Nigeria
| Flagge Nigerias | |
| (Details) | (Details) |
| Wahlspruch: Peace and Unity, Strength and Progress engl., "Friede und Einigkeit, Stärke und Fortschritt" | |
| Amtssprache | Englisch |
| Hauptstadt | Abuja |
| Staatsform | Bundesrepublik |
| Präsident | Olusegun Obasanjo |
| Regierungschef | |
| Fläche | 923.768 km² |
| Einwohnerzahl | 123,9 Millionen |
| Bevölkerungsdichte | 117,9 Ew. pro km² |
| Währung | Naira |
| Zeitzone | UTC+1 |
| Nationalhymne | Arise Oh Compatriots, Nigeria's Call Obey |
| Kfz-Kennzeichen | WAN |
| Internet-TLD | .ng |
| Vorwahl | +234 |
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Die Bundesrepublik Nigeria (Federal Republic of Nigeria) liegt in Westafrika und grenzt an Benin, Niger, den Tschad und Kamerun.
Geographie
- Ausdehnung: W-O 1200 km, N-S 1100 km
- 12% Wald und Buschland, 34% Ackerland, 23% Wiesen und Weiden)
- Geographische Lage: zwischen 4° und 14° nördlicher Breite sowie 2° 40' und 14° 40° östlicher Länge
- Geologische Merkmale: höchster Berg --> Dimlang (Vogelgipfel) 2042 m; längster Fluss --> Niger (Teil) 4205km.
Politik
- Gliederung: 36 Bundesstaaten (Abia, Adamawa, Akwa Ibom, Anambra, Bauchi, Bayelsa, Benue, Borno, Cross River, Delta, Ebonyi, Edo, Ekiti, Enugu, Gombe, Imo, Jigawa, Kaduna, Kano, Katsina, Kebbi, Kogi, Kwara, Lagos, Nassarawa, Niger, Ogun, Ondo, Osun, Oyo, Plateau, Rivers, Sokoto, Taraba, Yobe, Zamfara), 1 Hauptstadtdisktrikt und 774 Local Government Areas.
- Landesgrenzen: 4 047 km (Benin 773 km, Kamerun 1 690 km, Tschad 87 km, Niger 1 497 km)
- Küste: 853 km
- Größte Städte: Lagos 1,347,000; Ibadan 1,295,000; Kano 699,900; Ogbomosho 660,600; Oshogbo 441,600; Ilorin 430,600
- Internationales Kennzeichen: WAN
- Nationalfeiertag: 1. Oktober (Tag der Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahre 1960)
- Gesundheit/Soziales: Kranke, Arme und Alte sind auf Familienhilfe angewiesen, nur Regierungsbedienstete kommen in den Genuß öffentlicher Fürsorge. Niedrige Einkommen, die schnell wachsende Bevölkerung und die leere Staatskasse führten zum Scheitern aller Pläne, ein Gesundheits- und Rentensystem zu schaffen. Epidemien fordern unter der unterernährten und schlecht versorgten Landbevölkerung oft Tausende von Opfern.
- Bildung: Schulpflicht von 6 bis 15 Jahren. Einschulungsquote im Primarbereich: 93%. Universitäten oder vergleichbare Einrichtungen befinden sich in schlechtem Zustand. Analphabetenrate: Männer 32,7%, Frauen 52,7%.
- Armee: Berufsarmee mit 77,100 Mann (Heer 80,4%; Marine 7,3%; Luftwaffe 12,3%). Anteil des Militärbudgets am Staatshaushalt: 3,5%.
Bevölkerung
55% der Einwohner sind islamischer, 35 % christlicher Konfession, 8% hängen Stammesreligionen an. Je 21.3% der Population machen Hausa und Yoruba aus; dahinter folgen Igbo (Ibo) (18.0%); Fulani (11.2%); Ibibio (5.6%); Kanuri (4.2%); Edo (3.4%); Tiv (2.2%); Ijaw (1.8%); Bura (1.7%); Nupe (1.2%); andere (8.1%). Die Lebenserwartung beträgt 51,3 Jahre bei den Männern und 51,7 Jahre bei den Frauen. Die Geburtsrate je 1000 Menschen ist 45,4 (Weltdurchschnitt. 25.0). Die Todesrate je 1000 Menschen liegt bei 15,4 (Weltdurchschnitt 9.3). Gesprochen werden Englisch (Amtssprache), Yoruba, Hausa und Igbo.
Wirtschaft
- Pro-Kopf-Einkommen im Jahr (BSP): 300 US-Dollar
- Ausfuhrgüter: Erdöl, Kakao, Gummi
- Einfuhrgüter: Konsumgüter, Maschinen, Transportmittel, chemische Produkte, Rohmaterialien, Nahrungsmittel und Lebendvieh
- Industrie: Erdölraffination, Bergbau, Nahrungsmittelverarbeitung, Gummi, Eisen und Stahl, Kraftfahrzeuge, Zigaretten, pharmazeutische Produkte, Zellstoff und Papier, Felle und Häute, Textilien, Schuhe, Zement, chemische Produkte, Düngemittel
- Rohstoffe: Agrar-/Forstsektor: Kakao, Kaffee, Erdnüsse, Palmkerne, Holz Mineralsektor: Erdöl, Erdgas, kleinere Mengen anderer Mineralien
- Verkehr: Schienennetz 3505 km. Straßennetz 193 198 km, davon 37 000 km befestigt. 5 intern. Flughäfen, wichtigster ist Lagos. Die staatl. Fluglinie Nigeria Airways ist bankrott, jedoch zahlreiche private Fluglinien für den Inlandsverkehr. Wasserwege 8575 km. Überseehäfen Lagos, Calabar, Warri, Port Harcourt. Ölhäfen Bonny und Buruti.
