wurde er vom Regisseur Helmut Weiss für den Film entdeckt. Mit der in der Zirkuswelt spielenden Produktion Tromba begann er eine rasante Karriere als typischer jugendlicher Held und Liebhaber im Kino der 1950er-Jahre. Hoven spielte ebenso in Heimat- (neben Uschi Glas in Waldrausch), Kriegs- (Canaris) und Kriminalfilmen (Inside Out neben Telly Savalas und James Mason, Tatort) wie im Neuen Deutschen Film unter Rainer Werner Fassbinder (Welt am Draht, Angst vor der Angst, Faustrecht der Freiheit, Despair – Eine Reise ins Licht, Berlin Alexanderplatz und Lili Marleen).

Im Jahr 1965 gründete Hoven zusammen mit Pier A. Caminneci die Produktionsfirma Aquila Film Enterprises (München und Berlin) und realisierte seinen ersten eigenen Film als Regisseur, Autor und Produzent: In dem psychologisch angehauchten Krimi Der Mörder mit dem Seidenschal flieht ein kleines Mädchen (Susanne Uhlen in ihrem Filmdebüt) vor dem Mörder ihrer Mutter, der sie als Zeugin seines Verbrechens beseitigen will. Nachdem der Film kein großer finanzieller Erfolg wurde, verlegte sich Hoven in der Folgezeit aufs Horror- und Erotikfach, wo er große geschäftliche Erfolge (sogar im Ausland) erzielen konnte. 1966 produzierte er Jess Francos sadomasochistische Erotikfantasie Necronomicon – Geträumte Sünden, die Fritz Lang lobende Worte entlockte.

Hoven war dreimal geschieden und zuletzt mit der Kunsthändlerin Sabine Helms liiert. Einer seiner drei Söhne, Percy Hoven, arbeitete ebenfalls als Schauspieler sowie als Moderator (u.a. der ersten deutschen Big Brother-Staffel). Er widmet sich heute der Malerei.

Adrian Hoven starb nach einem Herzinfarkt. Er wurde am Ottakringer Friedhof (Gruppe 20, Reihe 30, Nummer 8) in Wien im Familiengrab beigesetzt.

Filmografie