Zenit St. Petersburg

Fußballverein aus Sankt Petersburg, Russland
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Der FK Zenit Sankt Petersburg (russisch ФК «Зенит» Санкт-Петербург / FK „Zenit“ Sankt-Peterburg) ist ein russischer Fußballverein aus Sankt Petersburg, der in der Premjer-Liga spielt und in den Spielzeiten 2007, 2010 sowie 2012 russischer Meister wurde. 2008 gewann die Mannschaft den UEFA-Pokal und damit den ersten internationalen Titel seiner Vereinsgeschichte. Sein Heimstadion ist das Petrowski-Stadion auf der gleichnamigen kleinen Insel in der Kleinen Newa (russisch Малая Нева).

Zenit Sankt Petersburg
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Basisdaten
Name Futbolny klub Zenit Sankt-Peterburg
Gründung 1925
Farben Blau-Weiß-Hellblau
Präsident RusslandRussland Alexander Djukow
Website www.fc-zenit.ru
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer ItalienItalien Luciano Spalletti
Spielstätte Petrowski
Plätze 21.570[1]
Liga Premjer-Liga
2012 Meister
Heim
Auswärts

Der Verein wurde 1925 unter dem Namen Stalinez (dt. „Staliner“, nach Josef Stalin benannt) gegründet. 1940 wurde der Verein in Zenit Leningrad umbenannt, mit der Rückbenennung Leningrads in St. Petersburg erhielt er seinen jetzigen Namen. 1938 spielte Zenit erstmals in der höchsten sowjetischen Liga.

Geschichte

Sowjetunion

Im Mai 1925 wurde im Leningrader Stalin-Metallwerk eine Fußballmannschaft gegründet, von der sich die Geschichte des Vereins ableitet.

In den ersten Jahren ihres Bestehens nahm die Mannschaft nur an den Bezirksligen teil. Nachdem sich die Mannschaft des Metallwerkes verstärkt hatte (nach Stärkung und Stabilisierung der Mannschaft), nahm sie unter dem Namen LMS (Leningrader Metallwerk) zum ersten Mal an der Stadtmeisterschaft teil. Kurz vor der Austragung der Klubmeisterschaften der UdSSR 1936 bekam der Sportklub den Namen Stalinez Leningrad.

Während der ersten drei Saisonen der UdSSR-Meisterschaft spielte Stalinez lediglich in der Gruppe B (2. Liga). 1938 jedoch stieg das Team aus Leningrad in die Gruppe A (1. Liga des sowjetischen Fußballs) auf. Im Jahr darauf spielte Stalinez im UdSSR-Pokalfinale gegen Spartak Moskau – eine Mannschaft, die damals in der Sowjetunion als unbesiegbar galt – und verlor mit 1:3. Wiederum ein Jahr später wurde der Verein in Zenit Leningrad umbenannt.

Im Jahre 1944, noch während des Zweiten Weltkrieges also, gewannen die Leningrader zum ersten Mal den UdSSR-Pokal. Damit wurde Zenit der erste nicht aus Moskau stammende Verein, der diesen Pokal gewann (im Finale 2:1 gegen ZDKA, heute ZSKA Moskau). Der Sieg hatte eine große Bedeutung für die ganze Stadt, zumal sie erst wenige Monate zuvor durch die Rote Armee von der Blockade der Wehrmacht befreit worden war.

Größere Erfolge errang der Verein dann erst wieder ab dem Ende der 1970er Jahre. Seit 1978 hatte Zenit mit Juri Morosow einen Trainer, der einen neuen Angriffsstil aufbaute und auch junge Leningrader Spieler in die Mannschaft integrierte. 1980 belegte Zenit den 3. Platz der UdSSR-Oberliga und qualifizierte sich erstmals für den UEFA-Pokal. In der Saison 1981/82 musste Zenit im UEFA-Pokal gegen Dynamo Dresden antreten, verlor daheim mit 1:2, in Dresden mit 1:4 und schied aus. Im Jahr 1983 kam mit Pawel Sadyrin ein neuer Trainer, der Verein belegte den 4. Platz in der Oberliga und erreichte das Pokalhalbfinale. Im Folgejahr wurde Zenit zum ersten und einzigen Mal sowjetischer Meister.

