Neues Testament
Das Neue Testament der Bibel ist das zentrale Schriftwerk im Christentum.
Es enthält die Geschichte des Religionsstifters (Jesus Christus) sowie die seiner ersten Anhänger, insbesondere der Apostel.
Nach christlichem Verständnis vollendet das Neue Testament die im Alten Testament vermittelte Glaubensbotschaft.
Inhalt des neuen Testaments
Die Geschichtsbücher
- Evangelium des Matthäus
- Evangelium des Markus
- Evangelium des Lukas
- Evangelium des Johannes
- Die Apostelgeschichte des Lukas
Die Briefe
- Der Brief des Paulus an die Römer
- Der 1. Brief des Paulus an die Korinther
- Der 2. Brief des Paulus an die Korinther
- Der Brief des Paulus an die Galater
- Der Brief des Paulus an die Epheser
- Der Brief des Paulus an die Philipper
- Der Brief des Paulus an die Kolosser
- Der 1. Brief des Paulus an die Thessalonicher
- Der 2. Brief des Paulus an die Thessalonicher
- Der 1. Brief des Paulus an Timotheus
- Der 2. Brief des Paulus an Timotheus
- Der Brief des Paulus an Titus
- Der Brief des Paulus an Philemon
- Der Brief an die Hebräer
- Der Brief des Jakobus
- Der 1. Brief des Petrus
- Der 2. Brief des Petrus
- Der 1. Brief des Johannes
- Der 2. Brief des Johannes
- Der 3. Brief des Johannes
- Der Brief des Judas
Die Offenbarung
- Die Offenbarung des Johannes (Entstehung um 95 n.Chr.)
Zur Entstehung des Neuen Testaments
Das Neue Testament besteht aus insgesamt 27 Büchern, die über einen Zeitraum von 50-100 Jahren entstanden sind. Diese unterschiedlichen Werke erfreuten sich in verschiedenen frühen Kirchen unterschiedlicher Beliebtheit.
Beispielsweise stellte der später als Häretiker verurteilte Marcion um das Jahre 160 herum eine Auswahl der heute im Neuen Testament enthaltenen Bücher zusammen, lehnte aber eine Reihe anderer ab, da er sie als verfälscht ansah. Seine Liste enthielt nur ein (bearbeitetes) Evangelium (das des Lukas) und einige paulinische Briefe (Galater, 1. und 2. Korinther, 1. und 2. Thessalonicher, Kolosser, Philemon, Philipper, sowie ein unidentifizierter an die Laodiceer).
Danach stellte Irenäus am Ende des 2. Jahrhunderts seine kanonische Liste inspirierter Schriften zusammen, in der sechs der heute akzeptierten Briefe (Philemon, 2. Petrus, 2. und 3. Johannes, Hebräer and Judas) fehlen, und die zusätzlich den Hirten des Hermas enthielt.
Im so genannten Muratorischen Fragment, das auf etwa 200 datiert wird, ist die heute fast vergessene Petrus-Offenbarung enthalten, wohingegen wieder fünf der heute als kanonisch geltenden Briefe (1. und 2. Petrus, Hebräer, Jakobus und 3. Johannes) keine Erwähnung finden.
Eine ausführlichere Besprechung ist von Origenes überliefert, der im Jahre 230 alle heute enthaltenen Werke bespricht, allerdings neben vier heute nicht enthaltenen Werken (Brief des Barnabas, Hirt des Hermas, Didache, Hebräerevangelium) auch sechs kanonischen Briefe (Hebräer, 2. Petrus, 2. und 3. Johannes, Jakobus, Judas) als umstritten bezeichnet.
Auch die aus dieser Zeit erhaltenen Handschriften (z.B. Codex Sinaiticus, Codes Alexandrinus) spiegeln diese Meinungsvielfalt in den in ihnen enthaltenen Werken wieder, indem erster den 'Hirten des Hermas' und den Brief des Barnabas, letzterer die beiden Clemensbriefe enthält.
Diese Vielfalt sieht man auch heute noch in den Syrischen und Äthiopischen Kirchen, die einen eigenen neutestamentalischen Kanon besitzen. Erstere hat einige im Altertum umstrittenen Werke (2. Petrus, 2. und 3. Johannes, Judas, Offenbarung) gar nicht, letztere kennt insgesamt 38 Werke, unter anderem die oben genannten Clemensbriefe und den Hirten des Hermas.
Dagegen wurde im 4. Jahrhundert in der restlichen Kirche, unter den Patriarchen von [[Alexandria], Konstantinopel, Antiochien und Rom ein einheitlicher Kanon zusammengestellt, der das heute bekannte Neue Testament ergab.
Die Gründe, bis dahin umstrittene Werke plötzlich zu akzeptieren, wird mit ihrer Zuordnung zu Autoren wie Paulus, Petrus und Johannes verbunden.
Allerdings wird heute angenommen, das diese Zuordnung eine rein kirchenpolitische Methode war, Einigkeit zu erzielen.
Neuere Textanalysen deuten jedenfalls darauf hin, dass diese umstrittenen Werke von anderen Autoren verfasst wurden.
Die älteste überlieferte Auflistung der 27 Bücher findet sich in einem Brief des Athanasius aus dem Jahre 367, in dem er sie ausdrücklich als kanonisch bezeichnet.
Diese Kanonisierung wurde auf dem Konzil von Konstantinopel 382 bestätigt.
Jedoch waren auch in den folgenden Jahrhunderten noch Handschriften in Gebrauch, die etwa die Offenbarung des Johannes oder den Brief an die Hebräer ausließen, oder den Barnabasbrief einschlossen.