SOS-Kinderdorf

Internationaler Dachverband von Einrichtungen der Kinderbetreuung
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SOS-Kinderdorf wurde 1949 vom Österreicher Hermann Gmeiner als "Societas Socialis" (SOS) mit dem Ziel gegründet, die Lebensbedingungen von vielen Not leidenden Kindern nach dem Zweiten Weltkrieg zu verbessern. Kindern, die aufgrund verschiedenster Umstände nicht mehr in einer geordneten Familie aufwachsen können, soll dies in den Kinderdörfern ermöglicht werden. SOS-Kinderdorf ist eine unabhängige, nicht-staatliche soziale Entwicklungsorganisation, die verlassenen und verwaisten Kindern in 132 Ländern und Territorien eine langfristige, familiennahe Betreuung bietet.

Mehr als 55.000 Kinder und Jugendliche werden weltweit in 449 SOS-Kinderdörfern und 328 Jugendeinrichtungen betreut. Zusätzlich unterstützt die Organisation Familien mit materiellen, psychologischen und sozialen Leistungen. Rund 130.000 Kinder und Jugendliche besuchen SOS-Hermann-Gmeiner-Schulen, SOS-Kindergärten und SOS-Berufsbildungszentren, mehr als 650.000 Menschen profitieren von medizinischen Zentren und Sozialzentren sowie von Nothilfeprogrammen.

Es ist eine Stärke von SOS-Kinderdorf, in einer pluralistischen Gesellschaft die Individualität des Kindes zu fördern, dem jungen Menschen in seiner Einzigartigkeit einen Platz zu geben. Dies ist seit der Gründung des ersten SOS-Kinderdorfes und über 50 Jahre hindurch gelungen. Dank der Unterstützung von 6,5 Millionen Menschen in aller Welt.

Die Kinder können bei einer Kinderdorfmutter und fünf bis sieben Geschwistern langfristig aufwachsen. Auch leibliche Geschwister können hier zusammenbleiben. Jede Familie hat ein eigenes Haus im Kinderdorf. Vereinzelt gibt es auch schon Kinderdorfväter in den Familien.

Unterstützt werden die Familien durch die Infrastruktur der Dörfer wo z.B. ein Kindergarten oder andere begleitende Einrichtungen vorhanden sind. Ein besonderes Augenmerk wird auch auf die pädagogische und psychologische Betreuung gelegt.

Das erste Kinderdorf wurde 1949 in Imst in Tirol erbaut. Hermann Gmeiner investierte sein gesamtes Vermögen von 600 Schilling (43 Euro) in die ersten Spendenaufrufe, die dazu aufforderten, den Verein mit einem Schilling (7 Cent) monatlich zu unterstützen. Diese Aufrufe fanden eine unerwartete Resonanz.

In allen Ländern gibt es außerdem einen Verein, der sich auch um die Beschaffung der Mittel für die SOS-Kinderdörfer kümmert. Der größte Teil der Ausgaben wird durch Spenden gedeckt und ist Träger des DZI Spenden-Siegel.

SOS-Kinderdorf in Österreich

In Österreich gibt es neun Kinderdörfer, und zwar in:

SOS-Kinderdorf in Deutschland

In Deutschland gibt es fünfzehn SOS-Kinderdörfer. Das erste SOS-Kinderdorf in Deutschland wurde in Dießen am Ammersee (Bayern) erbaut. im Jahr 2005 wurde das erste städtische Kinderdorf Europas in Berlin eröffnet.

SOS-Kinderdorf in der Schweiz

In der Schweiz gibt es kein SOS-Kinderdorf; der Verein Schweizer Freunde der SOS-Kinderdörfer finanziert durch Spenden und Patenschaftsbeiträge SOS-Einrichtungen in Entwicklungsländern und Osteuropa.

Eine Institution mit den gleichen Zielen ist das Kinderdorf Pestalozzi in Trogen. Die ersten Häuser wurden 1946 gebaut und bis heute sind es insgesamt 12 Doppelhäuser für ca. 120 benachteiligte Kinder und Familien. Ab 1960 lebten dort neben europäischen auch tibetische Kriegswaisen.

Auszeichnungen

Neben vielen Auszeichnungen im Laufe der Jahre wurden die Kinderdorfmütter mit dem Women's World Award 2005 ausgezeichnet.