Großlangheim
| Wappen | Deutschlandkarte | |
|---|---|---|
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| Basisdaten | ||
| Koordinaten: | 49° 45′ N, 10° 14′ O | |
| Bundesland: | Bayern | |
| Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
| Landkreis: | Kitzingen | |
| Verwaltungsgemeinschaft: | Großlangheim | |
| Höhe: | 224 m ü. NHN | |
| Fläche: | 14,77 km² | |
| Einwohner: | 1545 (31. Dez. 2024)[1] | |
| Bevölkerungsdichte: | 105 Einwohner je km² | |
| Postleitzahl: | 97320 | |
| Vorwahl: | 09325 | |
| Kfz-Kennzeichen: | KT | |
| Gemeindeschlüssel: | 09 6 75 131 | |
| Marktgliederung: | 2 Ortsteile | |
| Adresse der Marktverwaltung: |
Schwarzacher Str. 4 97320 Großlangheim | |
| Website: | www.grosslangheim.de | |
| Bürgermeister: | Karl Höchner (CSU/Freie Bürger) | |
| Lage des Marktes Großlangheim im Landkreis Kitzingen | ||
Großlangheim ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Kitzingen und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Großlangheim in Bayern.
Geografie
Großlangheim liegt in der Region Würzburg (Bayerische Planungsregion 2), am Fuße des Schwanbergs.
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Großlangheim hat zwei amtlich benannte Ortsteile:[2]
- Großlangheim
- Weidenmühle
Es gibt nur die Gemarkung Großlangheim.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Kleinlangheim, Wiesenbronn, Rödelsee, Kitzingen und Schwarzach am Main.
Geschichte

Funde von Mikrolithen bezeugen erste Siedlungen auf Großlangheimer Gemarkung schon vor rund 12.000 Jahren.
Urkundlich erscheint Großlangheim das erste Mal als Lanchheim allerdings erst im Jahre 816 n. Chr. in der Gründungsurkunde des Klosters Megigaudeshausen (auch Megingaudshausen). Als erste Ministerialen[3]:16werden die Langheims genannt. Sie waren wohl zunächst Dienstmannen des Frauenklosters Kitzingen. 1189 erfahren wir von Helmericus von Lamheim, später Langheim oder Lankheim. 1270[4]:80, geht der Hof in "maiori Lanchheim“ an Eberhard Fuchs von Scheinfeld. Letzterer schenkte ihn 1276[4]:80 der Zisterzienserabtei in Ebrach.
1315[3]:18 erhielt Graf Friedrich von Castell vom Hochstift Würzburg[5]:10 Vogtei und Zehnt in Großlangheim als Lehen. Ab dem 14. Jh. [4]:80 schließlich unterstand der größte Teil des Ortes den Grafen von Castell. König Sigismund gestattete am 21. Juli 1414[5]:12 dem Grafen Linhart von Castell den Ort zu befestigen und Wochen– sowie zwei Jahrmärkte abzuhalten. Der Wochenmarkt fand jeweils am Montag statt, ein Jahrmarkt an St. Georg (23. April) und einer an St. Jakob (25. Juli). Über dreihundert Jahre später, 1708, erhielt der Ort die Erlaubnis für vier Jahrmärkte.[5]:5 Für die Sicherheit der Untertanen sorgte Graf Linhart durch die Befestigung mit Mauern und Gräben. Die Chronik[5]:5 berichtet von fünf Türmen sowie vier Toren mit drei Torhäusern und vier Torwächtern. Das Torhaus in Richtung Kitzingen fiel im Schwedenkrieg zusammen mit vielen Dokumenten den Flammen zum Opfer und wurde schließlich 1676 durch einen Blitz restlos zerstört. Durch Versteigerung konnten Ortsbewohner 1818 Teile des Grabens erwerben. Der Casteller Torturm in Richtung Kleinlangheim verschwand 1875, das Schwarzacher Tor 1892 und das Brückentor in Richtung Rödelsee 1893. Fragmente dieser Mauern sind noch um den ursprünglichen Altort zu beobachten.
