Berg- und Lusthaus Hoflößnitz

Schloss in Deutschland
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Das Berg- und Lusthaus ist das Hauptgebäude der Hoflößnitz. Diese, ein Landsitz der Wettiner, ist das ehemals kurfürstlich- bzw. königlich-sächsische, heute städtische Weingut in Radebeul (Stadtteil Oberlößnitz) in der Landschaft Lößnitz. Als solches war es fast 500 Jahre das Zentrum des höfischen sächsischen Weinbergsbesitzes. Das seit dem Historismus auch romantisierend Schloss Hoflößnitz genannte Weinbergsschlösschen war das Herrenhaus für den sächsischen Herrscher, wenn er auf dem höfischen Weingut Hoflößnitz weilte und dort Feste feierte.

Das Berg- und Lusthaus, mit der Grauen Presse davor

Im 21. Jahrhundert stellt das Berg- und Lusthaus das Hauptgebäude des Sächsischen Weinbaumuseums Hoflößnitz dar: Im Erdgeschoss wird die Geschichte des sächsischen Weinbaus präsentiert, während das Obergeschoss mit dem Festsaal und den beiden Wohn- und Schlafzimmern des Kurfürsten und der Kurfürstin als „eines der bemerkenswertesten Beispiele der Dekorationsweise des 17. Jahrhunderts“[1] die eigentliche Attraktion darstellt.

Die Hoflößnitz: Gesamtanlage vom Bismarckturm aus. Das Berg- und Lusthaus liegt li. auf halber Bildhöhe.

Die Hoflößnitz mit Berg- und Lusthaus, Presshaus, Kavaliershaus, Lustschlösschen, Weinpresse sowie der Spitzhaustreppe und den rechts und links angrenzenden Weinbergen steht heute einschließlich Bismarckturm und Spitzhaus als denkmalpflegerische Sachgesamtheit (Ensembleschutz) unter Denkmalschutz.[2] Darüber hinaus gilt die gesamte Frei- und Grünfläche einschließlich der umgebenden Weinbergslandschaft inklusive des Weinbergs Goldener Wagen als Werk der Landschafts- und Gartengestaltung, das innerhalb des Denkmalschutzgebiets Historische Weinberglandschaft Radebeul liegt.[3] Zur Hoflößnitz gehören auch das unterhalb und rechts des Aufgangs beziehungsweise der Toranlage gelegene Winzerhaus mit angebautem Backhaus sowie der links zum Grund hin gelegene ehemalige Holzhof, ebenfalls mit einem Winzerhaus.

Beschreibung

 
Lageplan der Hoflößnitz-Gebäude (aus Gurlitt, 1904) mit südlichem Zugang; auf dem Gutshof re. unten das Berg- und Lusthaus

Die Weingutanlage Hoflößnitz wird in der Radebeuler Denkmalliste insbesondere unter der Adresse Knohllweg 37 aufgeführt als „Hoflößnitz, Stiftung Weingutmuseum Hoflößnitz, Berg- und Lusthaus mit Kavaliershaus, ehemaligem Presshaus, Wirtschaftsgebäuden, Weinpresse, Toranlagen, Treppen (u. a. Spitzhaustreppe mit Muschelpavillon), Reiterstein und angrenzenden Weinbergen.“[2]

In der Radebeuler Denkmaltopografie[3] wird auf der zugehörigen Denkmalkartierung von Radebeul im Maßstab 1:5000 das Kulturdenkmal Hoflößnitz als Sachgesamtheit dargestellt, die komplett auch ein Werk der Landschafts- und Gartengestaltung ist. Diese denkmalgeschützte Weinbergslandschaft liegt gänzlich innerhalb des Denkmalschutzgebiets Historische Weinberglandschaft Radebeul.

Das eigentliche Gutshofensemble steht als etwa querrechteckige Gebäudegruppe auf der oberen Heidesandterrasse unterhalb des Steilanstiegs des Elbhangs, eines Teils der Lausitzer Verwerfung, der zur Hochfläche der Lausitzer Platte führt. Westlich liegt der Ausläufer des Lößnitzgrunds und weiter im Osten geht die Terrasse in die Junge Heide über.

Aus südlicher Richtung führt etwa mittig der Treppenaufgang zum Gutshof: Rechts, also im südöstlichen Eck, steht das Berg- und Lusthaus, direkt westlich liegt die mit großen Rosskastanienbäumen bestandene Kastanienterrasse, an die sich das Südwesteck bildend die Winzerstube und dann über Eck das Wohnhaus anschließen.

Auf der Nordseite liegt links das Presshaus, zwischen dem und dem Wohnhaus es auf der nordwestlichen Ecke mit einem Fußweg zur Hoflößnitzstraße hinausgeht. Rechts steht das Kavaliershaus, rechts daneben geht es zum unteren Teil der Spitzhaustreppe, die nach Norden hin aus dem Gutshof herausführt.

Die Ostseite des Hofs wird durch ein mächtiges Eingangstor gebildet, auf das der Knohllweg zwischen Weingärten hinführt.

Der Innenhof ist vor den Gebäuden auf mehreren Laufwegen mit einer wassergebundenen Decke befestigt, die auch die Fläche der Kastanienterrasse bedeckt. Dazwischen finden sich größere Flächen Rasen, der etwas erhöht eingefasst ist.

