Narbonne ist eine Stadt im Südwesten Frankreichs im Département Aude, innerhalb des Départements ist Narbonne eine Unterpräfektur. Narbonne liegt in unmittelbarer Nähe zum Mittelmeer und direkt an dem Fluss Aude.
Geschichte
Das heutige Narbonne war die erste römische Kolonie außerhalb Italiens. Sie wurde im damaligen Gallien um 118 v. Chr. als Colonia Narbo Martius errichtet. Durch sie hindurch führte die Via Domitia, die erste Römerstraße in Gallien, deren Bau etwa in die Gründungszeit der Kolonie fällt, und das italische Stammland mit den spanischen Kolonien verband. Bei Narbonne verband sich die Via Domitia mit der Via Aquitania, die durch Toulouse und Bordeaux zum Atlantischen Ozean führte.
Später wurde die Provincia des südlichen Gallien als Gallia Narbonensis nach ihrer Hauptstadt benannt. Als Verwaltungssitz der römischen Provinzverwaltung konnten Archäologen nachweisen, dass Narbonne wirtschaftlich florierte und architektonische Meisterleistungen beherbergte.
Nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches war Narbonne bis ins 8. Jahrhundert die Hauptstadt der Provinz Septimania der Westgoten (413–720). Bis 759 wurde es von den Mauren gehalten, bis König Pippin sie zurückschlagen konnte.
In der Zeit des Mittelalters ist Narbonne vor allem als Heimat der Katharer bekannt geworden. Von 1272 bis 1332 wurde in Narbonne die Kathedrale Saint-Just errichtet, die mit einer Chorhöhe von 41 Metern eine der höchsten Frankreichs ist.
Sehenswürdigkeiten
Neben der Kathedrale sind auch die römischen Reste besonders sehenswert. Dazu gehören:
- Das römische Horreum, ein Kornspeicher, der in den Boden als sog. Cryptoporticus eingelassen wurde
- Die Überreste der Via Domitia im Stadtkern
Söhne und Töchter der Stadt
- Jean-Joseph Cassanea de Mondonville (* 25. Dezember 1711, † 8. Oktober 1772), Violinvirtuose und Komponist