Die Swastika (Sanskrit, Svastika, m., स्वस्तिक, svastika, von svasti- 'Segen' aus su = 'gut' und asti (Substantiv as-ti- 'Gutsein, Segen' zum Verb as- 'sein'), auch Hakenkreuz oder Sonnenrad, ist ein sehr altes religiös-rituelles Symbol und war schon früh in verschiedenen Kulturen auf fast allen Kontinenten bekannt. Funde in Schweden lassen auf ein Mindestalter von 14.000 Jahren schließen.



Seine ehemalige Verwendung als Parteiabzeichen der NSDAP hat dazu geführt, dass die Swastika in der heutigen westlichen Kultur als Symbol des Nationalsozialismus verstanden und ihre Verwendung und Darstellung abgelehnt wird.
Vor allem in Ostasien steht die Swastika nach wie vor in der ursprünglichen Tradition.
Ein aufrecht stehendes Hakenkreuz in blau war auch Hoheitszeichen der finnischen Luftwaffe ab 1918, jedoch ohne Beziehung zum Nationalsozialismus. Man verwendete das Hakenkreuz auch bei finnischen Orden, z.B. beim Mannerheim-Kreuz und bis heute beim Orden des Freiheitskreuzes. Die riesigen Hakenkreuze der Collane des finnischen Orden der Weißen Rose wurden erst 1963 beseitigt. Die heutige Flagge des Finnischen Präsidenten (siehe Siniristilippu) zeigt ebenfalls das Freiheitskreuz mit dem integrierten Hakenkreuz.
Auch in Lettland verwendete man das Hakenkreuz beim Bärentöterorden.
In Polen (2. Republik 1918–1939) tritt das Hakenkreuz als Regimentsabzeichen des 1., 2., 4., 5., und 6. Gebirgsjägerregiments auf, als Anlehnung an die Volkskultur der Tatrabewohner (Goralen - Górale) und auch der Pol. Luftgestützten Kampfgas-Verteidigungs Liga, 1 500 000 Personen in 1937.
Etymologie und Namen
Das Wort Swastika stammt aus dem Sanskrit: स्वस्तिक, svastika, was "Glücksbringer" bedeutet. Es setzt sich zusammen aus den Silben su- (gut) und asti (Substantiv as-ti- zum Verb as- sein) - wörtlich also: das (zum) Gutsein (gehörige), das Heilbringende. Das Kompositum svasti- wird schon im ältesten Sanskrit (dem Vedischen) in der Bedeutung "Heil, Segen" gebraucht. Das Wort wird dementsprechend in Indien für glückbringende Dinge und Symbole verwendet.
Im Deutschen sind Swastika und Hakenkreuz die gebräuchlichen Namen; Weiter gibt es den Begriff Sonnenrad und die heute nicht mehr gebrauchte Bezeichnung Winkelmaßkreuz.
In der chinesischen Sprache heißt die Swastika auch Wàn (chin. 萬 bzw. 卍) für „großes Glück“ oder Zehntausend. HAKENKREUZ IST ZIEMLICH SCHEISSE!
Nebenformen
Die Swastika hat zahlreiche Nebenformen. Die Endungen können nach rechts oder nach links führen. In vielen Formen ist die Swastika rund und nicht rechteckig. Viele Nebenformen haben auch ihre eigenen Bedeutungen.
In Kulturen, die dieses Symbol als Glückssymbol benutzen, wird es rechts drehend dargestellt, weil es im entsprechenden Glauben so die positive Energie fließen lasse. Ließe man die Swastika nach links drehen, flösse dagegen negative Energie. Die gleiche Auffassung bezüglich „positiver und negativer Energien“ im Zusammenhang mit der Drehrichtung wird auch beim Yin & Yang vertreten.
Swastika, „Hakenkreuz“
Das Hakenkreuz (crux gammata oder Gammadion, weil aus vier umgekehrten Haken - dem griechischen Buchstaben gamma - bestehend) ist ein sehr altes Sonnenzeichen und eines der ältesten Symbole der Menschheit. Vielerorts wird es als Sonnensymbol, oftmals auch als Symbol der Sonnenbewegung aufgefasst und im übertragenen Sinne als Zeichen des Lebens und der Wiedergeburt.
