Arko GmbH
Die arko GmbH, eine Gründung der Kaffeehändlerfamilie Rothfos, vertreibt über ca. 140 eigene und 130 Franchise-Filialen Franchise-Geschäfte sowie 3.700 (2009)Depots in Supermärkten, Bäckereien u.ä. bundesweit Kaffee und hochwertige Confiserie-Artikel, wie Pralinen, Trüffel, Edel-Schokoladen, Gebäck und Süßwaren.
arko GmbH
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | 1948 |
Sitz | Wahlstedt, Schleswig-Holstein, Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 520 FTE/Vollzeitäquivalente (2011) |
Umsatz | 64,6 Mio. Euro (2011) |
Branche | Nahrungs- und Genußmittelhandel |
Website | www.arko.de |
Die arko, der Name entstand als Abkürzung von Arbeitsgemeinschaft für den Vertrieb von Konsumgütern, wurde 1948 von Cuno Rothfos und seinem Vater, dem Hamburger Kaffeehändler Bernhard Rothfos gegründet. Beide blieben bis 1997 Geschäftsführer. Zunächst wurden Grundnahrungsmittel auf den Märkten der Umgebung verkauft, später wurden Hausläden, Verkaufswagen und schließlich eigene Verkaufsstellen/Filialen eingerichtet und das Sortiment zunehmend auf Spezialitäten umgestellt. Das Absatzgebiet beschränkte sich zunächst nur auf Schleswig-Holstein, wurde später aber durch die Übernahme bestehender Filialketten (in Hamburg u.a. Jansen, Messmer) stark vergrößert. Mit dem Fall der Mauer vergrößerte das bis dahin auf Norddeutschland ausgerichtete Unternehmen sein Absatzgebiet erheblich, dabei setzte man seit Anfang der 1990er Jahre stark auf Franchise. Versuche, weit außerhalb des Absatzgebietes Fuß zu fassen, wurden Mitte der 1990er Jahre am Bodensee erfolglos abgebrochen. Erst 5 Jahre später wurden ähnliche Expansionspläne zunächst im Ruhrgebiet erfolglos, dann ab 2005 im Ausland wieder verfolgt. Nach abgebrochenen Versuchen in Österreich und Polen existieren noch 4 Franchisefilialen in Tschechien. Mehrere Versuche von Cuno Rothfos, das Unternehmen in Familienhänden zu belassen, scheiterten, so bei Tochter Anne Rothfos (Gesamtprokura 1994–1995) und Sohn Kristian Rothfos (Gesamtprokura 1994–1996). Die Anteile der Familie wurden daher 1996 in die gemeinnützige arko-Stiftung eingebracht, in deren Vorstand auch Unternehmensangehörige vertreten sind. Zweck der Stiftung sind neben der Unterstützung hilfsbedürftiger Personen die Förderung mildtätiger Zwecke und der Juhendhilfe. Seit 2011 ist Torsten Teufert Geschäftsführer des Unternehmens.
Konzernstruktur
Die arko ist im Besitz der arko-Stiftung, die die früheren Gesellschaftsanteile der Familie Rothfos hält, und der arko selbst (seit 2004 ca. 20 %). Die arko-Beteiligungsgesellschaft mbH, über die einzelne Mitarbeiter am Unternehmen beteiligt werden, hält lediglich eine stille Beteiligung.
Die arko ist bzw. war mit folgenden Unternehmen verbunden (Stand 2011):
- arko Wohlfahrts- und Unterstützungskasse GmbH, Wahlstedt (100 %)
- Grundstücksgesellschaft Wahlstedt GmbH, Wahlstedt (100 %)
- Hugo Jansen Gebr. Jansen OSTINDISCHES-TEEHAUS seit 1830 GmbH & Co (100 %, gelöscht 2001)
- Ostindisches Teehaus GmbH (vormals Altonaer Spezialitäten), Wahlstedt (100 %, gelöscht 2006)
- Romedio Reichsgraf von Thun-Hohensteinische Weinkellerei GmbH, Zeltingen (85 %, davon 10 % über Treuhänder)
- Confiserie Künzli GmbH, Wahlstedt (100%, gelöscht 2011)
- Künzli-Produkte AG, Schwyz / Schweiz (vermutlich über Fam. Rothfos)
- Grundstücksgemeinschaft Reese GbR, Neumünster (33,3%, über Grundstücksgesellschaft)
Produkte
Das Unternehmen produziert selbst nur Röstkaffee, die Handelswaren werden überwiegend unter der Marke arko vertrieben. Die umsatzstärkste Warengruppen sind Pralinen, Schokolade, Gebäck und Kaffee, danach Süßwaren und Tee.
Versuche, in höhere und ertragreichere Preissegmente vorzustoßen, scheiterten zuletzt mit der endgültigen Aufgabe der bereits jahrelang nicht mehr aktiv verfolgten Vertriebsschiene „Künzli“ (Schweizerische Spezialitäten) 2008. Mitte der 1990er Jahre war bereits der Versuch gescheitert, u.a. mit Modeschmuck am Nonfood-Erfolg anderer Kaffee-Filialunternehmen teilzuhaben.
Nachdem noch Mitte der 1990er Jahre die letzten in zahlreichen Filialen vorhandenen Kaffee-Ausschänke nicht mehr in das Absatzkonzept passten und demontiert wurden, wurde wenige Jahre danach anlässlich des Coffeeshop-Booms wieder ein entsprechendes Konzept entwickelt, allerdings nur in wenigen Filialen umgesetzt und 2003 wieder aufgegeben.
Wirtschaftliche Situation
Die wirtschaftliche Situation ist seit Mitte der 1990er Jahre eher ambivalent: Von 1995 bis 2006 fielen die Umsätze um ca. 20 %. Die Zahl der Angestellten sank ebenfalls in etwa diesem Ausmaß (allerdings nahm die Zahl der Franchise-Geschäfte mit ihren Mitarbeitern zu). Verbessert wurde die finanzielle Ausstattung: Eigenkapitalquote, Eigenkapitalrendite und Umsatzrendite wurden im gleichen Zeitraum erheblich erhöht. Bei anhaltenden Umsatz- und Ertagsrückgängen in den Folgejahren kam es zu einer Serie von deutlichen Jahresfehlbeträgen/Verlusten, zuletzt in den Geschäftsjahren 2010 (trotz Grundstücksverkäufen und Bewertungsänderungen) und 2011. Auch für 2012 wird ein Verlust und damit eine weiter sinkende Eigenkapitalquote erwartet. Als nach wie vor bestehendes Grundproblem kann die Marktpositionierung der arko, vor allem die Altersstruktur der Kundschaft, betrachtet werden. Reagiert wird mit Filial-/Franchise-Standortaufgaben, Kostensenkungsprogrammen und einem 2011/2012 entwickelten Strategiekonzept.
Quellen
- Jahresabschlüsse 1996–2011, HRB 22 SE, Amtsgericht Kiel