Das an der Küste des Ärmelkanals gelegene Brighton in der Grafschaft East Sussex ist das größte und bekannteste Seebad in England. Die Gemeinden Brighton und Hove fusionierten 1997 und erhielten 2000 das Stadtrecht. Brighton & Hove haben etwa 250.000 Einwohner.

Geschichte
Bis weit ins 18. Jahrhundert hinein war Brighton ein kleines, unbedeutendes Fischerdorf und hieß 'Brighthelmstone'. 1753 veröffentlichte Richard Russell seine Thesen über die gesundheitsfördernden Aspekte des Meerwassers. Er errichtete dort ein Haus und schon bald machten sich die Reichen und Kranken auf den Weg an die Küste. Um 1780 herum entwickelte sich Brighton zu einem modischen Kurort. Diese Entwicklung wurde beschleunigt, als 1786 der junge Prinzregent (der spätere König George IV.) ein Bauernhaus kaufte, um dann später den größten Teil seiner Freizeit dort zu verbringen. Er ließ den exotisch aussehenden Royal Pavilion errichten, die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt.
Heute ist Brighton mit zwei Universitäten einerseits eine Stadt der Bildung, andererseits auch ein hektischer Ferienort mit vielen Antiquitäten- und Buchläden, Restaurants und Spielhallen. Die Stadt wird manchmal auch London by the Sea genannt, wegen seiner lebendigen, kosmopolitischen Atmosphäre sowie wegen der großen Anzahl von Besuchern aus London, die vor allem an den Wochenenden und während der Sommerferien an die Küste strömen. Im Sommer beherbergt Brighton Tausende von jungen Menschen aus ganz Europa, die hier Sprachkurse belegen.
Im Kongresszentrum von Brighton findet alljährlich der Parteitag der Konservativen Partei statt. Am 12. Oktober 1984 explodierte im Grand Hotel eine Bombe der IRA, vier Menschen starben. Die damalige Premierministerin Margaret Thatcher, die dort abgestiegen war, entkam nur knapp dem Attentat. Einer der Minister, Norman Tebbit, wurde leicht verletzt.
Piers
Brighton hat zwei Piers für touristische Zwecke: Die Palace Pier wurde im Mai 1899 erbaut und ist heute noch sehr beliebt. Die 1866 erbaute West Pier ist seit 1975 geschlossen, deren Renovierung wurde immer wieder verschoben. Am 29. Dezember 2002 brach die Pier teilweise zusammen. Am 28. März 2003
brannte ein Pavillon auf der Pier nieder. Ein weiteres Feuer ereignete sich am 12. Mai desselben Jahres. Nach einem heftigen Sturm am 12. Juni 2004 brach der mittlere Teil der Pier völlig in sich zusammen und versank im Meer. Da die West Pier unter Denkmalschutz steht, kann sie nicht abgerissen werden. Der Eigentümer, der Denkmalschutzverband National Trust, hat nicht genügend Geld und so lässt man die Pier weiter zerfallen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit in Brighton ist die Volk's Electric Railway. Sie ist die älteste elektrische Straßenbahn in Großbritannien.
Marina
Im Osten von Brighton liegt die Marina. Die Marina war ursprünglich nur ein Hafen, der vorgelagert, unterhalb der Kreidefelsen lag. Da er aber nicht ausreichend genutzt wurde, wurde ein Teil der Hafenanlage trockengelegt. Nun gibt es in der Marina neben dem eigentlichen Hafen einen Supermarkt, ein Kino und jede Menge Pubs und Restaurants.
Homosexualität
Wegen der gelassen Haltung und unkonventionellen Lebensweise in Brighton, wird das Seebad auch immer mehr und mehr beliebter bei Homosexuellen. So hat Brighton einen der höchsten homosexuellen Bevölkerungsanteile in Großbritannien. Die Szene konzentriert sich auf den Stadtteil Kemptown, so dass Kemptown als Brightons Gay Village bekannt ist. Die meisten, auch im Reiseführer genannten, Clubs und Lokale der Homosexuellenszene befinden sich in der St. James Street und Old Steine.
Umgebung
Im Osten von Brighton liegen die Dörfer Woodingdean, Ovindean, Rottingdean und Saltdean. Die nächste größere Stadt im Osten ist Eastbourne. Im Westen von Brighton liegen Shoreham und Steyning. Die nächsten größeren Städte sind Worthing und Southampton.
Söhne und Töchter der Stadt
- Aubrey Beardsley, Dichter, Zeichner, Graphiker, Karikaturist und Illustrator
- John Bowis, Europaabgeordneter für die Conservative Party für London
- Dave Clarke, international bekannter Musikproduzent und Techno-DJ
- Electrelane, Rockband
- Eric Gill, Bildhauer, Grafiker und Typograf
- Nigel Kennedy, Violinist
- Florence Marryat, Schriftstellerin
- Katie Price, Fotomodell und Boxenluder
- Norman Cook (Fatboy Slim), Techno-DJ und Pionier der elektronischen Musik
- John Watts, (Fischer-Z), Sänger und Songwriter
Weblinks
- Stadtverwaltung von Brighton & Hove
- Website über für den Tourismus in Brighton
- Brighton West Pier Trust (Website mit Informationen über die Restaurationspläne, mit Fotos etc.)
- West Pier victim of summer storms (Bericht der BBC über den Kollaps des West Piers im Juni 2004)