Weihnachten

Fest der Geburt Jesu Christi
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An Weihnachten feiern Christen die Geburt des Jesus von Nazareth. Die heutigen Weihnachtsbräuche sind größtenteils erst im 19. Jahrhundert entstanden, als Weihnachten als Fest nicht nur der heiligen sondern faktisch auch der bürgerlichen Familie zunehmend an Bedeutung gewann. Durch das postmoderne, übersteigerte Konsumverhalten gewann Weihnachten in der öffentlichen Wahrnehmung weiter an Gewicht wodurch die akademisch theologische Einstufung von Ostern als bedeutungsvollstem Fest der Christenheit in der Öffentlichkeit weitgehend verloren gegangen ist. Historisch wurzelt das Weihnachtsfest in der keltischen und germanischen Feier der Wintersonnenwende. Die Umdeutung und Integration dieses Festes in den neuen Glauben (und damit Germanisierung des Christentums) war ein strategisches Element der ersten mitteleuropäischen Missionare zur Christianisierung von Germanen und Kelten.

Weihnachtliche Krippenszene in einer Kirche.
Weihnachtsmann

Das Wort Weihnachten leitet sich ab von der mittelhochdeutschen Wendung (ze den) wîhen nahten ("(in den) heiligen Nächten"), also von einem Dativ Plural, und ist erstmals aus den Jahren um 1170 literarisch belegt. Der Spruchdichter Spervogel sagte, dass Christus ze wihen naht geborn wart.

Geschichte

Zum Sonnwendfest der Römer wurden Feuer angezündet und zur Freude auch Andersgläubige, wozu damals auch die Christen zählten, eingeladen. Das Fest soll sich so auf das Christentum übertragen haben. In Anlehnung an die Feier des spätrömischen Sol Invictus bzw. Mithras am 25. Dezember hat die Kirche (zunächst in Rom) eine Ersetzung des römischen Sonnengottes durch Christus als dem "Licht der Welt" vollzogen. Man legte den Termin der Geburt des Sinnstifters Christus auf dieses Fest. Das Sonnenfest erhielt nun also die Bedeutung als Fest der neuen Sonne, Jesu Christi. Die Integration der christlichen Theologie der Geburt Christi in den Sonnenkult fand unter Kaiser Konstantin I. (285–337) statt. Konstantin war insbesondere aus politischen Gesichtspunkten an dieser Integration interessiert. Unter Konstantin erhielt übrigens auch der Sonntag die Bedeutung als Tag des Herrn. Das Weihnachtsfest als christliches Fest wurde erst ab dem 4. Jahrhundert gefeiert, nachdem das Christentum im Römischen Reich schließlich zur alleinigen Staatsreligion erhoben worden war.

Diese Entwicklung erfolgte allerdings nicht widerspruchsfrei. Leo der Große zeigte sich in seiner siebten Predigt (In nativitate) sogar besorgt darüber, dass Christen sich für "heidnische" Bräuche interessierten. Auch gab es Distanzierungsversuche, die das Datum besser von seiner nichtchristlichen Vergangenheit loslösen sollten. Insbesondere Augustinus erklärte, dass Jesus nicht mit der Sonne gleichzusetzen sei, wenngleich er sie geschaffen hätte. Gleichzeitig bekämpfte er in der 190. Predigt jene, die Weihnachten nicht feierten.

Im Germanien wurde das Julfest gleichfalls Mitte Dezember gefeiert, so dass es verschiedentlich Versuche von nichtchristlicher Seite gab, das christliche Weihnachtsfest durch das Julfest zu ersetzen.

