Gersbach ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und wird urkundlich 1166 zum ersten Mal erwähnt. Der Gersbach (urkundl. Gerisbach) gab dem Ort seinen Namen. Der Ort hat eine gesunde Bevölkerungsstruktur mit engagierten Bewohnern und ist mit einer Fläche von 2009 ha Baden Württembergs größte Gemarkung. Sechs Weiler (Fetzenbach, Gersbach-Au, Lochmühle, Metteln, Neuhaus, und Schlechtbach) gehören zum Ort.


Lage
Das Dorf mit etwa 700 Einwohnern liegt am Südhang des Südschwarzwaldes auf einer Höhe von 800 – 1170 m ü.M. Als größter von 8 Ortsteilen wurde Gersbach 1974 in die 16 km entfernte Stadt Schopfheim eingemeindet. Ebenfalls in südwestlicher Richtung liegen die Kreisstadt Lörrach 32 km und Basel in der Schweiz 44 km weit entfernt.
Aussichtspunkte
Der Rohrenkopf (1170 m) ist Gersbachs höchste Erhebung. Viele weitere Aussichtspunkte, wie beispielsweise die Hohe Möhr (983 m) in Schlechtbach, ermöglichen bei guter Wetterlage eine ausgezeichnete Aussicht in das Dreiländereck Deutschland - Frankreich - Schweiz. Bei klarem Wetter sind die Schweizer Alpen mit dem Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau zu sehen.
Besonderheiten
Golddorf
In den Jahren 2002 bis 2004 nahm die Gemeinde Gersbach am erfolgreichsten von 4708 Dörfern beim 21. Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft" teil. Unter 188 am Landesentscheid teilnehmenden Dörfern in Baden-Württemberg wurde Gersbach 2003 am Besten bewertet und mit der Goldmedaille des Landes ausgezeichnet.
Mit der höchsten bisher auf Bundesebene erreichten Punktzahl (98 von 100) belegte Gersbach 2004 von 36 Orten den 1. Platz. Mit der Verleihung der Goldmedaille im Januar 2005 in Berlin wurde Gersbach Golddorf auf Bundesebene.
Neben Silber und Erzen, deren Förderung historisch erstmals 1794 belegt ist, findet man in Gersbach auch Gold. Heute erfolgt keine Gewinnung mehr. Lediglich zu touristischen Zwecken werden im Sommer Kurse angeboten. Die Mini Fossi AG hat Stollen und Spuren aus vergangener Zeit erforscht .
Weißtannen
Mächtige Weißtannen aus Gerbach stützen das charakteristische und größte freitragende Holzdach der Welt auf dem Messegelände der EXPO 2000 in Hannover. Bis vor wenigen Jahren stand Europas dickste Weißtanne im Gersbacher Wald. Aufgrund von Pilzbefall musste der Baumriese Anfang der 90er Jahre aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Noch heute kann man den gefällten Riesen vor Ort als Ökosystem zum Abbau von Holz bestaunen.
Weideabtriebfest
Während eines alljährlich stattfindenden Weideabtriebfestes der Direktvermarktung Bergland Gersbach e.V. wurde auch eine Folge der in Baden Württemberg bekannten Fernsehserie „Die Fallers“ in Gersbach gedreht. Das 2 Tage dauernde Fest lockt jedes Jahr mehr Menschen nach Gersbach. Je nach Wetter werden im Herbst 1500 bis 3500 Gäste begrüßt.
Direktvermarktung
Als Vorzeigeprojekt des Landes Baden-Württemberg ist der Ort für die Direktvermarktung heimischer Erzeugnisse bekannt. 2003 wurde auf einer 33 ha großen Fläche ein Rinderlehrpfad angelegt. Dieser bietet auf einem Rundwanderweg Informationen zur artgerechten Züchtung und Tierhaltung sowie Erzeugung von Nahrungsmitteln. Eine besondere Attraktion ist das Gehege der Wald-Wisente. Die zur Käserroute im Breisgau & südlichen Schwarzwald gehörende „Chäschuchi“ Gersbach produziert Käse aus Milch heimischer Bauern. Auch der Käse wird ausschließlich in der Region vermarktet.
Klima
Eine „Kachelmann Wetterstation“ bescheinigt Gersbach überdurchschnittlich viele Sonnentage und eisige Winter. Selbst an sehr heißen Sommertagen ist die gefühlte Temperatur in Gerbach angenehm. In den Höhen des Schwarzwaldes weht im Sommer immer ein angenehmer leichter Wind.
Weblinks
- Offizielle Internetseite des Ortes Gersbach
- Abschlussbericht des Wettbewerbs vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) 2004 pdf 13,1MB
- Goldmedaillen: Landes- und Bundeswettbewerb sowie vielen Bildern des Ortes
- Weiteres Bilderalbum zum Ort
- Historisches zur Grabung nach Erzen in Gersbach