Horst Bienek

deutscher Schriftsteller
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Horst Bienek (* 1930 in Gleiwitz, Oberschlesien, † 1990 in München) ist ein deutscher Schriftsteller.

Seine Werke, die in einer kühlen, disziplinierten Sprache geschrieben sind, kreisen um die innere und äußere Selbstbehauptung des Menschen. Vor allem für seine in zahlreiche Sprachen übersetzte Tetralogie Die Gleiwitzer Romane erhielt Horst Bienek zahlreiche internationale Literaturpreise. So bemerkte Horst Bienek auf einem Treffen deutscher und italienischer Autoren in Turin, dass die Italiener zwar das Wort "patria" benutzten, wenn sie aber die ganzen Bedeutungen des deutschen Wortes "Heimat" ausdrücken wollten, benutzen sie dieses anstelle von "patria", so wie die Franzosen "le Lied" sagen und die Amerikaner "the butterbrot"1.

Im November 1951 wurde er vom Staatssicherheitsdienst verhaftet, später wegen angeblicher antisowjetischer Hetze zu 25 Jahren Zwangsarbeit in einem russischen Arbeitslager verurteilt. Nach vier Jahren kam er in Zuge einer Amnestie frei und ging in die Bundesrepublik. Er arbeitete als Kulturredakteur und Verlagslektor, bevor er sich als freier Schriftsteller in München niederließ. Sein bekanntester Roman "Die Zelle" erschien 1968. Allgemein sind die Werke des Schlesiers stark von der Kriegs- und Nachkriegszeit geprägt. Horst Bienek starb 1990 in München.