Historisch und nicht aus kirchenhistorischer Sicht betrachtet, sind die Weihnächte oder auch Rauhnächte ein uraltes heidnisches Ritual. Dieses Ritual dürfte mindestens so alt wie Stonehenge sein, also über 5000 Jahre. Erst Karl der Große machte in Mitteleuropa um 800 das Weihnachtsfest zum Kirchenfest, wer demnach die alten Riten feierte, wurde mit dem Tod bestraft. Seinen Ursprung hat dieses Fest in der germanischen Zeitberechnung. Die Germanen kannten das Mond- und das Sonnenjahr, wobei sie in Mondzyklen (ca. 29,5 Tage) rechneten. Da das Sonnenjahr aber 365 Tage hat, besteht eine Differenz von 11 Tagen und 12 Nächten. Die 12 Nächte sind die 12 Weihnächte oder auch 12 Rauhnächte. Eine jede steht für einen Mondzyklus. Zur Mitte der Weihnächte, nämlich zu Silvester, sollte Wotan mit den Toten zur wilden Jagd aufbrechen. Daher auch der Brauch, zu Silvester Lärm zu erzeugen. Die indogermanischen Kelten feierten diesen Brauch zu Samhain, was in der Neuzeit zum verkitschten Halloween avancierte. Wotan war nicht nur oberste Gottheit der Germanen, sondern auch der Weltenwanderer, der es verstand, sich zu verwandeln. In der Mythologie verwandelte er sich u.a. in eine Fichte; daher ist die Fichte Symbol bei heidnischen Julfeiern. Zur Herkunft des Christbaums aus dem den Paradiesspielen am 24. Dezember vgl. Weihnachtsbaum. Die Kirche feierte die Geburt Jesus nicht immer zu Weihnachten. Es gab im Verlauf der Kirchengeschichte verschiedene Doktrinen, eine davon hielt an der Geburt Jesu im März fest.

Problematik der Datierung der Geburt Jesu Christi

Die Geburt Christi gilt als Beginn der abendländischen Zeitrechnung. Allerdings liegt das tatsächliche Datum der Geburt Jesu wahrscheinlich früher, und zwar zwischen 7 v. Chr. und 2 v. Chr.. Da der Stern von Betlehem von einigen Wissenschaftlern mit einer speziellen Konstellation aus Saturn und Jupiter im Sternzeichen der Fische gleichgesetzt wird, die nur alle 805 Jahre zu sehen ist, wie auch Johannes Kepler festgestellt hatte, mutmaßen manche, dass Jesus im Jahr 7 v. Chr. geboren wurde, als diese Planetenkonstellation wieder einmal aufgetreten war .

Wie das Jahr der Geburt Christi lässt sich auch der Tag seiner Geburt nicht genau feststellen. Es handelt sich somit für Christen bei Weihnachten vielmehr um eine symbolische Feier als Ausdruck der Freude über dessen Geburt. Im Kirchenkalender gut gelegen im dunklen Dezember (am Ende des gregorianischen Kalenderjahres) und ein paar Monate vor Ostern, der Feier der Auferstehung Christi. Eine historisch sichere Datierung des Geburtstages Christi ist mit dem Weihnachtstermin nicht beabsichtigt.

Nach einigen Hinweisen des Lukasevangeliums lässt sich sogar, ausgehend vom Tempeldienst des Zacharias, des Vaters von Johannes dem Täufer, berechnen, dass die Geburt Jesu nicht im Dezember, sondern etwa zur Zeit des jüdischen Laubhüttenfests stattgefunden haben muss: Zacharias hatte Priesterdienst im Tempel zu Jerusalem, als ihm die Geburt seines Sohnes Johannes angesagt wird; seine Frau Elisabeth wird darauf schwanger. Maria, die Mutter Jesu, erfährt, nachdem Elisabeth bereits seit fünf Monaten schwanger ist (Tempeldienst + 150 Tage), dass sie, obwohl Jungfrau, mit einem Sohn, den sie Jesus nennen soll, schwanger werden soll. Jesus kam 9 Monate später auf die Welt (Tempeldienst + 150 Tage + 270 Tage). Lukas erwähnt, dass Zacharias zur Familie der Abija gehörte, und in 1. Chronik 24,10 wird angegeben, dass die Familie Abija in der Amtsordnung das achte Los hatte, das heißt also, dass Zacharias 8 Wochen nach dem Passah-Fest Tempeldienst hatte, etwa Mitte Juni. Das bringt die Empfängnis von Jesus (+ 150 Tage) in den Dezember und seine Geburt gut 9 Monate später in die Zeit des Laubhüttenfests. Eine solche Rechnung setzt jedoch eine genaue Kenntnis des Alten Testaments der Bibel und der jüdischen priesterlichen Tempelordnung voraus. Eine alternative Berechnung wäre, dass Zacharias 8 Wochen nach dem YomKippur Dienst im Tempel war womit Jeshua im März/April geboren worden wäre. Dies kommt daher, dass die Priester zwei Mal jährlich im Tempel gedient hatten.