Vor der linken Seite des Berg- und Lusthauses steht eine Zwei-Spindel-Weinpresse unter einer 1952 aufgestellten Einhausung. Es handelt sich um die sogenannte Graue Presse aus dem gleichnamigen Weingut im nördlich benachbart gelegenen Wahnsdorf.

Das Berg- und Lusthaus ist ebenso wie die anderen Gutsgebäude zusätzlich zum Ensemble auch als Einzeldenkmal ausgewiesen.[2]

Außenstilisierung als Weinbergshaus

 
Berg- und Lusthaus mit dem charakteristischen Wendelstein, dort der Eingang ins Innere

Das Berg- und Lusthaus, oft auch romantisierend Schloss Hoflößnitz genannt, ist das Hauptgebäude der kurfürstlich- beziehungsweise königlich-sächsischen Weingutsanlage Hoflößnitz. Als nicht hauptsächlich zu staatstragenden Repräsentationszwecken geschaffenes, sondern als Sommerwohnsitz des Weinbergsbesitzers dienendes, herrschaftliches Lustschlösschen auf einem Landgut entspricht es eher dem Typus des Herrenhauses. Von diesen wurden zu jener Zeit viele in der Region von herrschaftlichen, meist Dresdner Weingutsbesitzern geschaffen, angefangen bei dem wohl ältesten, dem Bennoschlösschen im Stil der Renaissance, über eher schlichte wie dem Kynast bis hin zu äußerlich repräsentativen wie dem Haus Sorgenfrei im Dresdner Zopfstil.

Das zweigeschossige Haupthaus des Hofweinguts entspricht in seiner äußeren Stilisierung mit einem unten verputzten, massiven Erdgeschoss, einem Obergeschoss in Fachwerk und dem hohen Walmdach der in der Lößnitz üblichen Bauweise vieler der dortigen Weinbergs- beziehungsweise Winzerhäuser. Im Gegensatz zu den meisten davon steht es jedoch nicht auf dem üblichen tonnengewölbten Weinkeller, sondern auf ebener Erde. Der Bau ist 20,8 Meter breit und 10,5 Meter tief. Das Fachwerk ist mit Fuß- und Kopfstreben ausgeführt. In den Hauptansichten befinden sich vier symmetrische Fensterachsen, in den Nebenansichten jeweils zwei. Alle Fenster bis auf jene neben dem Treppenturm sind als Zwillingsfenster ausgeführt. Die Erdgeschossfenster werden durch profilierte Sandsteingewände eingefasst. Im ziegelgedeckten Dach befinden sich auf beiden Langseiten je eine untere Reihe von vier Walmgauben und eine obere Reihe von zwei Fledermausgauben. Kurz vor den Firstenden ragen zwei Schornsteine aus der Dachhaut.

Im Gegensatz zu den sonstigen Lößnitz-Herrenhäusern kennzeichnet das Berg- und Lusthaus der auf der Bergseite vor den Baukörper vorgesetzte achteckige Treppenturm. Dieser Wendelstein ist verputzt; er wird auf der Nord- und auf der Ostseite durch im Winkel der Treppensteigung verzerrte Fenster belichtet. Auf der Westseite befindet sich die Eingangstür, über dieser ein reichverziertes, teilweise vergoldetes Wappen. Der Turmschaft reicht bis zur halben Höhe des Walmdachs, dann kommt eine kupferbelegte geschweifte Haube. Darauf sitzt eine vergoldete Kugel und darüber eine vergoldete Wetterfahne mit dem sächsischen Kurwappen und der Datierung 1677. Auf der Wand rechts der Tür findet sich ein Meißner Stadtwappen, das erst vom General Sukanov-Podkolzin dort angebracht wurde.[4]

Innenausstattung im repräsentativen Manierismus beziehungsweise Frühbarock

Erdgeschoss

Das Erdgeschoss, das das Museum zur historischen Dokumentation des Weinbaus zeigt, wird vom Treppenturm aus betreten. Der dem Festsaal im Obergeschoss entsprechende Raum wird durch eine vor der Gebäudemitte liegende Querwand geteilt, so dass sich nach dem Eintritt ein schmaler querliegender Flur ergibt, der nach rechts in die sogenannte Marschallstube und nach links in das sogenannte Tafelzimmer führt. Das auf der Ostseite gelegene Tafelzimmer oder auch die Tafelstube erstreckt sich über die gesamte Tiefe des Gebäudes und wird von zwei Kreuzgraten überspannt.

Das Pendant zur Tafelstube auf der Westseite des Gebäudes wird durch eine hinter der Gebäudemitte liegende Querwand geteilt, sodass sich vom Flur aus ein etwas größerer und ein etwas kleinerer Raum ergeben.

Der Platz auf der Südseite, der hinter der Querwand des Flurs liegt, wird wiederum durch eine rechtwinklig dazu stehende Wand in zwei Räume geteilt. Auf der östlichen Seite liegt der Zehrgarten im Anschluss an die Tafelstube, westlich daneben liegt die Küche. Diese wird außermittig durch eine Säule gestützt. Alle Räume sind so mit Türen verbunden, dass man einmal im Kreis durch das Erdgeschoss gehen kann.

Auch die Decken der anderen Räume weisen Kreuzgratgewölbe auf. Die Böden sind mit Sandsteinplatten belegt. Alle Erdgeschossräume mit Ausnahme der Küche waren mit Rebenmotiven bemalt.

