Athen

Hauptstadt von Griechenland
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Basisdaten
Staat: Griechenland
Region: Attika
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 0 - 1413 m ü. NN
Fläche: 427 km²
Einwohner: 729.137 (Stadt)
3.753.726 (Agglomeration)
(1. Januar 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.708 Einwohner/km²
Postleitzahl: 100
Vorwahl: 210
Kfz-Kennzeichen: YX*,YZ*,YA*,YB*,YE*,YH*,
sowie alle Kennzeichen
mit zwei Buchstaben
Stadtgliederung: Stadtteile Athens
Vorstädte Athens
Adresse der
Stadtverwaltung:
Odos Athinas 62/Platia Kotzia
10552 Athen
Webpräsenz: Dimos Athinon
Politik
Bürgermeister: Dora Bakoyannis, ND

Die Stadt Athen (griechisch Αθήνα = Athina), welche ihren Namen der griechischen Göttin der Weisheit Athene verdankt, ist die Metropole Griechenlands. Die eigentliche Stadt hat 729.137 Einwohner, die Agglomeration 3.753.726 Einwohner (Stand jeweils 1. Januar 2005). Sie liegt in der weiträumigsten Ebene der Landschaft Attika mit den Flüssen Ilysos und Kephisos und ist an drei Seiten umgeben von Gebirgszügen, vom Hymettos (1.026 m), vom Pentelikon (1.109 m), vom Parnes (1.413 m) und vom Ägaleo (468 m), die vierte Seite öffnet sich zum Meer, dem Saronischen Golf.

Satellitenbild Athen
Historische Karte von Athen (1888)

Der Überlieferung nach wurde Athen von König Kekrops gegründet. Die Stadt ist seit etwa 5.000 Jahren kontinuierlich besiedelt und damit sicher eine der ältesten Siedlungen Europas. 1985 wurde Athen erste Kulturhauptstadt Europas. In die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO wurde 1987 die Akropolis und 1990 das Kloster Daphni aufgenommen.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Athens

Die Geschichte der Stadt Athen reicht etwa 7.500 Jahre, bis in die Jungsteinzeit zurück. Um 1300 v. Chr. wurde auf der Akropolis ein mykenischer Königspalast errichtet. Die älteste Stadtanlage beschränkte sich auf die obere Fläche eines steilen, nur von Westen her zugänglichen Felshügels, der später als Burg (Akropolis) den militärischen und religiösen Mittelpunkt Athens bildete. Die Fläche wurde bereits sehr frühzeitig eingeebnet und mit einer starken Mauer umgeben, die mit neun hintereinander angeordneten Toren gesichert wurde (Enneapylai). Diese Anlage hieß nach den Pelasgern, denen man den Bau zuschrieb, Pelargikon. Innerhalb dieser Burg wohnten die alten Könige dieses Teils von Attika. Athen stand seit jeher unter dem besonderen Schutz des Zeus, dem ein früh erbauter Altar gewidmet war, sowie der stadtschützenden Athene (Athene Polias), der auch der älteste Tempel der Stadt, der Hekatompedos, geweiht war. Dem äußeren Stadttor gegenüber lag der älteste Markt der Stadt, die Agora.

Die Stadt konnte lange Zeit ihre Einflussgebiete erweitern. Dem sagenhaften König Theseus wird zugeschrieben, die verschiedenen Teile der Landschaft Attika vereinigt zu haben. Den Höhepunkt ihres politischen und kulturellen Einflusses erreichte Athen im 5. Jahrhundert v. Chr. Auch als sie 86 v. Chr. dem Römischen Reich einverleibt wurde, behielt sie ihren Status als intellektuelles Zentrum. Dies änderte sich erst im Jahr 529 n. Chr., als die letzten Philosophieschulen auf Anweisung des byzantinischen Kaisers Justinian I. geschlossen wurden.

1458 wurde Athen von den Osmanen erobert und verlor von diesem Zeitpunkt an immer weiter an Bedeutung. Aufgrund mehrerer Zerstörungen zwischen dem 17. Jahrhundert und dem 19. Jahrhundert war die Stadt praktisch unbewohnt, als sie 1833 zur Hauptstadt des neu gegründeten Griechischen Königreichs erhoben wurde.