In früheren Kulturen war es auf vier Kontinenten (bis auf Australien) verbreitet. Es hatte jeweils verschiedene Bedeutungen, wie z. B. Fruchtbarkeit. Die Swastika gab es beispielsweise in der kretominoischen Kultur auf Kreta (ab etwa 3500 v. Chr.; oft Motiv der Vasenmalerei), in Mesopotamien und im Reich Elam, im Buddhismus oder im Hinduismus (oft in Verbindung mit der elephantenartigen Gottheit Ganesha). Es ist sogar gelegentlich in alten Synagogen zu finden und wurde in frühchristlicher Zeit gelegentlich auf Fresken und Steinplatten als Kreuzsymbol verwendet. In der romanischen Ornamentik ist es verbunden mit der Mäanderlinie, als „Schutzmittel gegen den Teufel“, zu finden. Auch auf gotischen Bauwerken ist es mitunter in Europa zu sehen.
Chinesisches Hakenkreuz
Im Chinesischen ist das Hakenkreuz dargestellt im Kreis geradezu das Schriftzeichen für das Wort „Sonne“, ohne Kreis für Unendlichkeit und die Zahl 10.000. Dass das Zeichen im übertragenen Sinne auch Fruchtbarkeit bedeutet, ergibt sich schon daraus, dass es bei den verschiedenen Völkern auf Bildwerken sich auf den Teilen der Zeugung und Fortpflanzung angebracht findet.
Auch das Emblem von Falun Gong, eine aus China stammenden (Qi Gong) Bewegung, enthält mehrere Swastika-Symbole. Es zeigt einen roten Kreis mit einem großen goldenen Swastika-Symbol (rechtsdrehendes Hakenkreuz), der von einem orangefarbenen Ring mit vier weiteren Swastika-Symbolen und vier Yin und Yang-Symbolen umschlossen ist.
Bedeutung im westlichen Kulturkreis
Vor dem sogenannten „Dritten Reich“ symbolisierte das Hakenkreuz bei den Kelten ein Wagenrad, an dem brennende Fackeln befestigt sind. Ein solches Rad wurde bei Festen einen Berg herabgerollt. Durch die Rotation und den Fahrtwind bildeten die lodernden Flammen das Hakenkreuz. Bis zur Verwendung durch die NSDAP erlebte das Hakenkreuz, vor allem in Europa und den USA, eine Renaissance.
So warb zum Beispiel die Coca-Cola-Company 1925 mit einem Schlüsselanhänger in Hakenkreuzform, wohlwissend um das positive Image der Swastika. In der deutschen Goa-Trance-Szene findet das Symbol heute gelegentlich wieder Verwendung. Seit 1910 ist das Hakenkreuz das Emblem der Isländischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft und bis heute in Verwendung.
Symbol des Nationalsozialismus
Das Hakenkreuz fand Ende des 19. Jahrhunderts über die Arbeiten des österreichischen „Ariosophen“ Guido von List, der es aus der Theosophie übernahm, es als „arisches Symbol“ für die Reinheit des Blutes interpretierte, Eingang in die Ikonographie deutschnationaler, teils auch antisemitischer Gruppen im Deutschen Reich, Österreich (damals Österreich-Ungarn) und von Sudetendeutschen bewohnten Gebieten Tschechiens (damals als Böhmen großteils Teil von Österreich-Ungarn). Nach Ende des ersten Weltkrieges trugen es Mitglieder des Freikorps 1919 während der Kämpfe im Baltikum und 1920 während des Kapp-Putsches auf ihren Helmen. Die 1918 von sudetendeutschen Nationalsozialisten in der damaligen Tschechoslowakei gegründete „Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei“ wählte die Hakenkreuzfahne als ihr Symbol (siehe unten: Das Hakenkreuzlied). Im Jahr 1920 machte die gerade aus der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) hervorgegangene NSDAP das Hakenkreuz zu ihrem Symbol. Nachdem die Nationalsozialisten 1933 im Deutschen Reich an die Macht gekommen waren, bestimmten sie ihre Parteiflagge, als Ersatz zur schwarz-rot-goldenen Fahne der Weimarer Republik, zur Nationalflagge des Deutschen Reichs (siehe auch: Flagge Deutschlands). Von 1933 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 war das Hakenkreuz im Alltag der Menschen im deutschen Reich allgegenwärtig: an Feiertagen bestand die Pflicht, Gebäude mit der Hakenkreuzfahne zu beflaggen, und das Hakenkreuz fand sich nicht nur in Partei-, Amts- und Militärabzeichen, sondern auch auf einer Vielzahl von Alltagsgegenständen, vom Lampenschirm bis zum Schuhlöffel, sogar auf Seifen. Um der Profanisierung des Hakenkreuzes vorzubeugen, wurde eine Kommission begründet, die die Herstellung von „Hakenkreuz-Kitsch“ untersagte.
