Michael Schenker

deutscher Rockgitarrist
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Michael Schenker (* 10. Januar 1955 in Sarstedt) ist ein deutscher Rockgitarrist und Bruder von Rudolf Schenker.

Michael Schenker auf der Frankfurter Musikmesse 2005

Bands

Er spielte von 1969 bis 1973 und dann wieder 1979 mit seinem Bruder Rudolf Schenker in der erfolgreichsten deutschen Rockband, den Scorpions.

Ab 1973 war er Mitglied der britischen Band UFO, in welcher er für Hardrock-Klassiker wie „Doctor, Doctor“ oder „Rock Bottom“ verantwortlich zeichnete. Nach persönlichen und alkoholbedingten Problemen verließ er 1979 die Band UFO und kehrte zu den Scorpions zurück. Die Scorpions verließ er jedoch nach kurzer Zeit wieder. Noch im selben Jahr gründete er die Hardrockgruppe Michael Schenker Group/MSG. Diese mutierte zwischen 1986 und 1993 unter der Beteiligung des Rocksängers Robin McAuley zur McAuley Schenker Group.

Bei einer MTV Unplugged-Show, die am 11. August 1990 im Ed Sullivan Theatre in Manhattan, New York, USA aufgenommen wurde, traten die Gruppen Ratt und Vixen gemeinsam auf.[1] Michael Schenker spielte bei dieser Show als Ersatz für Robbin Crosby als zweiter Gitarrist für Ratt. Im Anschluss an den Auftritt kamen Bobby Blotzer von Ratt, Share Pedersen von Vixen und Michael Schenker auf die Idee, ein gemeinsames Projekt auf die Beine zu stellen. Sie heuerten den Sänger Richard Black von der Gruppe Shark Island sowie Tracii Guns von den LA Guns zur Vervollständigung der Band an. Die so entstandene Supergroup nannte sich "Contraband" und veröffentlichte 1991 ein selbstbetiteltes Album. Wegen des ausgebliebenen Erfolges blieb es bei einer Veröffentlichung, und die Gruppe trennte sich wieder.

1993 fand Michael Schenker zurück zu UFO und spielte mit der Gruppe die Platte „Walk on Water“ ein. Nach Tourneen 1995, 1997 und 1998 und der Veröffentlichung der Alben „Covenant“ (2000) und „Sharks“ im Jahr 2002 trennte er sich erneut von UFO. Ab 1996 veröffentlichte Schenker in den USA eine Reihe weiterer eigener Produktionen, zum Teil unter seinem Namen, zum Teil wieder unter dem Bandnamen „MSG“, der erneut für „Michael Schenker Group“ steht. Bei den zwischen 1993 und 2003 unter seinem Namen veröffentlichten Alben handelt es sich um reine Instrumentalalben, wobei die „Thank You“-Reihe nur mit Akustik-Gitarren eingespielt worden ist. In den Jahren 2004 und 2005 sind fünf Studioalben mit seiner Beteiligung veröffentlicht worden, die ausschließlich Cover-Versionen enthalten. Im September 2011 erschien das Album „Temple of Rock“, auf dem einige bekannte Größen der Rockmusik als Gastmusiker mitwirkten, z.B: Pete Way (UFO), Chris Slade (AC/DC), Herman Rarebell (ex-Scorpions) und sein Bruder Rudolf Schenker. Bei der dazugehörigen Tour im Jahr 2012 ist er mit den ehemaligen Scorpions-Musikern Herman Rarebell und Francis Bucholz aufgetreten; zum Programm gehörten auch einige Titel des Scorpions-Albums „Lovedrive“. Als Sänger wirkten auf der Tournee u.a. Robin McAuley und Doogie White mit. Des Weiteren hat Michael Schenker eine Kooperation mit seinem Bruder unter dem Namen "Schenker Brothers" angekündigt. [2]

Würdigung

Michael Schenker ist bekannt für die ausschließliche Benutzung von elektrischen Gitarren der Bauart „Flying V“, die ursprünglich von der US-amerikanischen Firma Gibson entworfen wurde. Im Jahr 2004 brachte die US-amerikanische Instrumentenfirma Dean Guitars in Zusammenarbeit mit Michael Schenker eine auf 100 Stück weltweit limitierte „Flying V“-ähnliche Gitarrenserie heraus, welche Michael Schenker statt des Gibson-Modells bei Live-Auftritten spielt.

Er prägte ein spezielles Gitarrenfinish, nämlich ein schwarz-weißes Pickguard (Schlagbrett) auf der weiß-schwarz lackierten Gitarre. Als Verstärker nutzt er Geräte der britischen Firma Marshall, vorwiegend das Modell „JCM 800“ mit zwei 4x12" Boxen als Fullstack.