Im Tafelzimmer wurde der höfischen Tafelgesellschaft aufgetragen. Das höfische Tafelgeschirr wurde ebenfalls im Erdgeschoss des Berg- und Lusthauses verwahrt.

Obergeschoss

Im Obergeschoss sind die kurfürstlichen Wohn- und Repräsentationsräume eingerichtet. Die Gemächer gelten als eines der wenigen Beispiele unversehrt erhaltener Innenarchitektur des 17. Jahrhunderts in Sachsen an der stilistischen Grenze zwischen spätem Manierismus und frühem Barock. Sie stammen einschließlich der Kamine und der Meißner Öfen aus der Zeit Johann Georgs II. Das Mobiliar ist nicht erhalten, es wurde Ende des 19. Jahrhunderts ebenfalls versteigert. Der Boden des Festsaals ist ebenfalls mit Sandsteinplatten belegt, während die seitlichen Räume Holzdielen aufweisen.

Anordnung und Ausgestaltung
Blick zum nördlichen Treppenhauseingang (li.: Nordwest-Ecke, re.: Nordost-Ecke)
Blick zum südlichen Prunkplatz (li.: Südost-Ecke, re.: Südwest-Ecke)

Vom Treppenhaus aus betritt man den mittig gelegenen Festsaal. Dieser ist gut 8 mal 8 Meter groß. Er wird auf der Südseite durch zwei Doppelfenster belichtet, auf der Nordseite befindet sich jeweils ein Einzelfenster auf jeder Seite des Treppenturms.

Mittig vor beiden Seitenwänden befindet sich jeweils ein Kamin. Auf beiden Seiten jedes Kamins führt jeweils eine in der Bemalung verborgene Tür in die beiden dahinterliegenden Räume. Auf der Westseite, also rechts, befinden sich das Wohn- und das Schlafzimmer des Kurfürsten. Auf der linken Seite vom Treppenturm aus, also im Osten, liegen spiegelbildlich der Wohn- und der Schlafraum der Kurfürstin.

Beide Zimmerfluchten besitzen einen Kachelofen, der hinter dem Kamin liegt und an den Schornstein angeschlossen ist, und eine Abseite. Jeder Raum wird von zwei Doppelfenstern belichtet.

Die bemalten hölzernen Rahmen und Füllungen der Wand- und Deckenverkleidungen sind noch erhalten. Die Wandverkleidungen werden bis auf etwa zwei Drittel der Wandhöhe durch Pilaster und Säulen auf Postamenten gegliedert. Über einem Gesims folgen bis zur Decke Füllungen.

Die Decke der Räume ist eine Balkendecke mit sichtbaren, künstlerisch verzierten Balken, dazwischen sind vertieft Einschubbretter angebracht. Auf die Einschubbretter sind auf Leinwand gemalte und auf Rahmen aufgezogene Bilder aufgebracht. Die hauptsächliche malerische Ausgestaltung stammt von den beiden Hofmalern Christian Schiebling (1603–1663) und Centurio Wiebel (1616–1684).

Festsaal

Die Wandvertäfelungen zeigen Figuren als Allegorien von Tugenden. Im oberen Bereich der Wand finden sich emblematische Darstellungen.

Die Decke wird von 80 exotischen Vogelbildern des niederländischen Malers Albert Eckhout (* ca. 1607 in Groningen; † 1665 oder 1666 ebenda) bedeckt, die meist brasilianische Vögel zeigen. Eckhout hatte die Skizzen zu den Bildern selbst von seiner vorherigen Brasilienexpedition (1637–1644) mit Johann Moritz von Nassau-Siegen mitgebracht. Diese Vogeldarstellungen sind „von besonderem naturhistorischen Belang.“[3]

Gemächer des Kurfürsten
 
Blick ins Kurfürstenzimmer
 
Kachelofen im Gemach der Kurfürstin

Der Wohnraum des Kurfürsten wird an der Wand durch weibliche, mythologische Gestalten verziert, die Jagdhunde mit sich führen. An der Decke finden sich Wildmotive von Tieren, die den Beischriften nach der Kurfürst selbst erlegt hat.

Der Schlafraum ist mit Wassertieren, Putten, Emblemen und Wappen ausgestaltet.

Gemächer der Kurfürstin
 
Europäische Sibylle im Raum der Kurfürstin

Der Wohn- und der Schlafraum der Kurfürstin werden an der Wand durch Putten als Personifikationen der sieben freien Künste, durch die Sibyllen als Büsten sowie von Heroinen geschmückt. An der Decke finden sich Putten und Blumendarstellungen, bei denen es sich vorwiegend um Tulpen handelt.

Historische Einschätzung der Denkmaleigenschaft

Bereits in der sächsischen Großinventarisation des Kunsthistorikers Cornelius Gurlitt von 1904 (Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen) wird die Hoflößnitz aufgelistet: Als eines von 32 Kunst- und Baudenkmalen in fünf Lößnitzorten werden die Lage sowie das Berg- und Lusthaus, die Wirtschaftsgebäude, die Spitzhaustreppe und am oberen Ende der muschelartige Bau auf drei Buchseiten beschrieben. Zusätzlich wird das Berg- und Lusthaus detailliert auf weiteren zehn Seiten vorgestellt, insbesondere der Festsaal mit seinen Nebenräumen, den Gurlitt zusammenfassend wie folgt beschreibt:

„eines der bemerkenswertesten Beispiele der Dekorationsweise des 17. Jahrhunderts.“

