Wilhelm von Eichendorff
Wilhelm Freiherr von Eichendorff (* 14. September 1786 Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 7. Januar 1849 Innsbruck in Tirol, Österreich) war ein österreichischer Jurist, Staatsbeamter (k.u.k.) und Dichter.
Leben und Ämter
Der Sohn des Freiherrn Adolf Rudolf von Eichendorff und der Karoline, geb. Freiin Wenzel von Kloch, wurde gemeinsam mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Joseph von Eichendorff von Pfarrer Bernhard Heike zuhause unterrichtet. Ab Oktober 1801 besuchten beide Brüder das katholische Matthias-Gymnasium in Breslau. Von 1805 bis 1806 studierten sie Jura an der Universität in Halle. Auf Geheiß Napoleons wurde die Universität im Oktober 1806 geschlossen; die Studenten mussten innerhalb von 24 Stunden Halle an der Saale verlassen. Im Mai 1807 fuhren die beiden Brüder über Linz, Regensburg und Nürnberg nach Heidelberg, um ihre Studien (1807–1808) dort fortzusetzen. Der letzte Abschnitt (1810–1813) des Studiums fand in Wien statt.
Nach dem juristischen Staatsexamen trat Wilhelm im Jahr 1813 in den österreichischen Staatdienst ein. Am 01. Mai 1821 heiratete er Julie Fischnaller. Im Jahr 1822 wurde Wilhelm von Eichendorff für ein Jahr dritter Kreiskommissar in Rovereto, Oberitalien, dann erhielt er eine Stellung als Gubernial- und Präsidialsekretär in Innsbruck, wurde Gubernialrat in Zara, Norddalmatien und zuständig für die Zensur der Presse in Tirol. Im Jahr 1827 wurde er Kreishauptmann von Trient sowie Wirklicher Gubernialrat des Kaisers.
Da er die revolutionären Absichten der italienischen Bevölkerung Trients nur ungenügend bekämpfte, wurde er seines Amtes erhoben. Es folgte im Jahr 1848 die Strafversetzung nach Innsbruck in Tirol, wo er als Gubernialrat an der Tiroler Landesstelle tätig war. Nach dem Tod am 07. Januar 1849 erbte sein Bruder Joseph von Eichendorff als Alleinbesitzer die Grundherrschaft Sedlnitz.
Der Filmregisseur Josef Cyrus drehte 1999 den Kurzfilm Die Oderfahrt der Brüder Joseph und Wilhelm von Eichendorff.
Gedichte
- Wieder gesund
- Schwermut und Entschluss
- Die zauberische Venus
- Bruder, an den allen Zeiten
- Der durch Luft fahrende Spielmann
- Teutscher Wettstreit
Mitwirkung
- Wilhelm von Eichendorff, Joseph Freiherr von Eichendorff: Jugendgedichte. Dearbooks Verlag, Berlin 2012, ISBN 9783954551972.
Weblinks
Quellen
- Günther Schiwy: Eichendorff. Der Dichter in seiner Zeit. C. H. Beck Verlag, München 2000, ISBN 9783406466731.
- Walter Killy: Deutsche Biographische Enzyklopädie. K. G. Saur Verlag GmbH, München 1995, S. 49.
- Franz Schuhmacher: Aurora. Ein romantischer Almanach. Band 5, Der Oberschlesier Verlag, Oppeln 1935, S. 58–74.
Personendaten | |
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NAME | Eichendorff, Wilhelm von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Dichter |
GEBURTSDATUM | 14. September 1786 |
GEBURTSORT | Schloss Lubowitz bei Ratibor |
STERBEDATUM | 7. Januar 1849 |
STERBEORT | Innsbruck |