flinc

App-basierte Mitfahrzentrale
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flinc ist ein Mitfahrnetzwerk mit Augenmerk auf Dynamic Ridesharing und der Verbindung zwischen Mitfahrzentrale und sozialem Netzwerk.

flinc
Social Mobility Network – Die clevere Mitfahrzentrale für jeden Tag
Mitfahrzentrale und soziales Netzwerk
Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch, Norwegisch
Betreiber flinc AG
Benutzer über 100.000
Registrierung Ja
Online 2010
https://flinc.org/

Funktionsweise

Eine Besonderheit gegenüber anderen Mitfahrzentralen stellt die spontane und dynamische Vermittlung dar. Vermittlungen erfolgen auch auf Teilstrecken, sodass die Vermittlungswahrscheinlichkeit steigt.[1] Die Vermittlung erfolgt adressgenau, sodass Absprachen zu Treffpunkten entfallen können. Auch dadurch eignet sich flinc für Kurz- und Pendlerstrecken. Durch die Integration eines sozialen Netzwerks soll ein Mobilitätsnetzwerk entstehen, wobei wie bei anderen Mitfahrzentralen durch Bewertungen von Fahrern und Mitfahrern Vertrauen geschaffen werden soll.

Mit interaktiven Fahrplänen können sowohl die Wege der Kontakte („Radar“) oder aller flinc-Nutzer („Live Fahrplan“) auf einer Karte dargestellt werden.[2] Auch Fahrer können aktiv werden und potentielle Mitfahrer anfragen. Durch Angabe der zeitlichen Flexibilität, Verhandlungsoptionen über Abholort und -zeit sowie den Preis ist Spontanität möglich.[3]

Die Mitfahrzentrale kann durch eine Kooperation mit Navigon und Bosch Navigation auf Apple-iOS-Geräten erstmals in die Navigationssoftware integriert werden.[4] Vorschläge können während der Fahrt live empfangen werden und direkt in die Routenplanung integriert werden. Auch über Smartphones mit Android oder iOS können Fahrten unterwegs mit einer App vermittelt werden.[5] Social sharing u. a. mit einer Facebook-App integriert flinc in das soziale Netzwerk, womit dort (optional) die Fahrten angezeigt werden können.[6] Eine Programmierschnittstelle (API) ermöglicht das dynamische Einbinden aktueller Fahrten beispielsweise in eine Webseite.[7]

Der Preis für die Mitfahrt wird automatisch berechnet, dabei werden eventuell durch die Mitnahme notwendige Umwege besonders berücksichtigt. Eine Festlegung des verlangten Preises pro Kilometer ist derzeit nicht möglich, kann aber vor der Vermittlung genauso wie Abholort und -zeit verhandelt werden.[8] Bezahlt wird nach der Fahrt in bar. Später ist die automatisierte Bezahlung über Micropayment-Systeme oder Mobilfunkrechnung angedacht,[9] worüber eine Vermittlungs-Provision möglich ist.

Als erste Mitfahrzentrale verbindet flinc Fahrtvermittlungen mit Carsharing. Mit dem Partner DriveNow (BMW und Sixt) werden bei Fahrtgesuchen die nächsten Mietautos in der Umgebung angezeigt, sofern in der Stadt welche verfügbar sind. Auch in die DriveNow-Autos ist flinc integriert, damit Fahrer ihre Fahrten direkt bei flinc anbieten können.[10][11]

Darüber hinaus bietet flinc für Unternehmen mit und ohne Mobilitätsmanagement eine „Mobilitätslösung“ an. So sollen nicht nur die notwendigen Parkplätze reduziert, sondern auch Kosten und CO2 eingespart sowie das Gemeinschaftsgefühl der Mitarbeiter gefördert werden.[12] Nach einer Studie stehen bei in einem typischen Unternehmen ein Parkplatz je sieben Mitarbeiter-Autos zur Verfügung und der häufigste Grund für gescheiterte Umsetzungen von Mitfahrgelegenheiten war mangelnde Flexibilität.[13]

