Warschau | |
Wappen und Lage | |
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Basisdaten | |
Staat: | Polen |
Verwaltungsbezirk: | Masowien |
Landkreis: | kreisfreie Stadt |
Einwohner: | 1.692.854 (1.1.2005) |
Fläche: | 516,90 km² |
Höhe: | 103 m ü. NN |
Postleitzahl: | 00-001 bis 04-999 |
Telefonvorwahl: | (+48) 22 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
KFZ-Kennzeichen: | WA bis WZ
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Wirtschaft & Verkehr | |
Zweige: | |
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Warschau |
Stadtverwaltung | |
Bürgermeister: | Lech Kaczyński (seit 2002) |
Adresse: | ul. Koszykowa 6 a 00-564 Warszawa |
Homepage: | www.um.warszawa.pl |
Warschau (polnisch [ ]) ist die Hauptstadt Polens und eines der politischen, wirtschaftlichen und verkehrstechnischen Zentren Mitteleuropas. Warschau liegt an der Weichsel (Wisła) in der Woiwodschaft Masowien und hat 1,69 Mio. Einwohner (mit Agglomeration rund 2,9 Mio.).
Warschau ist eines der wichtigsten Kultur-, Finanz- und Handelszentren Mittel und Osteuropas. In der Stadt befinden sich zahlreiche Universitäten, Theater, Museen und Baudenkmäler. Das Stadtgebiet Warschau gliedert sich in insgesamt 18 Stadtbezirke ("Dzielnice Warszawy"), unter denen Śródmieście die eigentliche Innenstadt ausmacht.
Geografie
Lage
Warschau ist an der mittleren Weichsel, im Urstromtal der Weichsel sowie der Mittelmasowischen Senke auf durchschnittliche 100 Meter über dem Meeresspiegel gelegen. Die Stadt breitet sich beiderseits der Weichsel in etwa gleichgroßer Entfernung von den Karpaten und der Ostsee - jeweils ca. 350 km. Der alte Stadtkern liegt am linken (westlichen) Weichselufer auf einem langgezogenen Weichselkliff Skarpa Wiślana, das relativ steil ca. 15-30 m über die Weichsel emporragt. Eine erste Brücke verband die beiden Ufer bereits im 16. Jahrhundert, was die Ausdehnung der Stadtbebauung auf das rechte Weichselufer, das Praga genannt wird, begünstigte. Im Stadtgebiet gibt es mehrere eiszeitliche Moränenhügel sowie von Menschenhand geschaffene Anhöhen. Die Weichsel ist im Gebiet von Warschau schiffbar und die Stadt verfügt über einen Binnenhafen auf dem rechten Weichselufer.
Klima
Warschau liegt in der Zone des Übergangsklimas vom meridianen zum kontinentalen Klima. Die Durchschnittstemperatur liegt bei ca. 8 °C, wobei durchschnittlich im Januar etwa -3 °C und im Juli 19 °C gemessen werden. Die Sommer sind warm und können auch heiß sein, die Winter sind kühl und können auch sehr kalt werden. Das Warschauer Klima ist trocken, die Summe der jährlichen Niederschläge übersteigt nicht 550 mm. Eine dicke Schneeschicht ist in den Wintermonaten keine Seltenheit und die Gewässer in den Parkanlagen sowie die Weichsel können vollständig einfrieren .
Stadtgliederung
Seit der letzten Verwaltungsreform im Jahre 2002 ist Warschau wieder eine einheitliche Stadtgemeinde, die gleichzeitig den Status eines powiat (dt. Kreis) hat. Man kann diesen Status etwa mit dem einer Kreisfreien Stadt in Deutschland vergleichen. Vorher war Warschau ein aus mehreren unabhängigen Gemeinden (gminy) bestehender relativ loser Kommunalverband. Jetzt gliedert sich die Stadt in 18 dzielnice (dt. Stadtbezirke) die aber einer wesentlich gestärkten gesamtstädtischen Verwaltung recht stark untergeordent sind. Die meisten der neuen Bezirke sind aus den alten Gemeinden hervorgegangen. Es gibt hierbei jedoch zwei Ausnahmen:
- Die alte Gemeinde Centrum wurde aufgelöst und in sieben Bezirke aufgeteilt. Hier kehrte man zu der Einteilung und Benennung zurück, die bis Anfang der neunziger Jahre existiert hatte und die weitgehend aus Vorkiegszeiten stammte.
