Escadrille La Fayette

amerikanische Fliegerstaffel in Frankreich
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Januar 2013 um 15:14 Uhr durch Pwagenblast (Diskussion | Beiträge) (Mitglieder). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Lafayette Escadrille war eine Schwadron der französischen Luftstreitkräfte (Aéronautique Militaire) im Ersten Weltkrieg, die überwiegend aus Kriegsfreiwilligen amerikanischen Piloten bestand.

Entstehung

Schon ein Jahr bevor die USA in den Ersten Weltkrieg eintraten wurde 1916 in Luxeuil die Escadrille Américaine gebildet, die später in Lafayette Escadrille umbenannt wurde. Edmund L. Gros, der Direktor des amerikanischen Ambulanzdienstes, und Norman Prince, ein amerikanischer Auswanderer, der bereits für Frankreich flog, überredeten die Französische Regierung, eine amerikanische Einheit aus Freiwilligen für Frankreich fliegen zu lassen. Das Ziel dieses Angebots war es, die Akzeptanz des amerikanischen Volkes für den Krieg zu fördern und die amerikanische Regierung zur Aufgabe ihrer Neutralität und zum Eintritt in den Krieg zu bewegen.

Bereits nach kurzer Zeit wurde die Schwadron näher an die Front nach Bar-le-Duc verlegt. Eine Demarche Deutschlands bei der US-Regierung führte im Dezember dazu, dass die Schwadron sich nicht mehr amerikanische Kampfeinheit bezeichnete und sich fortan nach dem französischen General La Fayette benannte, der im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg auf Seiten der USA gekämpft hatte.

Ausrüstung und Mitglieder

 
Insignie der Schwadron

Die Flugzeuge, Mechaniker und Uniformen wurden von Frankreich gestellt. Der Kommandeur, Captain Georges Thenault, war ebenfalls Franzose. Auch fünf französische Piloten gehörten zur Schwadron. Raoul Lufbery, ein in Frankreich geborener Amerikaner, wurde ihr erstes sogenanntes Fliegerass.

Französische Offiziere

Mitglieder

Einsätze und Erweiterung der Schwadron

Ihren ersten Kampfeinsatz, bei dem sie schwere Verluste erlitt, erlebte die Schwadron in der Schlacht um Verdun. Danach wurde die Hauptgruppe von 38 Mann rasch durch neue Piloten ergänzt, die gerade aus den USA eingetroffen waren. Als immer mehr Freiwillige eintrafen, wurde das Lafayette Flying Corps gegründet. Auch andere Amerikaner, die ursprünglich nicht zur Lafayette Escadrille gehörten, wie z. B. Fred Zinn, der ein Wegbereiter der Luftbildfotografie war und in der Fremdenlegion diente, traten dem Korps bei.

Insgesamt dienten während des Krieges 256 Freiwillige in dem neu gegründeten Korps.

Opfer und Leistungen der Schwadron

Im Laufe des Krieges kamen 63 Mitglieder der Schwadron ums Leben, davon 51 im Kampfeinsatz. Dem Korps werden insgesamt 159 Abschüsse deutscher Flugzeuge zugeschrieben. Seine Piloten wurden 31 Mal mit dem Croix de Guerre, sieben Mal mit der Médaille Militaire und vier Mal mit dem Kreuz der Légion d'Honneur ausgezeichnet. Elf Piloten galten als sogenannte Fliegerasse. Die Hauptgruppe verzeichnete insgesamt neun Verluste und 34 Siege.

Eingliederung in die US-Armee

Am 8. Februar 1918 wurde die Schwadron als 103rd Pursuit Squadron (103. Jagdstaffel) in die US-Armee eingegliedert. Für kurze Zeit behielten sie noch ihre alten Flugzeuge und Mechaniker. Die meisten Veteranen wurden Fluglehrer und bildeten neue amerikanische Piloten aus.

Besonderheiten

Der erste schwarze Kampfpilot, Eugene Bullard, flog mit dem Lafayette Flying Corps.

Die Escadrille hatte den Ruf, wagemutig und draufgängerisch zu sein. Der Offiziersclub war legendär. Die Maskottchen der Schwadron waren zwei Löwenjunge, „Whiskey“ und „Soda“.

Denkmäler

Sonstiges

Im Film Flyboys (2006) wird die Geschichte der Lafayette Escadrille in leicht abgewandelter Form und mit veränderten Heldenrollen nacherzählt. Im Film "Der junge Indiana Jones – der Angriff des roten Baron" ist Indiana Jones dort für 2 Wochen als Aufklärer stationiert, und trifft unter anderem Raoul Lufbery und "Whisky", den Löwen. Weitere Verfilmung "Lafayette Escadrille" (USA 1958) mit Clint Eastwood.