- Kommunikation: Auf 1000 Einwohner kommen 66 Fernseher, 3,8 Telefone, 6,1 PCs und 0,01 Internetzugänge. 25 Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von rund 2,7 Mio. Stück. Seit Mitte der 90er Jahre Telekommunikationsboom im Mobilfunkbereich mit stetig wachsender Zahl an Mobiltelefonen, drei Netzbetreiber, zunehmende Flächendeckung, Roamingverträge mit allen wichtigen europäischen Netzen.
- Umwelt/Tourismus: Schwerste Schäden im Nigerdelta durch die seit 37 Jahren andauernde Ölförderung. Pipelines verlaufen durch Dörfer und über Äcker; Wasser und Luft sowie Nahrungsmittel sind verseucht. Geschützte Gebiete 3,22% der Landesfläche. Der Tourismus ist weitgehend zum Erliegen gekommen. 739 000 Besucher sorgten 1998 für Einnahmen von 142 Mio. US$.
Kultur
- Sehenswürdigkeiten: Reiches künstlerisches Erbe, insbesondere Skulpturen und Holzschnitzereien aus Benin und Ife
- Kultur: Die nigerianische Kultur ist nicht nur von Traditionen der zahlreichen Ethnien durchsetzt, sondern auch durch islamische Einflüsse im Norden und europäische Einflüsse im Süden geprägt. - Der nigerianische Schriftsteller Wole Soyinka erhielt 1986 den Nobelpreis für Literatur.
Geschichte
1861 begann die Kolonisierung Nigerias durch Großbritannien. 1960 erhielt Nigeria mit einer föderalen Verfassung die Unabhängigkeit. Bis zum Jahre 1966 regierte Premierminister Tafawa Balewa das Land, während der Unabhängigkeitspräsident Nnamdi Azikiwe nur zeremonielle Funktionen innehatte. Nach zahlreichen inneren Unruhen, Wahlmanipulationen und Gewaltausbrücken übernahm das Militär die Macht und beendete die I. Republik. Kurz darauf brach von 1967 bis 1970 der Biafrakrieg aus. Im Jahre 1974 wurde der Militärdiktator Yakubu Gowon unblutig durch General Murtala Mohammed gestürzt, der selbst zwei Jahre später bei einem gescheiterten Putschversuch getötet wurde. Sein Nachfolger wurde General Olusegun Obasanjo, der das Demokratisierungsprogramm seines Vorgängers fortsetzte und 1979 die Regierungsgewalt an den zivil gewählten Präsidenten Shehu Shagari übergab. Die 70er Jahre waren ökonomisch durch einen massiven Ölboom gekennzeichnet, Nigeria wurde der größte Erdölexporteur Afrikas. Ende 1982 wurde die II. Republik unter Shagari gestürzt, General Muhammadu Buhari putschte sich an die Macht, wurde aber kurz darauf 1985 durch seinen Kameraden General Ibrahim Babangida in einem Palastcoup abgelöst. Babangida regierte bis 1993. Korruption und Repression stiegen während seiner Regierungszeit permanent an, ein Demokratisierungsprozess zur Gründung einer III. Republik endete als Fehlschlag, Babangida ließ die abschließenden Präsidentschaftswahlen annullieren. Er trat daraufhin die Macht an eine kurzzeitige Übergangsregierung ("III. Republik") ab, die schließlich dem Militärdiktator Sani Abacha im Jahr 1995 weichen musste. Es folgte eine der brutalsten Militärdiktaturen in der nigerianischen Geschichte, die u.a. durch die Hinrichtung der "Ogoni Nine" (Ken Saro-Wiwa) gekennzeichnet wurde. Abacha starb im Jahre 1998, sein Nachfolger Abdulsalami Abubakar zog innerhalb eines Jahres ein eilig zusammengestelltes Demokratisierungsprogramm durch, das vor allem zum Ziel hatte, Nigeria wieder als gleichberechtigtes Mitglied in die internationale Staatengemeinschaft zurückzuführen. 1999 wurde der ehemalige Militärpräsident Olusegun Obasanjo als erster Präsident der IV. Republik vereidigt und 2003 in umstrittenen Wahlen für eine zweite Amtszeit bestätigt. Die IV. Republik war durch eine aktive Außenpolitik in der Lage, die Schäden der Abacha-Diktatur zu beseitigen, sah sich jedoch starken innenpolitischen Unruhen ausgesetzt, die bis heute andauern.
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