Sam (Stadtteil) Siedlungsraum | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Salzburg (Stadt) (S), Salzburg | |
Gerichtsbezirk | Salzburg | |
Pol. Gemeinde | Salzburg (KG Hallwang II) | |
Ortschaft | Salzburg | |
Stadtteil | Langwied | |
Koordinaten | 47° 49′ 41″ N, 13° 3′ 55″ O | |
Höhe | 434 m ü. A. | |
Einwohner der stat. Einh. | 1300 (ca.) | |
Postleitzahl | 5020 Salzburg | |
Vorwahl | +43/0662 (Salzburg) | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Zählsprengel/ -bezirk | Sam/Kasern (50101 42[3]) | |
Stadtteil Langwied, links Siedlungsgebiet Sam | ||
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Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS; SAGIS |
Sam ist eine Siedlung im Stadtteil Langwied der Statutarstadt Salzburg.
Geographie
Sam liegt im Nordosten der Stadt Salzburg nahe der Stadtgrenze zu Hallwang, in etwa 3½ Kilometer Entfernung zum Stadtzentrum. Die Grenze zu Gnigl bildet dabei der Alterbach, die Grenze zu Itzling die Bahnspange Westbahn–Verschiebebahnhof.
Sam hat etwa 1300 Einwohner.
- Nachbarortslagen
Kasern (Stt.) |
Nußdorf Bergsam |
Söllheim (Gem. Hallwang, Bez. Sbg.-Umgebung) |
Itzling Ost (Stt. Itzling) | Langmoos Esch-Mayrwies (Gem. Hallwang, Bez. Sbg.-Umgebung)
| |
Gnigl Nord (Stt. Gnigl) | Langwied Esch |
Geschichte
Das Gebiet gehörte ursprünglich zur Gemeinde Hallwang. Ein erste Anbindung entstand durch den Bau der Ischlerbahn (Eröffnung 1891), die hier über Söllheim anstieg. Die Siedlung entstand wesentlich in der Zeit des autoritären Ständestaates (siehe auch Austrofaschismus) zwischen 1932 und 1938. Durch diese neue Siedlung am Stadtrand sollte der allgemeinen Wohnungsnot entgegengewirkt werden und die hohe Arbeitslosigkeit im Baugewerbe bekämpft werden. In der Form des Bauens sollte aber anstelle des verdichteten städtischen Bauens, damals abwertend oft als „sozialistischer Massenwohnbau“ bezeichnet, der offene „bodenständige“ Bau am Stadtrand – ähnlich der „intakten Lebens- und Wirtschaftsgemeinschaft im Bauernhaus“ gefördert werden. Die Siedlung wurde an einem Ort errichtet, wo zuvor jahrzehntelang in Ziegelteichen Lehm für den nahen Ziegelofen (Ceconi-Ofen, Hannak-Ofen etc.) gewonnen wurde. Der Landschaftsraum eignete sich nach dem Abbau nur mehr schlecht für die Landwirtschaft. Die Ziegelteiche wurden im Zuge der Bautätigkeit, oft aber auch erst später großteils zugeschüttet und aufgefüllt. Nur die Bittner-Teiche in Sam sind heute noch erhalten.
Der Stadtteil hieß zuerst Ullreich-Siedlung, nach dem Gründer und langjährigen Obmann Franz Ullreich, der als Bauherr auftretenden Wohnungs-, Bau- und Siedlungsgenossenschaft Heim (gegründet 1912). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Siedlung in Sam umbenannt.
1939 wurde dann Kasern, ehemals Teil der Ortschaft Söllheim – mit Teilen von Esch, als dem ganzen heutigen Stadtteil Langwied – von Hallwang in die Stadt Salzburg eingemeindet.[1]
Im selben Jahr wurde hier auch mit dem Bau der West Autobahn (seinerzeit Reichsautobahn, heute A1) begonnen, was aber 1941 zum erliegen kam. Die Autobahn wurde erst in den späteren 1950ern fertiggestellt. Oberhalb von Sam, bei Nußdorf, entstand eine Autobahnraststätte.
