Linotype-Setzmaschine

Satz- und Gießmaschine für Hochdruck
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Die Linotype ist eine Setzmaschine, die in der historischen Entwicklung der Satzverfahren das Bindeglied zwischen Handsatz und Desktop Publishing (DTP) darstellt. Sie wurde 1886 von Ottmar Mergenthaler entwickelt.

Linotype (Vorführung)
Zeilenblock - Druckseite (Setzfehler:Sefan statt Stefan)
Zeilenblock - Seitenansicht

Der Setzer sitzt an einer mechanischen Tastatur, über die er den zu setzenden Text eingibt. Tippt der Setzer einen Buchstaben, fällt aus einem Magazin eine Matrize, eine metallene Gussform für einen Buchstaben. Diese einzelnen Matrizen werden zusammengestellt, bis die Breite des Satzspiegels erreicht ist. Wortzwischenräume werden durch Spatienkeile gebildet: die Zeile wird ausgeschlossen.

Die fertig zusammengestellte Zeile wird sodann mit flüssigem Metall ausgegossen – es entsteht eine Zeile von Buchstaben, die namengebende line of types, in einem Block.

Diese Zeilenblöcke werden anschließend per Hand seitenweise zu Druckstöcken zusammengestellt. Bei Setzfehlern muss dem Verfahren entsprechend die gesamte betroffene Zeile neu gegossen werden.

Die zum Gießen der Zeile benutzten Matrizen werden nach dem Guss mittels eines Elevators und einer Zahnstange zum Magazin zurückgeführt, mittels einer mechanischen Codierung werden sie automatisch wieder korrekt eingeordnet.

Die Linotype wurde in erster Linie zum Zeitungssatz genutzt, die ähnlich arbeitende Monotype eher für den Satz von Büchern. Spätere Formen der Linotype haben bis zu sechs Magazine, die unterschiedliche Schriftarten und Schriftschnitte enthalten können. Mit der Linotype können 5.000 bis 6.000 Buchstaben stündlich gesetzt werden.

Die Linotype wurde abgelöst durch den Fotosatz, in vielen Betrieben erst durch das DTP.

Trivia

Der Name des Verfahrens geht auf einen Tippfehler zurück: Als Mergenthaler seine Maschine erstmals ausprobierte, vergaß er das f. Als die Zeile gedruckt wurde, las er a line o types.