Erpressung (Film)

Film von Alfred Hitchcock (1929)
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Erpressung (Originaltitel: Blackmail) ist ein britischer Kriminalfilm von Alfred Hitchcock aus dem Jahr 1929. Er entstand nach einem Theaterstück von Charles Bennett und war einer der ersten britischen Tonfilme.

Film
Titel Erpressung
Originaltitel Blackmail
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1929
Länge 84 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Alfred Hitchcock
Drehbuch Alfred Hitchcock, Benn W. Levy (Dialoge), Michael Powell
Produktion John Maxwell
für British International Pictures
Musik Hubert Bath
Kamera Jack E. Cox
Schnitt Emile de Ruelle
Besetzung

Handlung

Alice White, Tochter eines Ladenbesitzers in Ost-London, ist mit dem Polizisten Frank Webber befreundet. Alice langweilt sich mit Frank und trifft heimlich einen anderen Mann, den Künstler Crewe. Dieser versucht, sie zu vergewaltigen. Sie verteidigt sich und tötet ihn mit einem Brotmesser. Als die Leiche entdeckt wird, überträgt man Frank den Fall, und er erkennt, dass seine Freundin Crewe getötet hat. Ein örtlicher Schnorrer namens Tracy versucht, Alice zu erpressen. Als Crewes Vermieterin Tracy als einen zur Tatzeit am Tatort Anwesenden identifiziert, teilt Frank Tracy mit, dass seine Erpressungsversuche scheitern werden. Tracy flieht, von der Polizei durch London gejagt, ins British Museum und auf dessen Kuppeldach. Tracy stürzt durch die Glaskuppel und stirbt. Unterdessen wird Alice von ihren Schuldgefühlen überwältigt; sie geht zu Scotland Yard mit dem Vorhaben, sich zu stellen – Frank bringt sie jedoch schließlich von ihrem Entschluss ab.

Hintergrund

Der Film war ursprünglich nicht als Tonfilm vorgesehen; der Dreh wurde als Stummfilm begonnen. Die Filmproduzenten (British International Pictures) entschieden jedoch während der laufenden Produktion, aus dem Film den ersten britischen Tonfilm zu machen. Dieser Beschluss hatte signifikante Auswirkungen auf den Film, denn ein beträchtlicher Teil des Projekts war zu diesem Zeitpunkt bereits ohne Ton gefilmt worden. Einige dieser Szenen wurden nun mit Ton neu gedreht, aber einige blieben in ihrer ursprünglichen Fassung stumm. Ferner hatte die Hauptdarstellerin Anny Ondra, die aus dem heutigen Polen stammte, einen sehr starken Akzent, der nicht zu ihrer Rolle passte.

Da auch mit ihr einige Szenen bereits „im Kasten“ waren, wurde entschieden, dass Ondra ihre Rolle weiter spielen, bei ihren Einsätzen aber nur die Lippen bewegen sollte. Ihr Text wurde synchron von der Schauspielerin Joan Barry aus dem Off gesprochen. Dies bewirkte zweifelsohne, dass Ondras Schauspielleistung ein wenig unbeholfen wirkte.

Da die Tonfilmversion dieses Films sehr berühmt ist, ist sie allgemein für den Heimvideobereich erhältlich. Die fertiggestellte Stummfilmversion wurde 1929 kurz nach der Tonfilmversion in die Kinos gebracht. Tatsächlich lief die Stummfilmversion länger in den Kinos und war zu ihrer Zeit beliebter, weil seinerzeit die meisten Lichtspielhäuser in England noch nicht für Tonfilme eingerichtet waren. Trotz der Popularität der Stummfilmversion blieb die richtungsweisende Tonfilmversion in der Filmgeschichte am besten in Erinnerung. Die Stummfilmversion ist heutzutage selten zu sehen, obwohl beide Versionen auf einer deutschen DVD im Jahr 2002 herausgebracht worden sind (ArtHaus).

Kritik

Lexikon des internationalen Films: Im Handlungsaufriß nicht sehr sorgfältig, auch psychologisch wenig aufgearbeitet, erprobt Hitchcock doch souverän die Möglichkeiten der Kriminalspannung.[1]

Cameo

Hitchcock liest in der U-Bahn ein Buch und wird dabei von einem Jungen gestört.

Quellen

  1. http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?wert=24359&sucheNach=titel