Hinzu kommen Bilder und Zeichnungen.[5] Das Spitzhaus bekam ein eigenes Kapitel, bestehend aus eineinhalb Seiten mit fünf Zeichnungen. Auch im Kurzinventar von Georg Dehio aus dem Folgejahr 1905 (Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler) werden das Haupthaus der Hoflößnitz und das Spitzhaus als zwei von neun Kunstdenkmälern aufgelistet. Zur Hoflößnitz findet sich im ersten Dehio-Handbuch wie auch in den folgenden Ausgaben bis 1943 die folgende Beschreibung:

„Wohnhaus um 1653. Das in seiner alten Einrichtung erhaltene Obergeschoß bmkw. [bemerkenswert]. Beispiel der Dekorationsweise des 17. Jh.“[6]

Im darauffolgenden Dehio von 1965 wurde die Hoflößnitz bereits mit zwölf Zeilen dargestellt, im Gegensatz zu den zwei Zeilen im Jahr 1905. Insbesondere auf die Innenausstattung wird wesentlich detaillierter eingegangen. Im Dehio von 1996 werden zwei Seiten samt einem Lageplan aufgewendet, um die Anlage darzustellen. Allein für das Berg- und Lusthaus mit seiner Innenausstattung steht davon eine dreiviertel Seite zur Verfügung. Der Abschnitt zur Hoflößnitz wird mit einem Sternchen als eines der „Kunstdenkmäler von besonderem Rang oder exemplarischer Bedeutung“ ausgezeichnet, was innerhalb Radebeuls nur noch für Wackerbarths Ruhe vergeben wurde.[7]

Ebenso wie Dehio beschrieb auch der Historiker Hans Beschorner das in der Öffentlichkeit wenig bekannte Gebäude. Nach einem Aufsatz in den Dresdner Geschichtsblättern im Vorjahr schrieb er 1905 in der wissenschaftlichen Beilage der Leipziger Zeitung:

„Schon lange steht nun das Hoflößnitzer Herrenhaus leer. […] Was wird sein künftiges Schicksal sein? Wird es vom Erdboden verschwinden? Oder wird es einen kunstsinnigen Eigentümer finden, der liebevoll seine Hand über all die Herrlichkeiten aus längst vergangenen Tagen breitet?“[8]

Im Jahr 1912 fand sich ein privater Verein zusammen, der Hoflößnitz-Verein, der in den folgenden drei Jahren den Kern der Hoflößnitz nicht nur erwarb und sicherte, sondern auch „das [laut Satzung] kunstgeschichtlich überaus wertvolle, namentlich in seiner Ausschmückung einzigartige“ Objekt in denkmalpflegerischer Hinsicht durch den Architekten Emil Högg auf das historische Original zurückführen ließ und ein Zukunftskonzept als Denkmal und Museum erarbeitete.

Nach dem Konkurs des Vereins, der das teure Vorhaben nicht stemmen konnte, übernahm die anliegende Kommune 1915 das Objekt und stellte es noch im selben Jahr mittels eines Ortsgesetzes auf Basis des sächsischen Verunstaltungsgesetzes von 1909 unter amtlichen Denkmalschutz.

Zu DDR-Zeiten war die Hoflößnitz als Denkmal der Kulturgeschichte, und zwar als Denkmalensemble, in der Kreisdenkmalliste aufgelistet. Bezüglich der Bewertung war dem Ensemble die höchste Wertgruppe I zuerkannt.

Dieser Schutzstatus wurde auch nach der Wende übernommen; die Hoflößnitz wurde nach dem neuen sächsischen Denkmalschutzgesetz weiterhin als Kulturdenkmal eingestuft.

Sächsisches Weinbaumuseum

 
Der Festsaal im Obergeschoss des Lust- und Berghauses

Das Heimatmuseum in der Hoflößnitz spezialisierte sich Mitte der 1980er Jahre auf den heimatlichen Weinbau; Ende der 1990er Jahre wurde daraus das Weingutmuseum Hoflößnitz. Anlässlich der sachsenweiten Veranstaltung 850 Jahre Weinbau in Sachsen wurde 2011 das Museum zum Sächsischen Weinbaumuseum Hoflößnitz aufgewertet, dem einzigen Weinbaumuseum in Sachsen.

Das Museum präsentiert während eines Rundgangs durch das Erdgeschoss des Lust- und Berghauses die Geschichte des Weinbaus im Elbtal. Es zeigt die Arbeit der Winzer in den vergangenen Jahrhunderten. Dazu kommen Gerätschaften, Urkunden, Karten, Kunstgegenstände und Modelle. Die Entwicklung des ehemaligen kurfürstlichen beziehungsweise königlichen Weinguts wird gezeigt und wichtige, mit dem Weinbau verbundene Persönlichkeiten werden vorgestellt.

Am 25. 0ktober 1840 fand ein großes bürgerliches Winzerfest mit dem Winzerumzug der Weinbau-Gesellschaft statt, der von der Hoflößnitz zum Gasthof Goldene Weintraube führte. Auf dem Fest wurden nicht nur ein Festmahl und Tanz geboten, sondern auch ein bengalisches Feuer auf den Berghöhen der Hoflößnitz und bei Cossebaude auf der anderen Elbseite. Dieser Winzerumzug ist der heute wohl bekannteste in Sachsen, da er von dem in der Oberlößnitz auf seinem Weingut Retzschgut ansässigen Maler Moritz Retzsch in einer Bilderreihe festgehalten und publiziert wurde. Die Bildvorlage von Retzsch beeinflusste alle folgenden Umzüge. Eine kolorierte Version der Retzschschen Bilderfolge wird im Flur des Weinbaumuseums gleich beim Eingang ausgestellt.