Russland

Die Mannschaft aus St. Petersburg war nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion einer der Gründungsmitglieder der neugeschaffenen russischen Obersten Liga. Nach der enttäuschend verlaufenen Saison 1992 belegte das Team in der Abstiegsrunde den 16. Tabellenplatz und musste in die zweitklassige 1. Division absteigen. Drei Spielzeiten benötigte der Verein, um wieder erstklassig zu spielen. Von 1996 bis 2000 wurden Plätze im Tabellenmittelfeld belegt. Erst im Jahre 2001 konnte erstmals der dritte Rang und in der Saison 2003, nach dem zehnten Platz aus dem Jahr 2002, die erste Vizemeisterschaft erkämpft werden. Die Saison 2004 und Saison 2006 schloss das Team jeweils auf dem vierten Platz ab. Dazwischen konnte in der Spielzeit 2005 der sechste Tabellenplatz erreicht werden.

In der Saison 2007 wurde Zenit St. Petersburg erstmals russischer Meister. In diesem Jahr hat sich Zenit St. Petersburg spielerisch enorm verstärkt und über den Hauptsponsor Gazprom viel Geld investiert. Bei der Teilnahme am UEFA-Pokal 2007/08 traf der Club in der Gruppenphase auf den 1. FC Nürnberg (2:2), und besiegte Bayer Leverkusen im Viertelfinale mit 4:1 und 0:1. Im Halbfinale gewann die Mannschaft gegen den Favoriten Bayern München, wo die Mannschaft im Hinspiel ein 1:1 erzielte und im darauf folgenden Rückspiel den deutschen Rekordmeister mit 4:0 bezwang. Das Finale gegen die Glasgow Rangers gewannen sie mit 2:0.

Im August 2008 gewannen sie zum ersten Mal den UEFA Super Cup in Monaco gegen Manchester United mit 2:1. Die Spielzeit 2008 beendete das Team auf dem fünften Rang. In der Gruppenphase der UEFA Champions League 2008/09 belegte die Mannschaft hinter Juventus Turin und Real Madrid und vor dem weißrussischen Überraschungsteam BATE Baryssau den dritten Platz und spielte somit in dem UEFA-Pokal 2008/09 weiter. Im Sechzehntelfinale wurde der VfB Stuttgart mit 2:1 und 2:1 besiegt. Das Achtelfinale wurde nach 0:2 und 1:0 gegen Udinese Calcio verloren.

Zenit nahm an der Qualifikation für die UEFA Europa League 2009/10 teil, wo sie allerdings gegen den portugiesieschen Vertreter Nacional Funchal nach 3:4 und 1:1 in der Play-Off-Runde ausschieden. Im August 2009 gab der Verein bekannt, sich mit sofortiger Wirkung vom niederländischen Trainer Dick Advocaat zu trennen. Da sein Vertrag zum Saisonende (Dezember 2009) auslief und er sich öffentlich dazu bekannte, danach Nationaltrainer Belgiens zu werden, verschlechterte sich die Leistung der Mannschaft zunehmend. Auch seine Kritik an Sportchef Igor Kornejew war Ausschlag gebend für seine Entlassung. Er wurde durch den bisherigen Nachwuchstrainer Anatoli Dawydow ersetzt.[2] In der Saison 2009 belegte das Team den dritten Platz. Im Dezember 2009 übernahm der Italiener Luciano Spalletti den Chef-Trainerposten bei Zenit.

