Fleur de lys

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Datei:Quebec Flagge.png
Fleurs-de-Lis auf der Flagge von Quebec

Die Fleur-de-Lis (auch Fleur-de-Lys geschrieben) wird in der Heraldik genutzt, wo sie oft mit Frankreich in Verbindung gebracht wird.

Der Name bedeutet „Lilienblume“ und das Zeichen ist in der Tat eine stilisierte Lilienblume. Sie wurde von König Philipp I. von Frankreich im 11. Jahrhundert angenommen. Sein Enkel Ludwig VII. war der Erste, der die Azure semé-de-lis Or (ein blaues Schild mit einem dichten Muster von kleinen, goldenen Fleur-de-Lis) als sein Abzeichen wählte und bald wurde dieses sehr eng mit seinem Land in Verbindung gebracht. 1376 wurde das Emblem von Karl V. von Frankreich in drei goldene Lilien auf blauem Grund geändert.

Um den geheimnisvollen Nimbus weiter auszubauen, tauchte eine Legende auf, in welcher die Fleur-de-Lis im 5. Jahrhundert dem merowingischen König Chlodwig durch eine Erscheinung der Jungfrau Maria überreicht wurde. Die Katholische Kirche bekräftigte die Legende später durch die Assoziation Marias mit dem Symbol.

Um das 14. Jahrhundert wurde die Lilie so eng mit der Herrschaft über Frankreich in Verbindung gebracht, worauf der englische König Eduard III. sein Abzeichen mit der Fleur-de-Lis schmückte, um seinen Anspruch auf die französische Krone zu bekräftigen. Bis 1801 wurde die Lilie nicht entfernt, als Georg III. den Anspruch auf den französischen Thron aufgab.

Die drei goldenen Lilien auf blauem Grund blieben französische königliche Flagge, mit weissem Hintergrund war sie Nationalflagge bis zur französischen Revolution, als sie durch die Trikolore abgelöst wurde. 1814 wurde die Fleur-de-Lis wieder in die Flagge aufgenommen, aber nach der Revolution gegen Karl X. 1830 wieder entfernt. Bis heute ist die Lilie aber Bestandteil der Flagge von Quebec, einer kanadischen Provinz.

Einige weitere beachtenswerte Orte oder Institutionen, die das Emblem informell oder als Teil ihrer Heraldik tragen: Quebec (Kanada), Augsburg (Deutschland), Florenz (Italien), die Fugger (mittelalterliche Bankerfamilie) und Bosnien-Herzegovina.