Im Obergeschoss findet sich der kunstgeschichtliche Höhepunkt des Museums, der barocke Festsaal mit seiner zeitgenössischen Ausmalung und Bebilderung, darunter den 80 Vogelbildern von Eckhout. Beidseits des Festsaals liegen die Wohn- und Schlafräume des Kurfürsten und der Kurfürstin.

Die unteren Räume des Kavaliershauses wurden 1995 restauriert. Sie dienen seitdem für Veranstaltungen oder auch Weinverkostungen; rechts des Eingangs liegt die Museumskasse mit dem Weinverkauf, links befindet sich ein Museumsraum, in dem 2010 die Ausstellung Erinnerung + Verantwortung. Sächsischer Weinbau im Nationalsozialismus eröffnet wurde, mit der an die Zwangsarbeiter im sächsischen Weinbau zur Zeit des Nationalsozialismus erinnert wird.[9][10]

Geschichte des Berg- und Lusthauses

Entstehung als Lustschlösschen des Kurfürsten

Nach dem Erwerb von Besitz in der Lößnitz am 8. Mai 1401 durch Markgraf Wilhelm der Einäugige während der Dohnaischen Fehde von der Adelsfamilie der Küch(en)meister, die die Landschaft um Kötzschenbroda vermutlich seit dem 13. Jahrhundert besessen hatten, brachten die Wettiner den verstreuten Weinbergsbesitz der Umgebung für fast fünf Jahrhunderte (bis 1889) unter ihre Kontrolle und konzentrierten den höfischen Weinbau auf das Gut Hoflößnitz. Den Kern der Anlage bildete lange Zeit das 1563 beschriebene Presshaus, das mit einer großen Baumpresse ausgestattet war, und bis 1688 den einzigen Weinkeller besaß.[11]

Der heutige Name „Hoflößnitz“ findet urkundlich zum ersten Male mit dem Datum des 14. Januars 1622 seine Erwähnung.[12]

Im 17. Jahrhundert kam ein Wohnungsanbau an das bestehende Presshaus für den Bergverwalter hinzu. Um 1650 entstand östlich des Presshauses das Küchen- und Stallgebäude, das heute beidseitig aus dem später daraus erweiterten Kavaliershaus herausschaut. Beide Gebäude ergeben die Nordseite des Gutshofs.

 
Ansicht Weinberge in der Lößnitz mit Weingut. Johann Paul Knohll: Klein Vinicultur-Büchlein. Frontispiz, 1667.

In den Jahren 1648 bis 1650 baute Kurfürst Johann Georg I. mit Hilfe seines Landbaumeisters Ezechiel Eckhardt ein Lustschlösschen südlich des Küchengebäudes, wodurch dieses die Südostecke des Gutshofs ergibt und mit seiner Lage am Hang freien Blick in das Elbtal bietet. Das Lusthaus ist stilistisch dem Manierismus als Übergang von der Spätrenaissance zum Frühbarock zuzuordnen. Von den Lößnitz-Weinbergshäusern unterschied es sich äußerlich durch den Turm mit der Wendeltreppe sowie die vergoldete Wetterfahne mit dem sächsischen Wappen.[13] Der Innenausbau war wohl erst gegen 1680 abgeschlossen.[14] Des Kurfürsten Sohn Johann Georg II. feierte dort alljährlich die Weinlese, beschäftigte den schon von seinem Vater geholten Niederländer Albert Eckhout als Hofmaler und veranlasste größere Erweiterungen in der Innenarchitektur sowie Anbauten. Insbesondere auch durch die Hofmaler Wiebel und Schiebling entstand die prächtige Ausstattung des Festsaals mit den beiden seitlich gelegenen Wohn- und Schlafzimmern des Kurfürsten und der Kurfürstin. Nach 1667 wurde der ursprünglich bis oben hin aus Holzfachwerk bestehende Treppenturm zu einem massiven Wendelstein umgebaut.

Die westlich des Lusthauses gelegenen Bauten mit Weinkeller, Kellerstube, Winzerwohnung und Stall entstanden 1688, wodurch der Gutshof seine heute etwa rechteckige Form erhalten hatte.

August der Starke lud seine Jagdgesellschaften nach Hoflößnitz ein und veranstaltete Tanzfeste des Hofes mit Weinausschank. Das erste solche Fest zur Weinlese fand 1715 statt, dem weitere in den Jahren 1719 und 1727 folgten.

Landbaumeister Carl Mildreich Barth schuf 1843 die Pläne für den spätklassizistischen Bau des Bergverwalterhauses, das Teile des Küchen- und des Stallgebäudes integrierte. Die Ausführung dessen lag dabei bei Karl Moritz Haenel. Für dieses Gebäude bürgerte sich am Beginn des 20. Jahrhunderts die ahistorische, jedoch bis heute verwendete Bezeichnung Kavaliershaus ein.