Bereits im Mai 2010 gewann der italienische Spezialist mit seiner neuen Mannschaft den nationalen Pokal und im November außerdem die Meisterschaft. In der dritten Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League 2010/11 wurde zunächst Unirea Urziceni bezwungen, anschließend jedoch die Play-off-runde gegen den AJ Auxerre verloren. Somit spielte die Mannschaft aus Sankt Petersburg in der Gruppe G der UEFA Europa League 2010/11 weiter, wo alle sechs Partien gegen RSC Anderlecht, AEK Athen und HNK Hajduk Split gewonnen wurden. Im Sechzehntelfinale wurde der BSC Young Boys überwunden. Im Achtelfinale musste sich Zenit dem FC Twente Enschede geschlagen geben.

Durch den Meisterschaftsgewinn 2010 qualifizierte sich der Verein für die Gruppenphase der UEFA Champions League 2011/12. Die Gegner in der Gruppe G waren Titelverteidiger FC Porto, Schachtar Donezk und APOEL Nikosia. Als Gruppenzweiter hinter dem zypriotischen Überraschungsteam schaffte die Mannschaft den Sprung ins Achtelfinale und traf dort auf den portugiesischen Verein Benfica Lissabon, dem Zenit mit 3:2 und 0:2 unterlag.

2012 folgte der dritte Meisterschaftsgewinn, der das Team aus der Metropole an der Newa zur Teilnahme an der Gruppenphase der UEFA Champions League 2012/13 berechtigte. In der Gruppenphase der UEFA Champions League erkämpfte die Mannschaft hinter FC Malaga sowie AC Mailand und vor RSC Anderlecht den dritten Rang und spielt somit in der UEFA Europa League 2012/13 weiter.

Stadion

 
Das Petrowski-Stadion

Von 1950 bis 1992 diente das Kirow-Stadion, das insgesamt 72.000 Zuschauern Platz bot, als Heimspielstätte für Zenit Sankt Petersburg. Im Jahre 1993 zog die Mannschaft in das 21.570 fassende Petrowski-Stadion um.

Stadionneubau

Die Hoffnungen für die baldige Umsetzung der Planungen des Clubs für ein neues und für die Champions League geeignetes Stadion auf dem Gelände des ehemaligen Kirow-Stadions auf der Krestowski-Insel (auch Kreuzinsel genannt) beruhen in erster Linie auf den prominenten Unterstützern und auf der Finanzkraft der Sponsoren.

Ende 2004 genehmigte der Stadtrat von Sankt Petersburg einen Stadionneubau. Im August 2006 entschied sich eine Jury für den Entwurf des japanischen Architekten Kisho Kirokawa. Der Entwurf Kirokawas sieht ein reines Fußballstadion für 62.167 Zuschauer vor, das über ein verschließbares Dach sowie über einen ausfahrbaren Rasen verfügen wird, ähnlich der Veltins-Arena in Gelsenkirchen. Der Baubeginn war im April 2007, die für 2010 geplante Fertigstellung[3] wurde aufgrund von Schwierigkeiten mit dem Baugrund und explodierenden Baukosten in Höhe von nunmehr insgesamt rund 930 Mio. Euro mehrmals nach hinten verschoben. Die Einweihung soll nun im Jahr 2017[veraltet] rechtzeitig zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018 stattfinden.[4] Auf der Homepage des Clubs kann der Baufortschritt mit zwei Webcams verfolgt werden.[5]

Erfolge

Internationale Titel

 
Zenit St. Petersburg im Finale des UEFA-Pokals, 14. Mai 2008. Foto: George Groutas

Nationale Titel

Während der Zeit der Sowjetunion konnte der Verein zweifachen Erfolg aufweisen. Zum einen wurde er Pokalsieger im Kriegsjahr 1944 und zum anderen gewann „Zenit Leningrad“ die Meisterschaft im Jahre 1984 unter Pawel Sadyrin. Danach folgten die Pokalsiege 1999 und 2010, der Ligapokal 2003 und die erfolgreichen Meisterschaften in den Jahren 2007, 2010 sowie 2012. 2008 und 2011 gewann die Mannschaft den Russischen Supercup.

