Mulgaschlange

Art der Gattung Schwarzottern (Pseudechis)
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Mulgaschlange
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Reptilien (Reptilia)
Vorlage:Ordo: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Vorlage:Superordo: Schlangen (Serpentes)
Vorlage:Familia: Giftnattern (Elapidae)
Vorlage:Genus: Schwarzottern Pseudechis
Vorlage:Species: Mulgaschlange
Wissenschaftlicher Name
Pseudechis australis

Die Mulgaschlange (Pseudechis australis), im Englischen auch King Brown (Königsbraunschlange) genannt, besitzt von allen Giftschlangen Australiens die größte Giftmenge pro Biss. Diese liegt im Durchschnitt bei 180 mg, wobei die Rekordmenge 600 mg beträgt. Ihr englischer Name führt häufig zu Missverständnissen, da die Mulgaschlange keine Braunschlange, sondern eine Schwarzotter ist; Antiserum für Braunschlangen ist im Falle eines Bisses daher zu meiden. Ihr Verbreitungsgebiet zieht sich über eine sehr große Fläche, welche beinahe den kompletten Kontinent ausmacht; lediglich die süd-östlichen Küstenregionen gehören nicht dazu. Sie ist unter anderem verwandt mit der Rotbäuchigen Schwarzotter (Pseudechis porphyriacus) und der Papuan Schwarzotter.

Die Exemplare werden normalerweise etwa 1,5 Meter lang, wobei die bisher gemessene Rekordlänge bei etwa 3 Metern liegt. Der Biss einer solchen Schlange ist äußerst schmerzhaft und bei ca. 80 Prozent aller Fälle tödlich. Nur die Artgenossen der Mulgaschlange sind gegen das starke Nervengift, dessen Aufgabe es ist, das Atemzentrum zu lähmen und Herzstillstand zu verursachen, immun. Es besitzt außerdem eine stark nekrotische Wirkung und verursacht Verfaulungen des Gewebes um die Bissstelle. Die Schuppen der Mulgaschlange haben eine schwarze Spitze oder sind schwarz umrandet; dadurch entsteht ein charakeristisches Netzmuster auf der kupferfarbenen oder braunen Grundfarbe. Meist jagen die Mulgaschlangen tagsüber Mäuse, Frösche und Eidechsen, bei großer Hitze sind sie jedoch auch nachtaktiv. Ebenso jagen sie kleinere Schlangen; dabei sind sie manchmal sogar kannibalistisch.

Im Gegensatz zu vielen in Europa lebenden Schlangen, wie zum Beispiel der - auch in Deutschland verbreiteten - Kreuzotter (Vipera berus), legt das weibliche Tier nach der Paarung Eier ab und brütet diese aus. Die Mulgaschlange zeigt ein imposantes Abwehrverhalten; der vordere Körper wird aufgerichtet, das Maul aufgerissen und der Nacken leicht gespreizt. In dieser Position wird die Bedrohung fixiert. Wirkt das Abwehrverhalten nicht, erfolgen mehrere schnelle Bisse, wobei durch unterstütztende Kaubewegungen nach einem Biss größere Mengen an Gift abgegeben werden. Das Toxin gehört im Vergleich zu dem anderer australischen Giftnattern zwar nicht zu den giftigsten, dies wird jedoch durch die große Injektionsmenge kompensiert, was die Mulgaschlange zu einer potenziell gefährlichen Schlange macht.