Deutsche Bundesbahn

staatliche Eisenbahn der Bundesrepublik Deutschland (1949–1994)
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Die Deutsche Bundesbahn war die Staatsbahn der Bundesrepublik Deutschland. Aus ihr ging die heutige Deutsche Bahn hervor. Die Bundesbahn entstand mit Wirkung vom 7. September 1949 als Nachfolgerin der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft (DRG) im Vereinigten Wirtschaftsgebiet. Am 1. Juli 1952 wurden ihr auch die Südwestdeutschen Eisenbahnen (SWDE) der französischen Zone eingliedert. Sie wurde damit zur einheitlichen Staatsbahn der Bundesrepublik Deutschland. Die Bundesbahn war ein nicht-rechtsfähiges Sondervermögen der Bundesrepublik, das aber in eigenem Namen klagen und verklagt werden konnte.

Stand der Elektrifizierung der Deutschen Bundesbahn im Oktober 1963

Massenmotorisierung

Kennzeichnend für die Deutsche Bundesbahn war ein immer schärfer werdender Wettbewerb um die Anteile am Verkehrsmarkt gegen die Massenmotorisierung. Um dem Kostendruck zu entgehen, legte die wie eine Behörde geführte Staatsbahn unrentabele Nebenbahnen im großen Rahmen still. Ergänzende Neubauten wurden dagegen bis auf einige Fernverkehrsstrecken wie die Vogelfluglinie oder die Hochgeschwindigkeitsstrecken so gut wie gar nicht errichtet. Als Bewirtschafterin der Speise- und Schlafwagen sowie der Gastronomie wurde die Deutsche Schlafwagen- und Speisewagengesellschaft (DSG, später Deutsche Service-Gesellschaft der Bahn) gegründet.

Strukturwandel

Stattdessen wurde ein Strukturwandel bei den Traktionsarten durchgeführt, an dessen Ende die Dampflokomotiven nicht mehr benötigt und durch moderne Elektrolokomotiven sowie Diesellokomotiven ersetzt wurden. Gleichzeitig wurden fast alle Hauptstrecken in der alten Bundesrepublik Deutschland - zuletzt im Land Schleswig-Holstein - elektrifiziert. Für den Fahrgast im Personenverkehr hatte der Strukturwandel die Einführung neuer Zuggattungen wie den Intercity und den TEE zur Folge. Das Konzept und die Entwicklung der Fahrzeuge für den ICE gehen ebenfalls auf Planungen der Deutschen Bundesbahn zurück.

Im Güterverkehr wurde der Versand von Stückgütern vollständig eingestellt, nachdem der Wettbewerb gegen das Speditionsgewerbe nicht mehr durchzuhalten war. In Folge dieser Entwicklung wurden eine große Anzahl von Rangierbahnhöfen stillgelegt. Im gleichen Zeitraum ging der Transport von Massengütern wie Kohle oder Eisenerz ebenfalls zurück.

1985 war die Deutsche Bundesbahn noch der drittgrößte Arbeitgeber in der Bundesrepublik und beschäftigte 322.383 Mitarbeiter.

Deutsche Reichsbahn und Bahn AG

Der in der sowjetischen Zone und West-Berlin verbleibende Anteil der Deutsche Reichsbahn wurde in der DDR unverändert unter diesem Namen übernommen. Beide deutschen Staatsbahnen gingen 1994 durch Umstellung auf eine privatrechtliche Unternehmensform in der Deutsche Bahn AG auf (Privatisierung), die vollständig im Bundesbesitz blieb.

Gliederung der Deutschen Bundesbahn

Der Bundesbahn war die Bahnpolizei angegliedert.

Zur Kommunikation wurde BASA verwendet.

Erste Präsidenten der Deutschen Bundesbahn