Das Hakenkreuzlied
Das Hakenkreuzlied wurde im Jahr 1923 von dem österreichischen Augustiner-Chorherrn Ottokar Kernstock(1848-1928) für die Fürstenfelder Ortsgruppe der Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei (DNSAP) verfasst. Kernstock war Nationalist, hatte während des ersten Weltkriegs patriotische Gedichte verfasst, verwahrte sich aber – nach Protesten gegen sein Hakenkreuzlied aus der Christlich-Sozialen Partei und der katholischen Kirche – dagegen, ein „Hakenkreuzler“ zu sein. Das Lied solle vielmehr die „ursprünglichen idealen Werte“ der Partei besingen. Kernstock soll auch gegen die „propagandistische Einverleibung“ des Hakenkreuzliedes durch die DNSAP, für die er es komponiert hatte, protestiert haben, als diese es im Wahlkampf in den sudetendeutschen Gebieten der Tschechoslowakei einsetzte.
Beurteilung nach dem Zweiten Weltkrieg
Die Darstellung des Symbols ist in Deutschland, Österreich und vielen anderen Staaten in Verbindung mit verfassungswidrigen Organisationen strafbar. Das Verwenden der Swastika zu friedlichen Glaubenszwecken, zwecks Darstellung im wissenschaftlichen Bereich, sowie zur staatsbürgerlichen Aufklärung ist teilweise erlaubt.
In Deutschland bestimmt der § 86 des Strafgesetzbuches - StGB („Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen“) Abs. 3: „Absatz 1 gilt nicht, wenn das Propagandamittel oder die Handlung der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient.“
Dies bezieht sich jedoch vor allem auf schriftliches Material, wichtig ist daher der hinzugefügte § 86a StGB "Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen": (1) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. im Inland Kennzeichen einer der in § 86 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 4 bezeichneten Parteien oder Vereinigungen verbreitet oder öffentlich, in einer Versammlung oder in von ihm verbreiteten Schriften (§ 11 Abs. 3) verwendet oder 2. Gegenstände, die derartige Kennzeichen darstellen oder enthalten, zur Verbreitung oder Verwendung im Inland oder Ausland in der in Nummer 1 bezeichneten Art und Weise herstellt, vorrätig hält, einführt oder ausführt. (2) Kennzeichen im Sinne des Absatzes 1 sind namentlich Fahnen, Abzeichen, Uniformstücke, Parolen und Grußformen. Den in Satz 1 genannten Kennzeichen stehen solche gleich, die ihnen zum verwechseln ähnlich sind.
Im Modellbau wird das Verbot umgangen, indem Aufkleber von "Fensterkreuzen" den Bausätzen beigelegt werden. Der Modellbauer muss vor dem Auftragen dann nur den Aufkleber zurechtschneiden, um ein originalgetreues Symbol zu erhalten, es kann aber auch sein, dass Modelle, welche aus dem Ausland kommen, in dem das Hakenkreuz geduldet wird, durch händische Verfahren unkenntlich gemacht werden. Meistens, indem man das Hakenkreuz mit einem wasserfesten Filzstift übermalt. Dies kommt häufig bei Panzermodellen etc., welche den 2. Weltkrieg behandeln, vor.