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Heribert Konzett (* 21. Juni 1912 in Bludenz in Vorarlberg; † 4. November 2004 in Innsbruck) war ein österreichischer Arzt und Pharmakologe. Er ist ebsonders bekannt als Entdecker des ersten Stoffes, der selektiv β-Adrenozeptoren aktiviert, nämlich des Isoprenalins.
Leben
Nach Studium in Innsbruck und Wien wurde Konzett 1936 in Wien zum Dr. med. promoviert. Er trat dann in das von Ernst-Peter Pick (1872–1960) geleitete Wiener Pharmakologische Institut ein, und zwar in die Arbeitsgruppe von Richard Rössler (1897–1945), der 1938 Pick als Leiter des Instituts ablöste. 1941 habilitierte sich Konzett. Von 1946 bis 1948 arbeitete er in Cambridge bei dem Pharmakologen Ernest Basil Verney (1894–1967), in London bei dem Physiologen Henry Barcroft (1904–1998) und in Edinburgh bei der Physiologin Catherine Olding Hebb (1911–1978). Ab 1948 leitete er ein Pharmakologisches Laboratorium der Firma Sandoz in Basel, um 1958 als Nachfolger von Adolf Jarisch den Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Innsbruck zu übernehmen. 1980 wurde er emeritiert. Sein Nachfolger wurde Hans Winkler (* 1939).[1][2]
Werk
Seine weitaus bekannteste wissenschaftliche Entdeckung machte Konzett gleich zu Anfang seiner Laufbahn. Die Wiener Pharmakologen untersuchten von der Firma C. H. Boehringer Sohn synthetisierte Sympathomimetika, und zwar chemische Abkömmlinge des Adrenalins. Hauptuntersucher war Klaus Robert Walter Unna (1908–1987), der Österreich 1937 als „Nichtarier“ verließ und seine Ergebnisse erst 1951 veröffentlichen konnte. Er versah die Publikation mit dem Hinweis: „Diese Arbeit wurde im Jahre 1937 ausgeführt und gelangt aus äußeren Gründen erst jetzt zur Veröffentlichung.“[3] Zu Unnas Material gehörten die später – zum Teil bis heute – als Arzneistoffe verwendeten Substanzen Synephrin (Sympatol), Etilefrin, Phenylephrin und Bamethan.[4]. Unna prüfte außer der Toxizität nur Herz-Kreislauf-Wirkungen. 1937 kam die Idee auf, Adrenalinabkömmlinge durch größere Substituenten an der Aminogruppe unter Beibehaltung ihrer Hemmwirkung auf die glatte Muskulatur weniger kreislaufwirksam zu machen. Damit könnte ein Hemmstoff für die glatte Muskulatur der Atemwege, also ein Bronchospasmolytikum und Medikament zur Behandlung des Asthma bronchiale gefunden werden. Rössler sollte diese Forschungsrichtung leiten und Konzett mitarbeiten. Zunächst entwickelten die beiden eine tierexperimentelle Methode, den Atemwegswiderstand zu messen, die später so genannte „Konzett-Rössler-Methode“.[5] Dann testeten sie Adrenalin und fünf Derivate und fanden: „Vergleicht man nun alle untersuchten Amine unter dem Gesichtspunkt der broncholytischen Wirkungsstärke, so ergibt sich eine Reihe, die vom höchstwirksamen Isopropyladrenalin <= Isoprenalin> über Äthyladrenalin zu den ungefähr gleich wirksamen Körpern Adrenalin, Propyladrenalin, Butyladrenalin und schließlich zu dem nur schwach wirksamen Isobutyladrenalin führt.“[6] So wurde das Isoprenalin endeckt. Auch die übrige Pharmakologie der sechs Stoffe, zum, Beispiel die Kreislaufwirkung, wurde geklärt[7] und 1940 das Isoprenalin unter dem Namen „Aleudrin“, später „Aludrin“, auf den Markt gebracht. Es war das erste Mittel zur Unterbrechung eines Asthmaanfalls, dem ein Teil der unerwünschten Wirkungen des Adrenalins fehlten, und war in Österreich und Deutschland, nach 1945 auch bei den ehemaligen Feinden Deutschlands sehr erfolgreich.
Einzelnachweise
- ↑ Nachruf auf der Internetseite der Universität Innsbruck.Abgerufen am 18. Januar 2013.
- ↑ H. Winkler: Nachruf für Prof. Heribert Konzett. In: Biospektrum 11, 2005, S. 90. Abgerufen am 18. Jaunar 2013.
- ↑ Klaus Unna: Pharmakologische Untersuchungen über neue Sympatolabkömmlinge. In: Naunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie 213, 19451, S. 207–234. doi:10.1007/BF01936304.
- ↑ Klaus Starke: A history of Naunyn-Schmiedeberg’s Archives of Pharmacology. In: Naunyn-Schmiedeberg’s Archives of Pharmacology 358, 1998, S. 1–109 doi:10.1007/PL00005229
- ↑ Heribert Konzett und Richard Rössler: Versuchsanordnung zu Untersuchungen an der Bronchialmuskulatur. In: Naunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie 195, 1940, S. 71–74.doi:10.1007/BF01861842
- ↑ Heribert Konzett: Neue broncholytisch hochwirksame Körper der Adrenalinreihe. In: Naunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie 197, 1941, S. 27–40.doi:10.1007/BF01936304
- ↑ Heribert Konzett: Zur Pharmakologie neuer adrenalinverwandter Körper. In: Naunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie 197, 1941, S: 41–56. doi:10.1007/BF01936305