Schuppenzedern

Gattung der Familie Zypressengewächse (Cupressaceae)
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Die Schuppenzedern[1] (Libocedrus) sind eine Gattung von immergrünen Sträuchern oder Bäumen aus der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Die Zweige sind wedelförmig und mit schuppenförmigen Laubblättern bedeckt. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Arten liegt auf Neuseeland und auf Neukaledonien. Keine der fünf Arten wird häufig genutzt, nur eine hat geringe forstwirtschaftliche Bedeutung.

Schuppenzedern

Libocedrus plumosa

Systematik
Abteilung: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Coniferopsida
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Zypressengewächse (Cupressaceae)
Gattung: Schuppenzedern
Wissenschaftlicher Name
Libocedrus
Endl.

Beschreibung

Die Schuppenzedern sind einhäusige, immergrüne, bis zu 35 Meter hohe Sträucher oder Bäume. Die Borke ist rötlich braun bis braun, schuppig und blättert in länglichen Streifen oder Platten ab. Die Äste sind ausgebreitet oder aufsteigend und bilden eine pyramidenförmige, kegelförmige oder buschige Krone. Die Zweige sind wedelförmig und ebenfalls aufsteigend oder ausgebreitet. Die Blätter sind schuppenförmig, kreuzgegenständig, dachziegelartig angeordnet und herablaufend. Sie sind ganzrandig, mit freistehendem oder angedrücktem, stumpfem bis spitzem Blattende. Die Spaltöffnungen bilden an den Zweigunterseiten deutliche Streifen. An den äußersten, abgeflachten Zweigen sind sie deutlich zweigestaltig: Die Flächenblätter sind kleiner bis etwa gleich groß wie die Kantenblätter, rhombisch und 1 bis 5 Millimeter lang. Die Kantenblätter sind 2 bis 7 Millimeter lang, längsgefaltet, abstehend, sichelförmig gebogen und drüsenlos.[2]

Die Pollenzapfen stehen einzeln an den Enden der Zweige. Sie sind 2,5 bis 10 Millimeter lang und haben Durchmesser von 2 bis 3,5 Millimeter. Die acht bis 24 Mikrosporophylle stehen kreuzgegenständig, sie sind schildförmig und tragen meist vier selten bis sechs abaxiale Pollensäcke. Die Samenzapfen wachsen an den Enden der abgeflachten Zweige und werden von vier bis fünf, 8 bis 18 Millimeter langen Laubblättern umgeben. Die Zapfen bestehen aus zwei Paar kreuzgegenständigen, holzigen und schaligen und auf der Außenseite mehr oder weniger stark bedornte Deckschuppen. Das obere, fruchtbare Paar öffnet sich bei Fruchtreife, das untere ist ähnlich jedoch kleiner. Je Zapfen werden ein bis vier Samen mit zwei unterschiedlich geformten Flügeln gebildet. Sämlinge bilden zwei Keimblätter.[2][3]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n=22.[4]

Verbreitung

 
Verbreitungsgebiet der fünf Arten der Schuppenzedern

Das natürliche Verbreitungsgebiet von zwei der fünf Arten liegt auf Neuseeland, die anderen drei kommen auf Neukaledonien vor.[3]

Systematik

Die Schuppenzedern (Libocedrus) sind eine Gattung in der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae).[5] Dort wird sie der Unterfamilie Callitroideae zugeordnet.[6] Der Gattungsname Libocedrus leitet sich vom Griechischen libos für „Träne“ oder „Tropfen“ ab, verweist damit auf austretende Harztropfen und von cedrus dem Gattungsnamen der Zedern.[2][7] Der Gattung wurden früher auch die Vertreter der Gattungen Calocedrus, Austrocedrus, Papuacedrus und Pilgerodendron gerechnet, die nach molekulargenetischen Untersuchungen inzwischen eigenen Gattungen zugeordnet sind.[4][6] Bei den Schuppenzypressen werden somit folgende fünf Arten unterschieden:[8]

Verwendung

Als einzige Art hat Libocedrus plumosa, ein bis 25 Meter hoher Waldbaum, eine wenn auch geringe forstliche Bedeutung.[4] Die Art und auch Libocedrus bidwillii sieht man manchmal in Kultur.[3] Die Vertreter der Gattung sind in Mitteleuropa jedoch nicht winterhart.[4]

Quellen

Literatur

  • Aljos Farjon: A Handbook of the World's Conifers. Band 1. Brill, Leiden-Boston 2010, ISBN 90-04-17718-3, S. 503.
  • Steve Cafferty: Kosmos-Atlas Bäume der Welt. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-440-10983-0, S. 86–87.
  • Schütt, Schuck, Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-53-8, S. 269.
  • Paul A. Gadek, Deryn L. Alpers, Margaret M. Heslewood, Christopher J. Quinn: Relationships within Cupressaceae sensu lato: A Combined Morphological and Molecular Approach. In: American Journal of Botany. Band 87, Nr. 7, 2000, S. 1044–1057 (online [PDF]).
  • Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 340.

Einzelnachweise

  1. Deutscher Name nach Cafferty: Kosmos-Atlas Bäume der Welt, S. 86 und Schütt, Schuck, Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten, S. 269
  2. a b c Aljos Farjon: A Handbook of the World's Conifers, Band 1, S. 503
  3. a b c d Cafferty: Kosmos-Atlas Bäume der Welt, S. 86
  4. a b c d Schütt, Schuck, Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten, S. 269
  5. Libocedrus. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 12. Januar 2013 (englisch).
  6. a b Gadek et al.: Relationships within Cupressaceae sensu lato: A Combined Morphological and Molecular Approach, S. 1055
  7. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. S. 340
  8. Libocedrus. In: The Plant List. Abgerufen am 12. Januar 2013.
Commons: Schuppenzedern (Libocedrus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Christopher J. Earle: Libocedrus. In: The Gymnosperm Database. www.conifers.org, 23. November 2012, abgerufen am 12. Januar 2013 (englisch).