Gemeinden des ehemaligen Kreises Ziegenhain

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Durch die „Verordnung vom 29. Juni 1821 die Umbildung der bisherigen Staatsverwaltung betreffend“ wurde Kurhessen in vier Provinzen eingeteilt. Dabei bildeten das Oberfürstentum Hessen, die Ämter Amöneburg und Neustadt sowie die Grafschaft Ziegenhain die Provinz Oberhessen.[1]

Zuordnung von 1821

Die Verordnung vom 30. August 1821 untergliederte dann das Staatsgebiet weiter; zur Provinz Oberhessen gehörten nunmehr die Kreise Marburg, Kirchhain, Frankenberg und Ziegenhain.[2]

Den Kreis Ziegenhain bildeten die Ämter:

  • Ziegenhain – bestehend aus dem bisherigen Amt Ziegenhain, jedoch ohne Dittershausen, Florshain, Mengsberg, Rommershausen, Seigertshausen, Wasenberg und Wiera[3]
  • Treysa – bestehend aus dem bisherigen Amt Treysa und aus dem bisherigen Amt Ziegenhain Dittershausen, Florshain, Mengsberg nebst Schlag-, Hain-, Sommer- und Eisermühle, Rommershausen, Wasenberg und Wiera
  • Neukirchen – bestehend aus dem bisherigen Amt Neukirchen, jedoch ohne Berfa und Görzhain; aus dem bisherigen Amt Neuenstein Hauptschwenda und Schwarzenborn nebst den Höfen Kämmershagen und Richberg; aus dem bisherigen Amt Oberaula Christerode und aus dem ehemaligen Amt Ziegenhain Seigertshausen nebst der Hergets- und Happersmühle.
  • Oberaula – bestehend aus dem bisherigen Amt Oberaula, jedoch ohne Christerode; aus dem bisherigen Amt Neukirchen Berfa nebst der Biegmühle und Görzhain nebst der Kleinmühle.

Am 18. Mai 1843 wurde die Gemeinde Schönstein aus bisher bei Schönau eingemeindeten Siedlungen (Rommershäuser Eisenhütte, Nordenmühle und die „Heidenhäuser vor dem Jeust“) gebildet[4].

Neugliederung von 1848

Durch Gesetz vom 31. Oktober 1848 erfolgte eine Neugliederung der kurhessischen Lande in neun Bezirke. Nach dieser wurden u. a. die bisherigen Ämter Treysa, Ziegenhain und Neukirchen dem Bezirk Fritzlar, das bisherige Amt Oberaula jedoch dem Bezirk Hersfeld zugeordnet.[5]

Verordnung von 1851

Am 07. Juli 1851 verordnete Kurfürst Friedrich Wilhelm I.: „die bis zum 1sten Februar 1849 bestandene Einteilung des Kurstaates in Kreise und Provinzen tritt für die innere Landesverwaltung wieder ein…“[6]. Diese Anordnung war zum 15. September 1851 umzusetzen, sodass nunmehr wieder ein Kreis Ziegenhain existierte.[7]

Die nach dem verlorenen Krieg 1866 erfolgte Eingliederung des Kurfürstentums Hessen in das Königreich Preußen führte zu keiner wesentlichen Veränderung in der Kreisstruktur. 1867 wurde der Kreis Ziegenhain Teil des neu gebildeten Regierungsbezirks Kassel. Dieser Zustand hielt sich bis zur Gebietsreform um 1970.

Zusammenlegungen in den 1970er Jahren

Freiwillige Zusammenschlüsse von Gemeinden im Kreisgebiet erfolgten nach 1970 in erheblicher Zahl, da sie mit finanziellen Vergünstigungen verbunden waren. Im Rahmen dieser Aktion schlossen sich zum 31. Dezember 1971 die Gemeinden Breitenbach, Hatterode und Oberjossa zur Gemeinde Breitenbach am Herzberg zusammen, am 1 Juli 1972 kamen Gehau und Machtlos dazu.