- Die ehemalige Umlandgemeinde Wesoła wurde zeitgleich mit dem Inkrafttreten der Verwaltungsreform eingemeindet und bildet jetzt den gleichnamigen Bezirk der Stadt Warschau.
Die (neuen) Bezirke Warschaus sind: Bemowo, Białołęka, Bielany, Mokotów, Ochota, Praga Południe, Praga Północ, Rembertów, Śródmieście, Targówek, Ursus, Ursynów, Wawer, Wesoła, Wilanów, Włochy, Wola und Żoliborz
siehe auch: Liste der Bezirke Warschaus
Geschichte
Frühe Piastenzeit
Die ersten befestigten Siedlungen auf dem Gebiet Warschaus waren Bródno aus dem 9. Jahrhundert. Es wurde auf einer Dühne, die von Sümpfen umgeben war errichtet und besaß eine Ummauerung aus Holzpfahlen. Nachdem es Anfang des 11. Jahrhunderts beim Aufstand des Masław zerstört wurde, siedlten die Bewohner auf das Weichselkliff, wo sie eine neue Festung errichteten. Eine weitere Siedlung auf dem Gebiet Warschaus war Jazdów aus dem 12. Jahrhundert (einer der Sitze der masowischen Herzöge), das sich um das heutige Schloss Ujazdów ausbreitete und 1262 von den Litauern unter Mendog zerstört wurde. Daneben bestanden kleinere Ansiedlungen in Kamion, Gocław und Solec. Sie alle lagen im von westslawischen Stämmen besiedleten Gebiet Masowien, das im 10. Jahrhundert von dem polnischen Herzog Mieszko I. aus der Dynastie der Piasten erobert wurde. Die wichtigste Stadt in Masowien war zu dieser Zeit das ca. 100 km weichselabwährts gelegene Plotzk, das auch kurzzeitig im 11. Jahrhundert die Hauptstadt Polens unter Wladyslaw I. Herman war. Nach dem Tod von Boleslaw III. Schiefmund wurde in Polen die Senioratverfassung eingeführt, wobei das Staatsgebiet unter den Söhnen Boleslaw III. Schiefmunds aufgeteilt wurde und der jeweils Älteste das Seniorat über die Juniorherzöge hatte. Masowien kam an dessen zweitältesten Sohn und seit 1146 Senior Boleslaw IV., der die Linie der masowischen Piasten begründete und das Land von Plotzk regierte.
Senioratsverfassung
Die Aufteilung Polens in Senioratsherzogtümer 1138 schwächte das Land und die Einfälle der Ruthenen und Litauer gingen bis nach Masowien. Daraufhin wurde der Handelsweg der vom Schwarzen Meer bis zur Ostsee führte vom Westlichen Bug auf das linke Weichselufer verlegt. Dies führte zu einer wirtschaftlichen Blüte der Warschauer Siedlung Jazdow, in der auch die masowischen Herzöge eine ihrer Burgen errichteten. Jazdow wurde 1262 von den Litauern zerstört und die Bewohner von Jazdow errichteten ihre Siedlung drei Kilometer nördlicher in der heutigen Warschauer Altstadt von neuem. Auch der Herzog von Masowien Bolesław II. Mazowiecki gab die Burg in Jazdow (heute befindet sich dort das Schloss Ujazdowski) auf und errichtete ein Schloss innerhalb der Altstadt (das heutige Warschauer Königsschloss). Sein Hauptsitz blieb aber Plotzk. Zwischen 1281 und 1321 wurde Warschau dann die ersten Male urkundlich erwähnt, obwohl die Lokationsurkunde nicht mehr erhalten ist. Seit 1334 hatte es Kulmer Stadtrecht und viele Kaufleute aus Thorn siedelten sich in Warschau an. Wahrscheinlich nannten sie die im heutigen Stadtteil Mariensztat gelegene Siedlung Solec, die sich gleich südöstlich unterhalb des Weichselkliffs an die Altstadt anschloss, "Warszowa" oder "Warszewa", wovon sich der heutige polnische Name Warschaus "Warszawa" herleitet.
