Teššup (dIŠKUR, auch Teššub, Tešup, Tešub; Teschschup, Teschschub, Teschub, Teschup) ist der hurritische Wettergott, der oft mit dem akkadischen Adad gleichgesetzt wird.

Mythos
Nach dem Mythos Königtum im Himmel ist Teššup der Sohn des Kumarbi und Enkel des An. Er wurde von Kumarbi geboren, nachdem dieser die Genitalien seines Vaters abgebissen und verschluckt hatte und setzt, nach dem Sieg über den Steindämon Ullikummi mit Hilfe einer Sichel, seinen Vater ab. Teššups Gemahlin ist die Sonnengöttin Hepat/Hepit. Der Sohn von Hepat und Teššup ist Šarruma/Tsama, der in Uda und Kummani verehrt wurde und auch Stierkalb des Teššup genannt wurde. Teššup fährt in einem vierrädrigen Wagen über den Himmel, den die Stiere Šeri und Hurri (Tilla/Hurwi) ziehen. Der Berg Sapān bei Ugarit (Mons casius, Jabal al-Aqraʾ) war Kultort des Berg-Gottes Hazzi/Ḫasis, der gemeinsam mit der Berg-Gottheit Nanni/Nanniš ikonographisch vergesellschaftet mit Teššup verehrt wurde. Zusammen mit seinem Sohn Šarruma besiegte Teššup die Schlange Illujanka.
Ikonographie
Zeichnung von Charles Texier (1834)
Teššup wird gewöhnlich mit einem Blitzbündel in der Hand dargestellt. Oft steht er auf den Bergen Hazzi und Nanni, wie etwa auf dem Relief von Atabey (Provinz Malatya) am oberen Euphrat.[1] Im hethitischen Heiligtum Yazılıkaya führen Teššup und Hepat die Prozessionen der männlichen und weiblichen Gottheiten an. Teššup steht hier ebenfalls auf zwei Bergipfeln, trägt eine hohe Hörnerkrone und eine Keule über der Schulter. Bewaffnet ist er zusätzlich mit einer Axt. Ihm folgen zwei weitere Berggötter, darunter vielleicht sein Vater Kumarbi.
Namensbestandteil
Teššup war im Mittani-Reich und während der hethitischen Großreichszeit ein bedeutender Gott und taucht auch in Königsnamen auf, etwa Tunip-Teššup von Tikunani. Fast alle Könige von Arrapḫa führten Teššup in ihrem Namen, wie auch Šilwa-Teššup von Nuzi.[2] Teššup findet sich aber auch in den Namen von Schreibern, etwa Nai-Teššup, Turar-Teššup, Sohn des Kel-Teššup, Tarmi-Teššup und Šilahi-Teššup aus Nuzi oder des Kaufmannes Šilwa-Teššup.[3]
Götterdynastien
Der Mythos von der Geburt des Teššup (Königtum im Himmel) wird entweder auf babylonische Wurzeln (Marduk, Enuma Eliš) zurückgeführt oder mit einem "indogermanischen" Topos verbunden, der sich auch in Hesiods Theogonie (Abstammung und Geburt des Zeus) finden soll.[4]
Literatur
- Oliver R. Gurney: The Hittites. Penguin, Hammondsworth 1952.
- Gernot Wilhelm: Grundzüge der Geschichte und Kultur der Hurriter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1982, ISBN 353408151X.
Weblinks
- Daniel Schwemer: Teššub. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart, 2006 ff.
Einzelnachweise
- ↑ Ahmet Dönmez 1954, Two Hittite Stelae from the Anti-Taurus Mountains. Man 54, fig. 3
- ↑ Ernest R. Lacheman 1949, Nuzi Personal Names: Review Article. Journal of Near Eastern Studies8/1, 49
- ↑ Thomas Richter 1998. Anmerkungen zu den hurritischen Personennamen des hapiru-Prismas aus Tigunanu. In: Nuzi. Studies on the civilization and culture of Nuzi and the Hurrians. CDL Press, Bethesda 1998, ISBN 1-883053-26-9, S. 125ff.
- ↑ C. Scott Littleton 1969, Lévi-Strauss and the "Kingship in Heaven": A structural Analysis of a widespread Theogonic Theme. Journal of the Folklore Institute 6/1, 70-84