Die Tagesschau (eigene Schreibweise: tagesschau) ist eine Nachrichtensendung der ARD, die von ARD-aktuell produziert und täglich mehrmals in Das Erste und als Live-Stream auf tagesschau.de[1] sowie als Hauptausgabe um 20 Uhr zusätzlich in den Dritten Fernsehprogrammen (außer BR und MDR), Phoenix, 3sat, EinsPlus und tagesschau24 ausgestrahlt wird.
Fernsehserie |
Die Tagesschau gilt als die älteste noch bestehende Nachrichtensendung im Fernsehen der Bundesrepublik Deutschland und startete offiziell am 26. Dezember 1952, einen Tag nach dem Programmstart des NWDR-Fernsehens und fünf Tage nach der Erstausgabe ihres DDR-Pendants Aktuelle Kamera. Anfangs wurden wöchentlich drei Ausgaben gesendet. Das Programm erreichte damals etwa 1000 Zuschauer. Heute wird die Tagesschau beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) in Hamburg produziert, sendet bis zu 23 Ausgaben am Tag und hat in der Hauptausgabe bis zu zehn Millionen Zuschauer. Von der ARD wird die Internetseite tagesschau.de verantwortlich bereitgestellt. Das Nachrichtenportal wird zunehmend mit einem eigenständigen Anteil an aktuellen Nachrichten in eigener Redaktion betrieben.
Geschichte
Im Herbst 1951 schloss der NWDR mit der Neuen Deutschen Wochenschau einen Vertrag: Aus dem Filmmaterial der Wochenschau sollte ein Redakteur mit zwei Cutterinnen eine Aktualitätenschau für das geplante Fernsehprogramm zusammenstellen. In einem Kellergebäude in der Hamburger Heilwigstraße arbeitete das kleine Team; die Filmrolle brachte der Redakteur mit der U-Bahn zum Heiligengeistfeld, denn vom dortigen Weltkriegsbunker aus wurde gesendet.
1955 bis 1970
1955 wurde die Redaktion nach Hamburg-Lokstedt verlegt, wo der NDR seine ersten Fernsehgebäude errichtete; der Vertrag mit der Wochenschau lief aus. Jetzt lieferten Agenturen Filmbilder, und im Oktober 1958 begann der Nachrichtenaustausch der Eurovision. Seit Oktober 1956 sendete die Tagesschau täglich montags bis samstags; sie bestand weiterhin nur aus Filmen. Ab dem 2. März 1959 lieferte der NDR-Hörfunk einen fünfminütigen Wortblock dazu; Karl-Heinz Köpcke war der erste Nachrichtensprecher. Ab Ende 1960 wurden Wort- und Film-Nachrichten gemischt – das ist die heute noch gültige Form. „Für Millionen deutscher Staatsbürger ist die Tagesschau des Deutschen Fernsehens zu einer selbstverständlichen Gewohnheit geworden“, schrieb 1962 der damalige ARD-Vorsitzende Hans Bausch zum zehnjährigen Jubiläum der Sendung, die seit September 1961 auch sonntags zu sehen ist. „Keine Sendung des Deutschen Fernsehens und keine Sendereihe hat eine so beständig hohe Zuschauerquote aufzuweisen wie dieser tägliche Fernseh-Nachrichtendienst.“
Seit 1960 verfügt die Tagesschau über eine eigene Wetterredaktion, die im Hessischen Rundfunk angesiedelt ist. Die erste Wettervorhersage lief unter der Bezeichnung Das Wetter von morgen am 1. März 1960. Die Daten werden vom Deutschen Wetterdienst bezogen.[2] Zunächst wurde auf den Wetterkarten Deutschland in den Grenzen von 1937 dargestellt.[3] Nachdem dies geändert wurde, protestierten die Vertriebenenverbände.