Heute ist Athen eine moderne Großstadt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

 
Akropolis in Athen
 
Tempel des Zeus
  • Olympieion (Tempel des Olympischen Zeus, des gewaltigsten Tempels des griechischen Festlands, mit über 17 m hohen Säulen)
  • Panathenäisches Stadion (Kallimarmaro-Stadion), 330 v. Chr. wurde das Stadion für die Panathenäischen Spiele erbaut (unter Demosthenes) und 140 n. Chr. von Herodes Atticus mit pentelischem Marmor erneuert. Der heutige Nachbau ist mit Mitteln des griechischen Kaufmanns Georgios Averof gebaut worden. In diesem Stadion fanden 1896 die Olympischen Spiele statt (endgültig fertig wurde das Stadion 1906).
  • Syntagmaplatz, U-Bahn-Station Syntagmaplatz (auch als Museum gestaltet mit Ausstellungsstücken von Ort und Stelle), Parlamentsgebäude (Königspalast), stündlicher Wachwechsel der Evzonen vor dem Grabmal des unbekannten Soldaten (Sonntagvormittag Aufmarsch)
  • Athener Trilogie, ein neoklassizistisches Ensemble: die Akademie, die Universität, die Nationalbibliothek. Zuerst entstand nach Plänen von Christian Hansen die ottonische Universität (1842). 1891 wurde die Akademie der Wissenschaften nach Plänen von Theophil Hansen (siehe auch Wien, Ringstraße) in der Ausführung von Ernst Ziller eingeweiht (die Fertigstellung verzögerte sich durch die Vertreibung König Ottos aus Athen). Ebenfalls 1891 wurde die Nationalbibliothek nach Entwürfen von Theophil Hansen fertiggestellt.
  • Nationalgarten mit Zappeion
  • Erster Athener Friedhof, Grabstätten von Heinrich Schliemann und seiner Frau Sophia, Georgios Averof, Melina Mercouri, Andreas Papandreou, Adolf Furtwängler (Archäologe), am Grab von Sophia Afendakis die "Schlafende" (Koimomeni), das Werk eines der bedeutendsten griechischen Bildhauer, Giannoulis Chalepas (18541937)
  • Lykavettos (Erhebung von 277 m mitten in Athen, hervorragende Aussicht auf Athen, Zahnradbahn)
  • Hallen des städtischen Zentralmarkts für Fisch und Fleisch
  • Die Plaka ist das älteste Quartier Athens. Dort, unterhalb der Akropolis, findet man in einem labyrinthischen Gewirr von Gassen viele Tavernen, Restaurants und kleine Geschäfte.
  • Byzantinische Kirchen, z. B. Hagioi Theodoroi (11. Jahrhundert), Hagios Joannis Theologos (11./12. Jahrhundert) oder Hagios Eleftherios – kleine Metropolis (11./12. Jahrhundert)
  • Kloster Dafni (in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen)
  • Kloster Kaisariani

Museen

  • Archäologisches Nationalmuseum
  • Epigraphisches Museum
 
Panzerkreuzer Averof im Schiffsmuseum Trokadero Marina, Palaio Faliro, Athen
 
Nachbau einer attischen Triere im Schiffsmuseum Trokadero Marina, Palaio Faliro, Athen
  • Neues Akropolismuseum
  • Museum für kykladische Kunst
  • Benaki-Museum
  • Numismatisches Museum
  • Byzantinisches Museum
  • Nationalgalerie
  • Jüdisches Museum (2300 Jahre Geschichte der Juden in Griechenland)
  • Archäologisches Museum Piräus
  • Hellenisches Marinemuseum Piräus
  • Schiffsmuseum Trokadero Marina (Palaio Faliro), mit der Athener Straßenbahn gut zu erreichen. Griechischer Panzerkreuzer Averof Der schwere Panzerkreuzer mit 6 Geschütztürmen, 140 m lang, 21 m breit, 10.300 Tonnen schwer, 23 Knoten, 670 Mann Besatzung (im Einsatz bis 1.200 Mann), hat den Balkankrieg und zwei Weltkriege überstanden. Er war von 1911 bis 1955 in Dienst und spielte in der neugriechischen Geschichte eine wichtige Rolle. Er war damals ein Geschenk des Kaufmanns G. Averof an sein Land. Ein weiteres Kriegsschiff des Museums ist der Nachbau einer antiken attischen Triere (Dreiruderer) des 5. vorchristlichen Jahrhunderts, 36,90 m lang, 5,50 m breit, 70 Tonnen schwer, 4 Knoten Reisegeschwindigkeit (ein Hauptsegel, ein Vorsegel) beim Einsatz der halben Ruderbesatzung, bis 9 Knoten schnell beim Einsatz aller Ruderer, eine 180-Grad-Drehung in einer Minute, 170 Ruderer, 10 Matrosen, etwa 10 Soldaten. Der Neubau mit dem Namen OLYMPIAS entstand 1987.

