Die Kumari ist eine Reinkarnation der hinduistischen Gottheit Durga. Sie lebt in einem Palast am Durbar-Square in Kathmandu, der Hauptstadt von Nepal. Im Säuglingsalter wird sie aus einer buddhistischen Kaste der Newar-Ethnie ausgewählt und bis zu ihrer ersten Menstruation als "Lebende Göttin" angebetet. Mittlerweile werden die jungen Frauen nach ihrer ersten Menstruation weiterhin betreut, um ihnen den Einstieg in ein "normales" Leben nach der Göttlichkeit zu erleichtern. Einmal im Jahr wird die Kumari im Rahmen eines großen religiösen Festes vom König Nepals aufgesucht. Er lässt sich bei dieser Gelegenheit durch die Kumari segnen, indem er sich von ihr die Tikka auf der Stirn anbringen lässt. Wie sich das Kind dem König gegenüber dabei verhält wird von vielen Nepalis als Omen für die Geschicke des Landes und der Monarchie interpretiert.