Herzogtum Masowien und Polnisches Lehen
Mit der Wiedervereinigung Polens durch König Wladislaw III. 1320 wurde die Senioratverfassung endgültig aufgehoben. Gleichwohl gehörte Masowien zu diesem Zeitpunkt nicht zu Polen, wurde jedoch um die Mitte des 14. Jahrhunderts polnisches Lehen. Es zerviel weiter in drei Einzelherzogtümer Plotzk, Rawa und Czersk. Warschau gehörte zu letzterem. Die Warschauer Altstadt wurde 1350 mit einem ersten und 1380 mit einem weiteren Mauerring umgeben. Um1380 entstand auch nördlich der Altstadt ebenfalls auf dem Weichselkliff die Warschauer Neustadt, die 1408 das Kulmer Stadtrecht erhielt. Janusz I. velegte 1413 die Hauptstadt des masowischen Herzogtums Czersk von Czersk nach Warschau. Nach der polnisch-litauischen Union von 1386 entwickelte sich Warschau dank der zentralen Lage zwischen den beiden Hauptstädten Krakau und Vilnius sehr schnell. Mit dem Aussterben der jeweiligen Piastenherzöge kam Rawa 1462, Plotzk 1496 und Czersk-Warschau 1526 direkt an Polen.
Polnisch-Litauische Adelsrepublik
Mit dem Anschluss an Polen erhielt das Warschauer Bürgertum von Sigismund I. (Polen) viele Handelsprivilegien, die die Entwicklung der Stadt beschleunigten. Mit der Wiedererlangung Danzigs und des Weichseldeltas 1466 durch Polen wurde die Weichsel der wichtigste polnische Handelsweg für den Export und Import nach und aus Westeuropa. Das an der Weichsel gelegene Warschau profitierte wirtschaftlich sehr davon. Nach dem Tod Sigismund I. (Polen) verlegte seine Witwe Bona Sforza 1546 ihren Hof vom Krakauer Wawel ins Schloss Ujazdowski in Warschau. Ihr Sohn Sigismund II. August regierte Polen-Litauen jedoch weiterhin von Krakau aus, obwohl er immer öffter in Warschau zu Gast war. 1569 und 1573 wurde in der Union von Lublin bzw. den Heinrichschen Artikeln festgelegt, dass das polnische Parlament Sejm in Warschau tagen und die Königswahl in Kamion bzw. Wola vor den Toren Warschaus stattfinden sollte. So wurden in Kamion Henryk Walezy 1573 und in Wola 1574 Stephan Báthory und 1587 Sigismund III. Wasa zu polnisch-litauischen Königen gewählt. Auch die Abnahme des Lehenseides der preußischen Herzöge wurde seit Stephan Báthory vor der Annakirche in Warschau statt auf dem Krakauer Marktplatz vollzogen. Nach dem Brand des Krakauer Wawel 1596 entschloss sich Sigismund III. Wasa aus dem schwedischen Hause Wasa die Residenz der polnischen Könige nach Warschau zu verlegen, weil er zugleich König von Schweden war und Ambitionen auf den Moskauer Zarenthron pflegte. Der Umzug wurde in Etappen vollbracht und das Schloss der masowischen Herzöge zum polnischen Königsschloss ausgebaut. Nach der Rückkehr vom erfolgreichen Feldzug nach Moskau 1611 blieb Sigismund III. Wasa endgültig in Warschau. Gleichwohl blieb Krakau rechtlich weiterhin Hauptstadt, da es keinen Rechtsakt gab, der den Umzug legalisieren würde. Warschau stand bis 1795 nur der Titel des Königssitzes zu.