Für 10 000 Gulden ging der Marktflecken 1447[4]:81 von dem Casteller Grafen Wilhelm in den Besitz der Grafen von Henneberg-Römhild und die Truchseß von Wetzhausen über. In deren Herrschaftszeit gelangten wahrscheinlich die Riemenschneider bzw. seiner Werkstatt zugeschriebenen Kunstwerke zwischen 1510 und 1515[6]:46 in die Kapelle und die Kirche. Graf Heinz Truchseß zu Langheim war nämlich ein Freund des Würzburger Fürstbischofs Lorenz von Bibra, welcher Riemenschneider förderte. Heintz und Erhard Truchseß von Wetzhausen und Philipp Truchseß von Wetzhausen veräußerten 1517 "ihre beiden Hälften an Schloß und Markt Langheim ganz ...“[5]:15 an das Hochstift Würzburg. Als Teil des Hochstiftes Würzburg wurde Großlangheim zugunsten Bayerns im Jahr 1803 säkularisiert und kam 1805 (Frieden von Preßburg) an Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg, mit dem es 1814 an das Königreich Bayern zurückfiel.
Während des Novemberpogroms 1938 wurde die Synagoge und die Schule der jüdischen Gemeinde am Schloßhof durch SA-Männer verwüstet.[7]
Die Großlangheimer nutzten es nach dem Zweiten Weltkrieg als Feuerwehrhaus.
Nach dem Neubau des Feuerwehrhauses wurde das Gebäude grundlegend renoviert und ist heute Kulturhaus. Dort finden Vorträge, Theater und Kabaretts sowie Kinovorführungen statt. Weiterhin ist es Vereinsheim des Männergesangvereins Sängerlust Großlangheim.
Eine kupferne Gedenktafel erinnert an den Pogrom und die ehemalige jüdische Gemeinde.
Religionen
Es gibt in Großlangheim eine katholische Kirche, die regelmäßig für Gottesdienste genutzt wird. Im Pfarrhaus lebt der katholische Pfarrer der Gemeinden Großlangheim, Kleinlangheim, Wiesenbronn, Mainbernheim und Rödelsee.
Einwohnerentwicklung
- 1970: 1341
- 1987: 1293
- 2000: 1580
Politik
Bürgermeister ist Karl Höchner (CSU/Freie Bürger).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 653.000 Euro, davon waren umgerechnet 169.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto). Großlangheim ist eine der wenigen Gemeinden in Bayern, die völlig schuldenfrei sind und trotz Dorferneuerung schon seit Jahren einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen können.
Politische Parteien und Gruppierungen
In Großlangheim sind folgende Gruppierungen im Rahmen von Kommunalwahlen aktiv:
- CSU/Freie Bürger
- Freie Wähler
- Junge Liste
- SPD/GL
Seit der Kommunalwahl 2008 sind SPD und Großlangheimer Liste eine Listenverbindung eingegangen.
Sitze im Gemeinderat
- CSU/Freie Bürger (5 Sitze)
- Freie Wähler (3 Sitze)
- Junge Liste (2 Sitze)
- SPD/GL (2 Sitze)
Wappen
In Rot der wachsende, silbern gekleidete und golden nimbierte Heilige Jacobus mit einer goldenen Muschel in der Rechten und einem goldenen Wanderstab in der Linken
Wappengeschichte
1414 erhielt Großlangheim die Marktrechte. Von 1547 ist der Abdruck eines Siegels mit dem heiligen Jakobus bekannt, dem die Pfarrkirche geweiht ist. Die Darstellung des Heiligen geht auf ein Siegel von 1633 zurück, auf dem er eine Muschel und einen Pilgerstab trägt. Die Farben Silber und Rot stammen aus dem Wappen der Grafen von Castell, aber auch des Würzburger Staates. Den Grafen gehörte um 1447 fast die gesamte Marktgemeinde, der sie 1399 die Antoniuskapelle stifteten. Ab 1517 war der Markt im Besitz von Würzburg. Das Innenministerium bestätigte am 9. Mai 1961 das Wappen in der Darstellung von 1633.