Seit den Anfängen wird jede Tagesschau-Sendung mit einem Gongschlag eingeleitet. Dieser wird über ein mechanisches Instrument erzeugt, dessen Ton über ein Mikrofon abgegriffen wurde.[4] Die ab 1956 verwendete und später mehrfach abgewandelte Erkennungsmusik der Tagesschau entstammt der Komposition Hammond-Fantasie von Hans Carste und wurde von Rudolf Kühn für das Rundfunkorchester arrangiert. Zwischen beiden Komponisten kam es ab 1967 zum Rechtsstreit über beider Anteil an dem Werk.
1970 bis 2000
Seit 29. März 1970[5] sendet die Tagesschau in Farbe, das Design wurde verändert, Illustrationen sollten die Nachrichtenthemen verdeutlichen. Seit demselben Tag verzichtet die Redaktion bei der Wetterkarte auf die alten Reichsgrenzen.
Im Januar 1978 ging die erste Tagesthemen-Sendung über den Bildschirm: Eine längere Sendung am späten Abend, die meist 30 Minuten dauert, neben aktuellen Geschehnissen die Hintergründe im politischen und kulturellen Geschehen beleuchtet. Hanns Joachim Friedrichs, seit Oktober 1985 einer der beiden Tagesthemen-Moderatoren, war bald „Mister Tagesthemen“ und wie Karl-Heinz Köpcke ein Markenzeichen für journalistische Qualität.
Am 25. Juli 1988 verhinderte ein durch die damalige Rundfunk-Gewerkschaft RFFU (Rundfunk-Fernseh-Filmunion) organisierter Warnstreik erstmals in der Geschichte der ARD die Ausstrahlung der Tagesschau aus Hamburg (NDR) um 20:00 Uhr. Als Ersatz wurde die Sendung kurzfristig vom Bayerischen Rundfunk in München produziert.[6]
1992 startete das Frühstücksfernsehen mit Tagesschau-Ausgaben im Halbstunden-Takt. Ab dem 1. März 1995 ersetzte das moderierte Nachtmagazin die Nachtausgabe der Tagesschau. 1997 kam die moderierte Tagesschau um Fünf am Nachmittag, der schnell weitere lange Ausgaben um 12:00 Uhr, 14:00 Uhr, 15:00 Uhr und 16:00 Uhr folgten. 2001 schloss das Erste die Nachtlücke mit zwei aktuell produzierten Tagesschau-Sendungen gegen 2:30 Uhr und 4:45 Uhr – die Tagesschau wurde zum 24-Stunden-Betrieb.
2000 bis heute
Seit dem Neubau des ARD-aktuell-Komplexes auf dem Gelände des NDR in Hamburg-Lokstedt gibt es zwei nahezu baugleiche Studios. Im ersten, größeren werden die Sendungen für das Erste-Programm produziert sowie die Nacht- und Wochenendausgaben der Tagesschau in 100 Sekunden. Aus dem zweiten Studio wird täglich das Programm von tagesschau24 gesendet. Im Bedarfs- oder Notfall kann dieses Studio auch als Ersatz für das erste Studio genutzt werden. Bei Überschneidungen im Sendebetrieb, wenn sich im Ersten beispielsweise die 20-Uhr-Ausgabe verschiebt, diese in den Dritten Programmen der ARD aber pünktlich starten muss, sind beide Studios gleichzeitig in Benutzung.
