Fidschi (engl.: Fiji Islands) ist ein Inselstaat im Südpazifik nördlich von Neuseeland und östlich von Australien. Fidschi ist seit 1970 unabhängig und seit 1987 eine Republik mit der Hauptstadt Suva auf der Insel Viti Levu.
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Wahlspruch: Rerevaka na Kalou ka Doka na Tui (Fidschi, „Fürchte Gott und ehre die Königin“) | |||||
Amtssprache | Englisch, Fidschi | ||||
Hauptstadt | Suva | ||||
Staatsform | Republik | ||||
Präsident | Ratu Josefa Iloilo | ||||
Premierminister | Laisenia Qarase | ||||
Fläche | 18.270 km² | ||||
Einwohnerzahl | 893.354 (Stand Juli 2005 geschätzt) | ||||
Bevölkerungsdichte | 48,9 Einwohner pro km² | ||||
BIP/Einwohner | 2.088 US-$ (2004) | ||||
Unabhängigkeit | von Großbritannien am 10. Oktober 1970 | ||||
Währung | Fidschi-Dollar (FJD) | ||||
Zeitzone | UTC+12 | ||||
Geografische Lage | Vorlage:Koordinate Text Artikel | ||||
Nationalhymne | God Bless Fiji | ||||
Kfz-Kennzeichen | FJI | ||||
Internet-TLD | .fj | ||||
Vorwahl | +679 | ||||
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Geografie
Fidschi ist eine isolierte Inselgruppe im Südwestpazifik und liegt etwa 2.100 Kilometer nördlich von Auckland, Neuseeland.Von Deutschland aus beträgt die Flugzeit auf die Fidschis ca. 20 Stunden. Die Küstenlänge beträgt insgesamt 1.129 Kilometer. Der Archipel besteht aus 844 Inseln mit einer Gesamtfläche von 18.270 Quadratkilometern, von denen 106 bewohnt sind.
Die Hauptinseln Viti Levu (10.429 Quadratkilometer) und Vanua Levu (5.516 Quadratkilometer) umfassen fast neun Zehntel der Landesfläche und sind wie die meisten der Fidschiinseln vulkanischen Ursprungs, die kleineren entstanden aus Korallenriffen. Auf den beiden großen Inseln liegen zerklüftete Gebirgsketten, die sich über schmalen Küstenebenen und vorgelagerten Korallenriffen erheben. Der höchste Berg ist mit 1.324 Meter der Mount Victoria oder Tomanivi auf Viti Levu.
Es herrscht tropisch-heißfeuchtes Klima mit Temperaturen von 16 bis 32 Grad Celsius. In der Regenzeit von November bis April suchen verheerende Wirbelstürme die Inseln heim. Die Passatwinde bringen der dicht bewaldeten Südostküste starke Regenfälle. Die westlichen Hänge mit lichtem Baumbestand und Grasland sind wesentlich trockener. Über zwei Drittel der Landesfläche von Fidschi sind bewaldet und nur ein geringer Anteil ist Weideland.
Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2005): Suva 199.455 Einwohner, Nadi 53.783 Einwohner, Lautoka 49.331 Einwohner, Labasa 33.397 Einwohner und Nausori 32.786 Einwohner.
- Siehe auch: Liste der Städte in Fidschi
Bevölkerung
Die Bevölkerung des Landes besteht zu etwa gleichen Teilen aus Angehörigen der ursprünglichen melanesischen Bevölkerung und Indern. Seit dem Jahre 1987 haben viele Inder Fidschi verlassen. Circa 53 Prozent der Einwohner sind Christen, etwa 38 Prozent Hindus und ungefähr acht Prozent Muslime. Daneben gibt es Minderheiten, unter anderem von Sikhs.
Die Amtssprachen sind Englisch und Fidschi, das zu den austronesischen Sprachen zählt. Die indischstämmige Bevölkerung spricht Fidschi Bat (auch Fiji Talk), eine Variante des Hindustani. Rund 40 Prozent der Bevölkerung des Landes ist unter 14 Jahre alt.
Gegen eine symbolische Gebühr werden alle Bewohner des Landes medizinisch behandelt. Tropenkrankheiten kommen nicht vor, etwa 0,07 Prozent der Erwachsenen haben Aids. In Fidschi leben 290 Ärzte. 59.090.400 US-Dollar gibt der Staat jährlich für die Gesundheit der Bevölkerung aus. Ein Fidschianer nimmt täglich circa 2.890 kcal auf.