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler
→ Liste der Baudenkmäler in Großlangheim
Wasserburg
Wie der Besucher aus der an der Brücke angebrachten Infotafel erfährt, wird die Wasserburg im 14 Jh. zum ersten Mal urkundlich erwähnt als Eigentum der Grafen von Castell. Von diesen ging es an die Truchseß von Wetzhausen. Danach kam es schließlich in den Besitz des Hochstifts Würzburg. Die Zerstörungswut im Bauernkrieg 1525 machte vor dem Schloss nicht Halt. Am 5. Mai[5]:33 plünderten die Bauern zusammen mit Ortsansässigen das Schloss und zündeten es an. Nach Kriegsende bezahlten einige Ortsbewohner dies mit dem Leben, andere mussten beim Aufbau Unterstützung leisten. Ab 1660[5]:25 konnte es nicht mehr als Wohnung genutzt werden und die Räume standen leer. Von 1694[5]:25 an zerfiel es und diente der Bevölkerung als "Steinbruch“.
Nur noch Reste der Grundmauern, die steinerne Brücke und der Wehrgraben, welcher zum Teil mit Wasser gefüllt ist, lassen die ursprüngliche Größe dieser Anlage erahnen.
St.-Antonius-Kapelle
1315[6]:6 erhielten die Grafen von Castell Vogtei und Zehnt im Dorf vom Hochstift Würzburg. Wahrscheinlich stiftete Graf Herman von Castell diese im Stil der Gotik erbauten Kapelle. Sie lag in unmittelbarer Nähe ihrer Wasserburg. Unter seiner Herrschaft wird von diesem Kirchlein 1342 zum ersten Mal berichtet. 1399[6]:6 ist sie unter den geistlichen Lehen des Grafen Linhart von Castell zu finden. Als "gaistliche lehen“[8] bezeichneten die Grafen ihre Pfarreien, Kapellen– und Messstiftungen. Das Wappen der Stifter[4]:83, der Grafen von Castell mit denen der verwandtschaftlichen Abstammung, derer von Teck, Hohenlohe und Montfort, findet sich in der Türbekrönung des seitlichen Eingangs. Rechts oberhalb des Wappens blickt der Namenspatron Antonius auf Besucher und links der Hl. Georg. Diese waren im Mittelalter Schutzheilige des Ritterstandes. Zwischen 1995 bis 1997 wurde diese Portalbekrönung restauriert.
1597 berichtet die Chronik[5]:28 von drei Altären. Sie waren den beiden genannten Schutzheiligen und dem heiligen Kreuz geweiht. Seit dem 15. Jahrhundert schmücken den Innenraum an der Nordwand 16 Szenen aus dem Leben des heiligen Antonius.[6]:8 Diese Fresken wurden erst 1977[6]:12 bei der Renovierung wiederentdeckt. Der mittelalterliche Lebenslauf des Heiligen ist nahezu vollständig erhalten und erzählt wie eine Bildergeschichte von oben links nach rechts unten[6]:26–44: (1 beschädigt) Begegnung mit einem Einsiedler, (2) Rückzug in ein Römerkastell, (3) Versuchung durch einen Dämon, (4) Wald – Gräberhöhlen – Einsamkeit, (5) Versuchung zum Reichtum, (6) Begegnung mit dem Teufel als Frau, (7) Bei Christen in Alexandrien, (8) Abschied von der Schwester, (9) Vision über die Plünderung der Kirche, (10) totähnlicher Schlaf, (11) Antonius segnet, (12) Begegnung mit dem Teufel als Riese, (13) Redner und Lehrer, (14) Abschied von den Mönchen, (15) Grablegung des Antonius und (16) Aufnahme in die Herrlichkeit Gottes.