Transkript: „Kurze Unterbrechung (Dieser Beitrag darf im Internet aus rechtlichen Gründen nicht gezeigt werden)“
Bei ARD-aktuell – so heißt die Redaktion seit 1977 – arbeiteten 2005 etwa 90 Redakteure. Sie produzieren Tagesschau-Ausgaben für Das Erste und den digitalen Kanal tagesschau24, täglich eine Tagesthemen-Ausgabe, von montags bis freitags gegen 0:00 Uhr oder später ein Nachtmagazin und sonntags den Wochenspiegel – an einem normalen Werktag sind das 240 Minuten Programm. Sondersendungen bei wichtigen Ereignissen gehören zur Routine; nach der Ausstrahlung sind die Sendungen unter tagesschau.de im Internet zu sehen. Dort lässt sich auch die 20-Uhr-Ausgabe als Podcast-Format (Audio und Video) herunterladen. Die Tagesschau wird mindestens seit 2005 auch als Live-Stream auf tagesschau.de gesendet.[1][7]
Die Tagesschau wird seit dem 1. Juli 2007 in 16:9 ausgestrahlt. Außerdem gibt es im Rahmen der neuen ARD-Digitalstrategie eine Tagesschau in 100 Sekunden, die seit dem 16. Juli 2007 per Handy und im Internet abrufbar ist. Diese wird von 9:00 bis 21:00 Uhr stündlich aktualisiert. Seit Februar 2008 wurde das Nachrichtenangebot von EinsExtra (heute tagesschau24) ausgeweitet.[8]
Ende 2009 wurde eine kostenlose Tagesschau-App für das iPhone und den iPod Touch für das erste Quartal 2010 angekündigt.[9] Daraufhin kritisierte die Axel Springer AG dieses Vorhaben in einer Pressemitteilung und beschrieb eine solche App als „Wettbewerbsverzerrung“.[10] Es folgte weitere Kritik von Politikern (Wolfgang Börnsen, Bernd Neumann und Burkhardt Müller-Sönksen), sowie des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger.[11][12][13] Kai Gniffke, durch dessen Gespräch mit der dpa, in welchem er die App ankündigte, die Diskussion startete, verteidigte in zwei Beiträgen in seinem Blog die Pläne zur Veröffentlichung der App.[14][15] Entgegen den Plänen, die Tagesschau-App bereits im ersten Quartal des Jahres zu veröffentlichen, startete das Angebot erst am 21. Dezember 2010. Über die vorerst kostenlose App sollen keine zusätzlichen Inhalte angeboten werden, vielmehr stellt das neue mobile Angebot nach eigenen Angaben von NDR-Intendant Lutz Marmor einen zeitgemäßen Service für die Zuschauer dar.[16] Am 20. Juni 2012 gewann die Tagesschau-App den Grimme Online Award-Publikumspreis[17] und im Oktober 2012 den Eyes & Ears Award.[18]
Am 31. Dezember 2010 wurde die 20.000ste 20-Uhr-Sendung der Tagesschau ausgestrahlt.
Sowohl der im Internet verfügbare „Live-Stream“ als auch die als „Online-Stream“ oder Podcast abrufbare Fassung der Tagesschau unterscheiden sich von der zuvor bzw. zeitgleich gesendeten „Fernseherversion“. Manche Beträge – insbesondere Beiträge aus der Rubrik Sport – werden entweder komplett ausgeklammert oder ein Wartebildschirm eingeblendet. In diesem Falle wird mitgeteilt: „Kurze Unterbrechung (Dieser Beitrag darf im Internet aus rechtlichen Gründen nicht gezeigt werden)“. Andere Beiträge werden vor der Veröffentlichung im Internet redaktionell „nachgebessert“. In diesem Falle wird mitgeteilt: „Hinweis: Der Beitrag „XY“ wurde nachträglich bearbeitet“.[19][20]
Rezeption
