Giulio Romano

italienischer Maler, Architekt und Baumeister (1499–1546)
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Giulio Romano auch Giulio Pippi, eigentlich Giulio di Pietro Gianuzzi (*1492 in Rom; † 1. November 1546 in Mantua, (Italien) war ein italienischer Maler, Architekt und Baumeister des Manierismus. Seine durch die Spätwerke Raffaels und Michelangelos inspirierte Malweise und seine freie und persönliche Interpretation der architektonischen Formensprache der Renaisance machten ihn zu einem Meister des Manierismus in Italien. Kenntnisse über sein Werk waren durch Marcantonio Raimondis Kupferstiche auch im übrigen Europa verbreitet.

Tanz Apollons mit den Musen (Fresko)


Leben und Werk

Rom

Giulio Romano wurde in der Werkstatt Raffaels in Rom ausgebildet und ist dort 1515 erstmals urkundlich nachgewiesen. Er war Raffaels enger Mitarbeiter, der ihn an der Ausführung vieler seiner Fresken und Gemälde beteiligte, so hat er beispielsweise das jetzt im Prado vorhandenen Bild, Heilige Familie unter dem Eichbaum nach dessen Skizzen entworfen und gemalt.
Im Vatikan malte er zusammen mit Raffael Fresken in den vatikanischen Stanzen und Loggien und er führte in der Villa Farnesina die Dekoration mit Bildern aus der Geschichte von Amor und Psyche aus. Nach Raffaels Tod im Jahre 1520 übernahm er zusammen mit Giovanni Francesco Penni die Werkstatt, beide vollendeten die restlichen Aufträge, und die Raffael-Werkstatt dominierte weiterhin den Kunstbetrieb in Rom. Zunächst schlossen sie die Ausmalungen im Atrium der Villa Madama ab, die Raffael für den Kardinal Giulio de' Medici, den späteren Clemens VII., begonnen hatte. In der Folge malten sie im Auftrag vom Papst Leo X. Fresken für die Sala di Constantino im Vatikan. Giulios religiöse Tafelbilder aus der Zeit zwischen 1520 und 1524 sind in ihrem formalen Aufbau noch an Raffael orientiert, während sich in der Farbwahl, der Fülle der Figuren und den ungewöhnlichen Motiven schon neue Entwicklungen seiner Malkunst andeuten.