Zugfestigkeit

maximale mechanische Zugspannung, die ein Werkstoff aushält
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Als Zugfestigkeit wird die Zugversuch erreichte Spannung bezeichnet. Wenn die Probe nicht an diesem Punkt bricht, sinkt die Zugspannung bis zum Bruch wieder ab. Das Formelzeichen der Zugfestigkeit ist . Dimension der Zugfestigkeit ist Kraft pro Fläche. Häufig verwendete Maßeinheiten ist N/mm² oder MPa (MegaPascal).

Da die Spannung im Zugversuch auf den Ausgangsquerschnitt der Probe bezogen wird, entspricht sie nicht der realen im Werkstoff auftretenden Spannung. Das Spannungsmaximum entsteht durch Einschnüren der Probe und dadurch forciertes Verringern des kleinsten Querschnitts. Im sogenannten instrumentierten Zugversuch wird der Probenquerschnitt kontinuierlich gemessen und die Spannung im tatsächlichen Querschnitt berechnet. So untersuchte Proben zeigen einen kontinuierlichen Anstieg der Spannung bis zum Bruch, so lange keine Entfestigungsprozesse im Werkstoff ablaufen.

Die Zugfestigkeit wurde in der Vergangenheit häufig für die Charakterisierung von Werkstoffen verwendet. Ein Beispiel hierfür ist die Bezeichnung von Baustählen. So wurde der Stahl 52 (St52) nach seiner Zugfestigkeit von 52 kp/mm² (510 N/mm²) bezeichnet. Heute erfolgt die Bezeichnung mancher Stähle nach der Streckgrenze.

Vorsicht !! Wird ein Werkstoff bei extremen Temperaturen eingesetzt, so ändert sich seine Zugfestigkeit. Metalle werden bei tiefen Temperaturen nicht zwangsläufig spröder, was das Beispiel Titan zeigt. Im Kerbschlagbiegeversuch wird der Temperatureinfluss mitberücksichtigt und dient als Anhaltspunkt für das Temperaturverhalten von Metallen


Siehe auch: Festigkeit, Reißlänge