Geschichte
Der Archipel ist seit mehr als 3.000 Jahren von Melanesiern bewohnt, die vermutlich von Südostasien aus einwanderten. Die Ureinwohner lebten von Bodenbau (Knollenanbau), Schweinehaltung und Fischfang unter urgesellschaftlichen Bedingungen. Sie nahmen durch Kontakte mit anderen Inselbevölkerungen viele Elemente polynesischer Kultur an. Im Zuge der Auflösung der frühgesellschaftlichen Strukturen bildeten sich gentilaristokratische Häuptlingsdynastien heraus. Am 6. Februar 1643 wurde Fidschi von Abel Tasman gesichtet, 1774 von James Cook besucht und 1827 von Jules Dumont d’Urville erforscht. Nach gelegentlichen Besuchen von Sandelholzfällern zwischen 1801 und 1813 siedelten sich europäische Pflanzer an, die ab etwa 1860 Baumwolle anbauten. 1835 nahmen Vertreter britischer Missionsgesellschaften ihre Tätigkeit auf. Sie bereiteten durch Beeinflussung von Oberhäuptling Seru Epenisa Cakobau die koloniale Annexion vor.
1871 wurde eine Scheinverfassung nach britischem Muster erlassen und am 10. Oktober 1874 Fidschi zur Kronkolonie erklärt. Australische und britische Firmen konzentrierten sich in der Folge auf den Zuckerrohranbau. Sie holten am 14. Mai 1879 die ersten indischen Arbeitskräfte - bis 1916 insgesamt 61.000 - ins Land, deren Nachkommen zwischen 1946 und 1997 die Bevölkerungsmehrheit bildeten. 1881 wurde die Insel Rotuma an die Kronkolonie angeschlossen. Im 2. Weltkrieg war Fidschi eine bedeutende Versorgungsstation der Alliierten; es wurden zahlreiche Luftwaffen- und Marinestützpunkte errichtet. 1960 kam es zu einem landesweiten Streik der Zuckerrohrpflanzer. Nach innerer Autonomie 1966 errang Fidschi am 10. Oktober 1970 seine Unabhängigkeit im Rahmen des Commonwealth of Nations und wurde Mitglied der UN. Erster Premierminister des Landes wurde Ratu Sir Kamisese Mara.
1987 gewannen indische Parteien die Wahlen; durch zwei aufeinanderfolgende Militärputsche am 14. Mai und 25. September des Jahres unter der Führung von Sitiveni Rabuka wurde jedoch die Vorherrschaft der Melanesier wiederhergestellt, die auch die Verfassung von 1990 festschrieb. Die politischen Unruhen (Streiks, politische Wirren), Missernten und sinkende Weltmarktpreise für Zucker führten zu einem Niedergang der Wirtschaft und einem bis heute anhaltenden Massenexodus der von den Melanesiern politisch unterdrückten aber ökonomisch dominierenden indischstämmigen Bevölkerung des Landes. Im Oktober 1987 wurde Fidschi aus dem Commonwealth ausgeschlossen. 1994 wurde Ratu Sir Kamisese Mara Staatspräsident. Die Stammeshäuptlinge des Landes sprachen sich im Juli 1998 gegen Bestrebungen aus, die Republik wieder in eine konstitutionelle Monarchie umzuwandeln. Noch im gleichen Jahr wurde eine demokratische Verfassung verabschiedet und Fidschi wieder in das Commonwealth aufgenommen.
Im Mai 1999 wurde Mahendra Chaudhry, der Vorsitzende der Fiji Labour Party (FLP), nach dem Wahlsieg seiner Partei neuer Premierminister des Landes. Als wichtigstes innenpolitisches Ziel formulierte der erste indischstämmige Regierungschef die Beendigung der Spannungen zwischen den einzelnen ethnischen Gruppen. Chaudry und das gesamte Kabinett wurden am 19. Mai 2000 von Putschisten unter Führung des Geschäftsmannes George Speight und mit der Unterstützung konservativer Kräfte als Geiseln genommen. Frank Bainimarana, Chef der Streitkräfte, erklärte nach dem Staatsstreich Präsident Ratu Sir Kamisese Mara für abgesetzt und sich selbst zum neuen Herrscher des Inselstaates. Das Einschreiten des Militärs beendete zwar den Putsch, bedeutete aber zugleich auch das vorläufige Ende der kurzen Phase politischer Entfaltung und Gleichberechtigung der Indo-Fidschianer.