Hinzu kommt, dass nach Lukas 2,8 zur Zeit der Geburt Jesu "Hirten auf dem freien Feld [lagerten] und Nachtwache bei ihrer Herde [hielten]", was eine Geburt im Dezember ebenfalls unwahrscheinlich erscheinen lässt.

Der Weihnachtstermin in den ersten Jahrhunderten

Zunächst galt der 6. Januar, Epiphanias, als der Weihnachtstermin. Auch hat man in den Anfängen des Christentums verschiedene andere Tage wie den 20. April, den 20. Mai oder den 18. November als den Tag der Geburt des Herrn gefeiert.

In Anlehnung an die Feier des spätrömischen Sol Invictus bzw. Mithras am 25. Dezember hat die Kirche (zunächst in Rom) eine Ersetzung des römischen Sonnengottes durch Christus als dem "Licht der Welt" vollzogen. Die erste Kalendernotiz, die die Geburt Jesu auf den 25. Dezember festlegt, findet sich beim Kopisten Furius Dionysius Filocalus aus dem Jahre 354. Demnach hat man das erste Weihnachtsfest im Jahr 336 in Rom gefeiert. Die Christen waren davon überzeugt, dass Jesus Christus die wahre Sonne ist; deshalb haben sie wohl das Fest des Sol Invictus (Mithra ) vom 25. Dezember schließlich für sich beansprucht.

Mit einer Weihnachtspredigt des Johannes Chrysostomos am 25. Dezember 386 beginnt dann die schriftliche Überlieferung des Datums als christliches Weihnachtsfest. Die etwas obskure offizielle Begründung für das Datum war, dass die Empfängnis exakt am Jahresanfang stattgefunden haben soll, damals also am 25. März. Addiert man 9 Monate, ergibt sich der 25. Dezember.

Die Festlegung auf den Heiligabend geschah erst, seit unter Bonifatius das heidnische Germanien missioniert wurde. Weil der 24. Dezember der erste Tag ist, der wieder länger wird, feierten die Germanen das Fest der Sonnenwende (Solstitium). Bonifatius wollte diesen Umstand nutzen und genau an diesem Termin die Geburt Jesu feiern.

Der Mithrakult und das Weihnachtsfest

Einige Ähnlichkeiten zwischen Christentum und Mithraismus waren so stark, daß St. Augustin erklärte, die Mithras Priester beten denselben Gott an wie die Christen. Mithras Geburtstag, genannt "Geburtstag der unbesiegten Sonne" (siehe auch Sol invictus), wurde am Tag der Wintersonnenwende, welche von Kaiser Aurelian auf den 25. Dezember festgelegt wurde, gefeiert was endlich von den Christen im vierten Jahrhundert AD als Geburtstag von Christus übernommen wurde. Die Zeugen von Mithras Geburt waren Schafhirten, sowie Weise die Geschenke zur heiligen Geburts-Höhle des Felsens brachten.

Weihnachten in den Westkirchen

Heute wird in fast allen westlichen Staaten, also in der EU und in USA, am 25. Dezember der Geburtstag von Jesus Christus gefeiert.

In einigen Ländern (so auch in den deutschsprachigen) feiert man das Fest bereits am 24. Dezember als Heiliger Abend, obwohl meist der offizielle Feiertag am 25. Dezember gesetzlich festgelegt ist. Der Grund hierfür liegt in der Begehung der Vigilien, die stets am Abend vor dem eigentlichen Fest beginnen (so z.B. auch an Ostern („Osternacht“).

Weihnachten in den Ostkirchen

Diejenigen orthodoxen Kirchen, die liturgisch am julianischen Kalender festhalten (Altkalendarier), feiern Weihnachten derzeit an unserem 7. Januar (dem 25. Dezember des julianischen Kalenders) und Epiphanias an unserem 19. Januar (dem julianischen 6. Januar). Die armenisch-orthodoxe Kirche feiert Epiphanias am 18. Januar.

Die übrigen orthodoxen Kirchen, die Neukalendarier, die sich liturgisch am gregorianischen bzw. weltlichen Kalender orientieren, feiern Weihnachten auch an unserem 25. Dezember.

Nichtchristen und das Weihnachtsfest

Die weihnachtlichen Bräuche werden von Angehörigen nichtchristlicher Religionen oder Atheisten begangen und sind auch in weitgehend unkirchlichen Regionen und Ländern Europas und darüber hinaus verbreitet. Weihnachten wird also oft primär als Folklore und nicht mehr als christliches Fest gefeiert. So ist der Brauch, am Heiligabend in den Gottesdienst zu gehen, teilweise auch unter Atheisten verbreitet.