Die Tagesschau-Hauptausgabe ist die meistgesehene Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen und erreichte im 1. Halbjahr 2004 im Durchschnitt 9,98 Millionen Zuschauer im Ersten, den Dritten Programmen der ARD, auf 3sat und Phoenix mit einem Marktanteil von 34,4 %.[21] 2010 wurden bis Ende November in Das Erste durchschnittlich 5,34 Millionen Zuschauer erreicht, was eine Verbesserung gegenüber dem Gesamtjahr 2009 um 80.000 Zuschauer darstellte. Mit den Zuschauern bei den Dritten, 3sat und Phoenix wurden 9,08 Millionen Gesamtzuschauer erreicht.[22][23]
Wenn von der Tagesschau die Rede ist, meint man in der Regel die Hauptausgabe um 20:00 Uhr. Sie definiert nach wie vor den Beginn des Hauptabendprogramms. Ende der 1990er Jahre versuchten u. a. Sat.1 und ProSieben, mit dieser Gewohnheit zu brechen, indem sie ihr Abendprogramm bereits um 20:00 Uhr starteten. Nach nur wenigen Monaten kehrten beide Sender wieder zur gewohnten Zeit um 20:15 Uhr zurück – zu groß war die Gewohnheit der Zuschauer an diese Zeit. Der ehemalige RTL-Chef Helmut Thoma sagte in diesem Zusammenhang einmal den Satz „Die Tagesschau ist keine Sendung, sondern pure Gewohnheit. Die kann man auch in Latein verlesen.“[24] Die 20-Uhr-Ausgabe der Tagesschau ist die einzige Nachrichtensendung, bei der die Sprecher sichtbar vom Blatt lesen und nicht ausschließlich den Teleprompter benutzen. Jedoch werden seit 2009 auch in der Hauptausgabe zahlreiche Passagen vom Teleprompter abgelesen. Nach der offiziellen Darstellung unterstütze der „Prompter“ die Sprecher lediglich, damit diese in den ersten und letzten Sekunden ihrer Moderationsblöcke länger Blickkontakt mit ihren Zuschauern halten können.[25]
Der Begriff „Tagesschau“ ist markenrechtlich geschützt. Die taz musste ihre so bezeichnete Rubrik umbenennen, nachdem sie von der ARD verklagt worden war (sie heißt jetzt „verboten“). Das Vorhaben, die ProSieben-Nachrichten Anfang der 1990er Jahre Tagesbild zu nennen, wurde aufgrund einer behaupteten Verwechslungsgefahr und Rufausbeutung des Titels Tagesschau durch das Urteil des OLG Hamburg in zweiter Instanz unterbunden. In letzter Instanz unterlag die ARD jedoch im Jahre 2001 vor dem Bundesgerichtshof, der eine Verwechslungsgefahr verneinte. Weiterhin räumte der BGH Konkurrenten der Tagesschau ein, für eine tägliche Sendung einen Titel mit dem Wortbestand Tages- zu verwenden, da die Auswahl an aussagekräftigen Titeln begrenzt sei.[26] Das Urteil wurde von ProSieben nicht genutzt, da man während des zehnjährigen Rechtsstreits von dem Projekt Tagesbild Abstand genommen hatte.
Derzeitige Ausgaben
Montag–Freitag
Wenn das gemeinsame Informationsprogramm von ARD und ZDF am Vormittag von der ARD produziert wird, so werden die ersten Ausgaben halbstündlich zwischen 05:30 und 08:30 Uhr (innerhalb des ARD-Morgenmagazins) gesendet, wenn das ZDF das gemeinsame Informationsprogramm produziert, folgt die erste Sendung erst um 09:00 Uhr, um 11:00 Uhr und um 12:00 Uhr folgen weitere. Letztere ist die erste ausführliche Sendung mit 15 Minuten Länge, in der auch ein Bericht von der Frankfurter Börse gesendet wird.
Wenn die ARD das Mittagsmagazin um 13:00 Uhr produziert, wird gegen 13:10 Uhr ein kurzer Tagesschau-Nachrichtenüberblick gesendet, wenn das ZDF das Mittagsmagazin produziert, folgt die nächste Sendung erst um 14:00 Uhr.
Zwischen 14:00 Uhr und 17:00 Uhr folgen dann stündlich weitere moderierte Tagesschau-Ausgaben.