Nach der Freilassung der Geiseln wählte der Große Rat der Stammeshäuptlinge am 13. Juli 2000 Ratu Josefa Iloilo zum neuen Oberhaupt des Staates. Dem Kabinett des neuen Regierungschefs Laisenia Qarase gehörte den Forderungen der Putschisten zufolge nur ein indischstämmiger Minister an. Am 10. September 2001 wurde Qarase nach dem Wahlsieg seiner wenige Monate zuvor gegründeten Fijian People's Party (SDL) - sie vertritt die Interessen der indigenen Bevölkerung - von Staatspräsident Iloilo zum Premierminister ernannt. Qarase weigerte sich, gemäß der verfassungsmäßigen Sitte die größte Oppositionspartei - Chaudhrys multiethnische Labor Party - an der Kabinettszusammensetzung zu beteiligen. Die Regierungsbildung gestaltete sich problematisch und vertiefte die ethnischen Spannungen im Land. Für neue Aufregung sorgte im Frühsommer 2005 die Ankündigung des Regierungschefs, eine Amnestieregelung auf den Weg zu bringen, die den Putschisten des Jahres 2000, allen voran Anführer George Speight, die vorfristige Freiheit ermöglicht hätte. Nach starken Protesten gegen das Vorhaben sagte Qarase eine Überarbeitung des Gesetzentwurfes zu.
Politik
Das Staatsoberhaupt wird vom Großen Häuptlingsrat ernannt, der sich aus den Häuptlingen und Repräsentanten der Provinzen zusammensetzt. Das Staatsoberhaupt bestimmt den Premierminister. Das Kabinett wird vom Premier aus den Reihen der Parlamentsmitglieder ausgewählt. Das Zweikammernparlament besteht aus dem Senat, einer Versammlung mit 32 Sitzen, und dem Repräsentantenhaus, das 71 Sitze hat.
Während die Senatoren ernannt werden (14 durch den Großen Häuptlingsrat, neun durch den Premierminister, acht durch den Oppositionsführer und einer durch den Rat der Insel Rotuma), werden die Abgeordneten vom Volk auf fünf Jahre gewählt, wobei eine in der Verfassung festgelegte Mindestzahl von Sitzen für die ethnischen Gruppen vorgesehen ist.
Zusammensetzung des Repräsentantenhauses (71 Sitze):
- Fijian People's Party (SDL) 45 Prozent
- Fiji Labor Party (FLP) 38 Prozent
- Matanitu Vanua (Konservative Allianz) (MV) 8 Prozent
- New Labor Unity Party (NLUP) 3 Prozent
- Sonstige 3 Prozent
- Unabhängige 3 Prozent
Außenpolitik
Durch die Staatsstreiche zwischen 1987 und 2000 sowie die Diskriminierung der Indo-Fidschianer durch die Melanesier hat das Ansehen Fidschis international sehr gelitten. Hauptansprech- und Handelspartner sind Australien und Neuseeland. Dazu bemüht man sich um gute Beziehungen zu den anderen Pazifik-Staaten, besonders zu den direkten Nachbarn Samoa und Tonga. Der kleine Pazifikstaat Tuvalu - der vermutlich in den nächsten 50 Jahren im Meer versinken wird - steht mit den Fidschi-Inseln in Verhandlungen aufgrund eines Landerwerbes. Diese Verhandlungen wurden allerdings nach dem Staatsstreich im Jahre 2000 auf unbestimmte Zeit verschoben.
Rechtssystem
Die meisten Verbrechen in Fidschi sind Diebstahl und alkoholbedingte Gewalt. Nach dem Staatsstreich 2000 übten viele Fidschianer Selbstjustiz aus. Zurzeit sind circa 960 Häftlinge in Gefängnissen. Es gibt keine Todesstrafe.
Gleichgeschlechtliche Beziehungen sind auf den Fidschi Inseln nach den Artikeln 168-170 Strafgesetzbuch verboten. Die versuchte sexuelle Handlung zwischen Männern wird mit bis zu 7 Jahren Gefängnis bestraft. Sexuelle Handlungen zwischen Männern oder Frauen werden mit bis zu 14 Jahren verbüßt.
In den letzten Jahren gibt es allerdings den Hang zu mehr Toleranz. So werden gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen nur noch in den seltensten Fällen angezeigt und kaum noch Strafen verhängt. In den oberen konservativen Kreisen der Fidschianer gilt homosexueller Sex als abstoßend.
Militär
Die meisten Soldaten sind Fidschianer. Etwa 20 Prozent steht in UN-Diensten und wurde u.a. im Libanon, Ägypten, Kosovo, Irak eingesetzt. Fidschi gibt circa 32 Millionen US-Dollar für das Militär im Jahr aus, es ist mit zwei Hubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen ausgestattet. Die Mannstärke beträgt 3.500.