Geschichte

Im Mai 2008 als Idee einiger Studenten der Hochschule Darmstadt entstanden, wurde das heutige Unternehmen im Jahre 2010 als Aktiengesellschaft gegründet. In der T-City wurde die technische Infrastruktur erprobt, nach einem viermonatigem geschlossenen Technologietest ist das Projekt im Juli 2011 deutschlandweit gestartet. Im Rahmen dessen wurde in zahlreichen Medien über flinc berichtet, darunter auch Frankfurter Allgemeine Zeitung[14], Galileo[15] und Tagesschau[16]. Bereits in den ersten zwei Wochen nach dem auf 5.000 Nutzer begrenzten Technologietest registrierten sich 10.000 weitere Nutzer. Zudem ist auch eine Markteinführung außerhalb Deutschlands geplant.[17]

Projekte und Partner

2012
  • August – September
Als erste Gebiete außerhalb Deutschlands führen die LEADER-Regionen Donau-Böhmerwald im Oberen Mühlviertel und Traun4tler-Alpenvorland im Bezirk Kirchdorf (beide Oberösterreich) flinc als Mobilitätslösung ein.[18]
  • Juni
flinc wird Fördermitglied der Allianz pro Schiene. Gemeinsames Ziel sei es, „mit weniger Autos für mehr Menschen eine leicht verfügbare, bezahlbare und zugleich umweltverträgliche Mobilität zu organisieren.“ Die Kooperation werde angestrebt, um diesem Denken mehr politischen Rückhalt zu geben.[19]
Bei einer Studie, die Status und Potenzial von betrieblichem Mobilitätsmanagement untersucht, wird flinc von den Partnern Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz und EcoLibro unterstützt.[20][12]
  • März
In der Limesregion des Schwäbisch-Fränkischen Waldes kooperiert flinc mit 14 Gemeinden.[21] Durch das dynamische Mitfahrsystem soll die Mobilität im ländlichen Raum verbessert und insbesondere für Jugendliche attraktiv gehalten werden.[22] Im Rahmen des europäischen Förderprogrammes LEADER wird das Projekt durch die teilnehmenden Gemeinden finanziell und vom Landesministerium BaWü ideell unterstützt.[23][24]
  • Februar
flinc macht die Hochschulen Furtwangen und Darmstadt sowie die Universität Koblenz-Landau zu dessen Innovationshochschulen. Durch enge Zusammenarbeit mit den ASten/Fachschaften sowie der Hochschulleitung soll die Mobilität an der Hochschule verbessert werden. Neben gemeinsam geplanten Marketingaktionen, stattete flinc die drei Hochschulen auch mit je einer eigenen Premiumgruppe aus.[25]
Im Sommer folgt die Universität Hohenheim,[26] die Hochschule Esslingen im Herbst.[27]

Auszeichnungen

2012
  • Cool Vendor 2012 in der Kategorie „Cool Vendor in Smart City Applications 2012“, ausgezeichnet durch Gartner (ein führendes Marktforschungsunternehmen aus den USA)[28]
  • Menschen und Erfolge: Anerkennung in der Kategorie „Mobilität und Nahversorgung“ beim Wettbewerb des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung zum Themenfeld „eigenständige Mobilität fördern“,[29]
„Attraktive, passgenaue Mobilitätsangebote und eine nachhaltige Verkehrsinfrastruktur sind das Rückgrat der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der ländlichen Regionen und für die vielen kleinen und mittleren Unternehmen dort ein wichtiger Standortfaktor“
Otto Kentzler, Jurymitglied und Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks[30][19]
  • Sieger des Urban Solutions' Pitch 2012 in der Kategorie Mobilität und Logistik, einem Ideenwettbewerb für das städtische Leben.
Ausgezeichnet vom BITKOM und der CeBIT[31]
2011
2010

