Der 8-cm-Panzerabwehrwerfer 600 war eine Panzerabwehrwaffe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.
8-cm-Panzerabwehrwerfer 600 | |
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Allgemeine Angaben | |
Militärische Bezeichnung | 8-cm-Panzerabwehrwerfer 600 |
Entwickler/Hersteller | Rheinmetall, R. Wolf |
Entwicklungsjahr | 1943 bis 1944 |
Produktionszeit | 1944 bis 1945 |
Stückzahl | 260 |
Mannschaft | sechs Soldaten |
Technische Daten | |
Rohrlänge | 2,941 m |
Kaliber | 8,14 cm |
Höhenrichtbereich | –6° bis +32 Winkelgrad |
Seitenrichtbereich | 55° |
Entwicklung und Produktion
Der Panzerabwehrwerfer wurde ab 1943 von Rheinmetall in Düsseldorf entwickelt und von der Firma R. Wolf in Magdeburg gebaut. Aufgrund der späten Entwicklungszeit wurden bis Kriegsende nur 260 Stück fertiggestellt und im Heer eingeführt.
Beschreibung
Das Geschütz arbeitete nach einem neuartigen Hoch-Niederdruck-System, welches eine leichte Konstruktion ermöglichte. Es beruht darauf, die Treibladung in einer besonders dickwandigen Kammer innerhalb der Granaten-Kartusche unterzubringen, wo sie nach der Zündung unter hohem Druck effizient verbrennen kann. Nach dem Brechen von Sollbruchstellen strömen die Pulvergase über eine Anzahl enger Kanäle aus dieser Kammer. Dabei verringert sich ihr Druck deutlich auf etwa 200 Bar, bleibt aber längere Zeit auf diesem Niveau durch das verzögerte Ausströmen. Sie treiben die Granate aus dem Lauf. Der verhältnismäßig niedrige und gleichbleibende Druckverlauf außerhalb der Kartuschenkammer reduziert die Belastung, der Granate und Waffe widerstehen müssen.
Dadurch kann der Granatwerfer selbst, wie auch die restliche Kartusche, relativ leicht gebaut werden, und der Rückstoß bleibt beherrschbar. Allerdings wird die effektive Reichweite der Granate durch die geschwindigkeitsbedingt geringe Treffgenauigkeit eingeschränkt.
Munition
Es gab eine Hohlladungsgranate (HL Gr) mit 2,7 Kilogramm Geschossgewicht zur Bekämpfung gepanzerter Ziele und eine Sprenggranate mit 4,46 Kilogramm Geschossgewicht für sogenannte weiche Ziele. Die Geschosse waren flossenstabilisiert. Auf 750 Meter konnten bei senkrechten Panzerplatten 140 mm Panzerung durchschlagen werden.
Einsatz
Der Panzerabwehrwerfer sollte die Hauptwaffe der Infanteriepanzerjägerkompanien werden und gleichzeitig das schwerfällige Infanteriegeschütz ablösen. Das Geschütz befand sich noch in der Felderprobung als der Krieg zu Ende ging.
Literatur
- Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen 1939–1945. Spezialausgabe. 2. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02481-0 (Motorbuch-Verlag spezial).