Wertvolle Holzschnitzereien[4]:83 von Tilman Riemenschneider bzw. aus seiner Werkstatt erhielt das Kirchlein im 16. Jahrhundert:
- Hl. Apostel Jakobus der Ältere (um 1510/15)
- Hl. Antonius Abbas (um 1510/15)
- Hl. Laurentius mit Evangelienbuch
- Hl. Anna Selbdritt
- Holzrelief mit der Grablegung Christi
- Holzrelief mit der Bestattung des Paulus
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Antoniuskapelle in Großlangheim
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Familienwappen in der Türbekrönung
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16 Szenen aus dem Leben des Antonius als Bilderbibel
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Der heilige Jakobus der Ältere
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Der Einsiedler St. Antonius
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Der heilige Laurentius
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Anna Selbdritt
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Die Grablegung Christi (1520)
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Bestattung des Paulus von Theben
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Blick in den Chorraum
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neugotischer Hochaltar
Nachdem die Kapelle lange geschlossen war, fand 1888/1889 eine gründliche Renovierung[6]:9,10 statt. Sie erhielt den heutigen neugotischer Hochaltar des Würzburgers Ludwig Link. Die spätgotischen Reliefs der Grablegung Christi und der Bestattung des Paulus wurden aufgenommen. Der Würzburger Karl Behrens ergänzte 1889 die Anbetung der Könige, die Muttergottes mit Kind sowie die Figur des Einsiedlers Antonius links und die des Hl. Benedikts rechts. Der Hl. Franziskus und der Hl. Antonius von Padua fanden an den Wänden Platz. Von den Buntglasfenstern der Würzburger Niebler und Burkert blicken Heilige Frauen auf die Besucher: Hl. Agnes und Hl. Katharina von Alexandrien (links), Hl. Elisabeth von Thüringen und Hl. Kunigunde (Mitte) und Hl. Margarete und Hl. Barbara (rechts). Auch die Bilder der Kreuzwegstationen an der Empore stammen aus dieser Zeit.
Katholische Pfarrkirche St. Jakobus
Von den Ursprüngen der Pfarrei ist wenig bekannt. "Am Beginn der Casteller Herrschaft stehen die vier Eigenkirchen Castell, Groß- und Klein-)Langheim, (Main-)Bernheim und Markt-(Steft).“[9] 1224 besitzt der Ort einen Pfarrer namens Heinrich[10]:3 und 1297[3]:17 einen Pfarrer Albert. Die Pfarrei St. Jakobus ist wie die St.–Antonius–Kapelle in der Aufzählung der geistlichen Lehen des Grafen Leonhard zu finden. 1399 wird von einer Früh– und eine Mittelmesse[4]:81 hier berichtet.
Das untere Turmgeschoss ist der älteste Teil der Kirche und blieb von einem romanischen Vorgängerbau erhalten. Als Gotteshaus wird St. Jakobus 1457 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.[10]:3 1575[5]:46stürzen Teile des Turmes ein. Von 1596 bis 1601 fanden Umbauten[4]:81 zum Erhalt statt. In dieser Zeit des Julius Echter erhielt der Turm eine Spitzhaube als Symbol für den katholischen Glauben. 1617[5]:46 bekam das Gotteshaus einen Chorraum durch den Baumeister des Fürstbischofs Gottfried von Aschhausen. Letzterer leitete 1622 [5]:46den Rohbau des Langhauses. Der Innenausbau verzögerte sich wegen fehlender Gelder. Am 4. Januar war der Hochaltar fertig und am 17. Mai 1627[5]:47 konnte die Einweihung stattfinden. Das Kirchenschiff musste 1821/22 nochmals erweitert werden. Es erhielt halbkreisförmige Anbauten an das Langhaus auf der Süd– und Nordseite.
Sie ist ebenfalls mit Figuren von Tilman Riemenschneider ausgestattet.
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Katholische Kirche St. Jakobus in Großlangheim
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Blick zum Hauptaltar
In Großlangheim und seiner umgebenden Flur sind zahlreiche Bildstöcke zu finden. Sie können auf einem Rundgang, dem "Großlangheimer Marterlesweg", erwandert werden.
Brauchtum
Fest im Jahreskreis ist die alljährliche Wallfahrt nach Gößweinstein integriert. Insgesamt fünf Tage, vom Samstag vor Pfingsten bis zum Mittwoch danach, dauert dieses traditionelle Ereignis. Zwei Tage Fußmarsch benötigt die gut 110 km lange Strecke mit Zwischenhalt in Pommersfelden. Pfingstmontag ist Ruhetag, der zum Beten und Gedenken an die Opfer einer Pestepidemie im Mittelalter, die Auslöser für diese Wallfahrt war, genutzt wird.