Trivia

Das irische Unternehmen Avego, welches 2007 gegründet wurde, verfolgt mit Echtzeit-Ridesharing und entsprechender iPhone-Applikation einen ähnlichen Ansatz wie flinc, allerdings ohne den Gesichtspunkt eines sozialen Netzwerkes und ohne direkte Integration des Dienstes in externe Navigationsanwendungen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Mitfahren mit Web 2.0, FAZ.NET vom 28. Juli 2011
  2. flinc.org/discover
  3. flinc schaltet einen Gang höher, presse.flinc.org am 17. Dezember 2012
  4. So funktioniert flinc in Navigon, flinc.org
    Social Networks, Bosch Navigation,
    flinc in der Bosch Navigations-App, flinc-Blog
  5. FlincApp im Android Market
    flinc - Social Mobility Network für iOS
  6. Flinc-App auf Facebook
  7. Fahrplan API, support.flinc.org
  8. flinc schaltet einen Gang höher, presse.flinc.org am 17. Dezember 2012
  9. ComputerBase: Flinc: Mitfahrervermittlung in Echtzeit, Beitrag vom 22. April 2011
  10. So funktioniert flinc in DriveNow-Fahrzeugen, flinc.org
    DriveNow + flinc = mobility 2.0, DriveNow Blog
  11. Intelligente Mitfahrzentrale: flinc erweitert sein Netzwerk, netzwertig.com vom 23. März 2012
    Spontan mitfahren in München, Berlin & Düsseldorf: Car-Sharing Anbieter “DriveNow” kooperiert mit “Flinc”, iFun, iphone-ticker.de am 23. März 2012
  12. a b Die Mobilitätslösung für Ihr Unternehmen, flinc.org
    Fahrgemeinschaften im Job: Wenn der Arbeitgeber die Mitfahrgelegenheit organisiert, Financial Times Deutschland am 19. November 2012
  13. Bundesweite Studie zeigt Status und Potenzial von betrieblichem Mobilitätsmanagement: 700 Millionen Euro sparen durch Mitfahr-Plattformen,
    Bundesweite Studie: Unternehmen könnten Mitarbeitern 700 Millionen Euro sparen, presse.flinc.org am 19. Juni 2012
    Mobilitätsmanagement und die Förderung von Fahrgemeinschaften im Unternehmen – Bestandsaufnahme und Perspektiven, Studie unterstützt durch das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz, flinc.org
  14. FAZ.NET: Auf Kurzstrecken fast wie ein Taxi, Beitrag vom 17. Mai 2011
  15. Beitrag ab 40:56 in Grüne Geschäftsideen, Galileo (Fernsehsendung) vom 14. Mai 2012
  16. Mitfahrer-Netzwerk Flinc: Neue App will Mitfahrgelegenheit per Echtzeit vermitteln, Beitrag in der 16-Uhr-Tagesschau vom 25. Juli 2011
  17. USA Today: Apps debut at Demo, aufgerufen am 30. Juli 2011
  18. Flinc durch die LEADER-Region Donau-Böhmerwald, Meldung auf donau-boehmerwald.info
    Infos auf spes.co.at/flinc
    So funktioniert flinc, Flyer der Region mit den Unterstützern
    Oberes Mühlviertel und Bezirk Kirchdorf: flinc-Mobilitätsgruppen
    Per Smartphone und App Mitfahrten organisieren, Oberösterreichische Nachrichten am 13. September 2012
  19. a b 115. Fördermitglied ist das Mitfahrnetzwerk flinc, Allianz pro Schiene am 19. Juni 2012
  20. Bundesweite Studie zeigt Status und Potenzial von betrieblichem Mobilitätsmanagement: 700 Millionen Euro sparen durch Mitfahr-Plattformen, Pressemitteilung auf ecolibro.de vom 19. Juni 2012
  21. Einführung eines dynamischen Mitfahrsystems, LEADER-Projekt im Handlungsfeld „Dorfattraktivität und Stärkung der Wirtschaft“, limesregion.de
    Die Gemeinden verteilen sich auf drei Landkreise: LEADER-Aktionsgruppe Limesregion: Einführung eines dynamischen Mitfahrsystems, Projektbeispiel des Infodienst Landwirtschaft - Ernährung - Ländlicher Raum zum Themenschwerpunkt „Demographischer Wandel, Dorfentwicklung und Mobilität im ländlichen Raum“