Neben der Hauptausgabe der Tagesschau um 20:00 Uhr folgen dann meist um 22:15 Uhr die Tagesthemen und in der Regel zwischen 00:00 und 01:00 Uhr das Nachtmagazin als letzte ausführliche Sendung mit den Nachrichten des Tages. Im Nachtprogramm werden dann zwischen 01:00 Uhr und 05:30 Uhr zwei Ausgaben der Tagesschau in 100 Sekunden ausgestrahlt.
Tagesschau-Ausgabe | Sendezeit | Länge | Sonstiges |
Tagesschau (innerhalb des ARD- Morgenmagazins) | 05:30 Uhr – 08:30 Uhr halbstündlich | 3–5 min | Im wöchentlichen Wechsel mit den ZDF heute-Nachrichten |
Tagesschau | 09:00 Uhr | 5 min | |
Tagesschau | 11:00 Uhr | 5 min | |
Tagesschau um Zwölf | 12:00 Uhr | 15 min | erste ausführliche Nachrichten, moderierte Ausgabe |
Tagesschau (innerhalb des ARD- Mittagsmagazins) | ca. 13:10 Uhr | 3–5 min | Im wöchentlichen Wechsel mit den ZDF heute-Nachrichten, in Form der tagesschau 100sec |
Tagesschau | 14:00 Uhr | 10 min | moderierte Ausgabe |
Tagesschau um Drei | 15:00 Uhr | 10 min | moderierte Ausgabe |
Tagesschau | 16:00 Uhr | 10 min | moderierte Ausgabe |
Tagesschau um Fünf | 17:00 Uhr | 15 min | moderierte Ausgabe |
Tagesschau | 20:00 Uhr | 15 min | Hauptausgabe Übernahme auf 3sat, tagesschau24, EinsPlus, hr-fernsehen, NDR Fernsehen, Phoenix (mit Gebärdensprache), rbb Fernsehen, SWR Fernsehen und WDR Fernsehen |
Tagesthemen | i.d.R. 22:15 Uhr, freitags 21:45 Uhr | 30 min | moderierte Magazin-Sendung mit Schwerpunkten des Tages inkl. Nachrichtenblock mit einem Tagesschau-Sprecher |
Nachtmagazin | i.d.R. 00:00 Uhr, Nacht auf Di. 00:15 Uhr, Nacht auf Sa. 01:00 Uhr | 20 min | letzte ausführliche Ausgabe mit den Nachrichten des Tages inkl. Nachrichtenblock mit einem Tagesschau-Sprecher in der Machart der Tagesschau in 100 Sekunden |
Tagesschau | zw. 01:00–05:30 Uhr | 2 min | noch 2 kurze Nachtausgaben, die der tagesschau 100sec ähneln |
Samstag
Die erste Tagesschau am Samstag wird um 10:00 Uhr gesendet, weitere Ausgaben folgen um 12:00 Uhr, um 15:00 Uhr und um 17:00 Uhr, welche alle jeweils eine Sendezeit von drei bis fünf Minuten aufweisen. Vor der Sportschau gibt es dann um 17:50 Uhr eine ausführlichere zehnminütige Ausgabe. Am Abend folgen dann die Hauptausgabe um 20:00 Uhr, die Tagesthemen und eine letzte ausführliche Tagesschau gegen Mitternacht.
Sonntag
Am Sonntag wird die erste Tagesschau um 09:55 Uhr gesendet, es folgt um 12:00 Uhr eine weitere Ausgabe und um 12:45 Uhr dann der Wochenspiegel mit einer Tagesschau in 100 Sekunden, alle Tagesschauen bis zu diesem Zeitpunkt sind nicht länger als fünf Minuten. Die nächste Tagesschau ist die erste ausführliche Ausgabe, sie beginnt um 16:15 Uhr und dauert 15 Minuten. Nach der 20-Uhr-Tagesschau folgen dann um 22:45 Uhr die Tagesthemen und eine letzte ausführliche Tagesschau wiederum gegen Mitternacht.