In den Jahren 1655-56 (während des sog. Schwedischen Kriegs) wurde Warschau von den Schweden zerstört. Nach der dritten Teilung Polens (1795) und der Abdankung des letzten Königs von Polen wurde Warschau von Preußen regiert. Warschau wurde zum Sitz der neuen Provinz "Südpreußen", (die Warschau, Posen und Kalisch umfasste).
Herzogtum Warschau
In napoleonischer Zeit war Warschau Sitz eines gleichnamigen Großherzogtums, bevor es 1815 Hauptstadt des russischen Satellitenstaates Kongresspolen wurde (welches immer mehr zu einem Gouvernement Russlands wurde).
Kongresspolen
Zweite Republik
Im Ersten Weltkrieg besetzten deutsche Truppen die Stadt, seit 1918 Hauptstadt des erneut unabhängigen Polens. Nach einer kulturellen Blütezeit unter Stadtpräsident Starzyński kam es 1939 zum Überfall deutscher Truppen auf Polen (Beginn des Zweiten Weltkriegs).
Zweiter Weltkrieg
Bei schweren deutschen Luftangriffen wurden anfangs ca. 10 % des Wohnraums zerstört. Kurz nach der Besetzung Warschaus durch die Deutsche Wehrmacht wurden die Juden der Stadt und der Umgebung im Warschauer Ghetto eingesperrt, von wo mindestens 300.000 jüdische Bürger Warschaus deportiert und ermordet (man geht aber von weit mehr aus) wurden. 1943 kam es zum Aufstand im Warschauer Ghetto, als dessen Folge ein ganzes Stadtviertel liquidiert wurde. Die überlebenden Juden wurden zumeist im KZ Treblinka ermordet.
Der Warschauer Aufstand, getragen von nationalpolnischen Widerständlern, wurde von der Wehrmacht niedergeschlagen, wobei ca. 180.000 Soldaten und Zivilisten ermordet wurden. Als Repressalie wurde die Mehrzahl der noch vorhandenen Warschauer Gebäude auf dem linken Weichselufer von den deutschen Truppen mit Sprengungen planmäßig zerstört.
Volksrepublik
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Altstadt ab 1946 bis 1953 in einer als Meisterleistung gewürdigten historischen Rekonstruktion wieder aufgebaut und dafür als Weltkulturerbe der UNESCO ausgezeichnet. Die Backsteine zum Wiederaufbau wurden teilweise aus zerstörten ehemals deutschen Städten, unter anderem aus Breslau und Elbing, herbeigeschafft. Die Arbeiten orientierten sich dabei an Gemälden des italienischen Malers Bernardo Bellotto (Canaletto), der im 18. Jahrhundert viele Stadtpanoramen Warschaus geschaffen hatte.
Dritte Republik
Siehe auch: Geschichte Polens.
Gegenwart
Wie andere Zentren Mitteleuropas auch profitiert Warschau von der Wende 1989. Die Stadt beansprucht den Titel größte Baustelle Europas, denn in der Innenstadt sind in den letzten Jahren viele Läden, Einkaufszentren, Bürohochhäuser und Freizeitmöglichkeiten geschaffen worden. Warschau hat sein Blockbauten-Image abgelegt und ist nun neben Frankfurt, London und Paris die "höchste" Stadt Europas.
Warschau ist der größte Investitionsschwerpunkt in Polen. Die Arbeitslosigkeit liegt mit ca. 8% Prozent weit unter dem polnischen Durchschnitt von 17%. In der Stadt entstehen neue Bürohochhäuser, beispielsweise der 1999 fertiggestellte 208 m hohe "Warsaw Trade Tower", die dem 234 m hohen "Kulturpalast" (erbaut 1955) in der Skyline den Platz streitig machen.
