Der Jüdische Friedhof Lauenau ist ein jüdischer Friedhof im Flecken Lauenau in der Samtgemeinde Rodenberg im niedersächsischen Landkreis Schaumburg. Auf dem 655 m² großen Friedhof an der Straße „Die große Wisch” sind 43 Grabsteine vorhanden.
Geschichte
Seit dem 18. Jahrhundert bestatteten Lauenauer Juden ihre Verstorbenen auf einem Grundstück außerhalb von Lauenau in der „Kleinen Schweinemasch“. 1850 konnte das Grundstück durch Zukauf von 3 auf 30 „Quadratruten“ vergrößert werden. Es war aber weiterhin Weideland. Seit 1865 bestatteten auch die Juden aus Eimbeckhausen ihre Toten auf dem jüdischen Friedhof in Lauenau. Laut Verfügung des Regierungspräsidenten vom Oktober 1938 sollten auch die verstorbenen Juden aus Pohle und Messenkamp auf dem Lauenauer Friedhof beerdigt werden. 1938 wurde als letzte Emma Levy auf dem Friedhof bestattet. Im Juni 1947 wurde der Friedhof geschändet. In den 1950er Jahren befand er sich in einem verwüsteten Zustand. Seit 1953 befand sich das Friedhofsgelände im Besitz der JTC, seit 1960 befindet es sich im Besitz des Landesverbandes. Im Juni 1954 besuchte der aus Lauenau stammende Arzt Max Arensberg, der in die USA emigrieren konnte, die Gräber seiner Eltern. Aus diesem Anlass stellte er Geld für die Anfertigung einer Pforte für den Friedhof zur Verfügung. 1957/58 wurde der Friedhof instand gesetzt. Seit 1979 wird er ehrenamtlich vom Leichtathletik-Club Lauenau geflegt. In den Jahren 1981, 1982 und 1991 wurde er geschändet: Grabsteine wurden umgestoßen und der 1981 erneuerte Zaun wurde beschädigt.
Literatur
- Nancy Kratochwill-Gertich / Antje C. Naujoks: Lauenau. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, ISBN 3-89244-753-5, S. 929–937 (Jüdischer Friedhof Lauenau: S. 931, S. 933, S. 936)
- Dokumentation durch Landesverband/Zentralarchiv (1989/1990)