Musik
Es gibt den Männergesangverein Sängerlust 1912. Sein Repertoire umfasst Lieder aus 300 Jahren.
Regelmäßige Veranstaltungen
Frühjahrswiesn
Seit 2010 findet Ende März die Frühjahrswiesn statt – eine zweitägige Zeltveranstaltung auf der Multifunktionsfläche in Großlangheim. Sie besteht aus einem klassischen Beatabend mit Coverband und einem traditionellen Fest mit Blaskapelle und Bieranstich durch den Bürgermeister. Die Frühjahrswiesn spricht alle Altersgruppen an und wird vom Jugendverein Neuer-Keller e. V. in Eigenregie veranstaltet.
Maibaumaufstellen
Am 30. April fällt die männliche Dorfjugend jedes Jahr eine Birke im Wald, die von der Mädchen geschmückt wird. Gegen Abend wird der Maibaum am Marktplatz aufgestellt und bis zum Tagesanbruch am 1. Mai bei Lagerfeuer und Geselligkeit bewacht.
Krackenmarkt
Im Mai findet im Schlosshof der Krackenmarkt statt, bei dem Ortsansässige und Auswärtige ihre Waren anbieten. Der Name rührt daher, dass die Großlangheimer in der Umgebung meist Kracken genannt werden.
Beach- und Rasenhandballturnier
Alljährlich findet auf dem Sportgelände des Turnvereins TV Großlangheim Ende Juni zunächst ein Beach- und Rasenhandballturnier für Erwachsene, eine Woche später für Jugendliche, jeweils von Freitag bis Sonntag, statt. Der TV Großlangheim war der erste Verein in Bayern, der sich Mitte der 1990er Jahre einen Beachhandballplatz anlegte. Ein zweiter Platz folgte. In den Anfängen war der TVG Ausrichter eines Beachhandballmasters, dessen Gewinn zur Teilnahme an der deutschen Beachhandballmeisterschaft berechtigte.
Pfingstturnier
An Pfingsten veranstaltet der FC Großlangheim sein Jugendpfingstturnier. Am Samstag ermitteln Großlangheimer Vereine und Gruppierungen auf Kleinfeld den Fußball-Dorfmeister.
Weinfest
Eine weitere Großveranstaltung ist das Großlangheimer Weinfest auf dem Marktplatz und dem Gelände um das Winzerbrünnle, das ebenfalls tausende Besucher anzieht und von einer Gemeinschaft verschiedener Großlangheimer Vereine und der Gemeinde durchgeführt wird. Es findet jedes Jahr am dritten Juliwochenende von Freitag bis Montag statt. Das Festgeschehen beginnt mit der Abholung der örtlichen Weinprinzessin durch Vereine, Ehrengäste und Gemeinde.
Panik-Party
Die größte Veranstaltung im Jahreslauf ist wohl die Panik-Party, ein Open-Air in einem der Regenauffangbecken der Großlangheimer Weinberge. Die Panik-Party ist weit über die Grenzen des Landkreises hinaus als Unterfrankens größtes Open-Air bekannt und lockt jedes Jahr am Samstag des vierten Juli-Wochenendes Besucher an. Das Besondere ist, dass die Veranstaltung vom örtlichen Jugendverein Offener Jugendtreff Neuer Keller e. V. in Eigenregie organisiert und getragen wird. Ihm fließt auch der gesamte Gewinn zu, der direkt für die Jugendarbeit des Ortes verwendet wird.
Kirchweih
Die Kerm wird seit einigen Jahren Anfang Oktober von der Jungen Liste wiederbelebt. Seitdem findet auch wieder eine Kerwapredigt statt.
Adventsmarkt
Am Adventsmarkt am ersten Adventssonntag werden zeitlose und weihnachtlich-winterliche Waren angeboten.
