Als Epiphänome bezeichnet man Entitäten, die zwar eine Ursache, aber selbst keine Wirkung haben. Dabei gibt es zwei verschiedene Verwendungsweisen des Begriffs. In einem schwachen Sinne werden alle Zustände eines Systems als Epiphänomene bezeichnet, die signifikante keine Wirkung auf das System haben. In diesem Sinne ist etwa der Rauch einer Dampflokomotive ein Epiphänomen, obwohl der Rauch natürlich gewisse Wirkungen hat. In einem starken Sinne sind Zustände genau dann Epiphänomene, wenn sie gar keine Wirkungen haben.
Bewusstsein als Epiphänomen
In der Philosophie spielt der Begriff des Epiphänomens eine Rolle, da immer wieder behauptet wird, dass das Bewusstsein ein Epiphänomen sei. Der philosophische Epiphänomenalismus wurde erstmals von Thomas Henry Huxley vertreten. Bei ihm handelt es sich letztich um einen Dualismus, der Probleme des interaktionistischen Dualismus in der Tradition René Descartes vermeiden will. Descartes war von einer Interaktion zwischen materiellen und immateriellen mentalen Zuständen ausgegangen.