Märtyrer der heiligen Bücher
Die Märtyrer der heiligen Bücher († 303 oder 304 in Numidien, heute Teil Tunesiens und Algeriens), auch Beschützer der heiligen Bücher, Märtyrer in Afrika oder Märtyrer von Numidien genannt, waren eine Gruppe christlicher Märtyrer.
Hintergrund
284 wurde Diokletian Kaiser im Ostteil des Römischen Reiches. Zunächst war er dem Christentum gegenüber positiv eingestellt.
So waren seine Frau Alexandra und seine Tochter Valeria selbst Christinnen, die im Jahre 314 den Märtyrertod erlitten haben sollen. Die römisch-katholische Kirche erinnert am 23. April an sie. Ferner wurde den Christen der Bau einer großen Kirche in Nikomedien direkt neben Diokletians Palast erlaubt.
303 wandte der Kaiser sich aber gegen die Christen. In der Kirchengeschichte des Eusebius von Caesarea werden die Ereignisse wie folgt beschrieben:
"Es war das 19. Jahr der Regierung des Kaisers Diokletian, als überall ein Erlaß des Kaisers angeschlagen wurde, wonach die Kirchen niederzureißen, die heiligen Bücher dem Feuer zu übergeben seien ..."
Eigentlicher Urheber der Verfolgung war aber wohl Galerius, der designierte Nachfolger Diokletians. So erreichte die Verfolgung ihren Höhepunkt nach dem Rücktritt Diokletians im Jahre 305 und Galerius' Amtsantritt. Die Christenverfolgung im Westteil des Reiches unter Konstantius Chlorus war weniger ausgeprägt, so dass vor allem Kleinasien, Syrien, Palästina und Ägypten betroffen waren. Hier wurde Galerius von Maximinus Daia bei der Verfolgung unterstützt.
311 erkrankte Galerius allerdings schwer und befahl den Wiederaufbau der zerstörten Kirchen, da er nun auf die Fürbitte der Christen hoffte.
Die Märtyrer
Die zuständigen Kirchenvertreter weigerten sich, die heiligen Bücher wie gefordert herauszugeben. Allein schon der materielle Wert der Schriften war ein Grund dafür. Diese Weigerung führte zur Folter und Hinrichtung der Amtsträger. Nur wenige davon sind namentlich bekannt, weshalb ein gemeinsamer Gedenktag für alle Opfer eingerichtet wurde. Ihre Zahl soll bei 40000 gelegen haben. Von Augustinus von Hippo sind Berichte über die nordafrikanischen Fälle erhalten. Namentlich werden in den Martyrologien von Karthago und Rom genannt:
- Saturninus
- Saturninus' Kinder: Saturninus, Felix, Maria, Hilarianus
- Dativus
- Felix
- Thelica
- Emeritus
- Ampelius
- Rogatus
- Victoria
Gedenktage
- evangelisch: 7. Januar (im Evangelischen Namenkalender)
- römisch-katholisch: 11. Februar
Weblinks
- Die Märtyrer der heiligen Bücher im Ökumenischen Heiligenlexikon
- Die Märtyrer der heiligen Bücher im Ökumenischen Namenkalender
Personendaten | |
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NAME | Märtyrer der heiligen Bücher |
ALTERNATIVNAMEN | Beschützer der heiligen Bücher; Märtyrer in Afrika; Märtyrer von Numidien |
KURZBESCHREIBUNG | nordafrikanische christliche Märtyrer |
GEBURTSDATUM | 3. Jahrhundert |
STERBEDATUM | 4. Jahrhundert |
STERBEORT | Numidien |