Verwaltungsgliederung
Fidschi gliedert sich in vier Divisionen (divisions) und das Schutzgebiet (dependency) Rotuma mit der Hauptstadt Ahau. Die Divisionen sind (in Klammern die Hauptstadt): Central (Suva), Eastern (Levuka), Northern (Labasa) und Western (Lautoka). Die Divisionen unterteilen sich in 14 Provinzen.
Siehe auch: Liste der Divisionen Fidschis
Kultur
Feste und Feiertage
Das größte Fest in Fidschi ist das Hibiskusfest, das im August eine Woche lang in der Hauptstadt Suva gefeiert wird. Die gesetzlichen Feiertage des Landes sind Neujahr (1. Januar), Ostern (Karfreitag bis Ostermontag), der National Youth Day (im März), Ratu Sir Lala Sukuna Day (im Mai oder Juni), der Geburtstag der britischen Königin (gefeiert an einem Montag um den 14. Juni), Constitution Day (im Juli), der Unabhängigkeitstag (an einem Montag um den 10. Oktober), der Geburtstag des Propheten Mohammed (im Juli), das hinduistische Lichterfest Divali (im Oktober oder November), Weihnachten (25. Dezember) und der Boxing Day (26. Dezember). Letzterer Feiertag geht auf eine britische Tradition zurück, an diesem Tag Ladenbesitzer und Dienstboten zu beschenken.
Sport
Nationalsport auf den Fidschi Inseln ist Rugby. Fidschi gehört zu den 12 besten Rugby-Nationen der Welt. Sie nehmen regelmäßig an Rugby-Weltmeisterschaften teil. Fidschi hat allerdings, ebenso wie die anderen Inselstaaten, mit einigen Problemen zu kämpfen: Da die Republik recht klein gibt, gibt es kaum Sponsoren, die eine profihafte Ausübung des Sportes gewährleisten würden.
Die größeren Nationen in Ozeanien, Australien und Neuseeland, setzen Scouts auf den Inseln ein und ködern die größten Talente mit Sportstipendien. So gehen Fidschi und den anderen Inselstaaten zahlreiche Talente verloren, da diese vom jeweiligen Land eingebürgert werden. Australien und Neuseeland weigern sich auch, auf die Inseln zu reisen um dort Spiele auszutragen. Fidschi hat eine wunderschöne moderne Rugbyarena die allerdings die meiste Zeit leer steht. Es kommt nur ab und an zu Freundschaftsspielen zwischen Fidschi, Samoa und Tonga.
Fidschi bemüht sich seit Jahren, ein Team in der "Super 12" Rugby Liga stellen zu dürfen (Super 12 ist ein Zusammenschluss von Vereinen aus Australien, Neuseeland und Südafrika). Die Aufnahme wird allerdings immer abgelehnt. Die meisten Spieler von Fidschi versuchen ihr Glück im Ausland, da sie dort mit dem Sport Geld verdienen können. Hauptziele sind Australien, Neuseeland und England. Vor allem englische Vereine gewähren den Fidschianern keine Abstellung für Spiele der Nationalmannschaft.
Auch Fußball erfreut sich auf den Fidschi-Inseln zunehmender Beliebtheit. Hier nimmt Fidschi am Ozeanien-Pokal teil (entspricht einer Europameisterschaft und der Qualifikation für die Weltmeisterschaft in einem). Allerdings ist auch hier die Situation etwas verfahren, da sich Neuseeland und Australien auch hier weigern, auf die Inseln zu fahren. Deshalb werden alle Spiele im Turniermodus in Australien ausgetragen.
Wirtschaft
Zu den bedeutendsten Anbauprodukten gehören unter anderem Zuckerrohr, Ingwer, Kokosnüsse, Reis, Kakao, Kaffee, Taro, Ananas und Tabak. Die Grundlage der Industrie des Landes ist die Weiterverarbeitung von Erzeugnissen aus der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft und der Fischerei. Fidschi verfügt über große Goldvorkommen, im Jahre 2000 belief sich die Jahresproduktion auf 3.675 Kilogramm. Die wichtigsten Exportgüter sind Zucker, Fisch, Textilien, Holz und Kokosnussöl.
Die wirtschaftliche Bedeutung des Fremdenverkehrs ist gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 1,50 Milliarden US-Dollar (2000). Der Dienstleistungssektor hat daran einen Anteil von 53 Prozent, die Industrie von 29 Prozent und die Landwirtschaft von 18 Prozent. Daraus ergibt sich ein BIP pro Einwohner von 1.840 US-Dollar.
Die Währung in Fidschi ist der Fidschi-Dollar. Nach dem Putsch im Jahre 2000 sank die Wirtschaftsleistung um 12,5 Prozent. Viele indo-fidschianische Fachleute wandern wegen der gesellschaftlichen Probleme im Land ab. Die Arbeitslosigkeit liegt gegenwärtig bei etwa fünf Prozent. 82 Prozent des Energiebedarfs von Fidschii werden zurzeit aus Wasserkraft gewonnen.