Warschau ist Sitz verschiedener Universitäten, darunter der Warschauer Universität und der Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität
Politik
Stadtverwaltung
Auf gesamtstädtischer Ebene gibt es einen Oberbürgermeister (Prezydent). Dieser wird vom Volk direkt, zeitgleich mit den Landesweit statfindenen Kommunalwahlen alle vier Jahre, gewählt. Gleichzeitig wird auch ein Stadtrat (Rada) gewählt. Der OB ist der höchste Repräsentant Warschaus nach innen und außen. Er ist außerdem Chef der städtischen Verwaltung und verwaltet im Namen der Stadt und unter der Aufsicht des Rates das Eigentum der Stadt. Er beruft die wichtigsten Amtsträger der Stadt, darunter seine eigenen Stellvertreter, die, jeweils für bestimmte Sachbereiche zuständig, mit ihm zusammen den Magistrat (Zarząd) bilden, und wirkt bei der Berufung der Bezirksbürgermeister (Burmistrz) mit. Der Rat hat die Kompetenz, das vom OB vorgeschlagene Budget der Stadt zu billigen bzw. abzulehnen, sowie innerhalb des Rahmens der allgemeinen Gesetze normative Akte für Warschau zu erlassen.
Partnerstädte
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Altstadt wurde als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet. In ihr finden sich vor allem reich verzierte Bürgerhäuser, die nach dem Krieg äußerlich originalgetreu auf gotischen Grundmauern wiederaufgebaut wurden, v.a. auf dem Prächtigen Rynek (Markt). Sehenswert sind: Katedra Św. Jana (St. Johanneskathedrale; 2. Hälfte des 14. Jh.), Zamek Królewski (Königsschloss; 1680-92), Kolumna Zygmunta (Sigismundssäule; 1643/44, Wahrzeichen der Stadt). Daneben gibt es den Namiestnikowski Palast (Amtssitz des Präsidenten), den Łazienkipark, mit seiner Hauptattraktion dem Pałac na Wodzie (Palast auf dem Wasser) und dem Chopin-Denkmal, sowie die Paläste Belweder und Wilanów. In der nahen Umgebung gibt es den 1896 geöffneten Ujazdowskipark mit dem großartigen Schloss Ujazdowski, wo sich heute das Zentrum für zeitgenössischer Kunst befindet. Ein weiterer dominanter Bau in der Innenstadt ist der aus kommunistischer Zeit stammende Pałac Kultury i Nauki oder kurz Pałac Kultury (Palast der Kultur und Wissenschaft bzw. Kulturpalast) im stalinistischen Zuckerbäckerbaustil. Europas größter Basar im Stadion 10-lecia wirkt wie eine Reminiszenz an die frühe Nachwende-Zeit.
Theater
In Warschau gibt es ca. 30 fest arbeitende Theater. Die beiden wichtigsten sind das Nationaltheater (Teatr Narodowy) (gegründet 1765) und die Staatsoper Teatr Wielki (gegründet 1778). Darüberhinaus sind die heute wichtigsten Schauspielhäuser: Teatr Studio, Teatr Polski, Teatr Rozmaitości und Teatr Ateneum. Populäre Musicals wie Miss Saigon werden im Teatr Roma gespielt.
Berühmte Warschauer Theaterregisseure: Jerzy Grzegorzewski, Grzegorz Jarzyna, Adam Hanuszkiewicz.
Berühmte Warschauer Theaterschauspieler: Gustaw Holoubek, Daniel Olbrychski, Zbigniew Zapasiewicz, Krystyna Janda, Andrzej Seweryn.
Museen und Galerien
In Warschau gibt es zahlreiche Museen und Galerien, private wie auch staatliche. Die wichtigsten sind die Galerie Zachęta, das Zentrum für zeitgenössischer Kunst (Centrum Sztuki Współczesnej) und das Museum der polnischen Armee (Muzeum Wojska Polskiego). Das größte Museum ist das Nationalmuseum (Muzeum Narodowe) mit seinen Filialen im Königsschloß und im Palast von Wilanów. Aus Anlass des 60. Jahrestages des Warschauer Aufstandes wurde am 31. Juli 2004 das Museum des Warschauer Aufstandes (Muzeum Powstania Warszawskiego) eröffnet.