Am 01. August 1972 wurden Berfa, Hattendorf und Lingelbach aus dem Landkreis Ziegenhain zum Vogelsbergkreis sowie Breitenbach am Herzberg zum Landkreis Hersfeld-Rotenburg ausgegliedert, Mengsberg am 1. Januar 1974 in den Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Am 1. August 1972 bestand der Kreis Ziegenhain aus den Gemeinden:[8]

  • Antreftal (bestehend aus Gungelshausen, Merzhausen, Willingshausen und Zella).
  • Friedigerode
  • Frielendorf (bestehend aus Frielendorf, Gebersdorf, Lanertshausen, Lenderscheid, Linsingen, Siebertshausen und Todenhausen)
  • Gilserberg (bestehend aus Gilserberg, Appenhain, Heimbach, Itzenhain, Lischeid, Sachsenhausen, Schönau und Winterscheid)
  • Grenzebach (bestehend aus Leimsfeld, Obergrenzebach und Schönborn)
  • Großropperhausen
  • Ibra
  • Leimbach
  • Loshausen
  • Mengsberg
  • Moischeid
  • Neukirchen (bestehend aus Neukirchen, Asterode, Christerode, Hauptschwenda, Nausis, Riebelsdorf und Rückershausen).
  • Oberaula (bestehend aus Oberaula und Hausen)
  • Olberode
  • Ottrau (bestehend aus Ottrau, Görzhain, Immichenhain, Kleinropperhausen, Schorbach und Weißenborn).
  • Ransbach
  • Röllshausen
  • Salmshausen
  • Schönstein
  • Schrecksbach (bestehend aus Schrecksbach und Holzburg)
  • Schwalmstadt (bestehend aus Treysa, Ziegenhain, Allendorf an der Landsburg, Ascherode, Dittershausen, Florshain, Frankenhain, Niedergrenzebach, Rörshain, Rommershausen, Trutzhain, Wiera und Michelsberg)
  • Schwarzenborn
  • Sebbeterode
  • Seigertshausen
  • Spieskappel
  • Steina
  • Wahlshausen
  • Wasenberg

Mit Wirkung vom 1. Januar 1974 wurden aufgrund des Gesetzes vom 28. September 1973 die Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain zum Schwalm-Eder-Kreis zusammengefügt.[9] Die entsprechende Passage in $ 27 lautet: Der Landkreis Fritzlar-Homberg mit den Städten Borken (Hessen), Fritzlar, Gudensberg, Homberg (Efze), Niedenstein und den Gemeinden Edermünde, Jesberg, Knüllwald, Neuental, Wabern und Zwesten, der Landkreis Melsungen mit den Städten Felsberg, Melsungen, Spangenberg und den Gemeinden Guxhagen, Körle, Malsfeld, Morschen und der Landkreis Ziegenhain mit den Städten Neukirchen, Schwalmstadt, Schwarzenborn und den Gemeinden Frielendorf, Gilserberg, Oberaula, Ottrau, Schrecksbach und Willingshausen werden zu einem Landkreis mit dem Namen „Schwalm-Eder-Kreis“ zusammengeschlossen. Sitz der Kreisverwaltung ist die Stadt Homberg (Efze).

Gemeindereform 1974

Zum gleichen Zeitpunkt wurde eine Gemeindereform durchgeführt, die für die Orte des ehemaligen Kreises Ziegenhain folgende Veränderungen brachte:[10]:

  1. Die Gemeinden Gilserberg, Moischeid, Schönstein und Sebbeterode wurden zu einer Gemeinde mit dem Namen "Gilserberg" zusammengeschlossen.
  2. Die Gemeinden Antrefftal, Leimbach, Loshausen, Ransbach, Steina und Wasenberg wurden zu einer Gemeinde mit dem Namen "Willingshausen" zusammengeschlossen.
  3. Die Gemeinden Röllshausen und Salmshausen wurden in die Gemeinde Schrecksbach eingegliedert.
  4. Die Gemeinde Seigertshausen wurde in die Stadt Neukirchen eingegliedert.
  5. Die Gemeinden Friedigerode - mit Ausnahme der in § 7 Abs. 2 genannten Flurstücke -, Ibra, Oberaula, Olberode - mit Ausnahme des in § 5 Abs. 2 Nr. 2 genannten Flurstücks - und Wahlshausen wurden zu einer Gemeinde mit dem Namen "Oberaula" zusammengeschlossen.
  6. Die Gemeinde Grebenhagen (bisher Kreis Fritzlar-Homberg) wurde in die Stadt Schwarzenborn eingegliedert.
  7. Die Gemeinden Allendorf, Frielendorf, Grenzebach, Großropperhausen, Spieskappel (Verna und Leuderode - bisher Schwalm-Eder-Kreis) wurden zu einer Gemeinde mit dem Namen "Frielendorf" zusammengeschlossen.

