Rezzo Schlauch

deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), MdL, MdB
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Rezzo Schlauch (* 4. Oktober 1947 in Gerabronn, Baden-Württemberg) war von Oktober 2002 bis November 2005 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit.

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Rezzo Schlauch beim Politischen Aschermittwoch 2003 in Biberach an der Riß

Nach dem Abitur 1966 begann Schlauch ein Studium der Rechtswissenschaft in Freiburg im Breisgau und Heidelberg, welches er 1972 mit dem ersten und 1975 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Er ist seitdem selbständiger Rechtsanwalt.

Seit 1980 ist er Mitglied in der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Von 1984 bis zu seiner Wahl in den Deutschen Bundestag war er Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg. Hier war er ab 1990 Vorsitzender der Landtagsfraktion der Grünen.

1994 wurde Schlauch Mitglied des Bundestages. Von 1998 bis 2002 war er gemeinsam mit Kerstin Müller Vorsitzender der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Im Zusammenhang mit der Bonusmeilen-Affäre im Jahre 2002 gab Schlauch zu, dass auch er auf dienstlichen Flügen erworbene Flugmeilengutschriften für eine Urlaubsreise verwendet hatte. Eine nachträgliche Prüfung bestätigte jedoch, dass Schlauch rechtmäßig gehandelt hatte.

Im Oktober 2002 wurde Schlauch dann zum Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Wolfgang Clement ernannt. Er ist außerdem Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung.

Am 22. Dezember 2003 heiratete Schlauch in Las Vegas Ema Ndoja.

Bekannt wurde Rezzo Schlauch 1996, als er mit 39,3 % der Stimmen knapp bei den Wahlen zum Amt des Oberbürgermeisters von Stuttgart im zweiten Wahlgang gegen Wolfgang Schuster (CDU), der 43,1 % holte, unterlag.

Bei den Bundestagswahlen 2005 trat Schlauch nicht wieder an.

Studienzeit

Er hat in seiner Studienzeit auch mit dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund sympathisiert. 1966 ist er Burschenschafter geworden. Damals sei er mit einem Freund an einem Verbindungshaus vorbeigekommen und habe sich gesagt: "Da gehen wir rein, die nehmen wir mal auf die Schippe." Jedoch wurde er dann Mitglied der Burschenschaft Saxo-Silesia Freiburg . Gemeinsam mit seinen Bundesbrüdern habe er gegen den Krieg in Vietnam demonstriert, und begeistert hätten sie den berühmten Disput zwischen Ralf Dahrendorf und Rudi Dutschke 1968 live miterlebt. Als ideologisch freischwebender Linker hat sich Schlauch, der fünfmal gefochten hat, in der liberal gesonnenen Burschenschaft wohlgefühlt. Oft wird behauptet, dass Rezzo Schlauch, um Karriere in der Partei machen können, aus der Burschenschaft ausgetreten sei. Auch heisst es, dass er nach Ende seiner aktiven Politikzeit um Wiederaufnahme gebeten habe. Diese sei ihm jedoch aufgrund seines Austrittes verwehrt worden. Rezzo Schlauch lässt sich heute noch oft von verschiedenen Verbindungen zu Vorträgen einladen.