Piła

Stadt in Polen
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Piła
Wappen fehlt noch Piła in Großpolen (Polen)
Basisdaten
Staat: Polen
Verwaltungsbezirk: Großpolen
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Einwohner: 75.248 (31.12.2004)
Fläche: 102,7 km²
Höhe: 259 ft AMSL
Postleitzahl: 64-920 (Stadtzentrum)
Telefonvorwahl: (+48) 67...
KFZ-Kennzeichen: PP
Nächster Flughafen: Flughafen Posen
Homepage der Stadt Piła

Piła [ˈpʲiwa] (deutsch Schneidemühl), am Fluss Küddow gelegen, ist eine Stadt im Verwaltungsbezirk Großpolen im nordwestlichen Teil Polens. Sie liegt rund 80 km nördlich der Stadt Posen und war von 1922 - 1938 Hauptstadt der Grenzmark Posen-Westpreußen. Heute ist sie mit ihren vielen Industriezweigen (Chemie, Metall- und Holzverarbeitung, Landwirtschaft) und als Sitz einer bekannten Lokwerkstatt überregional bedeutend.

Geschichte

Die Stadt wurde 1380 gegründet und erhielt 1513 vom polnischen König Sigismund I. das Magdeburger Stadtrecht. Mit der ersten polnischen Teilung im Jahre 1772 kam die Stadt von Polen an Preußen. Noch im Jahre 1774 stellten die Polen die Hälfte aller Einwohner (620 von 1322), jedoch sank der Anteil der polnischen Bevölkerung bis 1900 unter 5 Prozent. Einen bedeutenden Aufschwung erlebte die Stadt durch den Bau der Ostbahn.

Nach dem Wiener Kongress gehörte Schneidemühl zum Kreis Chodziesen (auch: Chodschesen) in der preußischen Provinz Posen, Regierungsbezirk Bromberg. Dieser Kreis trug seit dem 6. März 1877 den neuen Namen Kolmar i. Posen.

Seit dem 1. April 1914 bildete Schneidemühl einen eigenen Stadtkreis, so dass die Stadt nicht mehr der Verwaltung des Landrates unterworfen war.

1919 verlegte der Regierungspräsident in Bromberg seinen Sitz nach Schneidemühl und nahm dort am 20. November seine neue Tätigkeit als Regierungsstelle für den Verwaltungsbezirk Grenzmark Westpreußen-Posen auf. Diese verwaltete damit vorläufig alle bei Deutschland verbleibenden Kreise und Kreistrümmer aus den Provinzen Posen und Westpreußen westlich der Weichsel.

Am 10. Januar 1920 trat der Versailler Vertrag in Kraft.

Die Regierungsstelle in Schneidemühl trug ab 11. Januar 1921 den Namen Posen-Westpreußen.

Seit dem 1. Juli 1922 gehörte Schneidemühl zur neuen Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen und nach deren Auflösung ab 1. Oktober 1938 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zur Provinz Pommern. Es war Sitz des Regierungspräsidenten und bis 1938 gleichzeitig Provinzialhauptstadt.

Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherige Stadtgemeinde Schneidemühl führte jetzt die Bezeichnung Stadt. Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Schneidemühl erneut an Polen, wobei die deutschen Einwohner größtenteils vertrieben wurden.

Heute leben in Piła/Schneidemühl noch ungefähr 800 Deutsche, die sich zu einem Freundeskreis (Deutsche Sozial-Kulturelle Gesellschaft in Schneidemühl) zusammengeschlossen haben.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahlen
1774 1.322
1816 1.992
1843 4.111
1856 6.060
1867 7.516
1875 9.724
Jahr Einwohnerzahlen
1880 11.610
1900 19.655
1910 26.126
1925 37.518
1933 43.180
1939 45.791
Jahr Einwohnerzahlen
1948 10.700
1960 33.800
1970 43.700
1980 58.900
1990 71.100
1995 75.700

Berühmte Einwohner

Siehe auch