    ÖPNV sinnvoll ergänzen: Das Mitfahrkonzept FLINC (PDF, 423 KB), Vortrag von Benjamin Kirschner (flinc AG) anlässlich der Tagung „Demographie und Daseinsvorsorge im Ländlichen Raum: Prognosen, Handlungsfelder, Modelle“ am 5. Mai 2011 in Murrhardt
  22. Alternative Mobilitätsangebote aus der Praxis: flinc übers Land, Beitrag von Reinhold Sczuka (Bürgermeister von Althütte) und Benjamin Kirschner in LandInForm - Magazin für Ländliche Räume (PDF 4,7 MB, S. 36 f.), netzwerk-laendlicher-raum.de (Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung)
  23. Spontane Mitfahrgelegenheit, Stuttgarter Zeitung vom 14. März 2012
    Wer will mit Anne Rößle „mitflincen“?, Welzheimer Zeitung vom 21. März 2012
    Mit Flinc ganz flink ans Ziel: „Die dafür nötigen 30 000 Euro stammen zu 55 Prozent aus dem Förderprogramm 'LEADER' der EU. […] Federführend treibt die Gemeinde Althütte das Projekt voran.“, Südwestpresse vom 15. März 2012
    Mitfahrprojekt "Flinc" ohne Michelbach: „Einstimmig lehnte es der Gemeinderat Michelbach ab, 1000 Euro zur Mitfinanzierung des durch die Europäische Union geförderten Leader-Projektes beizutragen“, Südwestpresse vom 12. Mai 2011
    Pressemeldung der Gemeinde Althütte vom 14. März 2012
  24. Mobilität: Mitfahrzentrale "Flinc" ist ideal für Kurzstrecken, Meldung vom 7. September 2012 auf baden-wuerttemberg.de
    Welzheimer Wald: Mehr Mobilität auf dem Land mit "Flinc", Zeitungsverlag Waiblingen am 12. September 2012
    Minister Alexander Bonde besuchte im September 2012 das Projekt, wie er auf Twitter meldete. Bildergalerie von Reinhold Szuka
  25. flinc-Blog informiert über Innovationshochschulen
  26. uni-hohenheim.de/mitfahrgelegenheiten
    Meldung zum Projekt von Enactus Hohenheim
  27. Mitfahrnetzwerk flinc an der Hochschule Esslingen
  28. flinc ist „Cool Vendor 2012“, presse.flinc.org am 12. Juli 2012
    Cool Vendors in Smart City Applications, 2012, special report: COOL VENDORS 2012, Gartner Inc.
  29. Wettbewerb 2012 "Menschen und Erfolge - In ländlichen Räumen mobil!", BMVBS am 19. Juni 2012
    Auszeichnungen 2012, flinc Social mobility Network, Beitrag zum Wettbewerb 2012 zu Menschen und Erfolge
  30. flinc ist Preisträger beim Wettbewerb „Menschen und Erfolge“ 2012, flinc.org
  31. Gewinner des Urban Solutions' Pitch 2012, Presseinfo des BITKOM vom 17. Januar 2012
    Informationen zum Urban Solutions' Pitch auf der CeBIT
    Wie Urban Solutions funktionieren, Videobeitrag des MittelstandsWiki vom 16. März 2012
  32. Pioniergeist 2012: Flinc, Video aus der Landesschau Rheinland-Pfalz vom 27. April 2012
    Gründungswettbewerb „Pioniergeist“: Wirtschaftsministerin zeichnet rheinland-pfälzische Preisträger aus, Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung RLP am 7. November 2011
    Gründungswettbewerb "Pioniergeist“ – Pfiffige Gründerideen bringen Beifall, Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz
    Volksbanken Raiffeisenbanken in Rheinland-Pfalz verleihen Gründerpreis „Pioniergeist 2011“, Genossenschaftsverband
  33. Gründerwettbewerb von Wissensfabrik und Handelsblatt: Gewinner 2010, aufgerufen am 28. Juli 2011
  34. The regional winners 2010: Dr. Klaus Dibbern | Michael Hübl | Benjamin Kirschner: Connecting mobile phones and navigation systems to arrange real-time ridesharing, European Satellite Navigation Competition (englisch)
  35. Wissenschaftsstadt Darmstadt: Umweltfreundlich mobil, aufgerufen am 28. Juli 2011