Bemerkungen
Die moderierten Tagesschau-Ausgaben am Nachmittag werden nur von Montag bis Freitag gesendet.
Vor allem am Wochenende kommt es immer wieder zu unterschiedlichen Anfangszeiten der Tagesschau-Ausgaben am Vor- und Nachmittag.
Historische Sendungen
Im Sender tagesschau24 und einigen Dritten Fernsehprogrammen werden historische Sendungen wiederholt, siehe Tagesschau vor ….
Chefredakteure der Tagesschau
Chefredakteur | von – bis |
Martin S. Svoboda | 1952–1960 |
Hans-Joachim Reiche | 1960–1970 |
Hartwig von Mouillard | 1970–1977 |
Dieter Gütt | 1978–1980 |
Edmund Gruber | 1981–1988 |
Henning Röhl | 1988–1991 |
Gerhard Fuchs | 1991–1993 |
Ulrich Deppendorf | 1993–1998 |
Bernhard Wabnitz | 1999–2005 |
Kai Gniffke | seit 2006 |
Sprecher und Moderatoren
Chefsprecher der Tagesschau
Name | Sprecher | Chefsprecher |
Karl-Heinz Köpcke | ab 1959 | 1964–1987 |
Werner Veigel | ab 1966 | 1987–1995 |
Dagmar Berghoff | ab 1976 | 1995–1999 |
Jo Brauner | ab 1974 | 2000–2004 |
Jan Hofer | ab 1986 | seit 1. Oktober 2004 |
Derzeitige Sprecher und Moderatoren
Hauptausgabe um 20:00 Uhr
Sprecher | Einstieg | Hauptausgabe |
Jan Hofer | 1985 | seit 1985 |
Ellen Arnhold | 1987 | seit 1987 |
Jens Riewa | 1991 | seit 1994 |
Susanne Daubner | 1999 | seit 1999 |
Marc Bator | 2000 | seit 2005 |
Thorsten Schröder | 2000 | seit 2007 |
Judith Rakers | 2005 | seit 2008 |
Moderierte Tagesschau-Ausgaben
Moderator/in | Einstieg | Bemerkung |
Claus-Erich Boetzkes | 1997 | 1995–1997 Nachtmagazin, sprach am 11. September 2001 auch die Hauptausgabe der Tagesschau um 20 Uhr |
Susanne Holst | 2001 | zudem vertrat sie bis 2012 Caren Miosga und Tom Buhrow regelmäßig – auch über lange Strecken – bei den Tagesthemen |
Susanne Stichler (Vertretung) | 2004 | seit 2012 auch als Vertretung beim Nachtmagazin |
Simone von Stosch (Vertretung) | 2011 | seit 2007 moderiert sie bei tagesschau24 |
Weitere Sprecher der Nacht-, Früh- und Vormittagsausgaben
Sprecher | Einstieg | Bemerkung |
Astrid Vits | 2004 | Nachtausgaben der Tagesschau |
Michail Paweletz | 2004 | Nachtausgaben; Vormittagsausgaben in ZDF-Sendewochen; sonst bei tagesschau24 |
Tarek Youzbachi | 2004 | Nachtausgaben; Vormittagsausgaben in ZDF-Sendewochen; sonst bei tagesschau24 |
Linda Zervakis | 2010 | alle Tagesschau-Ausgaben außer die Hauptausgabe um 20 Uhr |
Kirsten Gerhard | 2012 | Vormittagsausgaben in ZDF-Sendewochen; sonst bei tagesschau24 |
Simone von Stosch | 2012 | Vormittagsausgaben in ZDF-Sendewochen; sonst bei tagesschau24 |
Katrin Prüfig | 2012 | Vormittagsausgaben in ZDF-Sendewochen; sonst bei tagesschau24 |
Kerstin Petry | 2012 | Vormittagsausgaben in ZDF-Sendewochen; sonst bei tagesschau24 |