Seit 1927 wird in Warschau der Chopin-Wettbewerb veranstaltet.
Wirtschaft
Verkehr
Warschau ist das politische Zentrum von Polen. Die Stadt ist ein Anziehungspunkt für den Tourismus, wirtschaftliches Zentrum und - neben Krakau - kultureller Mittelpunkt des Landes. Außerdem ist Warschau einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Mitteleuropas als Schnittpunkt der Verkehrswege Paris/London-Berlin-Warschau-Minsk/Kiew/Moskau und Nordeuropa-Balkan.
Im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) verfügt Warschau über ein ausgedehntes Bus- und Straßenbahnnetz, das allerdings, vor allem außerhalb des Zentrums, überlastet ist. Auch ist es technisch teilweise immer noch stark veraltet und wird seit der Wende nur langsam modernisiert.
Seit April 1995 verkehrt in Warschau auch eine U-Bahn. Allerdings gibt es nur eine Linie, die außerdem noch nicht ganz fertiggestellt ist und deren Weiterbau sich immer wieder verzögert. Sie verkehrt zur Zeit in Nord-Süd-Richtung vom südlichen Stadtrand ins Zentrum und etwas darüber hinaus. Für den Regional- bzw. Vorortverkehr gibt es, neben einigen Vorort- und Überlandbussen, die WKD (Warszawska Kolej Dojazdowa; etwa: Warschauer Vorortbahn).
Für den Fernverkehr gibt es einen Zentralbahnhof (Warszawa Centralna), mehrere kleinere Bahnhöfe, einen großen Busbahnhof, einen internationalen Flughafen, der der polnischen Fluglinie LOT als Basis dient und über den man eine große Zahl von Zielen weltweit direkt erreichen kann (v.a. in Europa und Nordamerika), sowie eine Anbindung an das landesweite polnische Fernstraßennetz, allerdings keine Autobahnen.
Dienstleistung
Zur Zeit wird auf einem drei Hektar großen Areal in der Nähe des Zentralbahnhofes (Dworzec Centralny) das Einkaufszentrum Złote Terasy, Goldene Terrasse, gebaut. Es soll bis Ende 2005 nach einer Bauzeit von 37 Monaten fertiggestellt sein und eine Nutzfläche von 200.000 m² umfassen. Mit 57.000 m² Verkaufsfläche wird es eines der größten Einkaufszentren in Europa sein. Eine Besonderheit wird das 10.000 m² große Atrium, welches von einem Glasdach überspannt werden wird, darstellen. In dem Komplex wird sich zudem ein Kinokomplex und ein Parkhaus mit 1.700 Stellplätzen befinden. Weitere sehenswerte Einkaufszentren beeindruckender Größe sind unter anderem "Galeria Mokotów", "Blue City", und "Arkadia".