Olympische Spiele

Datei:Athens Olympics Sports Complex.jpg
Athens Olympic Sports Complex
Siehe auch Olympische Sommerspiele 2004

Im Sommer 2004 fanden in Athen die Olympischen Spiele statt. Im antiken nachgebauten Panathenäischen Stadion (Kallimarmaro-Stadion, hier fanden die Olympischen Spiele von 1896 statt) war der Zieleinlauf des Marathonlaufs von 2004. Man hatte zwar anfangs Probleme mit dem Bau der Stadien, dennoch waren zur Eröffnung alle Stadien funktionstüchtig. Durch die Olympischen Spiele 2004 bekam Athen ein Sicherheitspaket von 1 Mrd. Euro - die größte Sicherheit für olympische Spiele in der Geschichte.

Demographie

Athen wuchs in den vergangenen 150 Jahren extrem schnell zu seiner jetzigen Größe heran. Während es 1832 bei der Gründung des modernen Griechenland kaum 1000 Einwohner hatte, so sind es heute im Großraum Athens etwa 4 Millionen Einwohner. Wichtige Eckdaten sind der Griechisch-Türkische Krieg von 1920/21, als Griechenland im Vertrag von Lausanne das östliche Thrakien und die Provinz Smyrna (heute İzmir) an die Türkei abgeben musste. Über eine Million Griechen mussten daraufhin ihre Heimat verlassen. Viele fanden eine neue Heimat in Athen. Viele Stadtteile tragen so auch noch den Namen der "alten" Heimat. Nea Filadelfia, Nea Smyrni, usw. Auch der Sportverein AEK Athen ist der Verein der Vertriebenen, das K steht für Konstantinopel! Die Entwicklung der Einwohnerzahlen im Gebiet Athen und Piräus nach dem Zweiten Weltkrieg verlief wie folgt:

1940: 1,1 Mio
1951: 1,4 Mio
1961: 1,8 Mio
1971: 2,5 Mio
1981: 3,0 Mio
1991: 3,1 Mio
2001: 3,7 Mio

Klima

Das Stadtklima Athens ist ein ganz besonderes in Griechenland und auch in Europa. Durch die Lage Athens, umringt im Westen, Norden und Osten von Bergen und die vorherrschenden Winde in Griechenland, ist das Wetter in Athen noch trockener und wärmer als in anderen Regionen des Landes. Sommertemperaturen erreichen während Hitzeperioden, die drei, vier Tage andauern und von Juni bis September auftreten können zwischen 40 °C und 45 °C im Schatten. Durch die dichte Besiedlung kühlt es in der Nacht kaum ab. Temperaturen von +30 °C um Mitternacht sind die Norm im Sommer, 35 °C keine Seltenheit. Erst gegen morgen fällt das Thermometer kurzzeitig unter 30 °C. Damit sind die Athener Nächte die wärmsten in Europa und stehen denen im arabischen Raum nur wenig nach. Im Winter dagegen kommt es häufiger zu Kaltlufteinbrüchen aus dem Norden, die dann vor allem in den nördlichen Stadtbezirken auch in regelmäßigen Abständen zu einer Schneedecke führen. Zweifellos passiert dies aber nicht jedes Jahr. Für mitteleuropäische Verhältnisse sind vor allem die Novembertage noch erstaunlich warm. Während es in anderen südeuropäischen Städten schon "Wintertemperaturen" hat, sind es in Athen oftmals bis Mitte November noch 20-25 °C am Tag. Dafür fängt das Frühjahr später an und März und April sind noch erstaunlich kühl. Insgesamt bleibt die Jahresniederschlagsmenge mit unter 400 mm pro Jahr in Athen auf einem sehr niedrigen Niveau.

Söhne und Töchter der Stadt

Datei:Athen Agora.jpg
Die Agora in Athen vor 1946


Siehe auch: Eulen nach Athen tragen, Metro Athen

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