Gunther Wenz

deutscher lutherischer Theologe und Hochschullehrer
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Gunther Wenz (* 18. August 1949 in Weißenburg in Bayern) ist ein deutscher lutherischer Theologe und Hochschullehrer.

Leben und Werk

Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Neuendettelsau, München und Erlangen arbeitete Wenz im Dienst der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und wurde 1979 ordiniert. 1976 wurde er in München zum Dr. theol. promoviert; die Habilitation erfolgte 1980. 1984 übernahm Wenz eine Professur für Systematische Theologie an der Universität München. Er wechselte 1987 auf ein Ordinariat für Evangelische Theologie mit Schwerpunkt Systematische Theologie und theologische Gegenwartsfragen an der Universität Augsburg, von wo er 1995 auf den Lehrstuhl für Systematische Theologie I an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München zurückkehrte. Dort ist er auch Direktor des Instituts für Fundamentaltheologie und Ökumene.

Als Schüler Wolfhart Pannenbergs bemüht sich auch Wenz, die gesamte Dogmatik auf der Grundlage des lutherischen Bekenntnisses, jedoch in ökumenischer Offenheit zu durchdenken. Sein besonderes Forschungsinteresse gilt den lutherischen Bekenntnisschriften, der neuzeitlichen Theologiegeschichte (hier vor allem Paul Tillich und Friedrich Immanuel Niethammer) und der ökumenischen Theologie. Seit 2005 schreibt er an einem zehnbändigen Lehrbuch zum Studium der Systematischen Theologie, von dem bis 2011 sechs Bände erschienen sind. Er ist Schriftleiter der Zeitschrift Kerygma und Dogma und Mitherausgeber der Zeitschrift für ökumenische Forschung Una sancta.

Wenz gehört zahlreichen Vereinen und Gremien an, u.a. dem Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen (1998–2008 als wissenschaftlicher Leiter auf evangelischer Seite), der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Generalsynode der VELKD und der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland.

2009 erhielt Wenz Ehrendoktorwürde der Babeș-Bolyai-Universität Cluj (Klausenburg)/Rumänien

Schriften (Auswahl)

  • Subjekt und Sein. Die Entwicklung der Theologie Paul Tillichs. München 1979.
  • Geschichte der Versöhnungslehre in der evangelischen Theologie der Neuzeit. Band 1-2, München 1984/1986.
  • Einführung in die evangelische Sakramentenlehre. Darmstadt 1988.
  • Theologie der Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche. Eine historische und systematische Einführung in das Konkordienbuch, Band 1-2, Berlin/New York 1996/1998.
  • Grundfragen ökumenischer Theologie. Gesammelte Aufsätze. Band 1-2, Göttingen 1999/2010.
  • Lutherische Identität. Studien zum Erbe der Wittenberger Reformation. Band 1-2, Hannover 2000/2002.
  • Ergriffen von Gott. Zinzendorf, Schleiermacher und Tholuck. München 2000.
  • Tillich im Kontext. Theologiegeschichtliche Perspektiven. Münster 2000.
  • Der Kulturprotestant. Adolf von Harnack als Christentumstheoretiker und Kontroverstheologe. München 2001.
  • Wolfhart Pannenbergs Systematische Theologie. Ein einführender Bericht. Göttingen 2003.
  • Hegels Freund und Schillers Beistand. Friedrich Immanuel Niethammer (1766-1848). Göttingen 2008.
  • Studium Systematische Theologie. Göttingen:
  1. Religion. Aspekte ihres Begriffs und ihrer Theorie in der Neuzeit. 2005
  2. Offenbarung. Problemhorizonte moderner evangelischer Theologie. 2005
  3. Kirche. Perspektiven reformatorischer Ekklesiologie in ökumenischer Absicht. 2005
  4. Gott. Implizite Voraussetzungen christlicher Theologie. 2007
  5. Christus. Jesus und die Anfänge der Christologie. 2011
  6. Geist. Zum pneumatologischen Prozess altkirchlicher Lehrentwicklung. 2011