1957 wurde dann die Ischlerbahn eingestellt und demontiert, geblieben ist der Söllheimer Wanderweg, der, obschon geschotterter Weg, noch immer formal als Landesstraße ausgewiesen ist (L 261). Hier verläuft heute ein gutausgebauter Radweg.
Itzling-Ost, das Gleisdreick, wird manchmal auch zu Sam gerechnet, da die Samerstraße dort noch verläuft. Das hat historische Grunde, kleine Teile westlich der Unterführung, durch die ehemals die Salzkammergut-Lokalbahn fuhr, gehörten früher zu Hallwang (Katastralgemeinde Hallwang II). Itzling-Ost gehört auch zum amtlich-statistischen Zählbezirk Sam/Kasern. In der moderen Stadtgliederung wird es aber Itzling gerechnet.
Gelegentlich wird in jüngster Zeit der Stadtteil Gnigl-Nord zur Siedlung von Sam hinzugezählt, was allerdings von der Siedlungsentwicklung her aber nicht nachvollziehbar ist.
Das alte Bauerngut Samer
Das alte Bauerngut ist als Savme, schon 1250 urkundlich erwähnt und war gemeinsam mit dem gesamten weiten Umland dem Stift Sankt Peter grunduntertänig. Das heutige Samer Bauerngut (bzw. der Samhof) bezeichnet einen alten Hof in der flachen Böschung direkt oberhalb der neuen Siedlung, der seinen Namen wieder von den Samern erhielt, jenem Berufszweig, der im Mittelalter und auch in der frühen Neuzeit über Saumpfade Güter aus dem Mittelmeerraum nach Salzburg brachte. Saum hieß dabei das Gewicht der beförderten einzelnen Traglast, Säumer oder Samer hießen die Händler, die ihren kargen Erwerb in der Landwirtschaft oft mit Handelstätigkeit aufbesserte.
Verkehr
In der Nähe von Sam, aber schon im Nordteil von Gnigl liegt seit 2005 die Haltestelle Salzburg-Sam der S-Bahn Salzburg (Linie S2). Sam ist auch mit der Buslinie 23 erreichbar (Haltestellen Schleiferbachweg und Langmoosweg).
Für den Straßenverkehr liegt es durch die vielen Gleisanlagen recht isoliert, Zufahrt aus der Stadt ist über die schmale Samstraße von der Vogelweiderstraße (Kreuzung Westbahnunterführung) her, und Anglassinger Straße oder Bachstraße von Gnigl her möglich. Stadtauswärts führt wegen des Grünlands keine Durchzugsstraße.
Der Natur- und Erholungsraum von Sam
Der Grünraum zwischen Sam und Langwied-Esch, das Langmoos, wie auch Richtung Söllheim (Bergsam) ist heute als Naherholungsgebiet vielfältig genutzt. Da sind vor allem der Möslweg und der Söllheimer Wanderweg beliebte Wander- und Spazierwege. Im Zentrum des erhaltenen Grünraumes liegt östlich der Siedlung das Samer Mösl, der letzte erhaltene Moorrest am rechten Salzachufer in der Stadt Salzburg. Der Langmoosweg am Norden der Siedlung erinnert an das einstige große Moor in das die Siedlung hineingebaut wurde.
Einzelnachweise
- 50101 – Salzburg. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Sam. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Raumordnungsgesetz per 1. Jänner 1939; vergl. auch Ratsherrensitzung vom 13. Feber 1939; Niederschrift (AStS, BU 1541, Bl. 2-4), In: Protokolle der Ratsherrensitzungen der Gauhauptstadt Salzburg 1939–1944, AStS, BU 1541–1543, bearb. v. Magdalena Granigg, S. 8 (pdf, stadt-salzburg.at)