Verkauf an Privat, historistischer Umbau

 
Schloss Hoflößnitz, um 1910

In den 1880er Jahren richtete die Reblauskatastrophe in der Lößnitz schwere Schäden in den Weinbergen an. Im Sommer 1887 wurde amtlicherseits die Durchseuchung der Böden festgestellt. Die sächsische Regierung beschloss die Aufgabe des Weinbaus in der Hoflößnitz. Im Jahr 1889 wurde das Weingut parzelliert und versteigert, ebenso wie viele Teile des beweglichen Inventars.

Die Gutsanlage selbst kam nach zwei Besitzerwechseln 1899 in die Hände des russischen Generals und Gesandten am sächsischen Hof, Graf Boris Sukanov-Podkolzin (auch Suckanoff-Podkolzine). Dieser ließ auf das Berg- und Lusthaus nach Süden zum Tal hin einen sehr groß dimensionierten, verblechten Neorokoko-Turmaufbau aufsetzen. Und vor das Haupthaus, zum Tal hin, wurde eine Balustrade mit einer Freitreppe vorgebaut. Zusätzlich erhielt das Hoftor ein neobarockes Gitter.

Bereits im Jahr 1900 verstarb der General, und neue Besitzerin wurde seine Erbin, die in St. Petersburg lebende Gräfin Anna von Zolotoff. Da ihr das im fernen Sachsen liegende Schlösschen wenig bedeutete und sie den Verkauf des nur für gelegentliche Sommeraufenthalte genutzten Anwesens erwog, bestand erneut die Gefahr der weiteren Parzellierung auch noch der Restflächen des ehemals weitläufigen Weinguts. Der Oberlößnitzer Bebauungsplan sah rundherum die Bebauung mit Villen vor, von denen 1905 die Villa Franziska nahebei in der Hoflößnitzstraße 58 entstand. Was mit dem restlichen Areal hätte geschehen können, hatte die Entwicklung der Villenkolonie Altfriedstein gezeigt, einschließlich des Eingriffs in die jahrhundertealte Bausubstanz eines herrschaftlichen Gebäudes.

Sicherung der Substanz und Rückbau, Denkmalschutz

 
Lust- und Berghaus heute, nach der Rückstilisierung

Im Jahr 1912 stand dann der Kern der Hoflößnitz, ein 2,8 Hektar großes Anwesen mit der Weingutsanlage, ein weiteres Mal zum Verkauf.

Um der weiteren Zerschlagung der Restflächen mit der Folge weiterer Zersiedlung wie auch der Zerstreuung noch vorhandener Kunstwerke entgegenwirken zu können, gründeten interessierte Bürger den Hoflößnitz-Verein. Am 20. März 1912 nahm der in der Grundschänke gegründete Verein unter der Leitung des aus Oberlößnitz stammenden Geheimen Finanzrats Georg Friedrich Haase seinen Sitz in der Oberlößnitz. Lippert wurde stellvertretender Vorsitzender und Beschorner Schriftführer; mit dabei war auch der Oberlößnitzer Gemeindevorstand Bruno Hörning als Schatzmeister. Der Vereinszweck bestand laut Satzung darin,

„das kunstgeschichtlich überaus wertvolle, namentlich in seiner Ausschmückung einzigartige ehemals kurfürstliche Weinbergsschlösschen Hoflößnitz mit dem es umgebenden Gelände aufzukaufen, instandzusetzen und zu erhalten, sowie ein im Erdgeschoss unterzubringendes Museum der Geschichte der Lößnitzorte und des sächsischen Weinbaues ins Leben zu rufen.“[15]

Dem durch die Unterstützung des Historikers Woldemar Lippert, Vorstandsmitglied im Königlich-Sächsischen Altertumsverein, bald auf 120 Mitglieder angewachsenen Verein gelang innerhalb kurzer Zeit, einen Großteil der für den Erwerb und die Sanierung notwendigen Mittel in Höhe von 350.000 Mark insbesondere durch Spenden aus den Reihen der Industrie einzuwerben.

Nach dem Erwerb der Anlage sowie der östlich gelegenen Flächen (insbesondere der Schlossberg) im Juli 1912 wurde die Leitung zur Sicherung der teilweise jahrhundertealten historischen Substanz, des notwendigen Rückbaus auf die historische Stilisierung sowie der nach damaligen Vorstellungen denkmalgerechten Sanierung dem Architekten und Vorstandsmitglied Emil Högg übertragen. Unterstützung fand dieser für die Restaurierung der schadhaften Wand- und Deckengemälde bei dem Dresdner Maler Gustav Löhr.

Die bautechnischen Untersuchungen hatten ergeben, dass das Weinbergsschlösschen sehr viel baufälliger war als vermutet. Durch die unsachgemäße Aufsetzung des überdimensionierten Dachreiters auf der Südseite war die Dachkonstruktion so stark verformt, dass eingedrungenes Regenwasser die Deckengemälde des Festsaals beschädigt hatte. Dazu kam, dass das wohl im 18. Jahrhundert verputzte Fachwerk im Obergeschoss stark geschädigt war. Höggs Maßnahmen wie der Abbau des Dachturms, die Freistellung des Fachwerks und der Austausch von Balken retteten das Bauwerk und versetzten es zugleich im Äußeren in eine der Erbauungszeit von 1650 gemäße Form. Zusätzlich wurde auch die Balustrade wieder abgebrochen. Alle diese Bauausführungen lagen in den Händen der Bauunternehmung Hörnig & Barth. Die historisch angemessene Restaurierung war so aufwendig, dass sie das Vereinsvermögen aufzehrte. Zudem rief das äußere Aussehen Proteste in der Bevölkerung hervor, die sich ein Schlösschen eben nicht wie ein schlichtes Winzerhaus vorstellte. Die Spendenquellen versiegten in kurzer Zeit. Dadurch kam es nur noch zu geringen Umbauten am Kavaliershaus und am Pressgebäude.