Holzstrich
Zwischen Weihnachten und Silvester findet direkt im Großlangheimer Wald traditionell eine Brennholzversteigerung, der sogenannte Holzstrich, statt. Üblicherweise werden Ster und Kuppen (Baumkronen) von Fichte, Kiefer, Birke, Eiche, Erle und Buche versteigert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 39 und im Bereich Handel und Verkehr 10 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 43 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 540. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe ebenfalls einen Betrieb. Im Jahr 1999 bestanden 74 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 821 Hektar, davon waren 732 Ackerfläche und 40 Dauergrünfläche. Wein wird am Schwanberg in der Lage Kiliansberg angebaut.
Verkehr
Großlangheim ist gut über die Autobahn A3 (Anschlussstelle Kitzingen/Schwarzach) und die Bundesstraßen B 8, B 22 und B 286 zu erreichen. Sie alle verlaufen in weniger als sechs Kilometer Entfernung.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
- 75 Kindergartenplätze mit 72 Kindern
- Grundschule: 1., 2. und 3. Klasse mit Kindern aus den Gemeinden Großlangheim, Kleinlangheim und Wiesenbronn.
- Die Hauptschule wird von den Großlangheimer Schülern zunächst in Kleinlangheim, und anschließend in Wiesentheid besucht.
Weiterführende Schulen befinden sich in unmittelbarer Nähe der Marktgemeinde.
- In Kitzingen, Dettelbach und Volkach gibt es Realschulen.
- Eine Wirtschaftsschule befindet sich in Kitzingen.
- Gymnasien können in Kitzingen, in der Abtei Münsterschwarzach und in Wiesentheid besucht werden.
Einrichtungen
In Großlangheim befinden sich vier Weinverkaufsstellen, drei Gastwirtschaften, zwei Bäckereien, zwei Banken, eine Häckerwirtschaft und eine Fahrschule.
Persönlichkeiten
- Grebners Hannes - Großlangheimer Mundartdichter, unter anderem Dichter der Großlangheimer Hymne
- Anton Käsbauer, Autor der Ortschronik
- Rudolf Baus, der „Scheich von Großlangheim“
- Andreas Evaristus Mader (* 9. Januar 1881 Großlangheim, † 13. März 1949 Percha bei Starnberg) Theologe, Archäologe, legte 1932 bei Ausgrabungen am See Genezareth die Kirche der Brotvermehrung frei.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde
- Wappen von Großlangheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerzahlen – Stand: 31. Dezember 2024. (PDF; 4,1 MB) Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern – Basis: Zensus 2022. In: statistik.bayern.de. Bayerisches Landesamt für Statistik, Juni 2025, abgerufen am 15. August 2025 (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111114/113558&attr=OBJ&val=1655
- ↑ a b c Anton Käsbauer: Markt Großlangheim. Hrsg.: Markt Großlangheim. HartDruck GmbH, Volkach 1986.
- ↑ a b c d e f g h Jesko Graf zu Dohna: Auf den Spuren der Grafen zu Castell. Hrsg.: Jesko Graf zu Dohna. Vier Türme GmbH, Benedict Press, Münsterschwarzach 2004.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m Sebastian Zeißner mit Unterstützung von Georg Spath: Geschichte von Großlangheim. Bonitas–Bauer, Würzburg 1933.
- ↑ a b c d e f g Petro Müller: Die Antoniuskapelle zu Großlangheim. τelar verlag, Schweinfurt 1997, ISBN 3-930285-70-3.
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 144
- ↑ Dr. Walter Scherzer: Castell – Grafschaft und Dekanat. In: Porträts bayerischer Dekanatsbezirke, S.21. 1991.
- ↑ Dr. Walter Scherzer: Castell – Grafschaft und Dekanat. In: Porträts bayerischer Dekanatsbezirke, S. 21. 1991.
- ↑ a b Petro Müller: St Jakobus Großlangheim und St. Hedwig Kleinlangheim. Hrsg.: Katholisches Pfarramt St. Jakobus Großlangheim. KUNSTSCHÄTZEVERLAG, Gerchsheim 2001.