Gerrit Derkowski | 2012 | Vormittagsausgaben in ZDF-Sendewochen; sonst bei tagesschau24 |
Kristina zur Mühlen | 2012 | Vormittagsausgaben in ZDF-Sendewochen; sonst bei tagesschau24 |
Ina Böttcher | 2012 | Vormittagsausgaben in ZDF-Sendewochen; sonst bei tagesschau24 |
Ehemalige Sprecher und Moderatoren
Sprecher | Einstieg | Ausstieg |
Cay Dietrich Voss | 1952 | 1962 |
Claus Wunderlich | 1959 | 1962 |
Diether von Sallwitz | 1959 | 1963 |
Martin Thon | 1959 | 1964 |
Karl-Heinz Köpcke | 1959 | 1987 |
Siegmar Ruhmland | 1960 | 1963 |
Karl Fleischer | 1960 | 1994 |
Manfred Schmidt | 1962 | 1964 |
Gerd Ribatis (eingesprungen) | 1963 | 1963 |
Wilhelm Stöck | 1965 | 1984 |
Werner Veigel | 1966 | 1995 |
Lothar Dombrowski | 1967 | 1974 |
Wilhelm Wieben | 1973 | 1998 |
Günter Wiatrek | 1974 | 1975 |
Jo Brauner | 1974 | 2004 |
Georg Hopf | 1975 | 1985 |
Dagmar Berghoff | 1976 | 1999 |
Harry Teubner | 1978 | 1980 |
Klaus Eckert | 1978 | 1983 |
Elfi Marten-Brockmann | 1981 | 1984 |
Daniela Witte | 1985 | 1988 |
Robert Schröder | 1988 | 1988 |
Franz Laake | 1988 | 1993 |
Eva Herman | 1988 | 2006 |
Susan Stahnke | 1992 | 1999 |
Gabi Bauer (Mod.) | 1997 | 1997 |
Silke Jürgensen | 2002 | 2005 |
Ina Bergmann (Mod.) | 1997 | 2001 |
Caroline Hamann-Winkelmann | 2007 | 2009 |
Christine Dohnau | 2007 | 2009 |
Laura Dünnwald | 2001 | 2010 |
Auszeichnungen
- 1987: Goldene Kamera Beste Fernsehdame 1. Platz für Dagmar Berghoff
- 1997: Goldenes Kabel Publikumspreis in Silber für die beste Nachrichtensendung
- 2000: Deutscher Comedypreis Sonderpreis für unfreiwillige Komik
- 2003: Bayerischer Filmpreis Sonderpreis für die Redaktionen in 50 Jahren
Sonstiges
- Die Erkennungsmelodie der Sendung entstammt der Komposition Hammond-Fantasie des Filmmusikers Hans Carste, die er in sowjetischer Kriegsgefangenschaft schrieb. Der Jazzklarinettist Rolf Kühn bearbeitete das Stück und ließ es 1956 von einem Rundfunkorchester für die Tagesschau einspielen. Die Melodie wurde in den Jahren 1994, 1997 und 2005 neu vertont. Eine erneute Überarbeitung ist für das Jahr 2012 geplant.[27]
- Am 26. Dezember 2012 feiert die Tagesschau ihren 60. Geburtstag. Zeitgleich soll das Nachrichtenstudio mit moderner Technik wie Touchscreens in Betrieb genommen werden.[28]
Literatur
- Nea Matzen, Christian Radler: Die Tagesschau. Zur Geschichte einer Nachrichtensendung. UVK, Konstanz 2009, ISBN 978-3-86764-143-2.[29]
- Walter van Rossum: Die Tagesshow. Wie man in 15 Minuten die Welt unbegreiflich macht. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2007, ISBN 978-3-462-03951-1.[30]
- Sylke Tempel: Die Tagesschau erklärt die Welt. Ein Wissensbuch für Kinder und Erwachsene. Rowohlt Verlag, Reinbek 2006, ISBN 3-87134-549-0.
- Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Das Fernsehlexikon. Goldmann, München 2005, ISBN 3-442-30124-6.
- Horst Jaedicke: Tatort Tagesschau. Eine Institution wird 50. Allitera-Verlag, München 2002, ISBN 3-935877-73-0.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b tagesschau.de: So nutzen Sie die Medien auf tagesschau.de. Abgerufen am 19. Juni 2010.
- ↑ 50 Jahre „Tagesschau“-Wetterkarte aus Frankfurt. Hörfunk: Meldung 23. Februar 2010.
- ↑ Vor 50 Jahren hat die "Tagesschau" die Wetterkarte eingeführt
- ↑ Hinter den Kulissen der „Tagesschau“. In: TVToday 05/2010.
- ↑ Augsburger Allgemeine, 29. März 2010, Rubrik Das Datum
- ↑ Alles ruck, zuck. In: Der Spiegel. Nr. 1988, 31 (online).
- ↑ Dominik Schöneberg: Fernsehen im Internet: Streaming-Angebote der ARD. 16. Oktober 2005. Abgerufen am 19. Juni 2010.
- ↑ ARD beschließt Strategie für die digitale Medienwelt. ard.de, 19. Juni 2007
- ↑ Springer sieht in „Tagesschau“-App Wettbewerbsverzerrung. heise.de, abgerufen am 31. Dezember 2009
- ↑ Wettbewerbsverzerrung durch elektronische Gratiszeitung der ARD. axelspringer.de, abgerufen am 31. Dezember 2009
- ↑ Gebührenfinanziertes Gratis-App der ARD schadet Verlagen. vdz.de, abgerufen am 31. Dezember 2009
- ↑ Kulturstaatsminister kritisiert Smartphone-Apps der ARD. heise.de, abgerufen am 31. Dezember 2009
- ↑ Politiker kritisieren geplante Tagesschau-App. heise.de, abgerufen am 31. Dezember 2009
- ↑ Tagesschau App blog.tagesschau.de, abgerufen am 31. Dezember 2009
- ↑ Nochmals Tagesschau App blog.tagesschau.de, abgerufen am 31. Dezember 2009
- ↑ Anja Janotta: Die iPhone-App der Tagesschau geht online. 20. Dezember 2010, abgerufen am 21. Dezember 2010.
- ↑ Lebensnahe und relevante Themen – Publikumspreis an die Tagesschau-App. In: Grimme-Institut. Abgerufen am 20. Juni 2012.
- ↑ Tagesschau App mit Eyes & Ears Award ausgezeichnet. In: tagesschau.de. 26. Oktober 2012
- ↑ Tagesschauunterbrechung aus rechtlichen Gründen
- ↑ tagesschau.de. 20. August 2011, abgerufen am 21. August 2011.
- ↑ Tagesschau: höchste Quote seit 20 Jahren. digitalfernsehen.de vom 7. Juli 2004.
- ↑ TV-Nachrichten erzielen Top-Quoten. digitalfernsehen.de vom 8. Dezember 2010.
- ↑ Trotz Internet: Fernsehnachrichten boomen. meedia.de
- ↑ Die Mutter aller Nachrichtensendungen. Stern.de vom 16. Dezember 2002.
- ↑ Seriös in alle Ewigkeit. In: Berliner Zeitung, 28. Dezember 2010.
- ↑ Pressemitteilung des BGH zum Rechtsstreit Tagesbild
- ↑ „Tagesschau“ überarbeitet Fanfare, Neue Westfälische vom 11. September 2012 (abgerufen am 11. September 2012).
- ↑ Neue Anfangs-Melodie für die Tagesschau GMX.de, 11. September 2012.
- ↑ Rezension In: Das Parlament, Ausgabe 9/2009
- ↑ Kritik an der Tagesschau. Wo der Zuschauer nur Zaungast ist. In: Spiegel Online, 30. September 2007.