Kostspielige Fehlentscheidungen von Haase kosteten ihn seinen Platz, er wurde zum Rücktritt gezwungen. Eine Steuernachforderung 1914 führte die faktische Insolvenz herbei. Die Schuldenlast hatte drei Jahre nach der Gründung ein geordnetes Konkursverfahren des Vereins zur Folge.[15]

Um das Erreichte zu sichern, wurde der Vereinsbesitz, also insbesondere das Hoflößnitz-Anwesen, bei dem Konkursverfahren für wenig Geld an die Gemeinde Oberlößnitz als Hauptgläubiger verkauft. Die Gemeinde erhielt die staatliche Auflage, das Anwesen denkmalgemäß zu pflegen und künftige Bodenspekulationen mit dem Hoflößnitzanwesen zu unterbinden. Oberlößnitz erließ somit noch im selben Jahr 1915 ein Ortsgesetz gegen die Verschandelung der Hoflößnitz nebst Anlagen und Umgebung,[15] um die weitere Aufteilung der Kernflächen des ehemals königlichen Weinguts Hoflößnitz gegen Zersiedlung zu schützen. Grundlage war das sächsische Gesetz gegen Verunstaltung von Stadt und Land von 1909.

Heimatmuseum

 
Malenswert: Landschaft von Georg Richter-Lößnitz, ohne Datum

Bereits zu Zeiten des Hoflößnitz-Vereins war der Niederlößnitzer Schuldirektor Emanuel Erler mit dem Aufbau eines Heimatmuseums beauftragt worden. Dieser leitete die Ortsgruppe des Vereins für sächsische Volkskunde, mit der er auf der Kötzschenbrodaer Gewerbeausstellung von 1909 bereits eine Schau der örtlichen Weinbaugeschichte gezeigt hatte. Insbesondere auch wegen der Ermunterung durch König Friedrich August III. wollte Erler diese Ausstellung zu einer Dauerpräsentation werden lassen.

Die Gemeinde Oberlößnitz richtete 1924[13] das Museum im Schlösschen ein (Heimathaus Hoflößnitz); unterstützt wurde sie dabei durch den ersten sächsischen Landeskonservator Walter Bachmann, der 1919 in die Lößnitz gezogen war. Zusätzlich eröffnete zu Pfingsten 1924 die Jugendherberge Oberlößnitz im Dachgeschoss des Schlösschens, ein Bettendomizil mit 40 Schlafplätzen. Die Jugendherberge durfte das Dachgeschoss bis 1935 nutzen, als das Stadtweingut geschaffen wurde.

Nach der Eingemeindung von Wahnsdorf und Oberlößnitz war die Stadt Radebeul Eigentümer von Lößnitz-Weinbergen. Der damalige Oberbürgermeister Heinrich Severit schuf 1935 das Stadtweingut Radebeul, dessen Sitz im traditionsreichen, ehemals königlichen Weingutsanwesen Hoflößnitz eingerichtet wurde.

Zwischenzeitlich diente die Hoflößnitz im Zweiten Weltkrieg als Kriegsgefangenenlager für Soldaten der Roten Armee. Nach dem Krieg, den die Hoflößnitz unversehrt überstanden hatte, wurde sie zum Sitz der sowjetischen Besatzungsmacht.[16]

Herauslösung aus dem Weingut, Verbleib als städtisches Museum

Am 1. Oktober 1949 verblieb das Heimathaus Hoflößnitz mit seinem Museumsgebäude, dem Berg- und Lusthaus, in der Rechtsträgerschaft der Stadt Radebeul.

Der sonstige Betrieb des Stadtweinguts wurde abgelöst.[17] Dieser ging ebenso wie das Staatsweingut des Landes Sachsen am 1. Oktober 1949 in die Rechtsträgerschaft der Zentralen Vereinigung Volkseigener Güter (ZVVG) Südost über, die dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft des Landes Sachsen unterstand. Aus der Vereinigung beider Weingüter entstand das Volkseigene Gut Weinbau „Lößnitz“,[18] als dessen Sitz das Weingut Paulsberg im Stadtteil Zitzschewig bestimmt wurde. Später wurde der Sitz des Volksweinguts Lößnitz nach Wackerbarths Ruhe verlegt, wo eine neue Sektkellerei aufgebaut wurde.

Das Heimatmuseum spezialisierte sich ab Mitte der 1980er Jahre auf den heimatlichen Weinbau.

Wiedervereinigung mit dem wieder städtischen Weingut, Sächsisches Weinbaumuseum

 
Lust- und Berghaus mit den Steillagen im Hintergrund (Weinberg Goldener Wagen), davor der gutseigene Schlossberg

Im Juli 1990 wurde das Volkseigene Gut zur Weinbau Radebeul − Schloß Wackerbarth GmbH umgewandelt. Schloss Wackerbarth übernahm der Freistaat Sachsen im April 1992, während das in das Volksweingut eingebrachte Stadtweingut Radebeul als städtisches Weingut Hoflößnitz wieder abgetrennt und in städtisches Eigentum übertragen wurde. Weinbergsschlösschen und Weingut kamen wieder unter einen Eigentümer.