Infrastruktur
Die Städte Nadi und Suva (Nausori) besitzen internationale Flughäfen. Die Fidschi-Inseln haben eine eigene Fluggesellschaft, die Air Pacific, mit der sie vor allem die umliegenden Inseln anfliegen. Der Staat Tuvalu kontrolliert allerdings den Großteil der Anteile. Neben Air Pacific gibt es die Inlandsfluggesellschaften Sun Air und Air Fiji, die die meisten größeren Inseln und Städte anfliegen. Die Länge des Straßennetzes in Fidschi beträgt 3.440 Kilometer, das Eisenbahnnetz ist 595 Kilometer lang.
Fidschi ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte im südlichen Teil des Pazifischen Ozeans. Regelmäßige Schiffsverbindungen bestehen mit den USA, Kanada, Australien, Neuseeland sowie einigen Pazifikinseln. Haupthafen ist die Hauptstadt Suva. Daneben ist der Hafen von Lautoka zu nennen, einem bedeutenden Zentrum der Zuckerindustrie.
Medien
In Fidschi erscheinen zwei Tageszeitungen, die Fiji Times und die Fiji Sun. Außerdem gibt es noch die Nai Lalakai und die Shanti Dut, sie erscheinen wöchentlich. Die tägliche Zeitungsauflage beträgt 51 auf 1000 Einwohner. Im Land befindet sich nur ein staatlicher TV-Sender. Dazu kommen noch eine staatliche und drei unabhängige Radiostationen.
Die derzeitige Regierung tritt sehr stark für die Pressefreiheit ein. Die örtlichen Medien berichten jedoch oft über Korruptionsfälle, deswegen hat die Polizei schon des Öfteren solche Sendungen unterbunden. Fidschi besitzt 102.000 Telefonanschlüsse, 109.000 Mobiltelefone, 541.500 Radios, 91.000 Fernseher und 55.000 Internetanschlüsse.
Bildung
Ursprünglich war das Schulsytem am britischen System orientiert. Jetzt erfolgt die Schulbildung meist durch lokale Komitees. Zunehmend wird nach Rassen getrennt unterrichtet. Erst seit 2002 sind Schläge mit der Gerte verboten. Schulpflicht besteht für die Dauer von acht Jahren. 99,2 Prozent der Bevölkerung können lesen und schreiben.
In der Hauptstadt Suva befindet sich die 1968 gegründete University of the South Pacific, in welche außer Fidschi die Pazifikstaaten der Cookinseln, Salomonen, Kiribati, Marshallinseln, Nauru, Niue, Samoa, Tokelau, Tonga, Tuvalu und Vanuatu eine gewisse Anzahl an Studenten entsenden dürfen. Die Anzahl der Studenten beträgt 8.600. Die Ausgaben der Regierung für Bildung belaufen sich auf 105.955.200 US-Dollar pro Jahr.
Literatur
- Faust, Heiko & Winter, Johannes (2005): Sensible Inselökonomie im Pazifik - Politische Instabilität und ethnische Koexistenz als Determinanten für die Wirtschaftsentwicklung in Fiji. In: Waibel, M., Kreisel, W., Thimm, T. (Hrsg) : Fragile Inselwelten. Tourismus, Umwelt und indigene Kulturen. (= Schriftenreihe PAZIFIK FORUM der Arbeitsgemeinschaft für Pazifische Studien e.V., Band 9). Horlemann, Bad Honnef. S. 119-133. ISBN 3-89502-204-7
- Guile, Melanie (2005): Fiji. (= Islands of the South Pacific). Heinemann Library, Port Melbourne.
- Faust, Heiko & Winter, Johannes (2003): Ursachen und Wirkungen ethnischer Konflikte im Pazifik - Gesellschaftliche Desintegration in Fidschi. In: Kreisel, W., Marsden, P.H., Waibel, M. (Hrsg.): Wandel, Werte und Wirtschaft im pazifischen Raum. (= Schriftenreihe PAZIFIK FORUM der Arbeitsgemeinschaft für Pazifische Studien e.V., Band 8). Radicke & Duehrkohp, Göttingen. S. 153-168. ISBN 3-89744-226-4
- Lal, Brij & Fortune, Kate (ed.) (2000): The Pacific Islands: An Encyclopedia. Honolulu, University of Hawaii.
- Fiji Times (ed.) (1995): Pacific Islands Year Book. 17th Edition. Suva, Fiji.