Verzeichnis der Wolkenkratzer in Warschau
Height | |||||||
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Platz | Gebäude | Stadtteil | Höhe | Dachgeschoss | Stockwerke | Fertigstellung | |
1 | Kulturpalast | Stadtmitte | 231 m | 188 m | 42 | 1955 | |
2 | Warsaw Trade Tower | Wola | 208 m | 184 m | 42 | 1999 | |
3 | Hotel Marriott | Stadtmitte | 170 m* | 140 m | 40 | 1989 | |
4 | Rondo 1 | Stadtmitte | 194 m | 164 m | 40 | 2005** | |
5 | Warsaw Financial Center | Stadtmitte | 165 m | 144 m | 32 | 1998 | |
6 | Hotel Inter-Continental | Stadtmitte | 164 m | 154 m | 48 | 2004 | |
7 | Intraco Building II | Stadtmitte | 150 m* | 140 m | 42 | 1979 | |
8 | Intraco Building I | Stadtmitte | 138 m* | 107 m | 39 | 1975 | |
9 | TPSA Tower | Stadtmitte | - | 126 m | 30 | 2001 | |
10 | Lucka City | Stadtmitte | 120 m | 106 m | 29 | 2004** | |
11 | Hotel Westin | Stadtmitte | - | 120 m | 25 | 2003 | |
12 | Blue Tower | Stadtmitte | 120 m | 100 m | 25 | 1991 | |
13 | Fim Tower | Stadtmitte | - | 115 m | 26 | 1996 | |
14 | Millennium Plaza | Stadtmitte | 116 m* | 112 m | 28 | 1999 | |
15 | Novotel Warsaw | Stadtmitte | 111 m* | 106 m | 33 | 1974 | |
16 | Golden Terraces | Stadtmitte | - | 105 m | - | 2005** | |
17 | Babka Tower | Stadtmitte | - | 105 m | 28 | 2002 | |
18 | Ilmet Building | Stadtmitte | 103 m | 95 m | 22 | 1997 | |
19 | PZU Tower | Stadtmitte | - | 97 m | 24 | 2000 | |
Söhne und Töchter der Stadt
- Krzysztof Kamil Baczyński (1921-1944), Dichter
- Eugeniusz Bodo (1899-1943?), Schauspieler und Sänger
- Filipina Brzezińska (1800-1886), Komponistin
- Franciszek Brzeziński (1867-1944), Komponist
- Zbigniew Brzeziński (1928), Berater von US-Präsident Jimmy Carter
- Maria Skłodowska-Curie (1867-1934) Wissenschaftlerin und Nobelpreisträgerin
- Julian Fontana (1810-1869), Pianist und Komponist
- Witold Gombrowicz (1904-1969), Schriftsteller und Dramaturg
- Agnieszka Holland (1948), Regisseurin
- Jacek Kaczmarski (1957-2004), Dichter und Liedermacher
- Kazimierz Staszewski (1963) Rock/Punk-Musiker,
- Lech Kaczyński (1949), Politiker, derzeitiger Oberbürgermeister von Warschau
- Aleksander Kakowski (1862-1938), Erzbischof von Warschau und Kardinal
- Ryszard Kapuściński (1932), Schriftsteller und Journalist
- Krzysztof Kieślowski (1941-1996), Regisseur
- Ryszard Kukliński (1930-2004), Polnischer Offizier, Agent des CIA
- Janusz Korczak (1878-1942), Arzt, Kinderbuchautor und Pädagoge
- Witold Lutosławski (1913-1994), Komponist
- Adam Michnik (* 1946), Mitbegründer der demokratischen Opposition in der VR Polen, danach Chefredakteur der Gazeta Wyborcza
- Władysław Reymont (1867-1925), Schriftsteller und Nobelpreisträger
- Wacław Sierpiński (1882-1969), Mathematiker
- Tomasz Sikorski (1939-1988), Komponist
- Antoni Słonimski (1895-1976), Dichter
- Roman Sołtyk (1791-1843), General
- Stefan Starzyński (1893-1943), OB von Warschau zur Zeit des dt. Überfalls 1939
- Władysław Szpilman (1911-2000), Komponist, Pianist und Autor der Autobiographie Der Pianist
- Stefan Wiechecki (1896-1979), Schriftsteller und Journalist
- Stanisław Ignacy Witkiewicz (1885-1939), Schriftsteller, Dichter, Maler und Fotograf
Weblinks
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- Offizielle Homepage von Warschau
- Filme zu Warschau
- Offizielle Tourismusseite von Warschau
- Sehenswürdigkeiten in Warschau
- Wolkenkratzer in Warschau
- Moderne Architektur in Warschau
- Sozrealistische Architektur in Warschau
- virtueller Spaziergang durch das Vorkriegswarschau
- Warschau vor 1939
- Alte Postkarten aus Warschau
- Apartments in der Altstadt