Die Stadt brachte das Anwesen 1998 in eine Stiftung mit der Bezeichnung Stiftung Weingutmuseum Hoflößnitz ein. Gleichzeitig lagerte sie das Weingut in eine GmbH aus. Mit der Umwandlung des Städtischen Museums Hoflößnitz in das Weingutmuseum Hoflößnitz wurde der Kunstbestand aufgeteilt: Der weinspezifische Teil verblieb bei der Hoflößnitz für deren Museum, die sonstigen Kunstwerke gingen in den Bestand der Städtischen Kunstsammlung über, die der Stadtgalerie Radebeul am Anger von Altkötzschenbroda angegliedert ist.

Im Jahr 2001 erschien mit der von dem Kunsthistoriker und ehemaligen sächsischen Landeskonservator Heinrich Magirius herausgegebenen Publikation 600 Jahre Hoflößnitz: Historische Weingutanlage das wohl umfangreichste Standardwerk zur Hoflößnitz.

Anlässlich der sachsenweiten Veranstaltung 850 Jahre Weinbau in Sachsen wurde 2011 das Weingutmuseum Hoflößnitz zum Sächsischen Weinbaumuseum Hoflößnitz aufgewertet. Das Museum ist Mitglied bei ICOM Deutschland. Ebenfalls im Jahr 2011 rief die Stiftung Weingutmuseum Hoflößnitz den historischen Winzerzug von Moritz Retzsch aus dem Jahr 1840 nach historischer Vorlage wieder ins Leben; lediglich die Richtung des Zuges wurde umgedreht, um in der Hoflößnitz enden zu können. Im Oktober 2012 wurde er erneut durchgeführt.

Literatur

Commons: Hoflößnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cornelius Gurlitt: Oberlössnitz; Hoflössnitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 26. Heft: Die Kunstdenkmäler von Dresdens Umgebung, Theil 2: Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt. C. C. Meinhold, Dresden 1904, S. 136–149.
  2. a b c Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt Radebeul. (PDF) Große Kreisstadt Radebeul, 24. Mai 2012, S. 21 f., ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. Dezember 2012.@1@2Vorlage:Toter Link/www.radebeul.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. a b c Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3, S. 173–176 nebst beiliegender Karte.
  4. Cornelius Gurlitt: Oberlössnitz; Hoflössnitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 26. Heft: Die Kunstdenkmäler von Dresdens Umgebung, Theil 2: Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt. C. C. Meinhold, Dresden 1904, S. 139.
  5. Cornelius Gurlitt: Oberlössnitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 26. Heft: Die Kunstdenkmäler von Dresdens Umgebung, Theil 2: Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt. C. C. Meinhold, Dresden 1904, S. 135–157., abgerufen am 30. Dezember 2012.
  6. Oberlössnitz. In: Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Band 1: Mitteldeutschland. 1. Aufl., Wasmuth, Berlin 1905, S. 236.
  7. Barbara Bechter, Wiebke Fastenrath u. a. (Bearb.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen I, Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 733–735.
  8. Zitiert nach: Frank Andert: Die Hoflößnitz – 100 Jahre öffentliches Denkmal. In: Vorschau & Rückblick; Monatsheft für Radebeul und Umgebung. Radebeuler Monatshefte e. V., Juli 2012, abgerufen am 22. Juli 2012.
  9. Dietrich Lohse; Frank Andert: Kein »helles Schlaglicht«. Zur neuen Sonderausstellung der Hoflößnitz. In: Vorschau & Rückblick; Monatsheft für Radebeul und Umgebung. Radebeuler Monatshefte e. V., , abgerufen am 23. Dezember 2012.
  10. Gefangen im Weinberg. Ausstellung über Zwangsarbeiter in sächsischen Winzereien. In: Jüdische Allgemeine vom 12. August 2010, abgerufen am 30. Dezember 2012.
  11. Ingrid Zeidler: Die Entwicklung des Weinbaus im Gebiet der heutigen Stadt Radebeul im 19. Jahrhundert. Polydruck, Radebeul 1985, S. 44.
  12. Heinrich Magirius (Hg.): 600 Jahre Hoflößnitz: historische Weingutanlage. Sandstein Verlag, Dresden 2001, S. 17 f.
  13. a b Historische Weingutanlage Hoflößnitz. In: Liselotte Schließer (Erarb.): Radebeul – Stadtführer durch Vergangenheit und Gegenwart. 1., ergänzte Auflage. Edition Reintzsch, Radebeul 2008, ISBN 978-3-930846-05-4, S. 53–58.
  14. Barbara Bechter, Wiebke Fastenrath u. a. (Bearb.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen I, Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 734.
  15. a b c Hoflößnitz-Verein. In: Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9, S. 86 f.
  16. Vom markgräflichen »weyngarten« zum Bio-Weinproduzenten, abgerufen am 30. Dezember 2012.
  17. Heinrich Magirius (Hrsg.): 600 Jahre Hoflößnitz: Historische Weingutanlage. Sandstein Verlag, Dresden 2001, S. 174, ISBN 3-930382-60-1.
  18. Volksweingut. In: Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9, S. 205.
  19. Geschichtlicher Hintergrund: Das „Historische Farbdiaarchiv zur Wand- und Deckenmalerei“ 1943–1945. Abgerufen am 30. Dezember 2012.

Koordinaten: 51° 6′ 41,5″ N, 13° 39′ 43,8″ O