VIP-Fans

Während der russische Ministerpräsident Wladimir Putin und die ehemalige St. Petersburger Gouverneurin (z. Z. Vorsitzende des russischen Föderationsrats) Walentina Matwijenko eher inoffiziell als Fans von Zenit gelten, hat sich der Nachfolger Putins, Dmitri Medwedew, als Vorsitzender eines Moskauer VIP-Fanclubs offen zu seinem Heimatclub bekannt. Der russische Komponist Dmitri Schostakowitsch war sein Leben lang Fan des Vereins.[6] Auch die Mitglieder der Band „Leningrad“ sind bekennende Anhänger des Fußballklubs. Mehrere Lieder wurden schon als Ehrerbietung an Zenit veröffentlicht.[7][8]

Aktueller Kader

Name Rückennummer Nationalität Geboren Im Verein seit Letzter Verein
Trainer
Luciano Spalletti Italien  7. März 1959 2009 AS Rom
Tor
Wjatscheslaw Malafejew (C)  16 Russland  4. März 1979 1999 eigene Jugend
Juri Schewnow 30 Belarus  17. April 1981 2010 FK Moskau
Abwehr
Alexander Anjukow 2 Russland  28. September 1982 2005 Krylja Sowetow Samara
Bruno Alves 3 Portugal  27. November 1981 2010 FC Porto
Domenico Criscito 4 Italien  30. Dezember 1986 2011 CFC Genua
Nicolas Lombaerts 6 Belgien  20. März 1985 2007 KAA Gent
Tomáš Hubočan 14 Slowakei  17. September 1985 2008 MŠK Žilina
Aleksandar Luković 24 Serbien  23. Oktober 1982 2010 Udinese Calcio
Igor Tscheminawa 50 Russland  23. März 1991 2012 Sibir Nowosibirsk
Renat Janbajew 55 Russland  7. April 1984 2012 Lokomotive Moskau
Michael Lumb 82 Danemark  9. Januar 1988 2012 SC Freiburg
Mittelfeld
Danny 10 Portugal  7. August 1983 2008 Dynamo Moskau
Roman Schirokow 15 Russland  6. Juli 1981 2008 FK Chimki
Konstantin Syrjanow 18 Russland  10. Oktober 1977 2007 Torpedo Moskau
Wiktor Faisulin 20 Russland  22. April 1986 2008 Spartak Naltschik
Sergei Semak 25 Russland  27. Februar 1976 2010 Rubin Kasan
Igor Denissow 27 Russland  17. Mai 1984 2002 eigene Jugend
Axel Witsel 28 Belgien  12. Januar 1989 2012 Benfica Lissabon
Wladimir Bystrow 34 Russland  31. Januar 1984 2009 Spartak Moskau
Sturm
Danko Lazović 8 Serbien  17. Mai 1983 2010 PSV Eindhoven
Alexander Bucharow 9 Russland  12. März 1985 2010 Rubin Kasan
Alexander Kerschakow 11 Russland  27. November 1982 2010 Dynamo Moskau
Hulk 29 Brasilien  25. Juli 1986 2012 FC Porto
Luka Djordjevic 77 Montenegro  9. Juli 1994 2012 FK Mogren
Stand: September 2012

Bekannte ehemalige Spieler

Russland und GUS

Europa

Südamerika

Asien

Trainer

(seit 1991)

Einzelnachweise

  1. Petrowski-Stadion (russisch)
  2. http://www.transfermarkt.ch/de/news/30380/trainerwechsel-beim-uefa-cup-sieger-von-2008.html
  3. http://www.stadionwelt.de/sw_stadien/index.php?folder=sites&site=neubau_fotos_modell&id=67
  4. Milliardenbau bis 2017 fertig gestellt
  5. Веб-камеры
  6. 11freunde.de, Katja Petrowskaja: Er wollte uns inspirieren, vom 24. April 2008
  7. www.shnur.de: Track Nr. 15 auf dem Album "Pulja" ("Zenit")
  8. www.shnur.de: Track Nr. 6 auf "Dlja Millionow" ("Ole-Ole")
Commons: Zenit St. Petersburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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