Das Kosovo liegt in Südosteuropa im zentralen Teil der Balkanhalbinsel. Es grenzt im Norden und Nordosten an Serbien, im Südosten an Mazedonien, im Südwesten an Albanien und im Westen an Montenegro. Das Land hat eine Fläche von 10.908 Quadratkilometern und eine rund 1,7 Millionen große Bevölkerung.[1] Die mittlere Bevölkerungsdichte beträgt 155 Einwohner pro Quadratkilometer.

Das Kosovo ist von Gebirgen geprägt. Fast zu allen Landesgrenzen hin erheben sich teilweise über 2000 Meter hohe Berge. Der Südwesten des Kosovo wird von der Ebene Dukagjin/Metohija, während der Nordosten von der Ebene Kosovo eingenommen wird. Zwischen ihnen liegt die Bergkette der Carraleva/Crnoljeva.
Räumliche Gliederung
Das Gebiet des Kosovo ist sehr gebirgig. Das Gebirge Sharri/Šar Planina liegt an der Grenze zu Mazedonien. Es erhebt sich vom Süden bis in den Südosten des Landes. Dieses Gebiet gilt als wichtiges Reiseziel für Bergtouristen, Hauptziele sind Brezovica und Prevalac. Aber auch für die Pflanzen- und Tierwelt spielt diese Region eine wichtige Rolle. Sie ist Rückzugsgebiet vieler sonst im Land bedrohten Arten.
Das Prokletije bzw. die Nordalbanischen Alpen erstreckt sich im Dreiländereck von Montenegro, Albanien und Kosovo. Die Bergketten der Bjeshkët e Namuna e Kosovës dieses Gebirges befinden sich im Westen des Kosovo in der Region westlich von Peja/Peć. Die Gjeravica/Đeravica ist mit 2,656 m die höchste Erhebung des Landes und ist ein Gipfel dieser Bergketten. Sie liegt auf der Grenze zu Albanien.
Zwischen diesen beiden Gebirgen, Sharri/Šar Planina und Prokletije, erstreckt sich auf über 65 Kilometer Länge die landwirtschaftlich bedeutende Ebene Metochien (Dukagjin/Metohija). Sie ist von einzelnen Hügelketten geprägt, jedoch überwiegend flach.
Im Osten wird Metochien von den Bergen der Carraleva/Crnoljeva begrenzt. Diese durchziehen das Landeszentrum von Nordwesten in südöstlicher Richtung bis zu den Ausläufern des Gebirges Sharri/Šar Planina. Die Carraleva/Crnoljeva teilt das Land in die Ebene Metochien im Westen und die Ebene Amselfeld (Kosova/Kosovo) im Osten. Die Ebene des Amselfelds hat eine durchschnittliche Höhe von 550 m und die Ebene von Metochien 450 m.
Das Amselfeld ist mit etwa 50 Kilometern Länge eine etwas kleinere Ebene als Metochien und erstreckt sich zwischen Vushtrria und Ferizaj. Hier liegen einige der größten Städte des Landes, wie die Hauptstadt Priština, Ferizaj, Gjilan und Vushtrria. Östlich an das Amselfeld befinden sich die Berge von Zhegovc/Žegovac. Das Gebirge Kopaonik liegt im Nordkosovo und ist im Süden von Amselfeld begrenzt.
Gewässer
Zwar ist der Kosovo ein Binnenstaat, trotzdem gibt es mehrere bedeutende Flüsse und Seen innerhalb seiner Grenzen. So ist der wichtigste Fluss des Landes, mit einer Länge von 113 Kilometern der Weiße Drin, der in die Adria mündet. Weitere wichtige Flüsse sind die Sitnica (90 km), der Lumbardh i Pejës (62 km), die Morava e Binqes (60 km) und der Lepenac (53 km).
Der wichtigste See, der sich im nordwestlichen Teil des Landes befindet, ist der Gazivodesee mit rund 9,1 Quadratkilometern Fläche. Das Land umfasst zahlreiche größere und kleinere Seen, wie der Batlava-See (3,27 km²), der im südwestlichen Teil des Kosovo liegt, der Badovac-See mit 2,57 km² Fläche im Nordosten und der Radoniq/Radonjić-See mit 5,96 km² Fläche im südwestlichen Teil.
Klima
Da das Kosovo sich zwischen dem Mittelmeer und den bergigen Regionen Südosteuropas auf der Balkanhalbinsel befindet, schwanken die Temperaturen saisonal recht stark. Im Sommer erreichen Höchsttemperaturen weit über 30 °C, im Winter sind Temperaturen von -10 °C möglich. Im Kosovo herrscht kontinentales Klima mit warmen Wettern im Sommer und teils sehr kalten, schneereichen Wintern.
Umwelt und Natur
Das Land hat verschiedene Wasserquellen und Wasserfälle, wie der Wasserfall von Mirusha, die Schlucht bei Peja, die Wasserquelle des Flusses Drin, die Marmorhöhle in Gandime und das Tal der Bistrica bei Prizren.
Rund 446 km² wird von Eichen, Buchen, Kastanien und anderen verschiedenen Nadelhölzern bestanden, 200 km² wird als Ackerland genutzt besonders zum Anbau von Weizen, Gerste, Mais, Weintrauben, Tabak, Kartoffeln und Pflaumen.
Vielen Flüsse im Kosovo werden aufgestaut. Durch die Bildung von Stauseen sind viele Gewässer fischreich geworden. Man findet unter anderem Forellen, Karpfen, Aale, Barben, Welse, Hechte und Schollen, sowie auch Huchen.
In verschiedenen Regionen des Kosovos leben noch seltene Tiere wie Bären, Luchse, Auerhühneer und sogar Schildkröten. Seltene Pflanzen wie Edelweiß, Alpenveilchen und Päonien sind ebenfalls zu finden. Zudem besitzt das Land zahlreiche Karstquellen, Mineralquellen und Gletscherseen.
Zehn größte Städte
Die im Jahr 2011 durchgeführte Volkszählung ergab für die zehn größten Städte folgende Einwohnerzahlen:[1]
- Prishtina/Priština: 198.897
- Prizren: 177.781
- Ferizaj/Uroševac: 108.610
- Peja/Peć: 96.450
- Gjakova/Đakovica: 94.556
- Gjilan/Gnjilane: 90.178
- Podujeva/Podujevo: 88.499
- Mitrovica: 71.909
- Vushtrria/Vučitrn: 69.870
- Suhareka/Suva Reka: 59.722
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Kosovo Population and Housing Census 2011 – Final Results. Agjencia e Statistikave të Kosovës, abgerufen am 9. November 2012 (englisch, PDF-Datei, 3.91 MB; S. 134).