Schas ist eine von vielen als ultra-orthodox angesehene israelische Partei und religiöse Bewegung mit ethnischer Milieubindung. Sie vertritt nach eigener Darstellung die Interessen der sephardischen Juden und konnte vor allem in orientalischen Unterschichten mobilisieren. Die Schas-Partei hat sich 1984 von der Agudath Israel, einer orthodox-religiösen Partei, abgespalten.
Spirituelles Oberhaupt dieser Vereinigung ist Rabbi Ovadia (auch Obadia) Joseph, der als einer der herausragenden Gelehrten seiner Zeit gilt. Umstritten sind seine Aussagen über die Ermordung der europäischen Juden während der Nazi-Zeit, die er als Strafe für das Abfallen vieler europäischer Juden vom orthodoxen Glauben interpretiert.
Regierungsbeteiligungen
Die Schas-Partei war von 1992 bis September 1993 an der von der Arbeitspartei angeführten Regierung beteiligt, verließ die Koalition jedoch nach Auseinandersetzungen mit Meretz über die Bildungspolitik.
Ab 1996 war Schas in der Likud-geführten Regierung mit zwei Ministern vertreten. Schas verließ dieses Bündnis, um Ehud Barak von der Arbeitspartei zu unterstützen, stieß jedoch erneut mit Meretz zusammen.
Ab 2001 unterstützte Schas Ariel Sharons Likud-Regierung.
Sonderbedeutung
Die israelische Schas-Partei wird in einigen österreichischen Medien als Schass-Partei bezeichnet. Hintergrund: In den meisten österreichischen Mundarten steht Schas für Flatus/Furz - möglicherweise versuchen die betreffenden Medien, eine sprachliche Nähe zwischen einer israelischen Partei und Darmwind zu vermeiden.
Wahlergebnisse bei Knesset-Wahlen
- 1992: 6 Sitze
- 1996: 10 Sitze
- 1999: 17 Sitze
- 2003: 11 Sitze