Koordinaten: 33° 12′ 30″ N, 44° 31′ 30″ O

Die Operation Opera war ein israelischer Luftangriff am 7. Juni 1981 auf den irakischen Kernreaktor Tammuz-1 (Osirak).
Vorgeschichte
Die israelische Regierung war über das 1975 abgeschlossene Atomabkommen zwischen Frankreich und Irak beunruhigt. Neben dem atomaren Wettlauf im Nahen Osten, bestand die Gefahr einer atomaren Bedrohung durch den Irak. Der Reaktor Tammuz-1 wäre in der Lage gewesen, langfristig Plutonium zu erzeugen.[Anm. 1] Die iranische Regierung war durch den gerade begonnenen Ersten Golfkrieg ebenso besorgt um das irakische Nuklearpotenzial. Die iranische Operation Scorch Sword, ein Luftangriff am 30. Oktober 1980 auf den Reaktor Tammuz-1, war ein Fehlschlag. Da eine Zerstörung des Reaktors vor der Befüllung mit dem Uran geschehen musste, um einen Fallout zu vermeiden, stand Israel unter Zeitdruck.[Anm. 2] Außerdem fürchtete der israelische Ministerpräsident Menachem Begin, dass die nächste gewählte Regierung einen Angriff nicht genehmigen würde.
Angriff
Am 7. Juni 1981 um 15:50 Uhr starteten acht F-16-Jagdbomber und als Jagdschutz sechs F-15 der israelischen Luftwaffe vom Stützpunkt Etzion auf dem Sinai, flogen rund 1.100 km bei einer Flughöhe von 90–150 Meter über jordanisches und saudi-arabisches Grenzgebiet und flogen gegen 17:31 Uhr den ersten Angriff auf den Reaktor. 14 von insgesamt 16 Mark 84-Bomben trafen direkt das Reaktorgebäude. Um 18:40 Uhr landeten alle israelischen Maschinen unversehrt auf dem Stützpunkt Etzion.[1] Die Piloten täuschten den Bordfunkverkehr einer Passagiermaschine vor, indem sie Arabisch sprachen.[2]
Bei den Piloten, die den Abschluss der Angriffsformation bildeten, befand sich der spätere Raumfahrer Ilan Ramon. Er berichtete später von starker Rauchentwicklung aus dem Reaktorinneren sowie einer gewaltigen Explosion, die jedoch nicht zum Einsturz des Gebäudes führte. Bei diesem Angriff kam auch ein französischer Techniker ums Leben. In seinem Buch Der Mossad berichtet Victor Ostrovsky, dass dieser Techniker insgeheim für den israelischen Geheimdienst arbeitete und einen Zielsender dort deponiert hatte. Warum er dann die Anlage aber nicht verließ, konnte nicht geklärt werden.
Folgen
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilte das Vorgehen Israels in der Resolution 487 (1981).[3] Politisch war der militärische Angriff ein schwerer Mißerfolg. „Vorher untereinander zerstrittene arabische Staaten wie Syrien und der Irak unternahmen prompt einen neuen Versuch, sich gegen den gemeinsamen Feind Israel zu einigen.“[4]
Anmerkungen
- ↑ Israel vermutete ein maskiertes Atomwaffenprogramm. Frankreich versprach die kritische Menge durch kurze Lieferzeiten und Kontrollen verhindern zu wollen. → Siehe: Operation Opera: an Ambiguous Success
Eine größere Menge Plutonium würde der Irak erhalten, wenn die Brennelemente nur eine geringe Zeit (Tage, wenige Wochen) im Reaktor verbleiben und daher nur einen ganz geringen Abbrand erreichen würden. - ↑ Der bereits bestückte Reaktor von Tammuz-1 soll zu Beginn des Ersten Golfkriegs wieder entladen worden sein, während der kleinere Reaktor Tammuz-2 seit 18. Juli 1980 in Betrieb war.
Literatur
- Amos Perlmutter, Uri Bar-Joseph, Michael I. Handel: Two Minutes Over Baghdad, Routledge Chapman & Hall 2003, ISBN 978-071468-347-8
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Perlmutter et.al.
- ↑ DER SPIEGEL 25/1981
- ↑ RESOLUTION 487 (1981)
- ↑ DER SPIEGEL 25/1981
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