Spleißen (Biologie)

Schritt der Weiterverarbeitung (Prozessierung) von Ribonukleinsäure (RNA)
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Unter Splicing (auch Spleißen) versteht man die Weiterverarbeitung der prä-mRNA im Zellkern zur reifen mRNA bei Eukaryonten. Die zunächst in der Transskription gebildete prä-mRNA enthält noch Introns und Exons. Nur die Exons tragen die Information für das zu bildende Polypeptid.

Der Spleißvorgang erfolgt in mehreren Schritten.

  1. Am 5'-Ende der prä-mRNA wird eine cap-Sequenz (Kappe) aufgesetzt. Dadurch wird die spätere Anlagerung der mRNA an die Ribosomen im Verlauf der Translation erleichtert.
  2. Am 3'-Ende wird eine Kette aus etwa 100-200 Adenin-Nucleotiden (poly-A-Schwanz) amgesetzt. Dieser poly-A-Schwanz verhindert den vorzeitigen Abbau der mRNA.
  3. Durch Spliceosomen werden die Introns herausgeschnitten. Wenn aus ein und derselben prä-mRNA mehrere unterschiedliche mRNA-Moleküle entstehen können, spricht man von alternativem Splicing.
  4. Die reife mRNA verläßt nun durch die Kernporen den Zellkern und gelangt - insbesondere durch das endoplasmatische Reticulum zu den Ribosomen.


XXXXEEEEIIIEEEEEEEEEEIIIIEEEEEEEEEEXXXX DNA mit Exons und Introns
           ↓Transkription↓
    EEEEIIIEEEEEEEEEEIIIIEEEEEEEEEE     mRNA (primäres Transkript) mit Exons und Introns
           ↓  spleißen ↓
       EEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE         mRNA (gespleißt) mit Exons
           ↓ Translation ↓
               Protein