Islam und Weihnachten

Jesus Christus wird im Islam als Isa der Prophet, aber nicht als der Sohn Gottes anerkannt: "Gott hat nicht gezeugt und wurde nicht gezeugt" heißt es in Sure 112:3. Daher ist seine Bedeutung im Islam mit der im Christentum nicht vergleichbar. Ein eigener islamischer Feiertag, der dem christlichen Weihnachtsfest gleichzusetzen wäre, existiert daher nicht.

Gleichwohl kennt der Koran eine Weihnachtsgeschichte; sie wird in den Suren 3:45ff und 19:16-34 überliefert (Ayat 19): Gabriel "sprach: 'Ich bin der Bote deines Herrn. (Er hat mich zu dir geschickt,) auf daß ich dir einen reinen Sohn beschere.'" (Text der Koranübersetzung auf islam.de)


Die Nähe zum Christus-Hymnus Johannes 1, der die Weihnachtsgeschichte ersetzt, fällt auf:

1Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
2Dasselbe war im Anfang bei Gott.
3Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
4In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
5Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen.
9Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.
14Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
(Lutherübersetzung)

Gleichfalls zu Lukas 1:

26Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth,
27zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria.
28Der Engel kam zu ihr hinein und sprach: "Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!
29Sie aber erschrak über die Rede und dachte: "Welch ein Gruß ist das?"
30Und der Engel sprach zu ihr: "Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden.
31Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben.
32Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben,
33und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben."
(Lutherübersetzung)

Die Herabsendung des Koran und die Sendung Christi in die Welt werden in vergleichbaren Bildern und Begriffen dargestellt. Es geht um das göttliche Licht in der Nacht. Von großer Bedeutung dabei ist der Engel Gabriel. Dem Koran kommt im Islam eine Stellung zu, die der Christi im Christentum nahe kommt. Er ist die Offenbarungsquelle, an der sich alles andere zu messen hat. Die von Religionswissenschaftlern zuweilen behauptete Parallelität von Koran zu Jesus Christus und Mohammed zur Bibel - beide geben Zeugnis vom "Wort Gottes" - lässt sich hier nachvollziehen.

Das Weihnachtsfest

Die Weihnachtsfeiertage gelten in den meisten abendländisch geprägten Ländern als das wichtigste Fest im Jahr. Zu dem hat es sich seit dem 18. Jahrhundert entwickelt. Die Weihnachtsfeiertage sind eine Zeit, in der traditionell die Mitglieder der Familie zusammenkommen. Verwandten und Freunden macht man Geschenke.

Dabei fällt das Weihnachtsfest gelegentlich auch mit dem Neujahrsfest zusammen, wie das russische Jiolka-Feste. Säkularisierung und Kommerzialisierung sorgen dafür, dass das Weihnachtsgeschäft die umsatzstärkste Zeit des Einzelhandels ist. Im Jahr 2004 gaben die Deutschen laut Umfragen und Schätzungen durchschnittlich ca. 350 Euro aus (-38% im Vergleich zum Vorjahr). Während in Deutschland bei den Weihnachtseinkäufen somit ein Rückgang zu verzeichnen war, ließen sich andere Nationen die Weihnachtsgeschenke durchaus etwas kosten. Ein US-Amerikaner gab durchschnittlich 1288 Euro für Geschenke aus (-5% gegenüber 2003), Iren 1270 Euro (+19%), Engländer 1223 (+14%), Italiener 716 Euro (-20%), Belgier 582 Euro (-14%), Franzosen 551 Euro (-2%), Niederländer 386 Euro (-35%).

In der Werbesprache wird seit einigen Jahren der Begriff Weihnachten manchmal durch den Anglizismus "Xmas", einer Verkürzung von "Christmas", ersetzt.