Stand per 1. Januar 2013

Die Zuordnung der Gemeinden des ehemaligen Kreises Ziegenhain stellt sich am 1. Januar 2013 wie folgt dar:

Ort Bezeichnung ab 1. Januar 2013
Allendorf an der Landsburg Schwalmstadt
Appenhain Gilserberg
Ascherode Schwalmstadt
Asterode Neukirchen
Berfa Alsfeld (Vogelsberg-Kreis)
Breitenbach am Herzberg Breitenbach am Herzberg (Kreis Hersfeld-Rotenburg)
Christerode Neukirchen
Dittershausen Schwalmstadt
Florshain Schwalmstadt
Frankenhain Schwalmstadt
Friedigerode Oberaula
Frielendorf Frielendorf
Gebersdorf Frielendorf
Gehau Breitenbach am Herzberg (Kreis Hersfeld-Rotenburg)
Gilserberg Gilserberg
Görzhain Ottrau
Großropperhausen Frielendorf
Gungelshausen Willingshausen
Hattendorf Alsfeld (Vogelsberg-Kreis)
Hatterode Breitenbach am Herzberg (Kreis Hersfeld-Rotenburg)
Hauptschwenda Neukirchen
Hausen Oberaula
Heimbach Gilserberg
Holzburg Schrecksbach
Ibra Oberaula
Immichenhain Ottrau
Itzenhain mit Bellnhausen Gilserberg
Kleinropperhausen Ottrau
Lanertshausen Frielendorf
Leimbach Willingshausen
Leimsfeld Frielendorf
Lenderscheid Frielendorf
Lingelbach Alsfeld (Vogelsberg-Kreis)
Linsingen Frielendorf
Lischeid Gilserberg
Loshausen Willingshausen
Machtlos Breitenbach am Herzberg (Kreis Hersfeld-Rotenburg)
Mengsberg Neustadt (Kreis Marburg-Biedenkopf)
Merzhausen Willingshausen
Michelsberg Schwalmstadt
Moischeid Gilserberg
Nausis mit Wincherode Neukirchen
Neukirchen (Stadt) Neukirchen
Niedergrenzebach Schwalmstadt
Oberaula Oberaula
Obergrenzebach Frielendorf
Oberjossa Breitenbach am Herzberg (Kreis Hersfeld-Rotenburg)
Olberode Oberaula
Ottrau Ottrau
Ransbach Willingshausen
Riebelsdorf Neukirchen
Röllshausen mit Röllhausen Schrecksbach
Rörshain Schwalmstadt
Rommershausen Schwalmstadt
Rückershausen Neukirchen
Sachsenhausen Gilserberg
Salmshausen Schrecksbach
Schönau Gilserberg
Schönborn Frielendorf
Schönstein (18. März 1843 neu) Gilserberg
Schorbach Ottrau
Schrecksbach Schrecksbach
Schwarzenborn (Stadt) Schwarzenborn
Sebbeterode Gilserberg
Seigertshausen Neukirchen
Siebertshausen Frielendorf
Spieskappel mit Ebersdorf Frielendorf
Steina Willingshausen
Todenhausen Frielendorf
Treysa (Stadt) Schwalmstadt
Trutzhain (erst 1939 entstanden) Schwalmstadt
Wahlshausen Oberaula
Wasenberg Willingshausen
Weißenborn Ottrau
Wiera Schwalmstadt
Willingshausen Willingshausen
Winterscheid Gilserberg
Zella Willingshausen
Ziegenhain (Stadt) Schwalmstadt

Einzelnachweise

  1. Sammlungen von Gesetzen etc. für die kurhess. Staaten, Jg. 1821 Nr. XII S. 29
  2. do. Jg. 1821 Nr. XV S. 69
  3. Die Gemeinde Densberg wurde zum 01.01.1837 dem Kreis Fritzlar zugeschlagen.
  4. Historisches Ortslexikon des Landes Hessen, Heft 5 S. 180
  5. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhess. Staaten, Jg. 1848 Nr. XXXIII S. 237
  6. do. Jg. 1851 Nr. XIII S. 27
  7. do. Jg. 1851 Nr. XXII S. 83
  8. Schwälmer Jahrbuch 1973 S. 171
  9. GVBl. I S. 356
  10. §§ 1 bis 8 und § 26 des Gesetzes