Wimmernde Solopassagen lassen sich auch auf den Einsatz eines Wah-Wah-Effektgerätes der Firma Dunlop, Modell „Cry Baby“, zurückführen, welches je nach Pedalstellung einzelne Frequenzbereiche aus dem Gitarrensignal filtert. Michael Schenker gilt als präziser, eleganter und technisch sauberer Gitarrist und ausgezeichneter Songwriter, wie Songs wie „Love to Love“, „Lights Out!“, „But I want more“ oder „Rock Bottom“ beweisen. 2010 wurde ihm vom Classic-Rock Magazin in London der Marshall “11” award verliehen, andere Preisträger waren Slash und Ron Wood.[3]

Diskografie

Soloalben

  • 1993: Thank You
  • 1998: Thank You With Orchestra
  • 2000: The Odd Trio
  • 2000: Adventures of the Imagination
  • 2001: Dreams and Expressions
  • 2001: Into the Arena 1972–1995 (Best of aus Australien mit zahlreichen non-album-tracks und Bonustiteln von japanischen CD-Editionen)
  • 2002: Doctor Doctor – Best (1976–99) [Zounds; enthält Titel von UFO, MSG und Michael Schenker; alle Titel digital remastert, CD-Text]
  • 2002: Thank You 2
  • 2002: Thank You 3
  • 2003: Thank You 4
  • 2011: Temple of Rock
  • 2012: Temple of Rock - Live in Europe (als CD, DVD, Blu Ray und Box-Set erschienen)

mit MSG

  • 1980: The Michael Schenker Group
  • 1981: MSG
  • 1982: One Night at Budokan
  • 1982: Assault Attack
  • 1983: Built to Destroy (Japan-CD mit 6 Bonustiteln)
  • 1984: Rock Will Never Die
  • 1987: Perfect Timing
  • 1987: Portfolio
  • 1989: Save Yourself
  • 1992: Essential Michael Schenker Group (enthält einen sonst unveröffentlichten Titel von 1983)
  • 1992: M.S.G.
  • 1992: Nightmare
  • 1993: Unplugged Live
  • 1993: BBC Radio One Live In Concert (MSG live at Reading Rock Festival 1982)
  • 1996: Written in the Sand
  • 1997: The Michael Schenker Story Live
  • 1999: The Unforgiven
  • 1999: The Unforgiven World Tour Live
  • 2001: Be Aware of Scorpions
  • 2003: Arachnophobiac
  • 2004: World Wide Live 2004 (DVD & Audio CD)
  • 2005: Back To Attack Live (Live-Konzert von 1984)
  • 2005: Live In Tokyo 1997 (DVD, enthält das Konzert The Michael Schenker Story Live sowie als Bonus ein Konzert aus dem Jahr 2000)
  • 2006: Tales of Rock’n’Roll
  • 2008: In The Midst Of Beauty
  • 2009: Walk The Stage (Box mit vier Live-CDs aus den Jahren 1980 - 1982 und einer Live-DVD von 1983)
  • 2010: Rockpalast: Hardrock Legends Vol. 2 (enthält ein Konzert aus der Hamburger Markthalle vom 24. Januar 1981, als CD und DVD erschienen)
  • 2010: The 30th Anniversary Concert Live In Tokyo (als CD, DVD und Blu Ray erschienen)

mit UFO

  • 1974: Phenomenon
  • 1975: Force It
  • 1976: No Heavy Petting
  • 1977: Lights Out
  • 1978: Obsession
  • 1979: Strangers in the Night (Doppel-LP/Live in Chicago)
  • 1995: Walk on Water
  • 1998: Werewolves of London (Live)
  • 2000: Covenant
  • 2002: Sharks

mit Scorpions

  • 1972: Lonesome Crow
  • 1979: Lovedrive
  • 2007: Live At Wacken Open Air 2006: A Night To Remember – A Journey Through Time (DVD)

sonstige

  • 1991: Contraband – Contraband
  • 2002: Uli Jon Roth & Guests – Legends of Rock – Live at Castle Donington (DVD)
  • 2003: Schenker/Way – The Plot
  • 2003: Schenker/Schugar – Under Construction (DEMO)
  • 2004: Schenker Pattison Summit – The Endless Jam
  • 2004: Siggi Schwarz & the Electric Guitarlegends – Vol. I
  • 2004: Siggi Schwarz/Michael Schenker – Live Together 2004
  • 2005: Siggi Schwarz & the Rocklegends – WOODSTOCK Vol. II
  • 2005: Schenker Pattison Summit – The Endless Jam Continues
  • 2005: MSG – Heavy Hitters
  • 2006: Jeff Martin – The Fool
  • 2006: Gary Barden – The Agony and Xtasy
  • 2008: Michael Schenker – Doctor Doctor – the Kulick Sessions (Neuauflage von Heavy Hitters, ergänzt um vier Outtakes)
  • 2009: Schenker Barden Acoustic Project – Gipsy Lady
  • 2011: William Shatner: Searching for Major Tom[4]

Einzelnachweise

  1. MTV Unplugged Episode Recap auf tv.com
  2. Metal Trails[1], Interview mit Michael Schenker vom 9. Juni 2011
  3. michaelschenkerhimself.com
  4. http://www.roadrunnerrecords.com/blabbermouth.net/news.aspx?mode=Article&newsitemID=156751