Plötzlich Prinzessin (Originaltitel: The Princess Diaries) ist eine Filmkomödie von Regisseur Garry Marshall aus dem Jahr 2001 mit Anne Hathaway und Julie Andrews in den Hauptrollen. Die Handlung erzählt eine moderne Aschenputtel-Variante und basiert auf dem gleichnamigen Buch von Meg Cabot. Eine Fortsetzung folgte 2004 mit dem Film Plötzlich Prinzessin 2.
Film | |
Titel | Plötzlich Prinzessin |
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Originaltitel | The Princess Diaries |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 2001 |
Länge | 115 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Garry Marshall |
Drehbuch | Meg Cabot, Gina Wendkos |
Produktion | Debra Martin Chase, Whitney Houston, Mario Iscovich |
Musik | John Debney |
Kamera | Karl Walter Lindenlaub |
Schnitt | Bruce Green |
Besetzung | |
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Handlung
Mia, ein junges Mädchen mit Kraushaaren, das am liebsten unsichtbar wäre und nur einen geringen Beliebtheitsgrad in der Schule hat, erfährt mit 15 Jahren, dass sie Kronprinzessin des Königreichs Genovien ist, als ihre Großmutter sie besucht. Nachdem ihr Vater gestorben ist, hat sie Anspruch auf den Thron des fiktiven europäischen Zwergsstaates. Die gegenwärtige Königin, ihre Großmutter, gibt ihr Prinzessinnenunterricht, um sie für den Thron reif zu machen und das „hässliche Entlein“ in einen „bezaubernden Schwan“ zu verwandeln. Doch dies klappt anfangs nicht so,
Auf einer Strandparty kommen ihr Fotografen auf die Schliche und fotografieren sie, wie sie ungewollt ihren Schwarm küsst; und sie wird auch noch beim Umziehen erwischt. Und dafür hat sie die Bandprobe von Michael, dem Bruder ihrer besten Freundin, verpasst, obwohl sie versprochen hat zu kommen. Das war ihr zu viel und sie wollte mit ihrem Kater weglaufen.
Doch am Ende ist sich Mia klar, dass sie sich dem stellen muss. Sie entschuldigt sich bei Michael und auf einem Ball im Konsulat von Genovien lässt sie sich zur offiziellen Thronerbin ausrufen. Gleichzeitig versöhnt sie sich mit ihrer Großmutter, die ihrerseits ein wenig entspannter geworden ist und ihre erste großen Liebe gefunden hat, genau wie ihre Großmutter. Sie erlebt ihren ersten richtigen Kuss mit Michael und hebt dabei ihren Fuß hoch. Dies hatte sie sich für ihren ersten Kuss immer gewünscht, weil sie es so aus alten Filmen kennt.
Dies schreibt sie alles in ihr Tagebuch, das sie von ihrem Vater bekommen hat.
Hintergrund
- Anne Hathaways erste Rolle in einem Spielfilm. Zuvor war sie nur in der TV-Serie Sechs unter einem Dach zu sehen.
- Der Film wurde in den Walt Disney Studios in Burbank gedreht, in demselben Studio wie Julie Andrews' bekanntester Film, Mary Poppins, 37 Jahre zuvor. Die Außenaufnahmen wurden in San Francisco gedreht.
- Als die Königin Amelia einen Stapel Bücher gibt, welche sie lesen soll, sind im Bild zu sehen Emma und Stolz und Vorurteil von Jane Austen, sowie Ein eigenes Zimmer von Virginia Woolf.
- Der Text, den Amelia verwendet, um Reden zu üben, stammt aus Romeo und Julia von William Shakespeare.
- Zahlreiche Produktonsmitarbeiter des Films spielten in der Ball-Szene am Ende des Films mit. Auch Regisseur Garry Marshall hat dort einen kurzen Gastauftritt im Film.
- In der finalen Tanzszene lief anstelle des im Film gehörten Songs während der Dreharbeiten Like A Prayer von Madonna. Die Aufnahmen mussten mehrfach wiederholt werden, da immer wieder einige Schauspieler Zeilen des Liedes mitsangen und ihre Lippenbewegungen nicht zu dem später verwendeten Song gepasst hätten.
Unterschiede zur Buchvorlage
Die Handlung im Film ist gegenüber der des Jugendbuches von Meg Cabot stark verändert und nach Meinung vieler Leser „verwässert“ worden:
- Im Buch ist Mias Vater nicht tot und der amtierende Fürst. Er ist nach einer Hodenkrebs-Erkrankung jedoch nicht mehr zeugungsfähig und muss deshalb auf Mia als einzige Erbin zurückgreifen. Zuvor hatte er es auf Wunsch von Mias Mutter Helen vermieden, ihr von seinem Status zu erzählen.
- Die angedeutete Romanze zwischen der Königin und dem königlichen Chauffeur Joe kommt im Buch nicht vor; sie stand auch nicht im Drehbuch. Julie Andrews und Hector Elizondo haben sie auf eigene Faust hinzugefügt.
- Mias Leibwächter heißt Lars.
- Mias zweitbeste Freundin nach Lilly, Tina taucht im Film nicht auf.
- Insgesamt schlägt die Vorlage über weite Strecken einen wesentlich schärferen, frecheren Ton an und stellt Mias Großmutter weit weniger sympathisch dar. In Teil 6 bezeichnet sie ihre Großmutter "Grandmère" als die Person, die sie am wenigsten liebt.
- Die Handlung wurde von New York City nach San Francisco verlegt.
- In den späteren Bänden der Originalvorlage nimmt Meg Cabot Kritik an den Filmen. In den als Tagebuch verfassten Büchern schreibt Meg Cabot alias Mia, dass der „Film über ihr Leben“ nichts mit der Wahrheit zu tun habe. So kritisiert Meg die Filme indirekt in ihren eigenen Büchern. Sie schreibt vor allem, dass das, was in dem zweiten Film passiert, so niemals sein könnte.
Kritik
„Der Versuch, die Atmosphäre einer altmodischen "Romantic Comedy" mit dem derben Humor gängiger Teenie-Filme zu verbinden, schlägt ebenso fehl wie die Bemühungen, der müden Geschichte Leben einzuhauchen. Was bleibt, ist eine Ansammlung altbekannter Klischees.“
Auszeichnungen
- John Debney gewann für die Filmmusik einen ASCAP Award 2002 und der Film gewann einen Young Artist Award 2002. Für neun weitere Filmpreise war der Film nominiert.
Medien
DVD-Veröffentlichung
- Plötzlich Prinzessin. Buena Vista Home Entertainment 2002
- Plötzlich Prinzessin 2. Buena Vista Home Entertainment 2005
- Plötzlich Prinzessin 1+2 (Doppelpack). Buena Vista Home Entertainment 2005
Soundtrack
- John Debney: The Princess Diaries - The Score. Original Motion Picture Soundtrack. Einspielung unter der Leitung des Komponisten. Walt Disney Records, Burbank 2001, Tonträger-Nr. 60745-7 / ISBN 0-7634-1865-X
- Diverse Pop-Gruppen: The Princess Diaries. Original Soundtrack. Walt Disney Records, Burbank 2001, Tonträger-Nr. 0927-43082-2
Literatur
- Meg Cabot: Plötzlich Prinzessin (Originaltitel: The Princess Diaries). Deutsch von Katarina Ganslandt. Omnibus, München 2005, 284 S., ISBN 3-570-21611-X