Weihnachtsmann und Christkind

Während vor allem in mehrheitlich katholischen Regionen (z.B. in Süddeutschland) das Christkind den "artigen Kindern" die Geschenke bringt, geht der heutige Weihnachtsmann vor allem auf die europäischen Volkslegenden um den Heiligen Nikolaus zurück. Nikolaus von Myra war ein Bischof im 4. Jahrhundert, der Kern zahlreicher Legendenbildungen war. Unter anderem wird er als Schutzpatron der Kinder verehrt. In den 1920ern setzte sich mehr und mehr die rot-weiße Robe des Weihnachtsmanns durch. Dieses Bild wurde von dem Cartoonisten Haddon Sundblom aufgegriffen, der 1931 für die Coca-Cola Company im Rahmen einer Werbekampagne den Weihnachtsmann zeichnete. Diese Werbung war so erfolgreich, dass vielfach fälschlicherweise behauptet wird, Coca-Cola hätte den modernen Weihnachtsmann erfunden (siehe auch Hintergrund-Artikel in DIE ZEIT [1]).

Weihnachtsbräuche

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Weihnachtsbaum mit Insassen eines Gefängnisses in Washington DC, Anfang des 20. Jh.

Weihnachtsbräuche sind feste tradierte Bestandteile des Weihnachtsfestes, die sich um das Geschehen und die Geschichte von Weihnachten herausgebildet haben.

Zu Weihnachtsbräuchen gehört z. B. der Weihnachtsbaum (Christbaum). Das Grün der immergrünen Tanne (in der Praxis oft eine Fichte) symbolisiert das auch im Winter nicht absterbende Leben, die Kerzen die Wiederkehr des Lichtes und die Hoffnung auf die hellere Jahreszeit. Der ganze Baum kann auch als Symbol für den Baum des Lebens im Paradies verstanden werden. Die erste Tanne als Symbol für Weihnachten wird urkundlich erstmals Anfang des 17. Jahrhunderts in Straßburg erwähnt. Weitere weihnachtliche Symbole sind u. a. der Schwibbogen und der Adventsstern.

Ein seit Jahrhunderten in Island gepflegter Adventsbrauch ist das Verzehren von fermentiertem Rochen am Tag vor Weihnachten.

Konsumfest

Aufgrund des Brauches, zum Weihnachtsfest Geschenke auszutauschen, weckt das Weihnachtsfest auch hohe Erwartungen bei Händlern und Konsumenten. Das Weihnachtsgeschäft, zu dem mit weihnachtlichen Symbolen bereits im Herbst offensives Marketing betrieben wird, ist für den Einzelhandel zu einer festen wirtschaftlichen Größe geworden, wobei die dem Fest früher zugeschriebenen Bedeutungen kaum noch eine Rolle spielen. Insbesondere der Austausch besonders teurer Geschenke oder der sogenannte Weihnachtsstress bei der zeitgerechten Erfüllung der materiellen und immateriellen Erwartung der Familienmitglieder ruft Kritik an der heutigen Praxis des Weihnachtsfestes auf den Plan. So wird das Fest oftmals als "Konsumfest" bezeichnet, um damit die Entfernung von den christlichen Inhalten auszudrücken.

In vielen Branchen wird im November und Dezember mehr als ein Fünftel des Jahresumsatzes erwirtschaftet:

  • Spielwaren: 32,1%
  • Uhren und Schmuck: 28,7%
  • Bücher, Zeitschriften und Zeitungen: 23%
  • Warenhäuser: 22,3%
  • Antiquitäten: 22,2%
  • Textilien: 21,3%
  • Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte: 21,2%

Literatur

  • Cullmann, Oscar: Die Entstehung des Weihnachtsfestes und die Herkunft des Weihnachtsbaumes; Stuttgart: Quell-Verlag, 19944; ISBN 3-79182326-4 (eine sehr solide und allgemeinverständliche Erklärung des Weihnachtsfestes aus christlicher Sicht)
  • Lama Thubten Yeshe: Weihnachten. Gedanken eines tibetischen Lamas über Weihnachten; Berlin: Theseus Verlag; ISBN 3-89620-008-9
  • Förster, Hans: Weihnachten - Eine Spurensuche; Berlin: Kadmos Verlag, 20052; ISBN 3-93165-947-X
  • Hanan Isachar: Zeremonien im Heiligen Land; Neu-Isenburg: Melzer Verlag, 2005; ISBN 3-937389-62-8
  • Usener, Hermann: Das Weihnachtsfest; Bonn: H. Bouvier Verlag, 19693
  • Wormer, Holger; Filser, Hubert: Schöne Bescherung!; Freiburg: Herder, 2004; ISBN 3-45128-539-8

Siehe auch

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